MV erhöht Kapazitäten für ankommende Flüchtlinge
Mecklenburg-Vorpommern will mehr Platz für ankommende Flüchtlinge schaffen. Die Kapazitäten der beiden Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes sollen verdoppelt werden.
Die Landesregierung will die beiden Erstaufnahmeeinrichtungen für ankommende Flüchtlinge ausbauen. Die Kapazitäten in Nostorf-Horst an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein und in Stern-Buchholz südlich von Schwerin sollen mittelfristig verdoppelt werden. Das teilte Innenminister Christian Pegel am Dienstag nach der Kabinettssitzung mit. Damit würde das Land dann über 2.400 Plätze verfügen.
Bestehende Unterkünfte an ihren Grenzen
Weil die Zahl der Asylbewerber erheblich angestiegen ist, seien die beiden Erstaufnahmen an ihre Grenzen gekommen, so Pegel. Flüchtlinge mussten dort zuletzt gedrängt oder aber in Notunterkünften außerhalb der beiden Heime untergebracht werden. Die Kapazitäten sollen nach und nach erhöht werden, so der Innenminister. So könne die Landesregierung auch ihre Zusage einhalten, die Asylbewerber erst zwölf Wochen nach ihrer Ankunft in die Gemeinschaftsunterkünfte der Kommunen zu schicken. In mehreren Kommunen waren Pläne für zusätzliche Unterkünfte auf Widerstand gestoßen.
Verteilung nach Königsteiner Schlüssel
Die Verdopplung der Kapazitäten in Nostorf-Horst und Stern-Buchholz bedeutet nicht, dass das Land automatisch doppelt so viele Asylbewerber aufnimmt. Die Zahl der Aufnahmen richtet sich nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel, laut dem Mecklenburg-Vorpommern Platz für rund 1,9 Prozent der in der Bundesrepublik ankommenden Asylbewerber bereitzustellen muss. Nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat sich die Anzahl der in Mecklenburg-Vorpommern gestellten Asylanträge von 2.843 im Jahr 2021 auf 6.154 im Jahr 2023 gesteigert.