Vorpommern-Rügen sucht Helfer für Krankenhäuser
Die Personallage in den Krankenhäusern im Landkreis Vorpommern-Rügen ist angespannt. Landrat Kerth will jetzt zügig ehrenamtliche Hilfe organisieren.
Die Unterstützung für die Krankenhäuser in Ribnitz-Damgarten, Stralsund, Bartmannshagen und Bergen soll aus den Reihen der etablierten Hilfsorganisationen wie DRK oder DLRG kommen. Ehrenamtliche, die noch freie Kapazitäten haben, sollen dann beispielsweise beim Patiententransport oder bei Abstrichen in den Notaufnahmen helfen. Dafür könnten sie in Acht-Stunden-Schichten eingesetzt und mit 20 Euro pro Stunde im Rahmen der gesetzlichen Übungsleiter- beziehungsweise Ehrenamtspauschale entlohnt werden.
DLRG fragt Einsatzbereitschaft ab
In einem ersten Schritt wird durch das Lagezentrum der DLRG in Grimmen die Bereitschaft der Einsatzkräfte abgefragt und auf einer Liste erfasst. Dabei soll darauf geachtet werden, dass diejenigen Ehrenamtlichen, die hauptberuflich bereits im Rettungsdienst oder in Krankenhäusern arbeiten, nicht abgeworben werden.
Kerth: Personal an Belastungsgrenze und darüber
Mit einer Entspannung bei der aktuellen Welle der Atemwegserkrankungen rechnet der Landkreis frühestens im neuen Jahr. Der hohe Krankenstand unter dem Klinikpersonal führe zur Überlastung der übrigen Kolleginnen und Kollegen und zu Ausfällen. "Die Mitarbeitenden in den Gesundheitseinrichtungen sind großen Anforderungen ausgesetzt und leisten wiederholt einen unglaublichen Einsatz an der Belastungsgrenze und darüber hinaus", so Landrat Stefan Kerth (SPD).
Nur echte Notfälle in die Klinik, sonst: Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Wegen der angespannten Lage in den Kliniken appellierte der Landkreis an die Einwohner, die Notaufnahmen nur in wirklichen Notfällen aufzusuchen. "Seit längerem bestehende Schmerzzustände gehören beispielsweise nicht dazu", hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Zunächst solle man sich möglichst an den Hausarzt oder die Hausärztin wenden oder außerhalb der Sprechzeiten beim Bereitschaftsdienst unter 116 117 anrufen. Falls dennoch zwingend die Notaufnahme aufgesucht werden müsse, sei mit langen Wartezeiten und erheblichen Einschränkungen zu rechnen.