Toddin: Schmitz-Cargobull-Schließung aufgeschoben
Die Werksschließung des Fahrzeugbauers Schmitz-Cargobull in Toddin bei Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ist vorerst vertagt worden. Die Entscheidung über die geplante Produktionseinstellung sei zunächst bis September aufgeschoben worden. Der Aufsichtsrat habe am Dienstag auf seiner Sitzung am Unternehmenssitz im nordrhein-westfälischen Horstmar die Vorlage von der Tagesordnung genommen, teilte ein Gewerkschaftssprecher mit. Vom Unternehmen hieß es, man werde die Zeit bis zum Herbst nutzen, um die Argumente beider Seiten - Arbeitgeber und Arbeitnehmer - noch einmal zu prüfen. Nach der Feier zum 125. Firmenjubiläum soll dann eine fundierte Entscheidung fallen.
"Wir tröten Euch was"
Rund 80 Mitarbeiter aus Toddin demonstrierten am Dienstag nach Gewerkschaftsangaben unter dem Motto "Wir tröten Euch was" vor der Zentrale des Konzerns in Horstmar für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. In einer Urabstimmung hatte sich am Montagnachmittag eine große Mehrheit dafür ausgesprochen, in einen unbefristeten Streik zu treten. Die Gewerkschaft kündigte an, den Streik am Standort bei Hagenow weiterzuführen. Sie fordern weiter einen Sozialtarifvertrag für die rund 150 Mitarbeiter im Werk.
Produktion soll verlagert werden
Die Konzernspitze des Herstellers von Lkw-Anhängern hatte vor wenigen Wochen angekündigt, das Werk schließen zu wollen. Aus Kostengründen soll die Produktion von Kühlaufbauten nach Thüringen und Litauen verlagert werden. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft wollen Zeit gewinnen und mit eigenen Gutachten nachweisen, dass die Produktion am Standort wirtschaftlich werden kann. Vor dem Arbeitsgericht hatten die Arbeitnehmer vor drei Wochen einen Etappensieg errungen: Danach hätten sie in die Planungen zur Werksschließung einbezogen werden müssen.