Eine Rauchschwalbe auf einem Draht © NABU/Marcus Bosch Foto: Marcus Bosch

"Stunde der Gartenvögel": Kaum Schwalben in MV gesichtet

Stand: 27.05.2024 14:56 Uhr

In diesem Jahr werden auffallend wenige Schwalben in Mecklenburg-Vorpommern gesichtet. Das hat die Mitmachaktion "Stunde der Gartenvögel" vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) ergeben.

Der NABU spricht von einem Absturz der Zahlen: In Mecklenburg-Vorpommern sind in diesem Jahr kaum Schwalben gesichtet worden. Vor allem Mehlschwalben ließen sich nicht blicken - hier wurden 15 Prozent weniger Tiere gesichtet als im Vorjahr. Ähnlich sieht das Ergebnis bei den Rauchschwalben aus, deren Sichtungen um 13 Prozent gesunken sind.

Fehlende Nistmöglichkeiten und Nahrung

Auch bei anderen Gebäudebrütern geht es laut NABU weiter bergab. Dazu zählt zum Beispiel der Hausrotschwanz, dessen Sichtungen um neun Prozent zurückgegangen sind. Die Naturschützer vermuten, dass es einen Zusammenhang mit dem kurzen Wintereinbruch im April gibt, also zur Zeit der Rückkehr der Zugvögel in den Nordosten. Außerdem verweisen sie auf fehlende Nistmöglichkeiten und Nahrung für die Insektenfresser. An der Aktion "Stunde der Gartenvögel" haben sich in diesem Mai landesweit fast 1.400 Menschen beteiligt, bundesweit: mehr als 58.000. Die am häufigsten gesichteten Vögel: Haus- und Feldsperling, Amsel und Kohlmeise.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 27.05.2024 | 15:00 Uhr

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