Straftaten an Silvester in MV: Polizei erhöht Präsenz
Die Landespolizei in Mecklenburg-Vorpommern will eigenen Angaben nach ihre Präsenz über Silvester an ausgewählten Orten erhöhen - dort, wo sie mit strafbaren Handlungen oder erhöhtem Personenaufkommen rechnet.
Es ist an Silvester schon fast Routine für die Beamten der Landespolizei in Mecklenburg-Vorpommern. Die Präsenz an Orten, an denen mit strafbaren Handlungen oder erhöhtem Personenaufkommen zu rechnen ist, soll erhöht werden - wie jedes Jahr, so heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Die Polizeireviere des Landes würden dabei von Kräften der Bereitschaftspolizei unterstützt.
Brände und Sachbeschädigungen einkalkuliert
"Die Landespolizei rechnet in Erfahrung der vergangenen Jahre auch in diesem Jahr wieder mit Bränden und Sachbeschädigungen bzw. Körperverletzungen, die durch den unsachgemäßen Umgang mit Pyrotechnik verursacht werden", heißt es in der Mitteilung weiter. Der Jahreswechsel 2022/2023 sei in Mecklenburg-Vorpommern jedoch ohne größere Störungen verlaufen. Die Einsatzkräfte hätten bei den vereinzelten Menschenansammlungen im Land eine insgesamt friedliche Stimmung - auch sich selbst gegenüber - wahrgenommen. Nur in einem Fall wurde demnach eine Polizeibeamtin in der Stadt Waren verletzt - als ein Tatverdächtiger sich der Verhaftung im Zusammenhang fahrlässiger Brandstiftung und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz widersetzt hatte.
Wo wird geböllert?
Nicht nur die Polizei, auch einige Städte und Gemeinden bereiten sich auf den Jahreswechsel vor. So soll es etwa um 18:30 Uhr in Stralsund ein Molenfeuerwerk geben - zeitlich auf Familien mit Kindern abgestimmt. Auch auf dem Darß, auf Rügen, Usedom und in Neubrandenburg sind je nach Wetter zentrale Feuerwerke geplant.
Wo darf nicht geböllert werden?
Auch in Mecklenburg-Vorpommern gelten die bundesweiten Vorgaben dazu, wo Raketen und Böller nicht abgefeuert werden dürfen. Auf keinen Fall darf demnach in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen geböllert werden. Hierzulande gilt auch ein Böllerverbot in Gemeinden, in denen reetgedeckte Häuser stehen - wie zum Beispiel in Ahrenshoop. Dort ist das Abbrennen von Pyrotechnik grundsätzlich aus Sicherheitsgründen verboten.
2022/23: Erhebliche Schäden trotz Böllerverbot in Grabow
An Silvester vor einem Jahr wurden die historische Treppe und Teile der Rathausfassade in Grabow durch Böller beschädigt, obwohl dort seit vielen Jahren ein Böllerverbot herrscht. In der kommenden Silvesternacht soll es deswegen eine Rufbereitschaft aus dem Amt und eine größere Polizeipräsenz geben, so Grabows Bürgermeisterin Kathleen Bartels (SPD). Sie sei sich aber sicher, dass alle Grabower selbst ein besonderes Augenmerk darauf haben, dass in der Innenstadt nicht geböllert wird. Denn der Schock vergangenes Silvester saß tief, so Bartels. Der Schaden von mehreren zehntausend Euro wurde mittlerweile von der Versicherung übernommen und das Gebäude bekommt einen neuen Anstrich. Historische Details, wie zum Beispiel eine antike Lampe über dem Eingang, die auch zerstört wurde, können jedoch nicht ersetzt werden.