Böllerverkauf und Silvester: Polizei in MV bereitet sich vor
In der Silvesternacht werden Kräfte der Bereitschaftspolizei die Kollegen auf den Revieren unterstützen. Damit stellt sich die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern auf strafbare Handlungen ein. Viele Behörden und Kommunen appellieren zudem an die Bevölkerung, vorsichtig im Umgang mit Pyrotechnik zu sein. Der Verkauf startet heute.
In Berlin ist die Lage angespannt. Dort bereiten sich die Beamten auf den größten Polizeieinsatz seit Jahrzehnten vor. Laut Präsidentin der Berliner Polizei, Barbara Slowik, mache der Nahostkonflikt die Einsatzlage komplexer. Deshalb wurden auch Unterstützungskräfte aus Sachsen und Sachsen-Anhalt angefordert.
Auf NDR-Anfrage teilte das Innenministerium in Mecklenburg-Vorpommern mit, dass die Polizei auch hierzulande in der Silvesternacht verstärkt Präsenz zeigen will. Das sei bereits Routine. Die Reviere werden von Bereitschaftspolizisten unterstützt. Im vergangenen Jahr habe es laut Innenministerium keine Anfeindungen gegen die Polizei oder Angriffe gegen Beamte gegeben. Aber man stelle sich grundsätzlich auf strafbare Handlungen wie Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Brände ein, hieß es weiter.
Böllerverkauf startet
Die Gewerkschaft der Polizei fordert ein Verkaufsverbot für Böller. Diese Forderung blieb bisher jedoch ohne Erfolg. Am 28. Dezember startet in Deutschland der Verkauf von Böllern und Feuerwerken. Sie dürfen nur am 31. Dezember und 1. Januar genutzt werden. Außerdem ist es bundesweit verboten, pyrotechnische Gegenständen in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen zu zünden.
Behörden und Kommunen appellieren an Bevölkerung
Im Landkreis Rostock muss rund um stroh- und reetgedeckte Gebäude ein Abstand von 200 Metern eingehalten werden. Bei Verstößen drohe laut Kreis eine Geldbuße von bis zu 50.000 Euro. Auch in Schwerin hat der Ordnungsdezernet Silvio Horn auf die in der Landeshauptstadt geltenden Sicherheitsabstände hingewiesen: Raketen dürfen nicht im Umkreis von 150 Metern um brandgefährdete Objekte wie reetgedeckte Häuser, Holzlager oder Tankstellen abgefeuert werden. Die Stadt Greifswald hat zudem eine Karte veröffentlicht, auf der markiert ist, wo Böller und Raketen abgefeuert und Leuchtfeuer entfacht werden dürfen.
Verband: "Finger weg von illegalem Feuerwerk!"
Stralsund, Neubrandenburg und einige Ostseebäder sind die wenigen Kommunen in MV, die noch zentrale und größere Höhenfeuerwerke anbieten. Rostock lädt traditionell am Neujahrstag zum Turmleuchten nach Warnemünde. Allgemeint gilt jedoch: Seien Sie vorsichtig, "damit niemand Verbrennungen, starke Verletzungen und irreversible Schädigungen der Augen und Ohren davonträgt, die das ganze weitere Leben beeinträchtigen können", so das Landesamt für Gesundheit und Soziales. "Respekt vor Tieren, älteren Menschen sowie Rettungskräften sollte selbstverständlich sein", heißt es darüber hinaus vom Bundesverband Pyrothechnik. Er warnt außerdem davor, illegales Feuerwerk zu nutzen.
Kiloweise illegale Pyrotechnik sichergestellt
Die Bundespolizei hatte bereits während der Weihnachtsfeiertage bei Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze kiloweise illegale Pyrotechnik sichergestellt. Bei einem Fall in der Nähe von Ladenthin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) erwischte die Polizei zwei Männer mit Pyrotechnik, für die eine Erlaubnis nötig wäre. Die Männer im Alter von 31 und 34 Jahren hatten Feuerwerk mit einer Gesamtnettoexplosivmasse von 15,4 Kilogramm im Gepäck. Gegen sie wurde Strafanzeige wegen des Verstoßen gegen das Sprengstoffgesetz erstattet.