Steigende Strompreise: Stadtwerke in MV erhöhen deutlich
Viele Stromkunden in Mecklenburg-Vorpommern bekommen in diesen Tagen Post. Immer mehr kommunale Stromlieferanten kündigen Preissteigerungen für 2023 an. Auffangen soll diese Kosten die von der Bundesregierung geplante Strompreisbremse.
Bis Sonnabend müssen die Grundversorger ihre Kunden per Brief von einer geplanten Preisänderung informieren - falls diese zum 1. Januar 2023 in Kraft treten soll. Höhere Preise haben bereits die Stadtwerke in Schwerin, Rostock, Neubrandenburg und Barth angekündigt. Die Erhöhungen fallen unterschiedlich aus.
Stadtwerke Schwerin verdoppeln Strompreise
Die Stadtwerke Schwerin haben zu Beginn der Woche mitgeteilt, dass ihr Strompreis deutlich steigen wird. Bislang hat eine Kilowattstunde im "Citystrom"-Tarif 26,31 Cent gekostet, ab Januar sollen es dann knapp 54 Cent brutto sein. Der Hauptgrund für die Anhebungen seien massive Steigerungen der Großhandelspreise. Hinzu kämen gestiegene Netzentgelte und höhere Kosten für den Messstellenbetrieb.
Erhöhungen in Parchim, Hagenow, Neubrandenburg und Barth
Die Parchimer Stadtwerke erhöhen von rund 29 auf 54 Cent, in der Region um Hagenow kostet eine Kilowattstunde bald 63 statt 21 Cent. Von beiden Anbietern werden insgesamt etwa 17.000 Menschen versorgt. In Neubrandenburg steigt der Bruttoarbeitspreis für Bestandskunden im neuen Jahr von 21,69 Cent auf rund 50 Cent pro Kilowattstunde, im Umland sind es statt 34,38 Cent dann rund 61 Cent. Die Stadtwerke Barth erhöhen im Stadtgebiet die Preise von 24 auf etwa 42 Cent pro Kilowattstunde. In Greifswald und Neustrelitz sollen noch in dieser Woche Preissteigerungen bekanntgegeben werden.
Vergleichsportal: Durchschnittlich 70 Prozent mehr
Laut dem Vergleichsportal Verivox liegt der Durchschnitt der Preiserhöhungen derzeit bei 70 Prozent. Er empfahl den Verbrauchern, die angebotenen Strompreise zu vergleichen, in einigen Regionen gebe es große Unterschiede, sagte er NDR MV Live.
Bundesregierung will Strompreise deckeln
Mit der geplanten Strompreisbremse der Bundesregierung sollen ab Januar 80 Prozent des Verbrauchs - gemessen am Vorjahresverbrauch - bei 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden. Damit würden die Preissteigerungen nicht in vollem Umfang bei den Verbrauchern ankommen.