Geflüchtete aus der Ukraine gehen nach ihrem Grenzübertritt in Polen durch das polnische Grenzgebiet. © dpa Foto: Michael Kappeler
Geflüchtete aus der Ukraine gehen nach ihrem Grenzübertritt in Polen durch das polnische Grenzgebiet. © dpa Foto: Michael Kappeler
Geflüchtete aus der Ukraine gehen nach ihrem Grenzübertritt in Polen durch das polnische Grenzgebiet. © dpa Foto: Michael Kappeler
AUDIO: Pasewalk: Protest gegen Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft (3 Min)

Pasewalk: Protest gegen Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft

Stand: 21.02.2023 14:00 Uhr

In Mecklenburg-Vorpommern wird weiter über die Unterbringung von Flüchtlingen diskutiert. In Pasewalk (Vorpommern-Greifswald) haben vor dem Rathaus mehr als 200 Menschen gegen eine geplante Unterkunft für etwa 300 geflüchtete Menschen demonstriert. Die Stimmung vor Ort war gereizt.

Die Stadtvertretung Pasewalk wird sich in ihrer nächsten Sitzung Anfang März mit der Bereitstellung eines Grundstücks für den Bau einer Unterkunft für Flüchtlinge beschäftigten. Das hat der Hauptausschuss am Montagabend beschlossen. Geplant ist die Verpachtung eines städtischen Grundstücks für drei Jahre an den Landkreis für die Errichtung der Flüchtlingsunterkunft. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald sieht seine bisherigen Kapazitäten zur Unterbringung Geflüchteter ausgelastet und sucht Alternativstandorte, wo Unterkünfte in Modulbauweise errichtet werden können. Der Pasewalker Bürgermeister Dany Rodewald (parteilos) hatte dem Kreis eine Fläche in einem Gewerbegebiet vorgeschlagen.

Stadtvertretersitzung von Protesten begleitet

Begleitet wurde die Sitzung am Montagabend in Pasewalk von Protesten gegen die Pläne. Nach Polizeiangaben hatten sich rund 200 Menschen vor dem Rathaus versammelt. Die Polizei hatte sicherheitshalber den Nebeneingang des Rathauses mit einem Flatterband abgesperrt, um zu verhindern, dass weitere Personen in den Sitzungssaal des Hauptausschusses gelangen. Der Platz reichte nicht für alle Interessierten aus.Vor dem Rathaus war die Stimmung gereizt, in Sprechchören riefen Demonstrierende lautstark Parolen wie "Wir wollen kein Asylantenheim".

1.600 Unterschriften gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in Pasewalk

In den Sitzungssaal geschafft hat es Kathrin Roulin aus Pasewalk. Sie hatte 1.600 Unterschriften gegen den Bau der Flüchtlingsunterkunft in Pasewalk gesammelt und dem Bürgermeister überreicht. "Der Impuls war, dass wir als Frauen und Mütter in der Stadt Pasewalk einfach die Gefährdung für unsere Kinder sehen, wenn ein Containerdorf einfach so abgestellt wird und diese Leute, die hier herkommen, sich selbst überlassen sind", so Roulin. Andere Demonstrationsteilnehmerinnen äußerten sich ähnlich. Man habe "Angst als Frau abends alleine auf die Straße zu gehen", hieß es vor dem Rathaus unter anderem. Ein anderer Teilnehmer machte auf die finanzielle Lage der Kleinstadt Pasewalk aufmerksam. In einem der ärmsten Bundesländer sei ihm unverständlich, warum eine Kleinstadt wie Pasewalk "noch 300 Flüchtlinge aufnehmen" müsse.

Entscheidung für Anfang März erwartet

Laut Pasewalks Stadtpräsident Ralf Schwarz (CDU) habe der Hauptausschuss den Beschlussvorschlag für die Flüchtlingsunterkunft einstimmig in die Stadtvertretersitzung am 2. März verwiesen. Bis dahin werde dieser in den Fraktionen diskutiert.

Weitere Informationen
. © Screenshot

Nach Drohungen: Landrat Schomann stellt Strafanzeige

Wegen des geplanten Baus von Flüchtlingsunterkünften im kleinen Ort Upahl steht der CDU-Politiker derzeit im Fokus von Bürgerprotesten. mehr

Geflüchtete aus der Ukraine. © picture alliance/dpa | Michael Kappele Foto: Michael Kappele

Nach Flüchtlingsgipfel in Berlin: Geteilte Reaktionen aus MV

Vorerst gibt es kein zusätzliches Geld des Bundes für Länder und Kommunen. Kritik kommt dafür aus der Opposition. mehr

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 21.02.2023 | 19:30 Uhr

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/News,kurzmeldungmv9706.html

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Experten des Deutschen Meeresmuseums untersuchen eine Kegelrobbe. © dpa Foto: Stefan Sauer

Backhaus reagiert nach Robbensterben: Neue Reusen-Regel für Ostsee

Die Ursache für den Tod von 44 Tieren ist noch nicht abschließend geklärt. Umweltminister Backhaus zieht dennoch eine Konsequenz für den Fischfang. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?