Mehr illegale Einreisen: Bundespolizei MV bekommt Verstärkung

Stand: 28.09.2023 19:30 Uhr

Die Bundespolizei in Mecklenburg-Vorpommern sieht sich gerüstet für eine Zunahme unerlaubter Einreisen über Polen. Die aktuelle Lage sei gut zu bewältigen. Auch Hubschrauber und Pferde sind im Einsatz.

Nachdem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Mittwoch verschärfte Grenzkontrollen angekündigt hat, erhöht die Bundespolizei auch in Mecklenburg-Vorpommern ihre Präsenz in Grenznähe. "Ja, wir haben eine Herausforderung", sagte die stellvertretende Leiterin der Bundespolizeiinspektion Pasewalk, Manina Puck, am Donnerstag in Pasewalk.

Bundespolizei sieht sich gerüstet

Die Bundespolizei sei der Herausforderung aber gewachsen, so Puck. Zwar würden die aktuell 300 Mitarbeiter nicht ausreichen, sie würden aber unterstützt - durch Kräfte der Bundesbereitschaftspolizei, von der zuständigen Bundespolizeidirektion in Bad Bramstedt oder auch durch zusätzliche Zivilbeamte. Puck sprach von einer enormen Verstärkung. Mit den so zur Verfügung stehenden Mitteln sei die Lage gut zu bewältigen. Es gehe vor allem darum, Schleuser zu bekämpfen.

 

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Hubschrauber, Pferde und verdeckte Ermittler im Einsatz

NDR-MV-Reporterin Claudia Krüger hatte die Gelegenheit, sich am Grenzübergang Pomellen ein Bild von der Lage zu machen. Sie schildert die aktuelle Lage bei NDR MV Live. Demnach führt die Polizei flexible Einsätze durch. Dabei kämen auch Hubschrauber und Pferde zum Einsatz. Außerdem seien verdeckte Ermittler in der Region unterwegs. Alle Aktivitäten zielten darauf ab, den Schleusern nicht das Gefühl zu geben, sich auf sicheren Wegen zu bewegen. Elf Schleuser seien in diesem Jahr in der Region festgesetzt und später auch verurteilt worden.

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Die meisten illegal Eingereisten stellen Schutzersuchen

Sofern Gruppen illegal Eingereister von den Einsatzkräften aufgegriffen werden könnten, stellen die meisten dieser Flüchtlinge demnach ein Schutzersuchen. Wenn dies geschieht, kämen die Menschen im nächsten Schritt zur Bundespolizeiinspektion nach Pasewalk. Dort würden in einer sogenannten "Bearbeitungsstraße" ihre Daten aufgenommen und auch eine erste medizinische Betreuung sei gewährleistet. Desweiteren erhielten die Flüchtlinge dort eine sogenannte "Anlaufbescheinigung" mit der Anweisung, sich umgehend in einer bestimmten Erstaufnahmeeinrichtung zu melden. Anschließend würden die Asylbewerber von der Polizei noch zum Bahnhof begleitet.

Schleusungen nach MV nehmen zu

Generell nimmt die Zahl illegal eingereister Migranten, die von der Bundespolizei in Vorpommern gefasst werden, zu. "Wir haben stark steigende Zahlen", sagte Puck am Donnerstag. Laut Bundespolizei stellte die Inspektion in Pasewalk dieses Jahr bis einschließlich August rund 750 unerlaubte Einreisen fest, im September bereits mehr als 330. Innerhalb von fünf Tagen wurden im Kreis Vorpommern-Greifswald mehr als 140 Menschen aufgegriffen, die durch Schleuser an die deutsch-polnische Grenze gebracht wurden. Seit dem Wochenende waren mehrere größere Gruppen mit bis zu 35 Menschen - vor allem Flüchtlinge aus Syrien - in der Region aufgegriffen worden. 

Noch höhere Zahlen in Brandenburg und Sachsen

In den vergangenen Monaten hat die Zahl der Schleusungen vor allem über die östliche Grenze in Vorpommern, Brandenburg und Sachsen stark zugenommen. Puck wies darauf hin, dass die Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern nicht mit dem Niveau an der südlichen deutsch-polnischen Grenze in Brandenburg und Sachsen zu vergleichen seien, wo sie wesentlich höher seien.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 28.09.2023 | 19:30 Uhr

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