LNG: Deutsche ReGas bestätigt zweites Spezialschiff für Rügen
Die Deutsche ReGas hat mit dem Bund eine Vereinbarung über das zweite benötigte Regasifizierungsschiff geschlossen. Auf der Ostseeinsel Rügen wollen viele Menschen das LNG-Terminal vor der Küste verhindern.
Die Vorbereitungen für ein LNG-Terminal vor Rügen gehen weiter. Die Deutsche ReGas hat sich ein zweites Spezialschiff gesichert. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge mit dem Bund eine Vereinbarung über das zweite benötigte Spezialschiff geschlossen, um Flüssigerdgas nach dem Transport umzuwandeln und in gasförmigem Zustand in das deutsche Netz einzuspeisen.
Schiff liegt noch vor Spanien
Die "Transgas Power" soll zusammen mit der bereits vor Lubmin liegenden "Neptune" am geplanten LNG-Standort vor Mukran eingesetzt werden. Aktuell befindet sich das Schiff noch vor der spanischen Küste. Das Regasifizierungsschiff ist 2021 gebaut worden und fährt unter maltesischer Flagge. Die Kapazität betrage maximal 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr.
Bundestag plant Gesetz
Trotz des großen Widerstands auf Rügen hält die Bundesregierung an dem Vorhaben fest, ein Flüssigerdgasterminal zu errichten. Am Mittwoch fand die erste Lesung zum LNG-Beschleunigungsgesetzt im Bundestag statt. Das Gesetz soll in zwei Wochen im Bundestag verabschiedet werden.
Hitzige Debatte
Am Donnerstag hat sich der Bundestag erneut mit dem Thema beschäftigt. Hier gingen die Positionen zum Teil weit auseinander. So ließ der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, keinen Zweifel daran, dass das LNG-Terminal nötig sei, um gegen einen Gasmangel in den östlichen Bundesländern und auch Bayern gewappnet zu sein. Der SPD-Energiepolitiker Bengt Bergt findet, dass so ein Terminal nicht nur ein Nachteil für Rügen sein müsse. Im Gegenteil: Der Wirtschaftsstandort Rügen würde von dem LNG-Terminal profitieren. Auch der Koalitionspartner FDP ist der Meinung, das Terminal jetzt zu bauen.
Kritik von Grünen und CDU
Die Grünen vermissen von der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern eine klare Position zum LNG Projekt. Sie werfen ihr einen Schlingerkurs vor. Der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor warf der Ampel-Koalition in Berlin sowie der Landesregierung ein massives Versagen bei der Kommunikation rund um das geplante LNG-Terminal vor. Im Grundsatz unterstützt aber auch die Union ein LNG-Terminal vor Rügen. Allerdings ist sie für einen Offshore-Standort 18 Kilometer vor der Küste.