Grünes Licht für Wasserstoff-Kernnetz: Wichtiger Strang in MV fehlt
Bei der Energiewende in Deutschland soll er eine entscheidende Rolle spielen: Der Bau der Leitungen für das Wasserstoff-Kernnetz wurde nun von der Bundesnetzagentur genehmigt. Ein wichtiger Strang fehlt demnach in MV - der nach Berlin.
Viele blaue Linien ziehen sich über eine Deutschlandkarte: Sie bilden das Wasserstoff-Kernnetz - quasi die Autobahn bei der Versorgung mit dem klimafreundlichen Energieträger. Wasserstoff soll künftig fossile Energien wie Öl und Erdgas ersetzen. Die Bundesnetzagentur hat nun das von den Leitungsbetreibern vorgeschlagene Kernnetz genehmigt. In Mecklenburg-Vorpommern sind laut Wirtschaftsministerium vier Abschnitte dabei. Dabei handelt es sich um die Trassen Rostock-Glasewitz, Rostock Laage-Fliegerhorst Laage, Rostock-Wrangelsburg und Lubmin-Uckermark.
Wegen fehlender Abnehmer keine Leitung bis Berlin
Allerdings fehlt in MV ein wichtiger Strang - eine durchgehende Leitung vom Wasserstoff-Zentrum Rostock nach Nordbrandenburg und Berlin. So war es ursprünglich geplant, jetzt soll diese Pipeline nur bis nach Glasewitz bei Güstrow führen.Der Betreiber Ontras hatte einen Verzicht auf die Leitung schon im Sommer angekündigt - wegen fehlender Abnehmer. Rostocker Wasserstoff soll spätestens ab 2032 über Vorpommern Richtung Süden transportiert werden. CDU und Linke sehen MV im Abseits. Das Schweriner Wirtschaftsministerium, das auf die Wasserstoff-Wirtschaft setzt, wolle sich nach eigenen Angaben intensiv dafür einsetzen, dass die Lücke geschlossen wird.
Landesregierung glaubt an das wirtschaftliche Potenzial
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern sieht im Wasserstoff weiterhin große wirtschaftliche Potenziale für das Land. So gilt derRostocker Hafen als möglicher Umschlagplatz, hier ist aber auch die Erzeugung geplant. In Lubmin, wo Leitungen von Offshore-Windparks anlanden und sich bereits wichtige Gasleitungen treffen, planen mehrere Unternehmen die Erzeugung von CO2-neutralem Wasserstoff. In Laage bei Rostock ist das Unternehmen H2Apex bereits in der Gas-Produktion aktiv.