Geldautomat in Stralsund gesprengt: Polizei wertet Spuren aus
Die Polizei sucht weiter nach zwei Personen, die in der Nacht einen Geldautomaten in Stralsund gesprengt haben. Kriminaltechniker haben Spuren gesichert. Die Ermittler hoffen auf Hinweise von Zeugen.
Die Fahndung nach den Tätern läuft weiter: Ermittler der Polizei suchen weiter nach den Personen, die einen Geldautomaten im Knieper-Center in Stralsund (Kreis Vorpommern-Rügen) gesprengt haben. Es sei aber unklar, ob die Tatverdächtigen überhaupt noch in der Region sind. Das sagte Polizeisprecherin Stefanie Peter bei NDR MV Live.
Gegen 3 Uhr in der Nacht zu Freitag muss es in Stralsund laut geknallt haben. Die Tat passierte am Einkaufszentrum am Heinrich-Heine-Ring. Die Täter hatten sich gewaltsam Zutritt verschafft. Dabei wurde ein Alarm ausgelöst, der in der Leitstelle der Polizei aufgelaufen ist.
Als die ersten Beamten am Tatort ankamen, fanden sie dort einige Geldscheine verstreut auf dem Boden liegend. Zwischenzeitig waren die Beamten mit 18 Funkstreifenwagen im Einsatz, auf der Suche nach zwei Personen in schwarzer Kleidung. Sie sollen nach ihrer Tat mit einem dunklen BMW 7er in Richtung Südwesten geflüchtet sein. Zeugen hatten das mutmaßliche Tatfahrzeug mit hoher Geschwindigkeit bei Richtenberg gesehen.
Ermittlungen über Landesgrenzen hinaus
Die Täter sind weiter auf der Flucht. Die Polizei hat ihre groß angelegte Fahndung aber beendet. Dennoch hofft sie weiter auf Zeugenhinweise. Zum Beispiel, ob jemand das Kennzeichen des mutmaßlichen Fluchtfahrzeuges erkannt hat. Eine Sprecherin sagt jedoch, dass nicht klar sei, ob die Täter das Land inzwischen verlassen haben. Die Polizei hatte zuvor bereits andere Dienststellen über die Landesgrenzen hinaus über die Fahndung informiert. Dies sei bei Fällen wie diesem üblich. Außerdem sicherten Kriminaltechniker Spuren. Eine Gefahr von dem Geldautomaten geht nicht mehr aus. Der Munitionsbergungsdienst hatte nach Sprengstoffresten gesucht und schließlich Entwarnung gegeben.
Knieper Center weitgehend geöffnet
Über das Ausmaß der Schäden ist noch nichts bekannt. Auch, ob und wieviel Geld die Täter erbeutet haben, kann die Polizei noch nicht einschätzen. Die betroffene Bankfiliale in Stralsund ist geschlossen. Auch ein Friseurladen, der direkt nebenan ansässig ist, bleibt vorerst zu. Alle anderen Geschäfte im Knieper-Center sind aber geöffnet und können genutzt werden, heißt es von der Polizei.
Im vergangenen Jahr gab es in Mecklenburg-Vorpommern 13 Überfälle auf Geldautomaten, so viele wie noch nie zuvor innerhalb von zwölf Monaten. Eine Vermutung von Fachleuten ist, dass die Geräte im Nordosten oft noch nicht den neuesten Sicherungsstandards entsprechen - und es damit den Tätern vergleichsweise leicht machen.