Stralsund: Geldautomaten-Sprengung im "E-Center"
In Stralsund ist ein freistehender Geldautomat im "E-Center" gesprengt worden. Trotz der erheblichen Schäden am Gerät und im Gebäude, wurde niemand verletzt. Die Täter sind mit einer unbekannten Summe Bargeld auf der Flucht. Die Polizei sichert die Spuren.
Laut Polizei sollen derzeit noch unbekannte Täter um kurz nach 2 Uhr in das sogenannte "E-Center" im Gustower Weg in Stralsund-Andershof eingebrochen sein. Anschließend haben sie einen darin freistehenden Geldautomaten gesprengt. Nur vier Minuten später waren die ersten Beamten vor Ort. Die Täter hatten durch die Sprengung einen Alarm an dem Automaten ausgelöst. Im Eingangsbereich des Supermarktes liegen überall Trümmerteile.
Sprengung erschwert Spurensicherung
Beim Eintreffen der Polizei waren die Täter mit dem Bargeld bereits auf der Flucht. Oft sind diese gut motorisiert und nehmen auf der Flucht keine Rücksicht, erklärt Dirk Peglow vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Außerdem sei die Verfolgung der Täter durch die Polizei immer mit einem Risiko verbunden. Die Ermittler der Spurensuche sind dabei, DNA-Spuren und weitere Indizien zu sichern. Bei Sprengstoffattacken ist dies jedoch schwierig, weil durch die Explosion viele Spuren vernichtet werden.
Vermutlich mehrere professionelle Täter
Die Höhe der erbeuteten Summe ist bisher nicht bekannt. Ein Zeuge hatte auf dem Parkplatz einen silbernen BMW gesehen, der von dort in Richtung Bundesstraße fuhr, so eine Sprecherin der Polizei. Sie gehe aufgrund der schnellen Ausführung von mehreren, professionellen Tätern aus. Das "E-Center" und sämtliche Geschäfte darin bleiben wegen der Spurensicherung heute geschlossen.
Tatanreize minimieren
Die Fälle von Geldautomatensprengungen in diesem Jahr häufen sich. Bei der Tat am Dienstag handelte es sich bereits um den achten Fall in diesem Jahr. Laut Peglow wäre ein erster Schritt, die Tatanreize zu minimieren. Zum Beispiel durch geringere Bestände in den Automaten. "Das bedeutet aber für die Banken, dass man diese Automaten auch dann öfter anfahren muss. Das kostet Geld und Personal. Diese Diskussion führen wir immer. Und natürlich kann man auch immer technische Sicherungen vornehmen. Also indem man diese Automaten besonders sichert", so Peglow.
Schaulustige erschweren Polizeiarbeit
Ein zusätzliches Problem für die Beamten seien eine Vielzahl von Schaulustigen, heißt es weiter. Sie verschaffen sich teilweise trotz der Absperrbänder Zugang zum Markt und seien dabei sehr uneinsichtig, betont die Sprecherin. Die Polizei bittet darum den Bereich zu meiden. Durch die Explosion wurden zudem der Automat und auch die Inneneinrichtung im Eingangsbereich des Supermarktes "erheblich beschädigt", wie es von der Polizei heißt. Verletzt wurde durch die Geldautomatensprengung aber niemand. Ein Statiker prüft derzeit die Statik des Gebäudes. Laut Staatsanwaltschaft Stralsund hat jetzt das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. In den vergangenen Monaten gab es im ganzen Land verteilt acht weitere Vorfälle dieser Art.