Fußball-EM: Verschärfte Grenzkontrollen in MV wegen Hooligans
An den Fährhäfen nach Dänemark und Schweden sowie an der Grenze zu Polen: Wenige Tage vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland kontrolliert die Bundespolizei verstärkt an den Grenzen.
Ein Schwerpunkt ist das Erkennen von gewaltbereiten Fußballfans. Am kommenden Sonntag spielt Polen gegen die Niederlande in Hamburg. Damit könnten auch viele Fans aus dem Nachbarland durch Mecklenburg-Vorpommern Richtung Hamburger Volksparkstadion reisen. Die Bundespolizei steht mit ihren polnischen Kollegen in ständiger Verbindung und bekommt laufend Informationen. Damit kann sie bei den Einreisekontrollen - beispielsweise in Pomellen - polizeibekannte Hooligans erkennen und möglicherweise auch zurückweisen, so Wolf Winterhoff von der Bundespolizei in Pasewalk. Auch an den Fährhäfen nach Dänemark und Schweden kontrollieren Bundespolizeibeamte während der EM verstärkt.
Mehr unerlaubte Einreisen nach Deutschland als im Vorjahr
Mittlerweile hat die Bundespolizei zwischen Januar und April 580 Menschen aufgegriffen, die unerlaubt nach Deutschland eingereist sind. Das sind mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Knapp 400 Menschen schickten die Beamten wieder zurück nach Polen, weil sie nicht über Pässe beziehungsweise die erforderlichen Visa verfügten oder bereits in in einem anderen EU-Land Asyl beantragt hatten. Die Zusammenarbeit mit den polnischen Grenzschützern laufe sehr gut, sagt Winterhoff.
Einreiseversuche verlagern sich von Brandenburg und Sachsen nach MV
Dabei verlagert sich die illegale Migration laut Winterhoff aus Polen immer mehr von Sachsen und Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern. Die Schleuser meideten die Brücken über die Oder und Neiße, da dort stark kontrolliert werde. Schwimmen durch die Flüsse werde als zu gefährlich eingeschätzt. Solche Hindernise gibt es an der 90 Kilometer langen Grenze zwischen Polen und Mecklenburg-Vorpommern nicht. Die meisten Menschen kämen über Russland und Belarus in die Europäische Union.