In der Halle 8 des Zwischenlagers Lubmin lagern Fässer mit radioaktivem Material. © dpa-bildfunk Foto: Stefan Sauer
In der Halle 8 des Zwischenlagers Lubmin lagern Fässer mit radioaktivem Material. © dpa-bildfunk Foto: Stefan Sauer
In der Halle 8 des Zwischenlagers Lubmin lagern Fässer mit radioaktivem Material. © dpa-bildfunk Foto: Stefan Sauer
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EWN plant längere Castorenlagerung in Lubmin

Stand: 29.09.2024 07:41 Uhr

Die Bürger von Lubmin werden heute von der EWN über das neue Zwischenlager in ihrem Ort informiert. Dort sollen in Zukunft 74 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll gelagert werden. Umweltverbände und die Grünen stehen dem Projekt kritisch gegenüber.

Die 74 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll werden bis mindestens 2074 im Zwischenlager Lubmin lagern. Das steht nach einer neuen Studie im Auftrag der Bundesregierung fest. Anwohner aus der Umgebung sollen heute bei einem Nachbarschaftstag von Mitarbeitern des Entsorgungswerk für Nuklearanlagen (EWN) über die Konsequenzen und den Stand im Genehmigungsverfahren für das neue Zwischenlager in Lubmin informiert werden. Es befindet sich aktuell in der Planung und soll nach EWN-Angaben frühestens 2030 in Betrieb gehen.

Aufbewahrung der Castoren muss nach 40 Jahren neu genehmigt werden

Bei der Informationsveranstaltung will das Unternehmen zeigen, was alles getan wird, damit keine Sicherheitsrisiken bei der Zwischenlagerung entstehen. Sie ist auch der Auftakt für eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung. Denn auch die Aufbewahrung der Castoren muss nach 40 Jahren neu genehmigt werden. Die zurzeit geltende Genehmigung wird für den ersten Atommüllbehälter im Jahr 2036 auslaufen. Für die Neugenehmigungen sind breite Bürgerbeteiligungen geplant.

Kritik von Umweltverbänden und den Grünen

Umweltverbände und die Grünen kritisieren, dass es im neuen Zwischenlager keine "heiße Zelle" geben soll. Dabei handelt es sich um einen Raum, in dem Castoren bei einem technischen Problem geöffnet und umverpackt werden können. Laut dem Geschäftsführer der EWN, Henry Cordes, tue das Unternehmen alles, damit keine Sicherheitsrisiken bei der Zwischenlagerung auftreten.

Unter anderem wurde ein gemeinsames Forschungsprojekt mit der Hochschule Zittau gestartet. Dabei wird die Wärmeverteilung am Castor gemessen, ohne die Behälter öffnen zu müssen. Bei einer Veränderung der Wärmeverteilung, ließe sich daraus auch eine Änderung der Lage der Brennstäbe erschließen. Das sei aber bisher nicht der Fall.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 29.09.2024 | 09:00 Uhr

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