Löscharbeiten beim Brand im Göldenitzer Moor gehen weiter

Stand: 07.06.2023 12:00 Uhr

Der Wald- und Torfmoorbrand bei Göldenitz und Teschow südlich von Rostock ist am Dienstagabend unter Kontrolle gebracht worden. Nun will die Feuerwehr die Löscharbeiten fortsetzen, der Einsatz im Göldenitzer Moor bleibt kompliziert.

Der Brand ist unter Kontrolle, schon am Dienstagabend gegen 21:30 Uhr gab es einer Sprecherin des Landkreises Rostock zufolge keine offenen Flammen mehr. Die rund 300 Einsatzkräfte, die den Brand bekämpft hatten, waren zum großen Teil nach Hause geschickt worden. Allerdings seien nach wie vor Glutnester im Moorkörper vorhanden, es steige auch noch Qualm aus den Flächen auf. Eine Brandwache von 30 Kräften hat das betroffene Gebiet über Nacht beobachtet und einige Glutnester gelöscht.

Eindämmung weiter schwierig

Dem Kreisfeuerwehrverbands-Chef Mayk Tessin zufolge werden nun mit einem erweiterten Löschzug aus dem nördlichen Landkreis die Glutnester im Wald gelöscht. Auch ein Löschhubschrauber wurde angefordert. Danach wolle man unter schrittweiser Erhöhung der Einsatzkraft ins Moorgebiet vordringen. Dabei sollen die Schwelbrände zum Teil mit Baggern freigelegt werden. Tessin hält es für möglich, dass Einsatzkräfte das Moor noch eine Woche lang beobachten müssen. Der Einsatz, der seit Dienstag läuft, gestaltet sich laut Feuerwehr schwierig. So war es etwa wegen des unwegsamen Geländes im Torfabbaugebiet problematisch, Löschwasser zuzuführen. Dieses wurde zwischenzeitlich mit Tankwagen herangeschafft. Inzwischen sind kilometerweit Schläuche verlegt worden und die Versorgung funktioniere. Außerdem können die Einsatzkräfte nur mit Raupenfahrzeugen zu manchen Brandherden vordringen, laut Polizei führen nur Landwege zur Brandausbruchsstelle.

Feuerwehrleute laufen zu einem brennenden Wald- und Torfmoorgebiet. Wegen des unwegsamen Geländes mussten Schläuche hunderte Meter weit verlegt werden. © dpa Foto: Bernd Wüstneck
Am 6. Juni: Feuerwehrleute auf dem Weg ins Brandgebiet. Wegen des unwegsamen Geländes mussten Schläuche hunderte Meter weit verlegt werden.
Evakuierung von Ortschaften war nicht nötig

Beim Wald- und Torfmoorbrand im Göldenitzer Moor hatte die Trockenheit und eine schwierige Wasserversorgung die Löscharbeiten nach Angaben des Landkreises Rostock erschwert. Eine Evakuierung von Ortschaften war nicht nötig. Die Anwohner wurden jedoch aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Insgesamt war von dem Feuer ein Gebiet von 80 Hektar betroffen. Dazu gehörten Torfareale, Schilfstreifen und Wald.

Am Dienstag waren zunächst rund drei bis vier Hektar eines Torfmoor-Abbaugebiets in Brand geraten. "Das Feuer war zunächst auf Ödland ausgebrochen, griff dann aber auf ein Waldstück über", sagte eine Sprecherin des Landkreises.

Weitere Informationen
Ein Feuerwehrmann löscht von Rauchschwaden umgebene Glutnester eines Waldbrandes mit dem Wasserschlauch. © NDR Foto: Ralf Drefin
11 Min

Waldbrandgefahr steigt: Wie gut sind die Feuerwehren im Land vorbereitet?

Laut Landesforst MV hat es im Nordosten in diesem Jahr bereits 32 Wald- und Flächenbrände gegeben. Die Feuerwehren in MV weisen auf Löschwasserprobleme hin. 11 Min

Brand im Moor besonders tückisch

Moorbrände sind für die Einsatzkräfte immer eine besondere Herausforderung, da das Gelände schwer befahrbar ist und das Feuer sich schnell unterirdisch ausbreiten kann. Das erschwert die Löscharbeiten und die Identifizierung von Glutnestern zusätzlich. Laut Tessin mussten zwei Feuerwehrmänner und ein Mitarbeiter der ansässigen Torfabbaufirma mit Rauchgasvergiftungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Wie das Feuer ausbrechen konnte, ist laut Polizei noch unklar. Es werde jedoch bereits zur Brandursache ermittelt und in diesem Zusammenhang auch geprüft, ob sich am Dienstagvormittag Personen in der Region aufgehalten haben.

Weitere Informationen
Rauch und Feuer in einem Moorgebiet. © NonstopNews

Trockenheit in MV: Bereits 32 Waldbrände registriert

Die Waldbrandgefahr in Mecklenburg-Vorpommern ist in allen Forstamtsbezirken hoch. Vielerorts gilt bereits die höchste Gefahrenstufe 5. mehr

Ein Warnschild, das auf erhöhte Waldbrandgefahr aufmerksam macht © picture alliance swen pförtner Foto: Swen Pförtner

Waldbrandgefahr im Norden: So hoch ist das Risiko in Ihrer Region

Eine Landkarte zeigt, wo die Gefahr für Brände in Norddeutschland hoch ist - und wie sich das Risiko entwickelt. mehr

Ein Traktor fährt mit einer Drillmaschine über ein Feld und zieht eine große Staubwolke hinter sich her. © dpa-Bildfunk Foto: Jens Büttner/dpa

DWD: "Historische Niederschlagsarmut" in MV im Mai 2023

Das Frühjahr war in MV vergleichsweise kühl und sonnig. März und April waren überdurchschnittlich nass, der Mai historisch trocken. mehr

Schilder im Wald zeigen die aktuelle Waldbrandgefahrenstufe an.

Höhere Waldbrandgefahr im südlichen Mecklenburg-Vorpommern

Die Trockenheit der vergangenen Wochen sorgt für die gestiegene Gefahr. Das sei im Jahresverlauf eher spät, wie es heißt. mehr

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 07.06.2023 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Helikopter Westland Mk41 Sea King der deutschen Marine bei der Anlandung auf das Flugdeck der Fregatte "Brandenburg". © IMAGO / Björn Trotzki Foto: IMAGO / Björn Trotzki

Zwischenfall auf Ostsee: Schüsse von russischem Schiff auf Bundeswehr-Hubschrauber

Der Vorfall soll sich vor gut einer Woche ereignet haben. Nach NDR Informationen wurden die Schüsse von einem Tanker aus abgegeben. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zu den Neuwahlen: Welche Themen muss die Politik anpacken?