Trockenheit in MV: Bereits 32 Waldbrände registriert
Bei anhaltend sommerlichen Temperaturen und wenig Niederschlag in den vergangenen Wochen steigt in Mecklenburg-Vorpommern die Gefahr von Waldbränden. Laut Landesforst hat es im Nordosten in diesem Jahr bereits 32 Wald- und Flächenbrände gegeben.
Die Landesforstanstalt in Malchin (Mecklenburgische Seenplatte) verweist auf die anhaltend hohe Waldbrandgefahr. Allein in diesem Jahr habe es bisher 32 Wald- und Freiflächenbrände gegeben, so eine Sprecherin der Behörde. Kameras überwachen an 22 Forst-Standorten knapp 300.000 Hektar Wald, das entspricht etwa der Hälfte der Landeswaldfläche. Aktuell gilt in den Regionen Mirow und Torgelow sowie im Südwesten des Landes die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) überwacht an insgesamt 105 Stationen im Norden die Gefahr von Bränden, basierend auf Wetterdaten. Die aktuell höchste Gefahrenstufe wird derzeit an den Messstellen in Waren/Müritz, Trollenhagen, Feldberg und Grambow-Schwennenz erreicht.
Wasserknappheit im ländlichen Raum problematisch
Trotz zahlreicher Seen ist Wasserknappheit immer wieder ein Problem, vor allem im ländlichen Raum, sagt der Ordnungsamtsleiter der Mecklenburgischen Seenplatte, Peter Handsche, gegenüber NDR MV Live. "Wir haben teilweise lange Wege und Wasserstrecken, die wir aufbauen müssen, weil nicht überall ausreichend Wasser vorhanden ist", so Handsche weiter. Bei den Temperaturen seien außerdem viele Löschteiche oder auch Wasserentnahmestellen nicht so gefüllt, wie sich das die Feuerwehren im Land wünschen würden. Ein weiteres Problem des ländlichen Raumes seien Tagesbereitschaften. Vor allem dort, wo viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren tagsüber in die Städte zur Arbeit pendeln, sei das ein Problem. Abends und an den Wochenenden sei man diesbezüglich deutlich besser aufgestellt. Bei entsprechenden Einsätzen am Tage "müssen wir eben mehrere Feuerwehren zusammenziehen, um auf eine entsprechende Mannstärke zu kommen", so Handsche.
Größte Waldbrandgefahr geht von Menschen aus
Die meisten Waldbrände werden Experten zufolge durch den Menschen ausgelöst - durch fahrlässiges Verhalten wie etwa Lagerfeuer, grillen, weggeworfene Zigarettenstummel oder das Parken außerhalb von ausgewiesen Parkplätzen im Wald. Trockene Grasflächen oder Feldwege sind bei hoher Waldbrandgefahr gefährliche Stellplätze.
Bei Verstößen drohen empfindliche Strafen
Zum Schutz der Wälder gelten strenge Regeln - nicht nur bei Waldbrandgefahr. Offenes Feuer ist in Wäldern und Naturschutzgebieten generell verboten. Neben Lagerfeuern fallen darunter auch Campingkocher und Grills. Bundesweit gilt in Wäldern von März bis Oktober ein strenges Rauchverbot. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Wald ganzjährig rauchfreie Zone. Wer gegen die Regeln verstößt, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. Im Nordosten werden Strafen in Höhe von bis zu 75.000 Euro fällig, wenn im Wald gegrillt wird. Auch das Rauchen im Wald wird teuer. Wer im Wald mit einer brennenden Zigarette erwischt wird, zahlt bis zu 50.000 Euro Strafe. Bei steigender Waldbrandgefahr werden diese Regeln von Behörden auch auf öffentliche Grillplätze und Feuerstellen in Waldnähe ausgedehnt.
Streifen kontrollieren beliebte Wildcamping-Stellen
Einem Sprecher der Waldbrandzentrale zufolge werden zudem Streifen zu neuralgischen Punkten geschickt - also etwa zu Stellen, an denen hin und wieder wild gecampt wird oder wo Boote anlegen. Auch die Landkreise bereiten sich auf die Lage vor: Feuerwehren, Katastrophenschutz und Behörden arbeiten eng zusammen.