Baubeginn für erstes LNG-Terminal in Lubmin
In Lubmin haben am Dienstag die Bauarbeiten für das privat finanzierte Flüssiggas-Terminal begonnen. Das Unternehmen Deutsche ReGas als Initiator des Projektes lässt dafür den Hafen vorbereiten.
Der Kai muss umgebaut und der Hafen auf sieben Meter Tiefe ausgebaggert werden. Außerdem müsse der Liegeplatz für das LNG-Terminal gesichert werden, so Aufsichtsratsvorsitzender Stephan Knabe. Dafür brauche es einen entsprechenden Zaun. Für die Bauarbeiten habe sich das Unternehmen eng mit der Gemeinde als Eigentümerin des Hafens abgestimmt.
Einspeisung schon ab Dezember geplant
Für diese Baumaßnahmen investiert die Deutsche ReGas nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenbetrag. Die Arbeiten sollen im November abgeschlossen sein. Die Genehmigungen dafür liegen vor, die Anträge für das LNG-Terminal sollen noch in diesem Monat bei den Genehmigungsbehörden eingereicht werden. Knabe geht davon aus, dass im Dezember das erste Flüssigerdgas in Lubmin angelandet werden kann. Vorgesehen ist, das Flüssiggas mit kleineren Shuttleschiffen von den vor Lubmin ankernden Großtankern in den Hafen zu bringen und dort in das vorhandene Verteilnetz einzuspeisen.
Habeck und Schwesig am Energiestandort Lubmin
In Lubmin kommen die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 an, über die derzeit aber kein russisches Gas geliefert wird. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte sich am Montag gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) vor Ort über die aktuelle Situation informiert. Dabei ging es vor allem um das vom Bund geplante Terminal des Energiekonzerns RWE und des norwegischen Unternehmens Stena-Power im Mittelpunkt. Das Projekt sei eine Art Gastankstelle für Deutschland, so Habeck. Von einer schwimmenden Plattform, an der die LNG-Schiffe anlegen, werde eine etwa 30 bis 40 Kilometer lange Pipeline nach Lubmin führen. Sie soll von Mitte 2023 helfen, die Energieversorgung Deutschlands abzusichern.