Ein Feature von Tilo Spanhel, ARD Studio Kairo

An dieser unscheinbaren Stelle im Wüstensand wurde 1912 die Büste bei deutschen Ausgrabungen entdeckt.

Wenn Ägypter sich über ihre antike Vergangenheit informieren wollen, müssen sie nach Europa reisen: Viele wichtige Stücke aus der ägyptischen Geschichte befinden sich in Rom, London, Paris oder Berlin. Wie sie dorthin gekommen sind und ob sie dort rechtmäßig stehen, darum tobt ein oft emotionaler Streit. So auch im Fall der Büste der Nofretete. Vor mehr als 100 Jahren wurde der nachgebildete Kopf der ägyptischen Königin bei einer deutschen Ausgrabung gefunden. Der Entdecker soll sie relativ eilig außer Landes gebracht haben - so lautet der Vorwurf. Manche Experten sind sogar überzeugt, dass damals falsche Angaben gemacht und geltende Bestimmungen umgangen wurden. Doch in Berlin will man von all dem nichts wissen. Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass Nofretete rechtmäßig im Neuen Museum steht. Sie widersprechen dem Wunsch nach Rückgabe, der mittlerweile seit rund 100 Jahren aus Ägypten kommt.

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