NDR Info - Redezeit
Dienstag, 23. Januar 2024, 21:03 bis
22:00 Uhr, NDR Info
An Weser, Aller und Leine werden nach dem Hochwasser noch die letzten Keller getrocknet und Schäden reguliert. Wer geholfen hat, erholt sich von wochenlangen Strapazen. Was sind die Lehren für die Zukunft? Darum ging es in der NDR Info Redezeit.
Die Weihnachtsfeiertage, der Jahreswechsel und die ersten Tage des neuen Jahres - das waren für viele Menschen in Norddeutschland Erfahrungen, die sie nicht vergessen werden. Vollgelaufene Keller, der besorgte Blick auf vollgesogene Deiche, Sandsäcke füllen und schleppen und nicht zuletzt die Hilfe mit mobilen Deichen aus dem Ausland. Menschen und auch Tiere mussten in Sicherheit gebracht werden. Einrichtungen sind zerstört. Viele entkamen dieser Situation nur knapp. Die einen verhandeln nun mit der Versicherung über Schäden. Bei anderen drückt jetzt noch das Grundwasser in den Keller.
Umweltminister Meyer: Schäden könnten Milliardenhöhe erreichen
Genaue Zahlen zu den Schäden nach der Sturmflut und dem Hochwasser wären momentan noch unseriös, erklärte der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (Grüne): "Allein an den Küsten haben wir zweistellige Millionenschäden". An der Insel Wangerooge seien zum Beispiel 90.000 Kubikmeter Sand weggeschwemmt worden, der ersetzt werden müssten. Landesweit sind die Kommunen wie auch die Inseln inzwischen dabei, alle Schäden zu dokumentieren. Um die aktuellen Schäden zu bewältigen, hofft der Minister auf einen Bund-Länder-Fonds. Kurzfristig will das Land für Hochwasser-Geschädigte maximal 2.500 Euro Soforthilfe über die Kommunen zu Verfügung stellen.
Auch in Norddeutschland werden Hochwasser häufiger
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Durch den Klimawandel müssen sich die Norddeutschen in Zukunft auf immer häufigere extreme Wetter-Ereignisse einstellen. Das zeigen die Erkenntnisse der Klimafolgenforschung ganz deutlich. Starkregen, Hochwasser und auch Hitzerekorde werden an Intensität und Häufigkeit zunehmen. Auch bei uns in Norddeutschland.
Wie gut sind wir auf den Klimawandel vorbereitet?
Und trotzdem: Das Hochwasser im Dezember und Januar in Niedersachsen ist glimpflicher verlaufen als im Ahrtal. Woran liegt das? Hätte es auch anders kommen können? Und wie sind wir in Norddeutschland auf weitere solcher Ereignisse vorbereitet? Was kann das Konzept einer Schwammstadt ausrichten? Müssen wir andere Deiche bauen, mehr Überflutungsflächen einplanen? Uns selbst besser absichern? Wie gehen wir in Norddeutschland mit der neuen Situation um?
NDR Info Moderator Gerd Wolff begrüßte als Gäste:
Dr. Fred Hattermann
Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, Leiter AG "Hydroklimatische Risiken"
Jürgen Krogmann
Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg/Niedersachsen, Obmann Krisenstab "Hochwasser"
Frank Nohme
Hochwasser-Risikomanagement BUKEA, Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Hamburg