Schwammstadt: Wie Städte trotz Klimawandels lebenswert bleiben
Der Klimawandel mit mehr heißen Tagen und Starkregenfällen erschwert vor allem Städtern das Leben. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Sitz in Osnabrück fordert deshalb eine neue Stadtplanung.
"Das Konzept der wasserbewussten Stadt - der sogenannten Schwammstadt - muss Leitbild für die Stadtplanung werden", sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Zum Konzept der Schwammstadt gehören Grünflächen, die starke Niederschläge wie ein Schwamm aufnehmen und bei Trockenheit und Hitze kühlend wirken. Begrünt werden sollen demnach Fassaden, Dächer und Straßen. Zudem soll es unterirdische Auffangbehälter und Brunnen oder ähnliche Wasserangebote geben. Dass eine weitsichtige Strategie bei der Planung von urbanen Räumen notwendig sei, sei jüngst auch auf einem Parlamentarischen Abend in Berlin mit Vertretern aus Wasserwirtschaft, Politik, Architektur und Stadtplanung deutlich geworden, hieß es am Donnerstag von der DBU.
Schwammstadt und bezahlbaren Wohnraum kombinieren
Der Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA), mit der die DBU zu dem Parlamentarischen Abend eingeladen hatte, empfiehlt dringend, das Konzept der Schwammstadt bei Planungen zu berücksichtigen. Schon bei der Idee zu Bauprojekten müssten verschiedene Sparten inklusive der Wasser- und Grünplanung koordiniert werden. Auch Elisabeth Kaiser, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, betonte, dass Veränderungen notwendig seien. "Es muss uns zusammen gelingen, die Prinzipien der Schwammstadt in unseren verdichteten Städten umzusetzen und gleichzeitig eine bezahlbare Wohnraumversorgung zu sichern", sagte sie. Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, verwies auf München als Positiv-Beispiel. Dort habe etwa die Renaturierung der Isar zum einen den Hochwasserschutz verbessert und zum anderen die Lebensqualität der Bevölkerung gesteigert.