Mitreden vor der Wahl! Deutschland diskutiert
Donnerstag, 30. Januar 2025, 20:15 bis
22:00 Uhr, NDR Info
Wer wenig Geld hat, den treiben viele Sorgen um. Die Parteien haben unterschiedliche Konzepte in der Sozialpolitik - von einer "Agenda für die Fleißigen" (CDU) bis zu einer Reichensteuer (Die Linke). Was hilft Menschen tatsächlich, aus der Armut heraus zu kommen? Das war unser Thema am Donnerstag bei "Mitreden vor der Wahl! Deutschland diskutiert".
Moderator Christoph Kober begrüßte als Gäste:
Prof. Dr. Nicola Fuchs-Schündeln
Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
Juliane Peters
Sozialpädagogin und Sozialberaterin bei der Caritas
Hans-Joachim Vieweger
BR-Korrespondent im Hauptstadtstudio Berlin
Ein Fünftel der Bevölkerung von Armut bedroht
Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren 2024 rund 17,6 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die durchschnittlichen Reallöhne sind in den letzten Jahren zwar gestiegen, unter anderem, weil der Mindestlohn angehoben wurde. Das hat aber keine wirkliche Veränderung beim Armutsrisiko bewirkt.
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Arm trotz Arbeit
Arm oder armutsgefährdet ist nicht nur, wer keine Arbeit hat, sondern auch wer nicht ausreichend verdient. Nach Berechnungen des Paritätischen Verbands haben zwei Drittel der erwachsenen Armen eine Arbeit oder sind in Rente oder Pension. Ein Fünftel der Armen sind Kinder. Immer häufiger ist auch die Mittelschicht von Armut betroffen, besonders gefährdet sind Alleinerziehende. Laut Kieler Institut für Weltwirtschaft ist für Armut nicht maßgebend, wie der individuelle Stundenlohn aussieht, sondern das Haushaltseinkommen insgesamt.
Was planen die Parteien?
Wie eine gerechte Sozialpolitik aussehen soll, dafür haben die im Bundestag vertretenen Parteien unterschiedliche Ansätze. Von einer neuen Grundsicherung und der Abschaffung der Bürgergeldes (CDU/CSU) über "mehr Anreize für Arbeit" (FDP) bis zu "gerechte Steuern" (Bündnis 90/ Die Grünen) ist viel dabei. Doch welche Sozialpolitik braucht Deutschland?