Corona-Blog: Niedersachsen und Schleswig-Holstein setzen Lockerungen um
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 29. März 2022, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Alle Meldungen des Tages können Sie hier nachlesen. Am Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schleswig-Holstein lässt die meisten Corona-Regeln auslaufen
- Keine Hotspots: Die meisten Schutzmaßnahmen fallen in Niedersachsen weg
- Rückblick und Ausblick: Vorerst letzte Folge Coronavirus-Update mit Drosten und Ciesek
- Lauterbach: Angepasster Impfstoff wohl erst im Herbst
- EU erarbeitet Empfehlung für vierte Impfung der über 60-Jährigen
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 28.067 in Niedersachsen, 8.360 in Schleswig-Holstein, 6.376 in Mecklenburg-Vorpommern, 4.424 in Hamburg und 3.017 im Land Bremen
- RKI: Bundesweit 237.352 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 1.703,3
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Wir beenden unseren Corona-Blog für heute und wünschen eine gute Nacht. Mittwochmorgen melden wir uns wie gewohnt mit einem neuen Blog zurück.
Am Wochenende greifen bundesweite Lockerungen auch in Niedersachsen und Schleswig-Holstein
Bundesweit laufen die meisten Corona-Maßnahmen zum 3. April aus. Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben heute bekannt gegeben, die Lockerungspläne wie von Bund und Ländern vereinbart umzusetzen. Demnach gelten ab Sonntag nur noch in wenigen Bereichen, wie Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, Masken- und Testpflicht. Alle anderen Beschränkungen sind gestrichen und können nur für Hotspots wieder erlassen werden.
EU-Arzneimittelbehörde startet Prüfung von spanischem Booster-Impfstoff
Die EU-Arzneimittelagentur EMA hat das schnelle Prüfverfahren für den Corona-Impfstoff des spanischen Herstellers Hipra gestartet. Der Wirkstoff sei als Booster-Impfung entwickelt worden, wie die EMA heute in Amsterdam mitteilte. Er sei zunächst gedacht für Erwachsene, die bereits mit anderen Covid-Impfstoffen geimpft wurden. Nach den vorläufigen Studien wirkt das Präparat auch gegen eine Infektion mit der Omikron-Variante des Virus.
MV: Inzidenz der Neuinfektionen und der Hospitalisierung sinkt
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern um 6.376 Fälle gestiegen (Vortag: 3.323/Vorwoche: 7.423). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sinkt auf 2.119,0 (Vortag: 2.280,5/Vorwoche: 2.371,2). Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz ist im Vergleich zu gestern leicht auf 11,4 gesunken. Vor einer Woche lag der Wert bei 13,3 wegen Corona-Infektionen in Kliniken aufgenommenen Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
Bremen meldet so viele Fälle wie noch nie
Das Gesundheitsressort Bremens hat landesweit 3.017 neue Corona-Fälle im Bundesland gemeldet. So viele neue Fälle wurden noch nie seit Pandemie-Beginn in Bremen gemeldet. Auf Bremen entfallen 2.544 Neuinfektionen, vor einer Woche waren es 1.050. Bremerhaven meldete 473 neue Fälle, vor einer Woche waren es 430. Darüber hinaus meldet die Gesundheitsbehörde zwei weitere Todesfälle. Die 7-Tage-Inzidenz steigt in Bremen von 1.542 auf 1.764. In Bremerhaven steigt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen von 2.119 auf 2.156.
MV: Studierende zur Aushilfe an Unikliniken
Die rot-rote Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns will es ermöglichen, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen die Corona-bedingten Personallücken mit Studierenden und Auszubildenden zu füllen. Die Unimedizin in Rostock und in Greifswald haben damit bereits begonnen.
Lauterbach: Angepasste Impfstoffe kommen wohl erst im Herbst
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit einer Verzögerung bei der Entwicklung der auf neue Coronavirus-Varianten angepassten Impfstoffe. Er erwarte diese nun erst "im Herbst", sagte Lauterbach. Dabei könne "September ein Zielmonat sein". Der Impfstoff-Hersteller Biontech erklärte dagegen, er sei weiter bereit, "unseren Impfstoff bereits im Frühsommer zur Verfügung zu stellen." Eine BionTech-Sprecherin sagte, ihr Unternehmen wolle "in den kommenden Wochen erste Daten der klinischen Studie veröffentlichen, die mögliche Zulassungsanträge für einen Omikron-basierten Impfstoff unterstützen". Letztlich müssten "die Behörden entscheiden, ob und wann eine Genehmigung erteilt wird". Auch beim Impfstoff-Hersteller Moderna laufen bereits klinische Studien für einen an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff.
EU-weit einheitliche Empfehlung für vierte Impfung geplant
Der Umgang mit einer möglichen vierten Corona-Impfung soll EU-weit angeglichen werden. Die EU-Kommission werde "innerhalb kürzester Zeit auf Basis wissenschaftlicher Expertise eine Empfehlung zur vierten Impfung erarbeiten", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel.
Umfrage: Mehrheit hält Lockerungen für verfrüht
Eine klare Mehrheit der Bürger hält die Corona-Lockerungen einer Umfrage zufolge für verfrüht. Die Aufhebung von bundesweit einheitlichen Maßnahmen, die mit dem 20. März in Kraft trat, kam aus Sicht von 65 Prozent der Befragten zu früh, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL. Nur 32 Prozent fanden das Auslaufen der Regelungen zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in Verkehrsmitteln trotz hoher Infektionszahlen richtig - mehrheitlich nur die Anhänger der FDP und der AfD. Die Ablehnung war bei den Grünen-Wählern mit 79 Prozent am größten.
Coronavirus-Update: Virologen empfehlen "asiatische Höflichkeit" beim Maske tragen
In der letzten regulären Folge des Coronavirus-Update empfehlen die Virologen Christian Drosten und Sandra Ciesek künftig allen "asiatische Höflichkeit" beim Maske tragen. Das heißt, "dass ich sowieso Maske trage, wenn ich Symptome habe, aber auch sonst in allen möglichen Sozialsituationen." Risikopatienten sollten hingegen "unbedingt weiter Make tragen", betont Drosten. Mit Blick in die nahe Zukunft sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité: "Man wird es nicht laufen lassen können im Herbst, das würde mich wundern. Vielleicht ist es aber der letzte Herbst, wo man so gegenbremsen muss."
Niedersachsen: Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen weiter besonders hoch
Die Corona-Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen ist in Niedersachsen weiterhin besonders hoch. Bei den Sechs- bis Elfjährigen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei rund 3.100, bei den 12- bis 19-Jährigen bei mehr als 2.800, wie Gesundheitsministerium Daniela Behrens (SPD) heute sagte. Insgesamt wurde dieser Wert von der Landesregierung mit knapp 2.000 angegeben.
Schleswig-Holstein: Sonntag enden die meisten Corona-Schutzmaßnahmen
Mit dem neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes laufen viele Corona-Schutzmaßnahmen zum 3. April aus. Die Landesregierung in Schleswig-Holstein hat nun eine angepasste Corona-Bekämpfungsverordnung für die Zeit danach vorgelegt. Demnach wird die Maskenpflicht am Sonntag in weiten Teilen Schleswig-Holsteins fallen. Masken müssen dann nur noch in Einrichtungen für besonders vulnerable Personengruppen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie im Nahverkehr getragen werden. In Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe bleibt außerdem die Testpflicht bestehen, dies gilt auch für Mitarbeiter und Eltern in Kitas und in der Kindertagespflege.
Weitergehende Corona-Beschränkungen wie Maskenpflichten in Innenräumen oder Zugangsregeln sind nach Sonntag nur möglich, wenn der Landtag einzelne Kreise zu regionale Hotspots erklärt. Darauf verzichtet die Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein. Die Regierung empfehle aber das Tragen von Masken bei größeren Ansammlungen von Menschen in Innenbereichen, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Die Lage in den Krankenhäusern sei teilweise örtlich zwar angespannt, aber weiter beherrschbar.
Weitere Corona-Fälle im Team des VfL Osnabrück
Der Tabellenfünfte VfL Osnabrück vermeldet mitten im Aufstiegsrennen der 3. Fußball-Liga sechs Corona-Fälle innerhalb seiner Mannschaft. Nach Ulrich Taffertshofer und Andrew Wooten am Wochenende seien jetzt auch noch die Spieler Felix Higl, Sven Köhler, Manuel Haas und Davide Itter dazugekommen, teilten die Niedersachsen heute mit. Auch Zeugwart Mario Richter sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle Betroffenen befänden sich häuslicher Isolation und würden unterschiedlich stark ausgeprägte Symptome zeigen. Für die Osnabrücker geht es in der 3. Liga am Sonnabend mit einem Spiel beim Halleschen FC weiter.
Keine Corona-Einreisebeschränkungen in Dänemark mehr
Auch die letzte kleinere Corona-Beschränkung gehört in Dänemark von nun an der Vergangenheit an. Heute wurde die letzte verbliebene Einreisebeschränkung im nördlichsten deutschen Nachbarland aufgehoben, wonach man sich spätestens 24 Stunden nach der Einreise testen lassen musste. Diese Pflicht galt jedoch nur für Nicht-Geimpfte und Nicht-Genesene, die von außerhalb des EU- und Schengenraumes ins Land wollten.
Labore: Zahl der PCR-Tests und Positivrate weiter auf hohem Niveau
In der Corona-Pandemie sieht ein großer Laborverband weiter keine Anzeichen für nachlassende Ansteckungen. Von insgesamt rund 2,2 Millionen PCR-Tests in der vergangenen Kalenderwoche sei erneut mehr als jeder zweite Test positiv ausgefallen, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) mit. Die sogenannte Positivrate wurde zum zweiten Mal in Folge auf rund 56 Prozent beziffert, was ein Allzeithoch sei. Der Verband bekräftigte, es sei "von einer signifikanten statistischen Untererfassung von an Corona erkrankten Menschen auszugehen".
Hamburg: Senat sieht Hotspot durch Corona-Zahlen gerechtfertigt
Der rot-grüne Hamburger Senat sieht den morgen in der Bürgerschaft geplanten Hotspot-Beschluss zur Verlängerung der Corona-Maßnahmen durch die derzeit hohen Infektionszahlen gerechtfertigt. Es drohe eine Überlastung des Gesundheitswesens, sagte Sprecher Marcel Schweitzer nach der Senatssitzung. Die Zahlen führten "mit einer zeitlichen Verzögerung zu höheren Aufnahmen in den Kliniken". Außerdem führe das steigende Infektionsgeschehen zu einem höheren Krankenstand beim Klinikpersonal, "der sich auch auf die Kapazitäten in den Krankenhäusern auswirken wird." Deshalb sei jetzt der richtige Zeitpunkt zum Handeln. Geplant ist laut Antrag von SPD und Grünen unter anderem eine Fortführung der Maskenpflicht in Innenräumen und im Einzelhandel sowie Maßnahmen für besonders zu schützende Einrichtungen für weitere vier Wochen. CDU und Linke haben bereits ihre Zustimmung signalisiert, FDP und AfD wollen vor dem Verwaltungsgericht klagen, wenn die Hotspot-Regelung beschlossen wird.
MV: Laborbestätigung reicht jetzt als Nachweis für Isolation
Corona-Infizierte benötigen ab sofort in Mecklenburg-Vorpommern keinen Bescheid vom Gesundheitsamt mehr für den Nachweis ihrer Isolationszeit. Das sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) nach der heutigen Kabinettssitzung. Der PCR-Labornachweis genüge dafür, er sei Beleg für den Isolations-Beginn; auf dieser Grundlage könne später auch die Ausstellung des digitalen Genesenen-Zertifikates beantragt werden. Mit diesem Schritt sollen die Gesundheitsämter entlastet werden.
Behrens betont: Niedersachsen wendet Hotspot-Regelung vorerst nicht an
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens hat am Mittag bei einer Pressekonferenz in Hannover erläutert, wie das Land ab dem 3. April seine Corona-Verordnung auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes ändern wird. Niedersachsen verzichte vorerst darauf, für einzelne Regionen oder gar landesweit die sogenannte Hotspot-Regelung anzuwenden. Dafür fehle die rechtliche Voraussetzung, da das Gesundheitssystem derzeit nicht an seine Belastungsgrenzen komme. Behrens kritisierte, dass der Bund den Ländern bei den zukünftigen Regelungen wenig Spielraum lasse. In Niedersachsen gelten demnach Masken- und Testpflichten zukünftig nur noch etwa in Krankenhäusern und in Alten- und Pflegeheimen sowie im öffentlichen Nahverkehr. Für die Schulen fällt nach den Osterferien ab dem 20. April die Maskenpflicht. Tests wird es in den Schulen zumindest in der ersten Zeit nach den Ferien weiter geben, in den Kitas ist die Fortführung der Testpflicht ebenfalls bis Ende April vorgesehen.
MV: Finanzminister Heiko Geue mit Corona infiziert
Die Corona-Pandemie hat auch die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern fest im Griff. Nach Innenminister Christian Pegel (SPD), Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke), Staatskanzleichef Patrick Dahlemann (SPD) und Agrarminister Till Backhaus (SPD) hat heute Finanzminister Heiko Geue (SPD) mitgeteilt, er sei mit dem Coronavirus infiziert. Soweit möglich, werde Geue seine Dienstgeschäfte per Telefon- und Videoschalte durchführen, teilte sein Ministerium mit. Nach Worten eines Staatskanzleisprechers fiel zudem ein Corona-Test bei Vorpommern-Staatssekretär Heiko Miraß (SPD) positiv aus. Pegel, Dahlemann und Bernhardt haben ihre Corona-Infektion bereits überstanden. Backhaus ist nach Angaben eines Ministeriumssprechers noch positiv, arbeitet aber von zu Hause aus.
Niedersachsen: Keine Maskenpflicht an Schulen nach den Osterferien
Für die rund 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen entfällt nach dem Ende der Osterferien ab dem 20. April die Maskenpflicht an Schulen. Das teilte das Kultusministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Hintergrund sei das neue Infektionsschutzgesetz des Bundes - demnach kann eine Maskenpflicht nur noch für wenige Bereiche verhängt werden. Das sind laut Landesregierung etwa Kranken- und Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen sowie Busse und Bahnen im öffentlichen Nahverkehr. Das Ministerium betonte, Schülerinnen und Schüler könnten weiter eine Maske tragen, wenn sie das wollen. Insbesondere nach den Ferien könne sich diese Schutzmaßnahme als sehr wirksam erweisen.
Auch Hamburg meldet leicht steigende Sieben-Tage-Inzidenz
Die Gesundheitsbehörde der Hansestadt Hamburg hat am Mittag die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht. Demnach stieg die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner von 1.443,9 gestern auf jetzt 1.483,2. Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.228,7 gelegen. 4.424 neue laborbestätigte Corona-Fälle sind binnen 24 Stunden registriert worden - mehr als gestern (1.649) und am vergangenen Dienstag (3.676). Die Gesamtzahl der an oder mit dem Virus Verstorbenen erhöhte sich um 2 auf 2.375 seit dem Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren.
Wolfsburg-Coach Kohfeldt positiv auf Coronavirus getestet
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg muss in der Vorbereitung auf das richtungweisende Auswärtsspiel am kommenden Wochenende beim FC Augsburg ohne seinen Trainer auskommen: Florian Kohfeldt ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und fehlt in den kommenden Tagen. Ein gestern Mittag durchgeführter PCR-Test brachte die Bestätigung, wie die Wölfe mitteilten. Der 39-Jährige hatte demnach zuvor keinerlei Kontakt zum Trainerstab oder zur Mannschaft. Das Training übernimmt bis auf Weiteres Co-Trainer Vincent Heilmann. Ob Kohfeldt beim Spiel am Sonntag dabei sein kann, ist derzeit unsicher.
Lauterbach will EU-Empfehlung für vierte Impfung bei über 60-Jährigen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wirbt EU-weit für eine vierte Corona-Impfung für alle Menschen ab 60 Jahren. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Covid-Pandemie nicht zu Ende ist in Europa. Wir haben sehr hohe Fallzahlen, wir haben leider auch sehr hohe Sterbezahlen", sagte der SPD-Politiker heute am Rande von Beratungen in Brüssel. Er wolle eine Diskussion anstoßen, "ob wir nicht eine europäische Empfehlung für die vierte Dosis der Impfung bekommen bei den über 60-Jährigen". In dieser Altersgruppe könne dadurch die Sterblichkeit im Vergleich zur dritten Dosis noch einmal um 80 Prozent reduziert werden, wie Daten aus Israel ergeben hätten, sagte Lauterbach. Aus seiner Sicht könne die EU-Kommission nach Aufforderung - etwa in Zusammenarbeit mit der europäischen Arzneimittelbehörde - eine entsprechende Empfehlung aussprechen.
Niedersachsen: Testpflicht an Schulen und Kitas offenbar noch bis Ende April
Die Corona-Testpflicht an Schulen und Kitas bleibt in Niedersachsen voraussichtlich bis Ende April bestehen. Das geht aus einem Verordnungsentwurf hervor, der der Deutschen Presse-Agentur liegt. In Kitas bleibt es dem Entwurf zufolge bei der dreimaligen Testpflicht pro Woche für Kinder ab drei Jahren. Für Schülerinnen und Schüler sollen sich sogar noch häufiger testen: Nach den Osterferien (enden am 19. April) müssen sie sich laut Entwurf acht Schultage in Folge täglich testen. Die Pläne mit dem verstärkten Testen nach den Ferien hatte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) bereits vorgelegt. Die neue Verordnung soll am kommenden Sonntag in Kraft treten und bis zum 29. April gültig sein.
Hotspot-Regelung: MV fordert mehr Unterstützung vom Bund
Die Gesundheitsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese (SPD), erhofft sich bei der Umsetzung des neuen Infektionsschutzgesetzes in ihrem Land Rückendeckung von der Bundesregierung. Im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF sagte sie, das neue Infektionsschutzgesetz sei für seine Unklarheit kritisiert worden, "aber nun können wir entweder weiter kritisieren oder vor Ort handeln". In Mecklenburg-Vorpommern gebe es leider überall zurzeit sehr hohe Inzidenzen, so Drese. In den Krankenhäusern lägen zudem - sowohl auf Normal- als auch auf Intensivstationen - viele Patientinnen und Patienten. Dazu komme ein hoher Personalausfall durch selbst erkranktes Personal.
Der Landtag hatte in der vergangenen Woche das gesamte Bundesland zum Corona-Hotspot erklärt. Die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen - wie etwa die Maskenpflicht im Einzelhandel - gelten damit bis vorläufig zum 27. April weiter. Kriterien für eine weitere Verlängerung oder auch ein früheres Ende der Einschränkungen seien die Inzidenzzahlen und die Hospitalisierungsrate, so die Ministerin. Kritik an der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes mit der Hotspot-Regelung äußerten heute in verschiedenen Medien unter anderem der Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag und der Sozialverband VdK.
Shanghai-Lockdown hat wohl auch Folgen für Hamburger Hafen
Nach einem Corona-Ausbruch geht Hamburgs Partnerstadt Shanghai in den Lockdown. Davon könnte auch die Schifffahrt stark betroffen sein, weil die chinesische Metropole den größten Containerhafen der Welt hat. In den vergangenen Tagen haben die Behörden in Shanghai mehrere Tausend Corona-Fälle registriert - mehr als im gesamten Rest des Landes. Um die Folgen für die Schifffahrt genau abzuschätzen, ist es laut der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd noch zu früh. Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, geht aber davon aus, dass in etwa sechs bis acht Wochen auch in Hamburg weniger Schiffe beziehungsweise weniger Container ankommen. Die Fahrpläne würden weiter durcheinander geraten. In vielen Häfen seien die Lager voll, weil Boxen nicht rechtzeitig verschifft werden können.
Kieler Uni bereitet Sommersemester in Präsenz vor
Die Universität Kiel will - trotz der zurzeit hohen Infektionszahlen - mit dem Beginn des Sommersemesters Ende April den Corona-Modus weitgehend verlassen. "Wir planen für das Sommersemester größtmögliche Präsenz in Forschung und Lehre", sagte Präsidentin Simone Fulda der Deutschen Presse-Agentur. Die aktuelle Situation werde aber immer im Blick gehalten. Die Hochschulen mussten in der Pandemie lange Zeit auf Präsenzveranstaltungen weitgehend verzichten. Die Kieler Uni ist die einzige Volluniversität in Schleswig-Holstein. 27.000 Menschen studieren dort, 3.700 Mitarbeitende gibt es.
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz leicht gestiegen
Auch für Niedersachsen wird heute eine leicht gestiegene Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner gemeldet: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt der Wert aktuell bei 1.997,5 - nach 1.941,8 gestern und 1.811,2 am vergangenen Dienstag. 28.067 neue laborbestätigte Corona-Fälle sind registriert worden deutlich mehr als gestern (4.755) und etwas mehr als vor einer Woche (27.132). Die Behörden vermelden zudem 35 weitere Menschen, die an oder mit dem Virus verstorben sind. Seit Beginn der Pandemie sind es landesweit nun 7.988.
RKI meldet bundesweit 237.352 neue Fälle
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder leicht gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen mitteilte, liegt der Wert nun bei 1.703,3. Gestern hatte er 1.700,6 betragen, vor einer Woche 1.733,4. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die absolute Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 237.352. Am Vortag waren 67.501 Neuinfektionen gemeldet worden, vor einer Woche 222.080.
Coronavirus-Update: Heute vorerst letzte Podcast-Folge mit Drosten und Ciesek
Im NDR Info Podcast Coronavirus-Update haben der Virologe Christian Drosten aus Berlin und die Virologin Sandra Ciesek aus Frankfurt/Main die langen Monate der Pandemie begleitet und über neue wissenschaftliche Erkenntnisse informiert, Zusammenhänge erklärt und Stellung genommen zu Themen der öffentlichen Debatte. Heute Nachmittag wird die vorerst letzte reguläre Folge veröffentlicht. Im Gespräch mit den beiden NDR Info Wissenschaftsredakteurinnen Korinna Hennig und Beke Schulmann ziehen Drosten und Ciesek eine Zwischenbilanz - und blicken voraus auf das, was sich in der Evolution des Virus und in der Forschung noch tun könnte. Der Podcast geht auch nach der heutigen vorerst letzten Folge mit den beiden Wissenschaftlern weiter: Geplant sind bereits Sonderfolgen mit anderen Gesprächspartnern etwa zum Thema Long Covid und Risikowahrnehmung.
Notdurft als Frühwarnsystem: Rostocker Pilotprojekt untersucht Abwasser
Infizierte scheiden Teile des Coronavirus aus - schon bevor sie Symptome zeigen. In einem Pilotprojekt in Rostock werden Abwasserproben untersucht, um zu sehen, ob sich daraus Rückschlüsse auf Tendenzen im Infektionsgeschehen ziehen lassen.
Telefonseelsorge: Gute Erfahrungen mit Online-Beratung
Die Telefonseelsorge hat angesichts der Erfahrungen während der Corona-Pandemie ihr Angebot erweitert. Hätten vor der Pandemie die längerfristigen Beratungen vor Ort stattgefunden, hielten die Beratungsstellen ergänzend nun an Video-Begleitung und anderen Formaten fest, wie die Telefonseelsorge Deutschland mitteilte. Zwei Drittel der Klienten wünschten weiterhin Online- oder Telefonberatung. Längerfristige Beratungsangebote ergänzen demnach das ganztägig erreichbare telefonische Angebot zur Krisenintervention. In der Telefonseelsorge sind derzeit nach eigenen Angaben rund 7.700 geschulte Ehrenamtliche tätig. Alle Beratungsangebote sind anonym und kostenfrei.
Inzidenzwert in Schleswig-Holstein steigt auf 1.490,3
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist wieder angestiegen: Die Zahl liegt aktuell bei 1.490,3, wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Vor einer Woche hatte die Inzidenz bei 1.549,5 gelegen. Es gab 8.360 registrierte Neuinfektionen. Eine Woche zuvor waren es 7.414. Seit Freitag wurden sieben neue Fälle von Menschen gemeldet, die an oder mit dem Coronavirus gestorben sind. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche - die Hospitalisierungsinzidenz - beträgt 7,35. Die höchsten Werte bei der Sieben-Tage-Inzidenz gibt es weiter in den Kreisen Nordfriesland (1.997,6), Dithmarschen (1.944,5) und Rendsburg-Eckernförde (1.878,0). Am niedrigsten ist die Inzidenz im Kreis Steinburg (912,7).
Newsletter-Mail: Nachrichten für den Norden
Ob Corona oder Klimawandel, ob Wahlumfrage oder Werftenkrise: Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages aus Nordsicht. Politik und Zeitgeschehen gehören ebenso dazu wie das Neueste aus Sport, Kultur und Wissenschaft. Der kostenlose Newsletter wird per E-Mail von montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Amnesty International wirft Industriestaaten Heuchelei vor
In der Corona-Pandemie hält die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Politikern aus Industriestaaten Heuchelei vor. Westliche Staaten hätten beim Rennen um Impfstoffe mit Großunternehmen gemeinsame Sache gemacht und so die Ungleichheit zwischen armen und reichen Ländern verschärft. Während Pharmakonzerne sehr große Profite verzeichnet hätten, hätten die USA oder europäische Industriestaaten Impfstoffe gehortet. Obwohl es genug Impfstoff für die gesamte Weltbevölkerung gegeben habe, seien zum Jahresende 2021 in den armen Ländern nur vier Prozent der Bevölkerung geimpft gewesen. In Afrika stießen Gesundheitssysteme oft an ihre Grenzen.
Der Corona-Live-Ticker von NDR.de am Dienstag startet
Guten Morgen, mit unserem Live-Ticker wollen wir Sie auch heute - am Dienstag, 29. März 2022 - über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Meldungen von gestern können Sie im Blog vom Montag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 28. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 27. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 26. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 25. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 24. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 23. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 22. März