Coronavirus-Blog: Bürgertests werden bis Ende Juni angeboten
NDR.de hat am Mittwoch, 30. März 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag gibt es früh einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Anspruch auf kostenlose Bürgertests bleibt bis Ende Juni
- Bürgerschaft erklärt Hamburg zum Corona-Hotspot
- Razzien in Testzentren in Niedersachsen
- Hamburg: Anklage wegen Subventionsbetrugs in Millionenhöhe
- Umfrage: Sechs Prozent der Beschäftigten in Kliniken ungeimpft
- Kabinett beschließt eine Milliarde Euro für Pflegekräfte-Bonus
- Schulden laut Statistischem Bundesamt auf Rekordniveau
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 9.717 in Schleswig-Holstein, 33.071 in Niedersachsen, 6.070 in Mecklenburg-Vorpommern, 5.763 in Hamburg und 1.912 im Land Bremen
- Bundesweit 268.477 neue Infektionen registriert, Inzidenz bei 1.663,0
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Schluss für heute - bis morgen!
Für heute beenden wir an dieser Stelle die Corona-Berichterstattung. Danke für Ihr Interesse. Morgen früh geht es - wie gewohnt - in einem neuen Blog weiter. Kommen Sie bis dahin gut durch die Nacht!
Schweiz hebt Corona-Schutzmaßnahmen auf
Die Schweiz hebt die letzten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf. Zum Freitag werden die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen sowie die Isolationspflicht für infizierte Personen abgeschafft, teilte die Regierung mit. Dank der hohen Immunisierung der Bevölkerung sei es in den vergangenen Wochen zu keinem markanten Anstieg der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen mehr gekommen, obwohl die Zahl der Infektionen zwischenzeitlich wieder angestiegen sei. Ende März läuft in der Schweiz die "besondere Lage" aus. Damit überträgt der Bundesrat die Verantwortung an die Kantone. Diese dürften nach Epidemiegesetz auf Kantonsebene nun selbst Maßnahmen anordnen.
HSV verzichtet auf Corona-Überprüfungen im Volksparkstadion
Fußball-Zweitligist Hamburger SV verzichtet ab sofort im Volksparkstadion auf die Überprüfung des Corona-Status. Die zukünftige Corona-Schutzverordnung für die Hansestadt "sieht ab dem 2. April für Heimspiele im Volksparkstadion keine 3G-/2G- oder 2G-Plus-Überprüfungen mehr vor", teilte der Club mit. Diese neuen Regeln gelten demnach schon für die kommenden Heimspiele am Sonnabend gegen den SC Paderborn 07 (13.30 Uhr) und am Dienstag gegen Erzgebirge Aue (18.30 Uhr). Das Tragen einer FFP2-Maske ist damit nur noch in Innenräumen wie Toiletten und den VIP-Bereichen vorgeschrieben.
WHO erwartet Trend zu milderen Covid-Verläufen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass Corona-Infektionen mit der Zeit zu schwächeren Krankheitsverläufen führen. Das sei nach derzeitigem Wissensstand das wahrscheinlichste Szenario, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Die Schwere der Covid-Erkrankungen werde wahrscheinlich trotz weiterer Virusmutationen weiter abnehmen, da die Immunität der Bevölkerung durch Impfungen und Infektionen zunehme. In diesem Szenario kann es laut WHO weiterhin dennoch immer wieder zu Anstiegen der Zahl von Infektionen kommen, wenn die Immunität vieler Menschen nach einiger Zeit abnimmt. Dann seien erneute Auffrischungsimpfungen für besonders gefährdete Personengruppen notwendig, hieß es in einem Strategiepapier der WHO. Die UN-Organisation hält auch saisonal wiederkehrenden Corona-Wellen in den gemäßigten Klimazonen, zu denen Europa gehört, für möglich.
Die wöchentliche Zahl an Neuinfektionen ging laut WHO in der Vorwoche weltweit um 14 Prozent auf etwa 10 Millionen Fälle zurück. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie bis Sonntag 479 Millionen Corona-Fälle und mehr als sechs Millionen Todesfälle gemeldet.
3.500 Beschäftigte im Hamburger Gesundheitswesen nicht geimpft
Seit Mitte März gilt auch in Hamburg eine Impfpflicht für die Gesundheits- und Pflegeberufe. Rund 3.500 Beschäftige in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Arztpraxen der Hansestadt sind bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft. Das hat die Abfrage zur Impfpflicht in den entsprechenden Einrichtungen ergeben. Knapp 9 Prozent der etwa 40.000 Menschen, die im Hamburger Gesundheitswesen arbeiten, haben demnach keinen Impfschutz. Rund 4.000 Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gibt es in Hamburg, davon haben etwa 800 ungeimpfte Mitarbeiter bei der Sozialbehörde gemeldet. Gerade Arztpraxen und kleinere Pflegedienste mit wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hätten aber tatsächlich oft eine Impfquote von 100 Prozent, wie der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, sagte.
EU-Behörde prüft Zulassung von französischem Impfstoff
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft die Zulassung des Corona-Impfstoffs des französischen Herstellers Sanofi Pasteur in der EU. Das teilte die EMA in Amsterdam mit. Wann die Prüfung des Antrages abgeschlossen sein wird, teilte die Behörde nicht mit. Bereits seit vergangenem Jahr hatten die Experten der EMA Daten aus Laborstudien und klinischen Versuchen zu der Wirkung des Präparates Vidprevtyn bewertet. Danach schütze es effektiv vor einer Covid-19-Erkrankung. Vidprevtyn ist ein proteinbasierter Impfstoff. Zurzeit werden noch vier andere Corona-Impfstoffe geprüft. Bisher wurden fünf Präparate in der EU zugelassen.
Anspruch auf Corona-Bürgertests bleibt bis Ende Juni
Im Kampf gegen Corona-Ansteckungen wird das Angebot kostenloser Schnelltests für alle bis in den Frühsommer verlängert. Die ursprünglich bis 30. März geltende Testverordnung, die auch diese "Bürgertests" regelt, bleibt vorerst bis einschließlich 29. Juni in Kraft. Das sehen Änderungen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, die heute im Bundesanzeiger verkündet wurden. Damit haben weiterhin alle Bürger auch ohne Symptome Anspruch auf mindestens einen Schnelltest pro Woche an Teststellen durch geschultes Personal. Mit dem Angebot sollen Ansteckungen angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen erkannt und verhindert werden. Die Testbescheinigungen können auch als Nachweis bei Zugangsregeln zu Innenräumen und Veranstaltungen dienen, die ab diesem Sonntag aber nicht mehr flächendeckend angeordnet werden können.
MV meldet 6.070 Neuinfektionen - Inzidenzwert sinkt
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden binnen 24 Stunden 6.070 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind 3.080 Fälle weniger als vor einer Woche. 81 Covid-Patienten werden landesweit auf Intensivstationen behandelt. Sieben weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sinkt auf 2.025,4 (Vorwoche: 2.422,4), die Landes-Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 11,9. Den höchsten Wert bei Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche hat die Stadt Rostock mit 3.317,7.
Bürgerschaft erklärt Hamburg zum Corona-Hotspot
Als zweites Bundesland nach Mecklenburg-Vorpommern ist nun auch Hamburg ein Corona-Hotspot. Ein entsprechender Antrag der rot-grünen Regierungsmehrheit in der Hamburgischen Bürgerschaft wurde heute mit Unterstützung der Linken angenommen. Im Gegensatz zu den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein und den meisten anderen Bundesländern sollen so Schutzmaßnahmen wie eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen und im Einzelhandel über den kommenden Sonnabend hinaus bis Ende April beibehalten werden. Die CDU sprach sich zwar angesichts hoher Infektionszahlen für weitere Corona-Maßnahmen aus, stimmte aber gegen den rot-grünen Antrag. AfD und FDP hatten bereits im Vorfeld Klagen gegen eine Hotspot-Regelung angekündigt. Alle drei Parteien sehen die rechtlichen Voraussetzungen dafür in der Stadt nicht erfüllt.
Lauterbach weist Vorbehalte gegen Hotspot-Regelung zurück
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist Vorbehalten der Länder gegen den neuen Rechtsrahmen für weitergehende Corona-Schutzauflagen entgegengetreten. "Man mag das Gesetz mögen oder nicht, aber es ist juristisch sauber gemacht, so dass es umsetzbar wäre", sagte der SPD-Politiker. "Es sollte viel mehr genutzt werden." Davon ginge auch eine Signalwirkung aus, die jetzt gebraucht würde, sagte er mit Verweis auf zuletzt fast 350 Tote in Zusammenhang mit Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Er finde es "beklagenswert und falsch", dass sehr viele Länder nun nicht von der Hotspot-Regel Gebrauch machten, in denen er selbst dies angemessen gefunden hätte. "Eine rechtliche Unsicherheit kann ich hier schlicht nicht erkennen", betonte Lauterbach. Eine drohende Überlastung des Gesundheitswesens als Voraussetzung sei begründbar und könne mit Kriterien zu den Kliniken hergeleitet werden. Er sei fest davon überzeugt, dass entsprechende Regelungen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern rechtlich Bestand haben würden.
Niedersachsen: Razzia wegen mutmaßlichen Betrugs mit Corona-Schnelltests
Wegen mutmaßlichen Abrechnungsbetrugs mit Coronatests sind Staatsanwaltschaft und Polizei heute in Niedersachsen zu einer großangelegten Razzia ausgerückt. Wie die Polizei in Osnabrück mitteilte, wurden dabei zwölf Objekte in Hannover, Oldenburg und Aurich durchsucht. Das Verfahren richtet sich demnach gegen eine 31-jährige Betreiberin von Testzentren aus Aurich, die zu Unrecht zahlreiche Coronatests abgerecht haben soll, die nie stattfanden. Der Schaden für die Kassenärztliche Vereinigung liege bei mehr als einer Million Euro.
Impfpflicht-Kompromiss: Lauterbach "sehr zuversichtlich"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich zuversichtlich geäußert, dass ein Kompromiss für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in Deutschland erreicht werden kann. Nach seiner Kenntnis werde an einem gemeinsamen Vorschlag gearbeitet, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Er rechne damit, dass dieser sein Ministerium spätestens in den nächsten Tagen erreiche, so dass möglicherweise ein gemeinsamer Entwurf formuliert werden könne. Die Kompromisslinien, die sich abzeichneten, seien überzeugend und klug. Er sei "sehr zuversichtlich" und gehe davon aus, dass dieses wichtige Gesetz durchgesetzt werden könne, fügte Lauterbach hinzu. Vor der geplanten Abstimmung ohne sonst übliche Fraktionsvorgaben im Bundestag in der kommenden Woche ist noch keine Mehrheit gesichert. Den größten Rückhalt hat ein Entwurf einer Abgeordnetengruppe für eine Impfpflicht ab 18 Jahren, den auch Lauterbach unterstützt. Daneben gibt es einen Entwurf einer Gruppe für eine Beratungspflicht und eine mögliche Impfpflicht ab 50 Jahren. Ein weiterer Gruppenantrag lehnt eine Pflicht ab. Auch Union und AfD haben Anträge vorgelegt.
Hausärtzeverband in MV fordert weniger PCR-Tests und vereinfachte Regeln
Der Hausärzteverband in Mecklenburg-Vorpommern fordert von der Landesregierung, die Isolations- und Quarantäneregeln in der Corona-Pandemie zu ändern und weniger PCR-Tests durchzuführen. "Verglichen mit dem Bundesdurchschnitt werden in unserem Land 50 Prozent mehr PCR-Tests vorgenommen", sagte Tilo Schneider, stellvertretender Verbandsvorsitzender, in Schwerin. Generelle PCR-Tests als Bestätigung von Schnelltests seien nicht notwendig, diese seien teuer und binden Kapazitäten. Er schlägt vor, nur dann einen PCR-Test durchzuführen, wenn ein Arzt dies ausdrücklich für notwendig hält, wie etwa bei Risikogruppen. Statt einen PCR-Test durchzuführen, sollen die Patienten laut Auffassung von Schneider einfach daheim bleiben, wenn sie sich krank fühlen, "so wie bei jeder anderen Krankheit auch". Mit Blick auf die erwartete Belastung des Gesundheitssystems durch die steigende Zahl an Geflüchteten aus der Ukraine forderte der Hausärzte-Vertreter zudem, alle medizinisch nicht mehr zu begründenden administrativen Aufgaben abzuschaffen und die Quarantäneregeln zu vereinfachen.
Hamburg: Anklage wegen Subventionsbetrugs in Millionenhöhe
Wegen mutmaßlichen Betrugs mit staatlichen Corona-Soforthilfen in Millionenhöhe hat die Staatsanwaltschaft in Hamburg fünf Verdächtige angeklagt. Vier Beschuldigte sollen dafür über Strohmänner und -frauen Scheinfirmen betrieben haben, wie die Behörde mitteilte. Der fünfte Angeklagte soll als Buchhalter für die Einreichung der Anträge zuständig gewesen sein. Die Gesamtsumme der beantragten Hilfen beläuft sich laut Anklage auf 12,5 Millionen Euro, von denen drei tatsächlich ausgezahlt wurden. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gewerbs- und bandenmäßigen Subventionsbetrug vor. Insgesamt stellten sie demnach in 80 Fällen betrügerische Hilfsanträge, insbesondere für die sogenannten November- und Dezemberhilfen 2020. Das Landgericht Hamburg entscheidet nun über die Eröffnung einer Hauptverhandlung. Die Beschuldigen sitzen in Untersuchungshaft.
MV: Mehrere Klagen gegen Hotspot-Regelung drohen
In Mecklenburg-Vorpommern drohen mehrere Klagen gegen den Corona-Hotspot-Beschluss des Landtags vergangene Woche. Nach der FDP-Landtagsfraktion hat auch die AfD juristische Schritte gegen die Erklärung des kompletten Bundeslandes zum Corona-Hotspot angekündigt. Nach Auffassung des rechtspolitischen Sprechers der AfD-Landtagsfraktion, Horst Förster, ist die Hotspot-Regelung im Bundesinfektionsschutzgesetz eine Ausnahmebestimmung, die konkret auf das regionale Infektionsgeschehen zielen muss. Die pauschale landesweite Hotspot-Regelung werde dem nicht gerecht. Mecklenburg-Vorpommern ist das erste Bundesland, das sich flächendeckend zum Corona-Hotspot erklärt hat.
Corona-Ausbruch bei Fußball-Drittligist VfL Osnabrück
Bei Fußball-Drittligist VfL Osnabrück sorgt ein Corona-Ausbruch für Turbulenzen. Wie die Niedersachsen mitteilten, wurden in den vergangenen Tagen insgesamt 13 Personen aus dem Spielerkader und dem Funktionsteam positiv getestet. Die für heute Nachmittag geplante Trainingseinheit sei daher abgesagt worden. Der VfL gastiert am Sonnabend ab 14 Uhr beim Halleschen FC.
SH: Fallende Masken sorgen für gemischte Reaktionen im Handel
Nach der Ankündigung der Landesregierung, dass in Schleswig-Holstein die Maskenpflicht im Einzelhandel ab Sonntag fallen wird, sind die Reaktionen laut Handelsverband Nord gemischt. Grundsätzlich bestehe Freude, denn die Geschäfte rechneten mit mehr Umsatz. Allerdings gebe es auch Sorge, dass sich mehr Beschäftigte mit dem Coronavirus anstecken und in Quarantäne müssen.
"Schulvermeidung" nimmt in Niedersachsen zu
Infolge der Corona-Pandemie bleiben in Niedersachsen verstärkt Schülerinnen und Schüler dem Unterricht fern, wie die Fachstelle Schulvermeidung der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover beobachtet hat. Entsprechend verzeichnen Kommunen im Land gesteigerten Beratungsbedarf zu dem Thema.
Hamburg: 5.763 Neuinfektionen, Inzidenz bei 1.497,5
In Hamburg sind laut Sozialbehörde binnen eines Tages 5.763 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 274 mehr als vor einer Woche. Demnach wurden seit Beginn der Pandemie 442.064 Menschen in Hamburg positiv auf das Coronavirus getestet. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen, stieg den Angaben zufolge weiter auf 1.497,5. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 1.330,4. In Hamburger Krankenhäusern werden laut Sozialbehörde 497 Corona-Patientinnen und Patienten behandelt, 38 davon auf Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie sind laut Robert Koch-Institut in der Hansestadt 2.381 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Damit wurden innerhalb eines Tages sechs weitere Todesfälle registriert.
Kabinett beschließt eine Milliarde Euro für Pflegekräfte-Bonus
Pflegekräfte in Kliniken und Pflegeheimen sollen einen Bonus von bis zu 550 Euro für ihren Einsatz während der Pandemie erhalten. Das Bundeskabinett verabschiedete einen entsprechenden Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). 500 Millionen Euro für die Auszahlung der Einmalzahlung sollen Krankenhäuser bekommen, die 2021 besonders viele Corona-Patientinnen und Patienten behandelten, die beatmet werden mussten. Dies sind laut Ministerium 837 Kliniken. Mit weiteren 500 Millionen Euro soll der Bonus für Altenpflegekräfte finanziert werden, die zwischen November 2020 und Ende Juni 2022 mindestens drei Monate in einem Heim gearbeitet haben.
Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Grüne ein
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den früheren Bundesvorstand der Grünen wegen umstrittener Corona-Sonderzahlungen eingestellt. Der Anfangsverdacht der Untreue bestätigte sich der Berliner Generalstaatsanwaltschaft zufolge nicht, wie mehrere Medien berichteten. In dem Fall ging es um einen Corona-Bonus, den sich der Grünen-Vorstand 2020 gewährt hatte. Anlass zu den Ermittlungen hatten den Grünen zufolge Anzeigen von Privatleuten gegeben. Bei den Sonderzahlungen handelte es sich demnach um jeweils 1.500 Euro für die Mitglieder des Bundesvorstands. Dem sechsköpfigen Gremium gehörten seinerzeit die heutige Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und der heutige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck als Parteivorsitzende sowie die heutige Co-Vorsitzende Ricarda Lang an. Die Vorstandsmitglieder hätten die Boni später zurückgezahlt, so die Grünen.
TUI gibt erste Kreditlinien aus Staatshilfe zurück
Angesichts der steigenden Urlaubsnachfrage gibt der Reisekonzern TUI einen Teil der Kreditlinien aus dem staatlichen Rettungspaket aus der Corona-Krise zurück. Die von der Bundesregierung und privaten Banken zur Verfügung gestellten Mittel würden zum Freitag um rund 700 Millionen Euro reduziert, teilte TUI mit. "In den vergangenen Wochen haben wir die staatlichen Kreditlinien schon nicht mehr in Anspruch genommen", sagte Konzernchef Fritz Joussen. Nach der Teilrückgabe verfüge TUI einschließlich verbliebener Kreditlinien noch über flüssige Mittel von 3,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen rechnet eigenen Angaben zufolge damit, dass der Reisesommer dieses Jahr nahezu das Niveau aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 erreicht. Zuletzt hätten die Buchungen bei 80 Prozent des Niveaus vom Sommer 2019 gelegen.
Wegen Corona: Buxtehuder SV empfängt Metzingen erst im Mai
Die für Sonnabend angesetzte Bundesliga-Partie der Handballerinnen vom Buxtehuder SV bei TuS Metzingen ist abgesagt worden. Wie der niedersächsische Verein mitteilte, sind bei den Gastgeberinnen Corona-Fälle aufgetreten. Als neuer Termin wurde demnach der 18. Mai um 19.30 Uhr angesetzt.
Kliniken melden sechs Prozent Beschäftigte mit fehlender Impfung
In Krankenhäusern sind offenbar nur wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht gegen das Coronavirus geimpft. Einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland zufolge haben die Kliniken sechs Prozent ihrer Beschäftigten wegen fehlender Impf- oder Genesenennachweise an die Gesundheitsämter gemeldet. Grundlage der Zahlen ist demnach eine Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft bei knapp 400 Kliniken. Im Einzelnen liegt die Meldequote demnach bei den Pflegediensten bei sieben Prozent, in der Intensivpflege bei vier Prozent, im Ärztlichen Dienst bei drei Prozent. Seit Mitte März besteht in Deutschland eine Impfpflicht gegen das Coronavirus für Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen. Arbeitgeber müssen Ungeimpfte dem Amt melden, denen ohne Genesenennachweis Beschäftigungsverbot droht.
Statistisches Bundesamt: Schulden steigen auf Rekordniveau
Den deutschen Staat drücken nach zwei teuren Corona-Jahren Schulden in Rekordhöhe. Bund, Länder, Gemeinden sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen Ende 2021 mit 2.319,8 Milliarden Euro in der Kreide, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das sind 6,8 Prozent beziehungsweise 146,9 Milliarden Euro mehr als Ende 2020. Dies sei "insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie zurückzuführen", so die Behörde. Die Summe entspricht den Angaben zufolge einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.906 Euro.
Angespannte Personallage in Kliniken und bei Polizei in SH
Die Quarantänebestimmungen in Schleswig-Holstein wirken sich derzeit merklich auf die kritische Infrastruktur aus. Vor allem Krankenhäuser sind davon betroffen, wie NDR Schleswig-Holstein berichtet. Demnach verschieben mehrere Häuser aufgrund von Personalmangel bereits planbare Operationen, wie etwa die Diako in Flensburg oder das Klinikum Itzehoe. Bei der Polizei fehlen der Recherche zufolge so viele Mitarbeiter wie noch nie seit Beginn der Pandemie.
Wie läuft das Pandemie-Management jenseits deutscher Grenzen?
In Deutschland gibt der Bund in der Corona-Politik Verantwortung an die Länder ab und setzt darauf, weitreichende Schutzmaßnahmen auf Hotspot-Regionen zu beschränken. Wie gestalten Deutschlands Nachbarländer das Pandemie-Management? Eindrücke aus den Niederlanden, Dänemark, Spanien und der Schweiz.
DAK: Höchststand bei Ausfall wegen psychischer Erkrankungen in Hamburg
Der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen hat 2021 in Hamburg vor allem wegen der Pandemie einen neuen Höchststand erreicht. Im Schnitt hätten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Hansestadt 3,3 Tage gefehlt - und damit einen halben Tag länger als die Erwerbstätigen im Rest der Republik, heißt es im Psychreport der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Für die Analyse habe das IGES Institut für rund 76.000 DAK-versicherte Beschäftigte alle Fehlzeiten ausgewertet, für die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mit einer psychischen Diagnose vorgelegen habe. Der zentrale Krankschreibungsgrund war demnach eine Depression, den stärksten Zuwachs im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 gab es bei Störungen infolge von Alkoholmissbrauch und bei Ängsten. Ein psychischer Krankschreibungsfall habe durchschnittlich 45 Tage gedauert. Auch dieser Wert sei so hoch wie noch nie. "Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden", sagte der Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Hamburg, Jens Juncker.
Niedersachsen verzeichnet 33.071 neue Fälle
33.071 Neuinfektionen binnen eines Tages hat das Robert Koch-Institut (RKI) für Niedersachsen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen, liegt bei 1.975,7 und ist damit leicht gesunken - am Vortag lag die Inzidenz bei 1.997,5. Das RKI registrierte 19 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt demnach landesweit bei 8.007.
Bundesweite Inzidenz sinkt: 268.477 neue Corona-Fälle
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Fällen ist leicht gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt der Wert heute bei 1.663,0. Gestern betrug er 1.703,3, vor einer Woche 1.734,2 (Vormonat: 1.171,9). Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 268.477 neue nachgewiesene Ansteckungen. Das sind knapp 15.300 weniger als vor einer Woche. Außerdem starben im Zusammenhang mit dem Virus weitere 348 Menschen. Experten gehen weiterhin von einer hohen Dunkelziffer bei den Infektionszahlen aus.
Schleswig-Holstein: Zahl der Neuinfektionen und Inzidenz sinken
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist gesunken: Die Zahl der registrierten neuen Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt aktuell bei 1.478,8. Gestern hatte sie noch bei 1.490,3 und vor einer Woche bei 1.557,2 gelegen. Es gab 9.717 registrierte Neuinfektionen. Eine Woche zuvor waren es 9.592, gestern 8.360. Seit Montag wurden 24 neue Corona-Todesfälle im Land gemeldet - eine vergleichsweise hohe Zahl. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona gestorbenen Menschen stieg damit auf 2.294.
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Start für den heutigen Corona-Live-Ticker von NDR.de
Guten Morgen, mit unserem Live-Ticker wollen wir Sie auch heute - am Mittwoch, 30. März 2022 - über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Meldungen von gestern können Sie im Blog vom Dienstag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 29. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 28. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 27. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 26. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 25. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 24. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 23. März