Stand: 27.01.2025 14:17 Uhr

Wie gefährlich ist die Maul- und Klauenseuche? - Fragen und Antworten

"Vorsicht Seuchengefahr!", steht auf einem Schild an einem Betrieb in Mehrow in Brandenburg. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche. © Annette Riedl/dpa
Ein Schild an einem Hof in Mehrow in Brandenburg warnt vor der Maul- und Klauenseuche.

In Brandenburg ist die Maul- und Klauenseuche (MKS) ausgebrochen - zum ersten Mal seit mehr als drei Jahrzehnten in Deutschland. Das MKS-Virus wurde zuerst bei einer Herde Wasserbüffel östlich von Berlin festgestellt, drei Tiere waren offenbar an der Krankheit verendet. Nun sind Landwirte bundesweit in Sorge vor einer Ausbreitung der Tierseuche - denn das hätte gravierende wirtschaftliche Folgen. Wie gefährlich ist das Virus? Können sich auch Menschen mit MKS anstecken? Und wie kann die Seuche bekämpft werden? Das FAQ gibt Antworten auf wichtige Fragen.

Wie gefährlich ist Maul- und Klauenseuche?

Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren, also Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Auch viele Zoo- und Wildtiere können daran erkranken, ebenso Ratten und Igel. Pferde gelten als nicht anfällig. Das Virus hat eine kurze Inkubationszeit und breitet sich deshalb sich sehr schnell aus. Erkrankte Tiere verbreiten das Virus mit der Flüssigkeit aufgeplatzter Bläschen, die sich durch die Krankheit an den Lippen bilden, sowie Speichel, Atemluft und Milch.

Das Virus ist sehr widerstandsfähig. Es bleibt im Erdboden, in Abwässern oder Jauche sowie gefroren lange ansteckungsfähig. Eingetrocknet in Haaren, Kleidern, Schuhen oder Heu kann es über Monate bis Jahre überleben. Empfindlich reagiert es auf Hitze und Säure. Beim Pasteurisieren von Milch beispielsweise werden Erreger binnen Sekunden abgetötet.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Aktuell | 14.01.2025 | 13:40 Uhr

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Landwirtschaft

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