Viele Rinder schauen aus einem Offenstall heraus. © fotolia.com Foto: Countrypixel
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AUDIO: Maul- und Klauenseuche: Landwirte in MV und die wirtschaftlichen Folgen (3 Min)

Maul- und Klauenseuche: Finanzielle Einbußen bei Landwirten in MV

Stand: 20.01.2025 14:32 Uhr

Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern müssen wegen der Maul- und Klauenseuche (MKS) weiter warten. Noch gibt es keine Entwarnung, auch wenn es seit dem Ausbruch der Krankheit im Land Brandenburg keine neuen Fälle gibt. Mit dem Zeitverlust drohen auch in MV finanzielle Einbußen.

Die Rinder-Allianz Woldegk hofft, noch in dieser Woche wieder mit dem Export von Rindern in die Niederlande beginnen zu können. Nach einem Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) im Nachbarland Brandenburg bei einer Herde Wasserbüffel war der Export bundesweit zum Erliegen gekommen. Viele Länder, wie zuletzt Großbritannien, haben ein Importverbot für Fleisch von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen aus Deutschland verhängt.

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Rinderzucht in MV ebenfalls betroffen

Insgesamt betrifft das 35 Prozent der deutschen Fleischproduktion. Für ein normales Rind werden derzeit etwa 2.500 Euro auf dem Markt erzielt, für besondere Zuchtbullen gut 15.000 Euro. Auch der Export von Samen, wie von der Rinderallianz in Woldegk, bleibt momentan aus. Der Betrieb verkauft jährlich etwa 880.000 Samenportionen in alle Welt. Je länger die Quarantäne andauert, desto weniger kann man für den Verkauf erzielen. Für die Geschäftsführerin Sabine Krüger gehen die Preise in den Keller: "In den Exportzertifikaten, egal ob für Milch, Milchprodukte, für Fleisch oder eben auch für Rindersamen steht überall, dass das Land frei von Maul- und Klauenseuche sein muss. Aktuell kommt das alles zum Erliegen. Und da wir nicht unwesentliche Spermaportionen dorthin verkauft haben, ist das auch für unser Unternehmen, für die Rinder eine ganz, ganz schwierige Situation."

Solange der ursprüngliche Seuchenherd nicht gefunden ist, bleibt es für die Landwirte weiter schwierig. Bislang blieb es bei dem Ausbruch bei Wasserbüffeln in Brandenburg. Ein weiterer MKS-Verdachtsfall bei einer Ziegenherde in der Region hatte sich nicht bestätigt.

Bundeslandwirtschaftsministerium bemüht sich um Schadensbegrenzung

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Das Bundeslandwirtschaftsministerium verhandelt derzeit im Rahmen des Regionalisierungsabkommens international darüber, ob Vieh aus nicht betroffenen Bundesländern wieder verkauft werden kann. Das bestätigte die Grünen-Staatssekretärin Claudia Müller. Hintergrund ist eine Entscheidung der Europäischen Kommission, die den von Brandenburg verhängten Sperrbereich im Umkreis von drei bzw. zehn Kilometern nicht erweitert und damit die Grundlage für die Regionalisierung geschaffen hat. Demnach könnten Fleisch und auch Milchprodukte, die außerhalb der Sperrzone erzeugt wurden, weiter in der EU gehandelt werden, wie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) in der vergangenen Woche erklärte.

MKS für den Menschen nicht gefährlich

Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Paarhufern wie Rindern, Ziegen und Schafen. Betroffene Tiere zeigen häufig hohes Fieber und Bläschenbildung im Maul- und Klauenbereich. Für Menschen ist sie nicht gefährlich. Zuletzt wurde sie in Deutschland 1988 in Niedersachsen registriert. Von der Infektion bis zu den ersten Symptome vergehen laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zwei bis sieben Tage. Nachgewiesen werden kann das Virus schon nach zwei bis drei Tagen. 

Land MV würde Impfstoffe gegen MKS zahlen

Für den Schutz der Tiere vor der Viruskrankheit gibt es Impfstoffe. Die würde das Land bezahlen, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD). Aber die Impfungen wären auch mit einem Makel verbunden. "Wir gehen von einem Kostenfaktor von etwa 40.000 Euro aus, sodass dann dieser Impfstoff, falls es notwendig wäre, zur Verfügung steht. Aber auch muss man ganz klar sagen, dass die Tiere, die dann geimpft werden, nicht mehr verwertet werden können", so Backhaus.

Geimpfte Tiere im Export weniger wert

Zumindest wäre das Fleisch auf dem internationalen Markt deutlich weniger wert. Deshalb hoffen alle darauf, dass die Impfungen nicht mehr notwendig sind. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass keine weiteren MKS-Fälle auftreten. Aktuell bleibt den Landwirten, deren Vieh Klauen besitzt, nichts weiter übrig, als weiter abzuwarten. Nach Aussage der Rinderallianz in Woldegk sollen ab Ende der Woche wieder erste Rinder-Transporte in die Niederlande möglich sein.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 20.01.2025 | 19:30 Uhr

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