Özdemir: "Ziel muss sein, dass kein Hof wegen MKS aufgeben muss"
Es müsse weiterhin mit "maximaler Kraft" alles dafür getan werden, dass es nicht zu einer Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche kommt, sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) im Gespräch mit NDR Info.
Es sei eine "gute Nachricht innerhalb der schlechten": Der Verdacht, dass eine Ziege im Landkreis Barnim in Brandenburg ebenfalls an der Maul- und Klauenseuche leide, habe sich nicht bestätigt, berichtete Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir im Interview auf NDR Info. Damit bleibt es bei dem einen bekannten Fall in Brandenburg.
Bei den Maßnahmen dürfe dennoch nicht nachgelassen werden. "Ich weiß, dass das für die Höfe sehr belastend ist, die um ihre Tiere bangen", so der Minister, aber es müsse klar sein: "Diese Maßnahmen helfen uns, dass die Seuche sich nicht ausbreitet und dass wir unsere Agrarprodukte hoffentlich exportieren können."
"Ziel muss sein, dass kein Hof wegen MKS aufgeben muss"
Es gebe zwar bereits einen wirtschaftlichen Schaden, doch dieser sei aktuell in den Griff zu bekommen. "Die Tierseuchenkasse entschädigt ja für getötete Tiere für den Abtransport. Gestern Abend hat die Rentenbank noch verkündet, dass sie ihr Programm Liquiditätssicherung für Schäden durch die Maul- und Klauenseuche öffnet", so der Grünen-Politiker.
Klar sei jedoch auch, dass eine andere Situation eintreten werde, "wenn wir hier Ausmaße bekommen wie damals in Großbritannien. Das Ziel muss sein, dass kein Hof aufgeben muss wegen der Maul- und Klauenseuche, aber auch unsere exportorientierte Wirtschaft dürfen wir nicht im Regen stehen lassen".
VIDEO: Maul- und Klauenseuche überschattet Start der Grünen Woche (2 Min)
Grüne Woche: 70 Agrarminister zu Konferenz geladen
Özdemir verwies darauf, dass während der Grünen Woche etwa 70 Agrarminister zu einer Konferenz zusammenkommen. Den Gesprächen mit den Ministern gelte seine ganze Konzentration: "Ich werde sehr dafür werben, dass Drittstaaten sich an den Maßnahmen orientieren, die wir in der EU haben, das heißt: außerhalb der Sperrzonen kann exportiert werden."
Am Donnerstagabend hatte Özdemir die Grüne Woche in Berlin eröffnet. Während der zehn Messetage erwarten die Veranstalter etwa 300.000 Menschen auf dem Messegelände.
