Maul- und Klauenseuche: Schweine- und Rinderhalter in MV in Sorge
Nachdem das Virus bei einer Wasserbüffelherde in Brandenburg nachgewiesen wurde, sind Schweine- und Rinderhalter in Mecklenburg-Vorpommern in Aufregung. Der Grund: Einfuhrverbote für Fleisch aus Deutschland.
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg hat auch in Mecklenburg-Vorpommern Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Das Virus wurde in einer Wasserbüffel-Herde im Landkreis Märkisch-Oderland nachgewiesen, was zu einem 48-stündigen Transportverbot für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen in Brandenburg führte. Auch Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern sind betroffen, da erste Einfuhrverbote für Fleisch aus Deutschland durch andere Länder verhängt wurden.
Ursprung in Brandenburg unklar
Die Maul- und Klauenseuche ist seit 1988 nicht mehr in Deutschland aufgetreten ist. Auch für das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems kam der Ausbruch überraschend. Der Ursprung des Virus im betroffenen Betrieb in Brandenburg ist bisher ungeklärt. Die Krankheit betrifft insbesondere Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen, ist jedoch für Menschen ungefährlich.
Exportverbot verstärkt wirtschaftlichen Druck
Für die Schweineproduzenten in Mecklenburg-Vorpommern bedeutet der Ausbruch zusätzliche Belastungen. Aufgrund der Einfuhrverbote für deutsches Schweinefleisch können Landwirte ihre Produkte nicht mehr in Nicht-EU-Länder exportieren, was den wirtschaftlichen Druck auf die Branche verstärkt. Bauernpräsident Karsten Trunk äußerte auf einer Pressekonferenz, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Seuchenausbruchs noch nicht vollständig absehbar seien. Zudem litten viele Landwirte ohnehin schon unter dem Preisverfall und den gestiegenen Kosten durch zusätzliche Tierschutzauflagen. Einige Betriebe hatten bereits die Tierhaltung aufgegeben.
Verstärktes Vorgehen um Ursache zu finden
Die Ausbreitung der Seuche soll durch gezielte Maßnahmen der Behörden eingedämmt werden. In diesem Zusammenhang wurde von den zuständigen Stellen ein verstärktes Vorgehen gefordert, um die Ursache des Ausbruchs schnell zu identifizieren und eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Zudem wurde entschieden, dass auf der Agrarmesse Grüne Woche, die am Freitag in Berlin beginnt, keine gefährdeten Nutztiere ausgestellt werden. So sollen potenzielle Ansteckungen vermieden werden.
Präventivimpfung nicht zulässig
Laut der Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts, Prof. Dr. Christa Kühn, könnte ein Impfstoff gegen das Virus innerhalb von sechs Tagen in einer Menge von bis zu drei Millionen Dosen zur Verfügung stehen. Eine Präventivimpfung ist jedoch nicht zulässig. Erlaubt ist nur eine Ringimpfung, die dazu dient, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Für diese Viren geeignete Impfstoffe seien in einer speziellen Antigenbank vorhanden, heißt es dazu vom Nationalen Referenzlabor für Tierseuchen auf dem Riems. Sie wurde extra für einen weiteren Ausbruch der Maul- und Klauenseuche vorsorglich eingerichtet. Allerdings kann diese Antigenbank nur durch die Bundesländer freigeschaltet werden, erst danach werden die passenden Impfstoffe für den Notfall produziert. Aus Sicht des Friedrich-Loeffler-Instituts sollte dies sehr frühzeitig erfolgen.