Ein Rind steht auf einer Weide. © NDR Foto: Brigitte Hanneken
Ein Rind steht auf einer Weide. © NDR Foto: Brigitte Hanneken
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AUDIO: Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg (1 Min)

Maul- und Klauenseuche: Schwarz mahnt Tierhalter zur Vorsicht

Stand: 10.01.2025 21:36 Uhr

In Brandenburg ist erstmals seit 35 Jahren die Maul- und Klauenseuche in Deutschland nachgewiesen worden. Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Schwarz mahnt Tierhalter zur Vorsicht.

Nachdem am Freitag in einem Betrieb in Brandenburg die Maul- und Klauenseuche (MKS) ausgebrochen ist, hat Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsministerium Tierhalter zu erhöhter Wachsamkeit aufgefordert. Als besonders gefährdet gelten Haus- und Wildschweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Büffel.

Aber auch Halterinnen und Haltern von Lamas, Alpakas, Rehen und Dammwild rät das Ministerium, besonders auf Sicherheitsmaßnahmen zu achten. Hunde, Katzen und andere Haustiere können in der Regel nicht erkranken, aber das Virus weitertragen.

Maul- und Klauenseuche: Hoch ansteckend, nicht behandelbar

Minister Werner Schwarz (CDU) bezeichnete den Ausbruch in Brandenburg als besorgniserregend. Er appellierte an die Tierhalter im Land, eine Einschleppung nach Schleswig-Holstein zu verhindern. Die Viruserkrankung sei hoch ansteckend und es gebe keine Behandlungsmöglichkeit.

Agrarminister Werner Schwarz im Porträt © picture alliance Foto: Carsten Rehder
Agrarminister Werner Schwarz mahnt, bei MKS-Symptomen sofort einen Tierarzt einzuschalten.

"Daher fordere ich alle Halterinnen und Halter gefährdeter Tierarten auf, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und konsequent einzuhalten", so Schwarz. Sollten Halter typische Symptome feststellen, muss laut Ministerium umgehend ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Menschen können zur Verbreitung der Krankheit beitragen

Mit Biosicherheit sind Maßnahmen gemeint, die getroffen werden, um Krankheiten von Tierbeständen fern zu halten. Das Virus kann sich zum Beispiel über Sekrete direkt von Tier zu Tier übertragen. Da MKS eine leicht übertragbare Krankheit mit einer kurzen Inkubationszeit ist, breitet sich die Seuche schnell aus.

Menschen können die Seuche durch nicht gereinigte und desinfizierte Kleidung, Schuhe oder Hände übertragen und weitertragen. Ein Ausbruch der Krankheit bei Menschen ist laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz extrem selten - und diese Fälle seien gutartig verlaufen. Auch Produkte von erkrankten Tieren wie Milch und Fleisch stellen laut dem Friedrich-Loeffler-Institut keine Gefahr für Verbraucher dar.

Symptome bei Tieren: Fieber, viel Speichel, Bläschen an Lippen

Erkrankte Tiere haben Symptome wie Fieber, vermehrten Speichelfluss, eine gerötete Mundschleimhaut oder Bläschen an der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleischrand, an Klauen und Zitzen. Minister Schwarz weist darauf hin, dass Tierhalter kleine Wiederkäuer besonders im Auge behalten sollten, da sie häufig weniger schwere Symptome zeigen.

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Ein Wasserbüffel steht in einem Teich auf einer Feuchtwiese im Landschaftspark Rudow-Altglienicke bei Schönefeld und schaut in die Kamera. © dpa-Bildfunk Foto: Michael Bahlo

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Die Symptome der MKS ähneln denen der Blauzungenkrankheit. Daher sollte auch bei diesen Verdachtsfällen ein Tierarzt hinzugezogen werden, rät das Landwirtschaftsministerium.

Wirtschaftlich verheerender Ausbruch 2001 in Großbritannien

Der Ausbruch in Brandenburg ist der erste in Deutschland seit 1988. Er betrifft eine Büffel-Herde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland. Landwirte sind in großer Sorge vor einer raschen Ausbreitung der Tierseuche und wirtschaftlichen Folgen.

2001 zum Beispiel hatte es einen verheerenden Seuchenzug in Großbritannien mit Folgeausbrüchen in anderen europäischen Ländern gegeben, Millionen Tiere wurden getötet. Wird MKS bei einem Tier festgestellt, muss der ganze Bestand eines Hofes getötet werden, damit die Tierseuche sich nicht weiter ausbreitet.

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Ein mit der Blauzungenkrankheit infiziertes Schaf mit Schwellungen und Geschwülsten am Maul. © picture alliance / ANP Foto: Rob Engelaar

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 10.01.2025 | 17:00 Uhr

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