Energie aus Russland: So viel Gas strömt durch Nord Stream 1
Die Sorge war groß, dass Russland den Gashahn nach Wartung der Nord Stream 1 Pipeline nicht mehr aufdrehen würde. Doch aktuell kommt wieder Gas in Deutschland an - wenn auch nicht so viel wie maximal möglich.
Die Wartung der Nord Stream 1 Pipeline ist alljährliche Routine, doch vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs wurde ihr Ende in diesem Jahr mit Spannung erwartet. Seit dem 21. Juli ist nun klar: Es fließt wieder Gas durch die Pipeline, und zwar etwa so viel wie vor der Wartung. Das ist aus Daten des Verbands der europäischen Pipelinenetzbetreiber ersichtlich.
Vor der Wartung waren die Gaslieferungen via Nord Stream 1 auf etwa 40 Prozent der Maximalkapazität gedrosselt worden. Auch im Eintrittpunkt im bayrischen Waidhaus kommt wieder Gas an. Dieser war laut Bundesnetzagentur ebenfalls gewartet worden.
Füllstand der Gasspeicher vergleichbar mit Vorjahren
Die deutschen Gasspeicher sind derzeit etwa vergleichbar befüllt wie im Mittel der Vorjahre. Die Bundesnetzagentur warnt jedoch, dass ein Speicherstand von 90 Prozent bis November, wie ihn das Gasspeichergesetz vorsieht, kaum mehr ohne zusätzliche Maßnahmen zu erreichen sei.
Putin drohte mit weiterem Absenken der Lieferungen
Denn auch wenn es so aussieht, als sei der Gasstrom so hoch wie vor der Wartung der Pipeline fehlen doch 60 Prozent der ursprünglichen Liefermenge, und niemand kann sagen, ob es bei den jetzigen 40 Prozent bleibt. Denn vor der Wiederaufnahme der Gaslieferungen über Nord Stream 1 hatte der russische Präsident Wladimir Putin gar vor einem weiteren Absenken der Liefermengen gewarnt. Zwar werde der Energiekonzern Gazprom seine Verpflichtungen "in vollem Umfang" erfüllen - sollte jedoch eine fehlende, in Kanada reparierte Turbine nicht in Russland eintreffen, könnten nur noch etwa 30 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag geliefert werden.
Vor Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine waren etwa im Dezember vergangenen Jahres pro Tag noch bis zu 167 Millionen Kubikmeter Gas durch die Leitung gekommen, bei einer Gesamtenergie von bis zu 1755 GWh.