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Keine größeren Schäden bei Unwettern in Norddeutschland

Stand: 30.06.2024 18:42 Uhr

Regen, Starkregen und teils Gewitter haben im Norden am Wochenende keine größeren Schäden angerichtet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor allem für Niedersachsen vor schweren Gewittern gewarnt.

Die Bahnstrecke zwischen Hannover und Minden war wegen eines Blitzeinschlags stundenlang gesperrt. In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag ist eine Unwetterfront vom Südwesten Deutschlands Richtung Nordosten gezogen und hat auch große Teile Norddeutschlands erfasst. Der Deutsche Wetterdienst gab eine Unwetterwarnung für Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern heraus, die bis zum Morgen galt.

Unwetter in Niedersachsen

Schwere Gewitter mit Sturmböen sowie mehrstündiger Starkregen hatte in der Region Hannover samt der Landeshauptstadt 95 Einsätze zur Folge, wie die Feuerwehr Hannover am Sonntagmorgen mitteilte. Insgesamt zählten die Einsatzkräfte von Mitternacht bis in den Morgen 266 Notrufe.

Es gab einen Einsatz wegen des Brands eines Einfamilienhauses. Sieben Einsätze zählte die Feuerwehr wegen vollgelaufenen Kellern. Auch im Raum Lüneburg musste die Feuerwehr mehrfach ausrücken, weil Straßen überschwemmt wurden. Den Angaben zufolge gab es bei den Unwettern keine Verletzten.

Ein Blick auf eine Brücke in Visletto im Schweizer Tessin, die bei einem Unwetter eingestürzt ist. © dpa-Bildfunk/KEYSTONE Foto: Michael Buholzer
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Bahnstrecke war gesperrt

Wegen eines Blitzeinschlags war die Bahnstrecke zwischen Hannover und Minden in der Nacht zu Sonntag für vier Stunden gesperrt. Die Züge wurden über Bremen umgeleitet. Am Morgen konnte der Abschnitt wieder freigegeben werden, wie ein Bahnsprecher sagte. Die Deutsche Bahn sprach auf ihrer Internetseite von massiven Beeinträchtigungen wegen des Unwetters im niedersächsischen Lindhorst.

VIDEO: Blitze im Sekundentakt: Schwere Unwetter über Niedersachsen (1 Min)

Zeltlager mit 1.300 Kindern und Jugendlichen wird geräumt

Wegen der angekündigten Unwetter wurde am Samstagabend ein großes Jugendfeuerwehr-Zeltlager mit rund 1.300 Kindern und Jugendlichen im Landkreis Diepholz vorzeitig geräumt. "Wenn es ein Unwetter gibt und wir haben Sturmböen mit 120 km/h, dann fliegen uns möglicherweise die Zelte weg", sagte Dieter Wendt, stellvertretender Kreispressesprecher der dortigen Feuerwehr. Es bestehe Verletzungsgefahr. Ursprünglich sollte das Lager erst am Sonntagvormittag enden.

Starkregen auch in MV - Blitz setzt Haus in Brand

Aus Niedersachsen kommend ist die Gewitterfront weiter in Richtung Mecklenburg-Vorpommern gezogen, wo bis zum Morgen eine Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter galt. Allein in Westmecklenburg gab es 35 Feuerwehreinsätze, meist wegen vollgelaufener Keller und überspülter Straßen, wie NDR 1 Radio MV berichtete. Im Landkreis Vorpommern-Rügen mussten die Einsatzkräfte insgesamt 26 Mal ausrücken, in Vorpommern-Greifswald zehnmal. In und um Parchim kippten mehrere Bäume auf die Straßen. Zu zahlreichen Einsätzen kam es auch in Ludwigslust. Laut Polizei und Feuerwehr gab es aber keine Verletzten.

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Feuerwehrmänner räumen einen Ast von der Straße. © Ralf Drefin

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Für MV galt eine Unwetterwarnung bis 5 Uhr morgens. Die Feuerwehren waren vor allem in den frühen Morgenstunden im Einsatz. mehr

In Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist ein Blitz in den Schornstein eines Einfamilienhauses eingeschlagen und hat den Dachstuhl in Brand gesetzt. Dieser brannte in der Nacht vollständig aus, wie die Polizei in Rostock mitteilte. Das Haus sei derzeit nicht mehr bewohnbar. In Hof Lockwisch bei Schönberg brannte der Dachstuhl eines Bauernhofes mit Pferdestall.

VIDEO: Starkregen und Gewitter über MV - über 100 Feuerwehreinsätze (1 Min)

Keine Schäden aus Hamburg und Schleswig-Holstein gemeldet

Hamburg und Teile von Schleswig-Holstein erreichte der gewittrige Starkregen in den frühen Morgenstunden des Sonntags. Hier fielen die Niederschlagsmengen aber vergleichweise gering aus. Von Schäden oder Verletzten ist nichts bekannt.

EM-Achtelfinale in Dortmund vorübergehend unterbrochen

Die Unwetterfront hatte auch Auswirkungen auf die in Deutschland stattfindende Fußball-EM: In Dortmund zog etwa eine halbe Stunde nach Beginn des Achtelfinalspiels zwischen Deutschland und Dänemark ein Gewitter auf. Die Partie war knapp 30 Minuten unterbrochen. Während die Fans im Stadion auf ihren Plätzen bleiben konnten, wurde die Fanzone rund ums Stadion geschlossen. Die Fans dort mussten das Gelände verlassen.

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Die deutschen Fußball-Nationalspieler Nico Schlotterbeck (v.l.), Jamal Musiala und David Raum bejubeln ein Tor © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS Foto: Wunderl

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Aufgrund der Wetterwarnungen blieb auch die Fanzone in Frankfurt/Main am Sonnabend komplett geschlossen. Dies gaben die Behörden am Mittag vor den ersten Spielen des EM-Achtelfinales bekannt. Unter anderem waren starke Sturmböen vorhergesagt worden.

Zuletzt am Donnerstag Unwetter in großen Teilen Deutschlands

Erst am Donnerstag hatten Unwetter in großen Teilen Deutschlands zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehren sowie zu Verkehrsbehinderungen geführt. Betroffen waren auch Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Dort kam es zu überspülten Straßen und Schienen sowie starken Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr.

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Zwei Loks der Deutschen Bahn stehen am Gleis. © picture alliance / pressefoto_korb Foto: Micha Korb

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Nachrichten | 30.06.2024 | 14:00 Uhr

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