Klimafolgen: Was die Kreise gegen zunehmende Hitze tun
Die Zahl der Hitzetage nimmt seit Jahren zu - auch im Norden Deutschlands. Manche Regionen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg sind schon gut auf diese und andere Folgen des Klimawandels vorbereitet. In anderen passiert bislang eher wenig.
Es war heiß zuletzt in Deutschland - auch im vergleichsweise meist kühleren Norden. Dass die Zahl der Hitzetage zunimmt, zeigen auch langjährige Messungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD): Gab es beispielsweise in Hamburg von 1961 bis 1990 noch rund drei Tage mit Temperaturen über 30 Grad pro Jahr, waren es in den darauffolgenden 30 Jahren von 1991 bis 2022 schon mehr als doppelt so viele.
Was auf den ersten Blick wie ein sonniges Plus für den Sommer im Norden wirken mag, ist in Wahrheit ein echtes Problem: Hitze kann für Ältere und vorerkrankte Menschen lebensbedrohlich sein. Für den Sommer 2022 beispielsweise, den viertwärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, geht das Robert Koch-Institut von 4.500 hitzebedingten Sterbefällen in Deutschland aus.
Mehr Grün und Schatten gegen die Hitze
Kommunen können eine Reihe von Maßnahmen umsetzen, um heiße Tage erträglicher für die Menschen zu machen. Sie können zum Beispiel versuchen, für mehr Grün und mehr Schatten zu sorgen. Was in Deutschland gegen die zunehmende Hitze und andere Klimafolgen unternommen wird, haben NDR, WDR, BR und CORRECTIV mit Hilfe einer großen Umfrage unter allen 400 Landkreisen und kreisfreien Städten recherchiert. Im Norden haben 64 von 71 geantwortet.
Ein Ergebnis: Sowohl im Norden als auch deutschlandweit sind die Begrünung mit Bäumen und die Begrünung von Fassaden die beliebtesten Anti-Hitze-Maßnahmen. Hitzeaktionspläne, die zum Beispiel festhalten, wie die Bevölkerung bei Hitze gewarnt wird, haben bislang nur etwa elf Prozent der Landkreise im Norden, die bei der Umfrage mitgemacht haben.
In der folgenden Tabelle können Sie danach suchen, welche Klimaanpassungsmaßnahmen Ihr Landkreis oder Ihre kreisfreie Stadt in der Umfrage angegeben hat.
Das Projektteam:
Julia Barthel, Anna Behrend, Michael Hörz, Isabel Lerch, Mitarbeit: Serafin Arhelger, Ciara Cesaro-Tadic (NDR Data)
Jana Heck, Uli Hendrix, Nandor Hulverscheidt, Lara Schwenner (WDR Quarks/WDR Data)
Constanze Bayer, Johanna Bernklau, Robert Schöffel (BR Data)
Lilly Brosowsky, Max Donheiser, Katarina Huth, Annika Joeres, Paulina Thom (CORRECTIV)