Feuerwehrmänner räumen einen Ast von der Straße. © Ralf Drefin
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AUDIO: Starkregen und Gewitter über MV - viele Feuerwehreinsätze (1 Min)

Keine größeren Schäden bei Unwettern in Norddeutschland

Stand: 30.06.2024 12:35 Uhr

Regen, Starkregen und teils Gewitter haben im Norden seit der Nacht keine größeren Schäden angerichtet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor allem für Niedersachsen vor schweren Gewittern. Die Bahnstrecke zwischen Hannover und Minden war wegen eines Blitzeinschlags stundenlang gesperrt.

In der vergangenen Nacht ist eine Unwetterfront von Südwesten Deutschlands Richtung Nordosten gezogen und hat große Teile Norddeutschlands erfasst. Der Deutsche Wetterdienst gab in der Nacht eine Unwetterwarnung für Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern heraus, die bis zum Morgen galt.

Unwetter in Niedersachsen - Bahnstrecke war gesperrt

Gewarnt wurde in Niedersachsen vor schweren Gewittern mit Sturmböen bis 80 Kilometern pro Stunde, mehrstündigem Starkregen mit bis zu 50 Litern pro Quadratmeter und Hagel. In der Region Hannover samt der Landeshauptstadt hat es aufgrund des Unwetters 95 Einsätze gegeben. Das teilte die Feuerwehr Hannover am Morgen mit. Insgesamt zählten die Einsatzkräfte von Mitternacht bis in den Morgen 266 Notrufe.  Es gab einen Einsatz wegen des Brands eines Einfamilienhauses. Sieben Einsätze zählte die Feuerwehr wegen vollgelaufenen Kellern. Ein herabhängender Ast im Stadtteil Mitte musste entfernt werden. Nach bisherigen Erkenntnissen gab es durch die unwetterbedingten Einsätze keine Verletzten. Auch im Raum Lüneburg musste die Feuerwehr mehrfach ausrücken, weil Straßen überschwemmt wurden.

Wegen eines Blitzeinschlags wurde die Bahnstrecke zwischen Hannover und Minden in der Nacht für vier Stunden gesperrt. Die Züge wurden über Bremen umgeleitet, inzwischen sei der Abschnitt wieder freigegeben worden, sagte ein Bahnsprecher am Morgen. Das Unternehmen sprach auf seiner Internetseite von massiven Beeinträchtigungen wegen des Unwetters im niedersächsischen Lindhorst.

Zeltlager mit 1.300 Kindern und Jugendlichen wird geräumt

Wegen der angekündigten Unwetter wurde am Samstagabend ein großes Jugendfeuerwehr-Zeltlager mit rund 1.300 Kindern und Jugendlichen im Landkreis Diepholz vorzeitig geräumt. "Wenn es ein Unwetter gibt und wir haben Sturmböen mit 120 km/h, dann fliegen uns möglicherweise die Zelte weg", sagte Dieter Wendt, stellvertretender Kreispressesprecher der dortigen Feuerwehr. Es bestehe Verletzungsgefahr. Ursprünglich sollte das Lager erst am Sonntagvormittag enden.

Starkregen auch in MV - Blitz setzt Haus in Brand

Aus Niedersachsen kommend ist die Gewitterfront weiter in Richtung Mecklenburg-Vorpommern gezogen, wo bis zum Morgen eine Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter galt. Am Vormittag zieht der Regen laut DWD zunächst ab, anschließend gibt es von Nordwesten her neue Niederschläge, dann allerdings nur mit geringer Starkregengefahr.

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In Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist ein Blitz in den Schornstein eines Einfamilienhauses eingeschlagen und hat den Dachstuhl in Brand gesetzt. Dieser brannte in der Nacht vollständig aus, wie die Polizei in Rostock mitteilte. Die 57-jährige Bewohnerin habe das Gebäude rechtzeitig und unverletzt verlassen können. Das Haus sei derzeit nicht mehr bewohnbar. Es sei ein Sachschaden in Höhe von etwa 75.000 Euro entstanden. 48 Feuerwehrleute waren laut Polizei im Einsatz.

Hamburg und SH erreicht der Starkregen am Morgen

Hamburg und zunächst das südöstliche Schleswig-Holstein hat der gewittrige Starkregen in den frühen Morgenstunden erreicht. Erwartet werden hier Niederschlagsmengen von 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter und Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zum 85 Kilometer pro Stunde und Hagel. Auch dort kann der Niederschlag lokal kräftiger mit 50 bis 70 Litern pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden ausfallen. Ab Vormittag sollen die warnrelevanten Niederschläge zur Ostsee abziehen.

EM-Achtelfinale in Dortmund vorübergehend unterbrochen

Die Unwetterfront hatte auch Auswirkungen auf die in Deutschland stattfindende Fußball-EM: In Dortmund zog etwa eine halbe Stunde nach Beginn des Achtelfinalspiels zwischen Deutschland und Dänemark ein Gewitter auf. Die Partie war knapp 30 Minuten unterbrochen. Während die Fans im Stadion auf ihren Plätzen bleiben konnten, wurde die Fanzone rund ums Stadion geschlossen. Die Fans dort mussten das Gelände verlassen.

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Aufgrund der Wetterwarnungen blieb auch die Fanzone in Frankfurt/Main am Sonnabend komplett geschlossen. Dies gaben die Behörden am Mittag vor den ersten Spielen des EM-Achtelfinales bekannt. Unter anderem waren starke Sturmböen vorhergesagt worden.

Zuletzt am Donnerstag Unwetter in großen Teilen Deutschlands

Erst am Donnerstag hatten Unwetter in großen Teilen Deutschlands zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehren sowie zu Verkehrsbehinderungen geführt. Betroffen waren auch Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Dort kam es zu überspülten Straßen und Schienen sowie starken Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Nachrichten | 30.06.2024 | 06:30 Uhr

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