Corona-Blog: Nichts geht mehr im Norden
Drastische Maßnahmen sollen die Coronavirus-Pandemie aufhalten. Das öffentliche Leben kommt weitgehend zum Erliegen. Das sind die Ereignisse von Dienstag, dem 17. März. Den Liveticker setzen wir auch am Mittwoch fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schleswig-Holstein ab Mittwoch für Touristen gesperrt.
- Niedersachsen mobilisiert 4,4 Milliarden Euro.
- VW schließt mehrere Werke vorübergehend.
- In Norddeutschland gibt es insgesamt 1.146 bestätigte Corona-Erkrankungen: 563 in Niedersachsen, 145 in Schleswig-Holstein, 69 in Mecklenburg-Vorpommern, 312 in Hamburg und 57 im Bundesland Bremen.
Das war's für heute
Die Redaktion von NDR.de verabschiedet sich für heute. Morgen früh sind wir wieder für sie da, frisch, ausgeruht und mit neuem Liveticker. Vielen Dank für's Mitlesen!
"NDR Info extra: Corona im Norden" - die komplette Sendung
Das NDR Fernsehen berichtete heute in einer Sondersendung über die jüngsten Ereignisse. Experten beantworteten die wichtigsten Zuschauerfragen.
Hamburg: Elbschlosskeller braucht neues Schloss
Nach 70 Jahren Dauerbetrieb hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus auch der Elbschlosskeller im Hamburger Amüsierviertel St. Pauli seine Pforten schließen müssen. Allerdings musste Wirt Daniel Schmidt erst einmal ein neues Schloss einbauen lassen, da der alte, wegen des 24-Stunden-Betriebs nicht benötigte Schlüssel nicht aufzufinden war.
SH: Tarifverhandlungen für das private Busgewerbe ausgesetzt
Die Tarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe in Schleswig-Holstein sind wegen der Corona-Pandemie auf Eis gelegt. Wie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mitteilte, werden die Verhandlungen mit dem Omnibusverband Nord (OVN) bis nach Ostern ausgesetzt. "Nachdem auf Veranlassung der Landesregierung die Schulen bis nach Ostern geschlossen bleiben und auch andere Bereiche des öffentlichen Lebens mehr und mehr eingeschränkt werden, wollen wir die Kunden des ÖPNV nicht mit Arbeitskampfmaßnahmen belasten", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Karl-Heinz Pliete.
SH: Mann mit Viriusinfektion stirbt in Klinik
In Schleswig-Holstein ist ein Mann gestorben, bei dem posthum eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde. Der 78-Jährige litt an Speiseröhrenkrebs und starb im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck (UKSH), wie die Klinik mitteilte. "Die genaue Todesursache ist unklar", sagte ein Sprecher. Alle engen Kontaktpersonen seien identifiziert und alle Isolierungsmaßnahmen eingeleitet. Das Klinikum stehe im Austausch mit dem Gesundheitsamt der Stadt Lübeck.
Erste Hilfen für Hamburger Unternehmen
Gewerbliche Mieter städtischer Immobilien können ihre Mietzahlungen vorerst bis zu drei Monate aufschieben, also stunden lassen.
Notbetreuung an Hamburger Kitas kaum genutzt
Die Notbetreuung an den wegen der Coronavirus-Pandemie bis Ende März geschlossenen Hamburger Kitas wird bislang kaum in Anspruch genommen. Von den rund 90.000 Kita-, Krippen- und Tagespflegekindern seien bislang insgesamt nur fünf Prozent oder etwa 4.500 Kinder betreut worden, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD).
Hamburg: 40 Insassen müssen Zelle räumen
Um Platz für Covid-19-Fälle unter Hamburgers Gefangenen zu schaffen, lässt die Justizbehörde rund 40 Gefangene frei. Es handele sich um Häftlinge, die Ersatzfreiheitsstrafen verbüßen, zum Beispiel Schwarzfahrer, die ihre Geldstrafe nicht bezahlt haben, teilte eine Behördensprecherin mit. Andere verurteilte Straftäter dieser Art müssen ihre Haft vorerst nicht antreten. Auf diese Weise sollen ausreichend Kapazitäten entstehen, um eine Aufnahmequarantäne- und eine Isolierstation einzurichten.
Für die meisten Gefangenen bringt die Coronakrise allerdings erhebliche Nachteile: Private Besuche dürfen die Gefangenen nur noch in Ausnahmefällen bekommen, und wenn, dann nur in einem Raum mit Trennscheibe.
Der Norden im Ausnahmezustand
Verwaiste Spielplätze, menschenleere Bahnhöfe, geschlossene Geschäfte mitten in der Woche. Das Leben findet fast ausschließlich zuhause statt. Hier einige der befremdlichen Bilder aus dem Norden:
Auch MV stellt den Tourismus ein
Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung hat Urlauber im Land aufgefordert, die Heimreise anzutreten. Bis Donnerstag, 19. März, müssen Touristen ihre Quartiere im Nordosten räumen, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei einer Pressekonferenz in der Staatskanzlei in Schwerin.
Hannover: Energieversorger schickt Hunderte ins Homeoffice
Die Energieversorgungsunternehmen liefern Strom und gehören damit zur sogenannten kritischen Infrastruktur. Um die Funktionsfähigkeit zu gewähleisten, teilt enercity in Hannover seine Mitarbeiter in zwei Teams auf - eines ist vor Ort, das andere arbeitet von Zuhause aus.
ARD extra und NDR Info extra zum Coronavirus
Aus aktuellem Anlass sendet der NDR heute zwei Sondersendungen: ein ARD extra um 20.15 Uhr und ein NDR Info extra um 21 Uhr. Haben Sie eine Frage zum Thema Coronavirus? Schicken Sie unserer Moderatorin Ihre Frage oder rufen Sie uns an. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier. Die wichtigsten Fragen werden ausgewählt und während der Sendung unseren Experten gestellt.
Niedersachsen: Zahl der Infektionen steigt auf 563
In Niedersachsen hat sich die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus auf 563 erhöht. Nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums sind damit 175 Fälle mehr registriert als am Montag. Am stärksten fiel der Anstieg demnach in Osnabrück aus, wo 46 neue Infektionen festgestellt wurden. In der Region Hannover wurde das Virus seit Montag bei 25 Menschen nachgewiesen. Im Landkreis Gifhorn kamen neun Fälle hinzu, in den Landkreisen Harburg und Stade jeweils sieben.
18 neue Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind seit Montag 18 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Damit steigt die Zahl der registrierten Fälle im Nordosten auf 69. Das teilten das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Soziales mit. Fünf Patienten müssen demnach im Krankenhaus behandelt werden. Die meisten neuen Fälle gab es mit acht in Rostock. Jeweils vier neue Infektionen wurden aus den Kreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald gemeldet, zwei aus dem Kreis Rostock.
Schleswig-Holstein ab Mittwoch für Touristen gesperrt
Touristen dürfen Schleswig-Holstein von Mittwoch an nicht mehr betreten. Das hat die Landesregierung beschlossen, wie NDR 1 Welle Nord berichtete. "Reisen aus touristischem Anlass in das Gebiet des Landes Schleswig-Holstein werden ab morgen untersagt. Das kann kontrolliert werden und ordnungsrechtlich durchgesetzt werden", sagte Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) dem Sender. Ziel sei es, dass auch der Tagestourismus nicht mehr stattfinde.
Abschlussprüfungen an Schulen im Nordosten nicht vor Mai
In Mecklenburg-Vorpommern werden die Prüfungen zur Mittleren Reife und zum Abitur wegen der Corona-Krise nicht vor Mai stattfinden. Es werde organisiert, dass es Abschlüsse geben wird, versicherte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Dienstag in einer Sondersendung des NDR. Niemand solle langfristig einen Nachteil erleiden. Aber im März und April werden es definitiv keine Abschlussprüfungen geben. Die schriftlichen Abiturprüfungen sollten ursprünglich am 30. März beginnen.
Kein Mannschaftstraining beim HSV bis 24. März
Fußball-Zweitligist Hamburger SV verzichtet bis zum 24. März auf ein Mannschaftstraining im Volkspark. Laut Mitteilung des Clubs sollen die Profis wegen der weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in den kommenden sieben Tagen individuell arbeiten. "Nach intensiven Gesprächen haben wir uns gemeinsam dazu entschieden, die Trainingssteuerung auf die aktuellen Umstände anzupassen. Wir wollen unseren Beitrag zur Eindämmung des Virus' leisten", sagte Sportvorstand Jonas Boldt auf der Website des Vereins.
Hamburg Wasser: Verstärktes Händewaschen nicht spürbar
Die Corona-Krise hat bislang keine spürbaren Auswirkungen auf den Wasserverbrauch in Hamburg. "Im Vergleich zu den Vorjahren sieht man keine signifikante Abweichung", sagte Ole Braukmann, Sprecher von Hamburg Wasser, der dpa. So hätten die Hamburger zwischen dem 1. und dem 15. März im Schnitt 330.000 Kubikmeter Wasser täglich verbraucht. 2019 waren es 324. 000 Kubikmeter, im Jahr zuvor 337.000 Kubikmeter. Laut Braukmann bewegt sich das im normalen Schwankungsbereich. Das verstärkte Händewaschen allein würde die Verbräuche nicht spürbar nach oben schnellen lassen. "Außerdem waren zuletzt viele in den Ferien. Jetzt sind zwar alle wieder da, aber durch das Homeoffice entfallen die Verbräuche, die von Pendlern nach Hamburg verbraucht würden", erläuterte Braukmann.
MV: Erste Geschäftsschließungen ab Mittwochmorgen
Die Landesregierung hat Details zur Stilllegung des öffentlichen Lebens in Mecklenburg-Vorpommern bekanntgegeben. Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach Kabinettsberatungen bekannt gab, müssen von Mittwochmorgen, 6 Uhr, an alle Geschäfte schließen, die nicht relevant für die Versorgung der Bevölkerung sind. Diese Regelung gelte vorerst bis 20. April. Ausgenommen von der Regelung sind demnach Supermärkte, Wochenmärkte, Lieferdienste, Apotheken, Tankstellen, Banken, Sanitätshäuser, Poststellen, Frisörsalons, Großhandel und Drogerien.
Niedersachsen: Mit 4,4 Milliarden Euro gegen die Corona-Krise
Niedersachsen plant ein umfassendes Maßnahmenpaket, das die Folgen der Corona-Pandemie abfedern soll. Es umfasst insgesamt 4,4 Milliarden Euro. 2,4 Milliarden Euro davon sind zusätzliche Mittel, die das Land in der Krise mobilisiert. Diese Zahlen hat das Kabinett in einem Nachtragshaushalt fixiert, wie Wirtschaftsminister Bernd Althusmann und Finanzminister Reinhold Hilbers (beide CDU) am Dienstag verkündeten. Dafür würden bestehende Landesbürgschaften von zwei auf drei Milliarden Euro erhöht, zudem stellt das Land 1,4 Milliarden Euro für das Gesundheitswesen zur Verfügung. Am Freitag soll das Paket im Haushaltsauschuss besprochen und kommende Woche im Parlament beschlossen werden.
18 Tafeln in Hamburg und Schleswig-Holstein geschlossen
18 von 61 Tafeln in Schleswig-Holstein und Hamburg haben angesichts der Corona-Epidemie ihre Arbeit eingestellt oder werden dies bis Mittwoch tun. "Das galoppiert", sagte Frank Hildebrandt, Vorsitzender des Landesverbandes der Tafeln in Schleswig-Holstein und Hamburg der dpa. Aufgrund der Entwicklung sei von weiteren Schließungen auszugehen. Es handele sich aber um reine Vorsorgemaßnahmen, sagte Hildebrandt. Denn die ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeiter seien fast alle im Rentenalter und gehörten damit zur Risikogruppe bei Covid-19-Erkrankungen. Die Zwangspausen der Tafeln sind den Angaben zufolge zumeist bis 19. April oder Ende April angesetzt. In Hamburg gibt es vier Tafeln. Als einzige Tafel in der Hansestadt hat laut Hildebrandt bisher die Tafel Bergedorf geschlossen, in Schleswig-Holstein hätten 17 von 57 Tafeln ihre Tätigkeit vorerst eingestellt.
Göttingen: Händel-Festspiele wegen Corona abgesagt
Die Internationalen Göttinger Händel-Festspiele 2020 sind wegen der Corona-Krise abgesagt worden. Wie Intendant Tobias Wolff am Dienstag mitteilte, können die Jubiläums-Festspiele zum 100-jährigen Bestehen des Festivals nicht stattfinden. "Diese Entscheidung trifft uns sehr hart", sagte Wolff. Für die Festspiele vom 20. Mai bis 1. Juni waren in Göttingen und Umgebung rund 120 Veranstaltungen angekündigt. Unter anderem sollten alle 42 Operntitel des Komponisten Georg Friedrich Händel (1689-1759) präsentiert werden. 700 Künstlerinnen und Künstler aus zahlreichen Ländern waren zu den Festspielen erwartet worden, die als ältestes Barock-Festival der Welt gelten.
Flixbus stellt Betrieb ein
Der Fernbusanbieter Flixbus stellt den Betrieb bis auf Weiteres wegen der Corona-Krise ab Mitternacht ein. Flixbus werde alle nationalen sowie grenzüberschreitenden Verbindungen von und nach Deutschland ab 17. März 2020, 24 Uhr, aussetzen, teilte das Unternehmen mit. Das Unternehmen verbindet aktuell nach eigenen Angaben mehr als 2.500 Ziele in 32 Ländern und fährt auch fast alle größeren Städte im Norden an.
SH: Zahl der Infizierten steigt auf 145
Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Schleswig-Holstein ist seit Sonntag um 22 gestiegen. Das gab das Gesundheitsministerium heute bekannt. Damit sind inzwischen 145 Menschen im hohen Norden nachweislich mit dem Virus infiziert. Nachgewiesen wurde eine Infektion unter anderem bei sechs Mitarbeitern des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Sechs Infizierte im Land werden laut Gesundheitsministerium derzeit in Krankenhäusern behandelt.
Corona-Podcast: Neue Folge jetzt online
Studien zufolge bilden Tiere, die an einer Corona-Infektion erkrankt sind, vermutlich ausreichend Antikörper. Das gilt laut Arbeitshypothese von Professor Christian Drosten wohl auch für Menschen - zumindest für die Dauer der Pandemie und wahrscheinlich noch darüber hinaus. Beobachtungen bei menschlichen Patienten stehen aber noch aus. Eine weitere Antwort vom Virologen der Berliner Charité im heutigen Podcast: Mediziner in den Kliniken sind momentan zu sehr damit beschäftigt, zu dokumentieren, wie es Patienten geht, die eine Corona-Infektion überstanden haben. Deshalb gibt es noch so wenig Informationen über bereits genesene Patienten.
52 neue Fälle in Hamburg
In Hamburg sind binnen eines Tages 52 weitere Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus erfasst worden. Laut Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) erhöhte sich die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle damit auf 312. Die neuen Betroffenen befinden sich demnach in häuslicher Insolation. Es seien erneut überwiegend Menschen, die aus Risikogebieten zurückgekommen seien oder Kontakt mit Rückkehrern hatten, sagte Prüfer-Storcks. In Hamburg sind derzeit zehn Corona-Patienten in stationärer Behandlung, davon sechs auf einer Intensivstation.
Karte: Zahl der Infektionen im Norden
Hinweis: Bislang hatte unsere Redaktion die Infektionsfälle in Norddeutschland den Landkreisen zugeordnet. Wegen der dynamischen Entwicklung und der unterschiedlichen Meldewege ist dies nicht mehr verlässlich zu gewährleisten. Deswegen bildet die Karte nur noch den Stand für die jeweiligen Bundesländer im Norden ab.
Tierpark Hagenbeck schließt "bis auf Weiteres"
Hamburgs Tierpark Hagenbeck hat angekündigt, von Mittwoch an auf unbestimmte Zeit komplett zu schließen. "Als Vorsichtsmaßnahme zur Eindämmung von Infektionen durch das Coronavirus (Covid-19) bleiben der Tierpark und das Tropen-Aquarium bis auf Weiteres geschlossen", teilte Hagenbeck mit. Am Sonnabend war bereits das Tropen-Aquarium des Parks für Besucher gesperrt worden. Die Versorgung der Tiere sei weiter gesichert, betonte eine Sprecherin.
UEFA verschiebt EM
Die UEFA verschiebt wegen der Coronavirus-Pandemie die für diesen Sommer geplante Fußball-Europameisterschaft auf kommendes Jahr. Das hat das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union am Dienstag nach einem Krisengipfel beschlossen, an dem per Videoschalte unter anderem Vertreter aller 55 Mitgliedsverbände, der nationalen Ligen sowie der Europäischen Clubvereinigung ECA teilnahmen. Das Turnier soll demnach nun vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 stattfinden.
Polizei schränkt Flüge nach Sylt ein
Die deutschen Inseln in Nord- und Ostsee sind seit Montag für Touristen gesperrt. Im Zuge dessen schränkt die Polizei nun auch die Anreise per Flugzeug nach Sylt ein. "Diejenigen, die dort nicht ihren Erstwohnsitz haben, werden nach der Ankunft wieder zurückgeschickt", sagte der Sprecher des Landespolizeiamts, Torge Stelck, am Dienstag. Es gebe allerdings kein Landeverbot auf der Nordseeinsel.
Hamburger OSP-Chefin: Olympia "nicht mehr vorstellbar"
Die Olympischen Sommerspiele in Tokio, terminiert für den Zeitraum 24. Juli bis 9. August, können nach Ansicht von Ingrid Unkelbach, Leiterin des Olympiastützpunktes (OSP) Hamburg/Schleswig-Holstein, nicht stattfinden. "Tatsächlich ist für mich aktuell nicht mehr vorstellbar, dass Olympia wie geplant stattfindet", sagte Unkelbach dem "Hamburger Abendblatt". Viele Qualifikationswettbewerbe seien ausgesetzt und nach Ende des Banns "schlicht nicht mehr gerecht durchzuführen", sagte Unkelbach. "Das wichtigste Argument aber ist, dass ich es schlicht verantwortungslos fände, im Sommer mehr als 10.000 Athleten, deren Betreuerteams und Millionen Fans an einem Ort zu versammeln und danach wieder in alle Welt zu schicken", sagte die 60-Jährige. "Tatsächlich glaube ich, dass eine schnelle Absage für die Betroffenen besser wäre als ein langes Warten."
Der Corona-Podcast zum Nachhören
Das neuartige Coronavirus breitet sich in Europa aus - das Bedürfnis nach sachlichen Informationen ist groß. NDR Info befragt dazu täglich Professor Christian Drosten, den Leiter der Virologie an der Berliner Charité. Hier finden Sie alle Folgen unseres Updates zum Nachlesen.
Verband Deutscher Lokalzeitungen: Rückgänge "existenzbedrohend"
Der Verband Deutscher Lokalzeitungen bezeichnet die Rückgänge von Anzeigen und Beilagen im Lokalteil als teilweise "existenzbedrohend" und fordert unbürokratische Finanzhilfen. "Die Menschen müssen über die Entwicklung der gesundheitlichen Lage vor Ort weiter auf dem Laufenden gehalten werden. Dies geschieht in erster Linie über die zu sichernden lokalen Tageszeitungen", sagte Geschäftsführer Martin Wieske.
Industrie- und Handelskammern sagen Prüfungen ab
Die Industrie- und Handelskammern sagen Prüfungen ab. Dies gilt ab sofort und vorerst bis zum 24. April, wie die Kammern mitteilten. Bei dringenden Engpässen, die etwa systemrelevante Unternehmen beträfen, könnte es Ausnahmen geben. Wann die Prüfungen nachgeholt werden könnten, sei noch offen.
Robert Koch-Institut stuft Gefährdung als "hoch" ein
Das Robert Koch-Institut sieht erheblich gestiegene Gefahren für die Deutschen. Die Gefährdungslage werde ab heute auf "hoch" eingestuft, sagt RKI-Chef Lothar Wieler. Grund sei die Dynamik der Pandemie. Es gebe vermehrt Alarmsignale selbst von gut ausgestatteten Kliniken. Die Zahl der schweren Erkrankungen steige. Derweil verlangt das Institut eine schnelle Vorbereitung der Kliniken auf eine wachsende Zahl von schwer Erkrankten. "Wir erwarten von allen Hospitälern, dass sie ihre Intensivkapazitäten mindestens verdoppeln", sagte Wieler. Eine von fünf Infektionen werden einen schweren Verlauf nehmen. Wielers Einschätzung zufolge könnte die Pandemie zwei Jahre dauern.
Volkswagen: Produktionsstopp und Gewinnsteigerung
Volkswagen wird laut Konzernchef Herbert Diess wegen der Corona-Krise einen Großteil der Werke in Europa für voraussichtlich zwei bis drei Wochen schließen. Demzufolge soll an den meisten Standorten am kommenden Freitag die letzte Schicht laufen, wie Diess bei der Vorlage der Jahresbilanz ankündigte. Welche Werke von dem Produktionsstopp betroffen sind, blieb zunächst offen. VW-Angaben zufolge ist die Zahl der Verkäufe allein im Februar um ein Viertel eingebrochen - besonders betroffen war der wichtige Markt in China. Im Geschäftsjahr 2019 verbuchten die Wolfsburger für ihre Kernmarke VW eine Gewinnsteigerung: Nach Unternehmensangaben legte das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen von 3,2 Milliarden Euro auf 3,8 Milliarden Euro zu. Der Umsatz wuchs um 4,5 Prozent auf 88,4 Milliarden Euro.
Rückholaktion und Reisewarnung
Wegen der Corona-Krise hat die Bundesregierung eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) kündigte zudem eine Rückholaktion für im Ausland gestrandete deutsche Touristen an. Dafür würden bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Überregionale News zur Corona-Krise gibt es auch im Live-Ticker von tagesschau.de:
Telefonnetz der Arbeitsagenturen überlastet
Die Bundesagentur für Arbeit weist darauf hin, dass die Arbeitsagenturen und Jobcenter derzeit telefonisch nur eingeschränkt erreichbar seien. Grund sei das hohe Anrufaufkommen und die daraus resultierende Überlastung des Telefonnetzes. Auszug aus der Pressemitteilung:
"- Für alle Termine gilt: Kundinnen und Kunden müssen den Termin nicht absagen. Es gibt keine Nachteile. Es gibt keine Rechtsfolgen und Sanktionen.
- Fristen in Leistungsfragen werden vorerst ausgesetzt. Die Kundinnen und Kunden erhalten rechtzeitig eine Nachricht, wenn sich diese Regelungen ändern.
- Die Arbeitsagenturen und Jobcenter schalten derzeit auch lokale Rufnummern. Diese werden örtlich bekannt gemacht."
VW will offenbar Produktion stoppen
Der VW-Konzern will die Produktion in zahlreichen Werken wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus offenbar vorübergehend aussetzen. An den allermeisten Standorten solle an diesem Freitag die vorerst letzte Schicht laufen - das gehe aus einer Mitteilung des Betriebsrat an die Belegschaft hervor, berichten mehrere Nachrichtenagenturen.
Viele Läden dicht - So ist die Lage in Hamburg
Viele Läden müssen wegen der Corona-Pandemie schließen. Wie kann man sich jetzt noch versorgen? Informationen über die Lage in Hamburg.
Kreuzfahrtschiff-Überführung wegen Corona eher?
Die Papenburger Meyer Werft will die Emspassage ihres neuesten Kreuzfahrtschiffes "Iona" wegen eines Corona-Falls - wenn möglich - auf den morgigen Mittwoch vorziehen. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Voraussetzung ist, dass Wetter und Wasserstände mitspielen. Ursprünglich war die Fahrt zur Nordsee erst für das Wochenende geplant. Nach NDR Informationen hat sich ein Mitarbeiter der Stammbelegschaft infiziert.
Hilfen für Kulturschaffende? Interview mit Hamburgs Kultursenator
Die Corona-Krise trifft die Kulturszene in Norddeutschland hart. Schon jetzt bangen viele Künstlerinnen und Künstler um ihre Existenz. Nach einem Krisengespräch mit Theaterleuten versprach Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Montag "sehr, sehr schnelle Hilfe".
Harte Einschnitte in das öffentliche Leben
Die norddeutschen Bundesländer haben harte Einschnitte in das öffentliche Leben beschlossen, die heute in Kraft treten sollen. Viele Geschäfte müssen schließen, für Gaststätten gelten Beschränkungen, Sportanlagen und Spielplätze sind gesperrt, private Besuche in Kliniken und Pflegeheimen werden verboten und es gibt weitere Einschränkungen. Die Versorgung der Menschen mit Dingen des täglichen Bedarfs soll aber sichergestellt sein - Supermärkte, Banken und Tankstellen zum Beispiel bleiben geöffnet. Die Maßnahmen der Länder im Einzelnen:
Visite-Sondersendung zum Coronavirus - Stellen Sie Fragen!
Das NDR Fernsehen zeigt heute um 20.15 Uhr eine Sondersendung seines Gesundheitsmagazins Visite. Haben Sie eine Frage zum Thema Coronavirus? Schicken Sie sie per E-Mail oder telefonisch. Alle Infos zur Sendung finden Sie hier:
NDR Info extra - die komplette Sendung
Gestern hat das NDR Fernsehen in einem NDR Info extra über die jüngsten Entwicklungen in der Coronavirus-Krise berichtet.
Täglich - Radio für Kinder am Vormittag
Angesichts der wegen der Corona-Krise geschlossenen Schulen erweitert der NDR sein Radioangebot: Seit gestern bietet das Digitalprogramm NDR Info Spezial montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr eine Extra-Ausgabe der Kindersendung "Mikado". Auch in der ARD Audiothek und als Podcast bietet der Norddeutsche Rundfunk zahlreiche Bildungs- und Wissensangebote.
Grafik: Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle im Norden
Bis Montagabend wurden in Norddeutschland insgesamt 882 Coronavirus-Infektionsfälle von den Behörden bestätigt. In dieser Grafik sehen Sie die Entwicklung der Fallzahlen seit Ende Februar auf einen Blick.
NDR.de-Coronavirus-Live-Ticker
NDR.de informiert Sie auch heute wieder per Live-Ticker über den Stand der Coronavirus-Ausbreitung und Gegenmaßnahmen in Norddeutschland. So bieten wir Nachrichten, Hintergründe und Programminhalte aus dem NDR Fernsehen und Hörfunk.
Mehr Informationen finden Sie jederzeit auch auf folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, den 16. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, den 15. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 14. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 13. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 12. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 11. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 10. März