Corona-Blog: Kontaktverbot beschlossen
Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, gibt es auch in Norddeutschland drastische Maßnahmen. Über die Situation im Norden informierte NDR.de auch am Sonntag, 22. März, in einem Live-Ticker. Am Montag geht es wie gewohnt weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bund und Länder haben ein Kontaktverbot für mehr als zwei Personen beschlossen.
- Kanzlerin Merkel muss wegen Kontakt zu Corona-Infiziertem in Quarantäne.
- In Norddeutschland gibt es bisher insgesamt 3.269 bestätigte Corona-Erkrankungen: 1.586 in Niedersachsen, 436 in Schleswig-Holstein, 187 in Mecklenburg-Vorpommern, 887 in Hamburg und 173 im Bundesland Bremen.
- Erste Todesfälle in Niedersachsen: Vier Männer gestorben.
- Das Robert Koch-Institut wartet noch auf Nachmeldung von Corona-Fällen.
Gute Nacht! NDR.de beendet Live-Ticker
Das war es für heute mit unserem Live-Ticker zur Coronavirus-Krise im Norden. Vielen Dank, dass Sie dabei waren. Morgen früh geht es weiter. Bleiben Sie oder werden Sie gesund - gute Nacht!
Weil: Kontaktverbot wird ab Montag kontrolliert
Das wegen der Corona-Pandemie verhängte Kontaktverbot soll in Niedersachsen nach Angaben von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ab Montag kontrolliert werden. Die Polizei gehe überall im Land herum und sorge dafür, dass die Menschen sich auch wirklich trennten, sagte er Hallo Niedersachsen im NDR Fernsehen. "Es wird jetzt drauf ankommen, dass wir drei, vier Wochen ganz diszipliniert sind." Wenn das gelinge, gebe es eine gute Chance, mit Corona fertig zu werden.
Profifußball durch Coronavirus in der Krise
Ein Abbruch der aktuellen Bundesligasaison steht angesichts der Coronavirus-Pandemie im Raum.
Corona-Krise: Wie sieht es in Niedersachsen aus?
Auch das NDR Regionalmagazin Hallo Niedersachsen informierte über die Auswirkungen der Corona-Krise:
Videos über die Situation in Schleswig-Holstein
Das Schleswig-Holstein Magazin berichtete über die Lage im nördlichsten Bundesland:
TV-Berichte über Corona-Lage in Hamburg
Das Hamburg Journal informierte ausführlich über die Corona-Krise in der Hansestadt:
Videos aus dem Nordmagazin zur Corona-Krise
Über die Lage in Mecklenburg-Vorpommern berichtete am Abend das Nordmagazin:
Mecklenburg-Vorpommern schließt Bau- und Gartenmärkte
In Mecklenburg-Vorpommern werden die Bau- und Gartenbaumärkte wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die Schließung soll ab Montagabend, 20 Uhr, gelten, wie die Staatskanzlei am Sonntagabend mitteilte. So könnten sich die betroffenen Unternehmen vorbereiten. Die nötigen Beschlüsse werde das Kabinett in einer telefonischen Sitzung am Montagvormittag treffen.
Tschentscher: "Müssen mit steigenden Zahlen rechnen"
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich im Hamburg Journal über das neu verordnete Kontaktverbot geäußert: "Es geht wirklich jetzt darum, dass wir die Infektionsketten durchbrechen und dass wir zu einer langsameren Verbreitung des Virus kommen."
Schwesig: Familien können noch nach draußen
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die von Bund und Ländern beschlossenen verschärften Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus als notwendig bezeichnet. "Unser Ziel ist es, soziale Kontakte zu vermeiden, damit sich das Coronavirus nicht weiter ausbreitet", sagte Schwesig am Sonntagabend im NDR Nordmagazin. Sie kündigte weitere Wirtschaftshilfen des Landes an.
Hamburgs Innensenator Grote: "Das ist keine Ausgangssperre"
Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) erklärte im Gespräch mit NDR 90,3, was es mit dem beschlossenen Kontaktverbot in der Öffentlichkeit auf sich hat. Wenn es in Hamburg zu bewussten Verstößen dagegen komme, werde es Geldstrafen "in empfindlicher Höhe" geben. Das könnten mehrere Tausend Euro sein, betonte Grote. Zudem erklärt er, wie die finanziellen Hilfen für Sportvereine aussehen sollen.
Olympia in Tokio: IOC setzt sich vierwöchige Frist zur Entscheidung
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat eine Frist in der Diskussion um die Verlegung der Sommerspiele in Tokio genannt. Innerhalb der nächsten vier Wochen soll eine Entscheidung fallen, teilte das IOC in einem offenen Brief an die Athleten nach einer Sitzung des Exekutivkomitees am Sonntag mit. Eine Absage schloss das IOC aus.
Kontaktbeschränkungen: Merkel appelliert eindringlich
Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, haben sich die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel heute auf neue Regelung verständigt. Merkel ermahnte die Menschen in Deutschland eindringlich zur Einhaltung der neuen drastischen Kontaktbeschränkungen: "Bitte ziehen Sie alle mit!"
Merkel muss wegen Kontakt zu Corona-Infiziertem in Quarantäne
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) muss sich in der Corona-Krise nun selbst in häusliche Quarantäne begeben. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Sonntagabend in Berlin mit. Die Kanzlerin sei nach ihrem Presseauftritt am Abend unterrichtet worden, dass sie am Freitag zu einem Arzt Kontakt hatte, der mittlerweile positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Der Mediziner habe bei Merkel eine vorbeugende Pneumokokken-Impfung vorgenommen.
Günther mit vereinbarten Regeln zur Corona-Krise zufrieden
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich zufrieden über die Ergebnisse der Telefonkonferenz der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Corona-Krise geäußert. "Wir haben uns in weiten Teilen darauf verständigt, dass das, was wir in Schleswig-Holstein an Regelungen haben, jetzt Standard in ganz Deutschland wird", sagte er am Sonntag. Die Festlegungen, die bei der Konferenz getroffen wurden, würden nun in Schleswig-Holstein präzisiert.
Weil: "Verschärfungen notwendig, Lage ist ernst"
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hält das von Bund und Ländern beschlossene Kontaktverbot zur Eindämmung der Corona-Krise für unerlässlich. "Ich bin mir bewusst, dass diese weiteren Verschärfungen die Freiheit der Menschen in Niedersachsen stark einschränken", sagte er am Sonntagabend. "Sie sind aber notwendig, die Lage ist sehr ernst. Wir müssen alle miteinander alles dafür tun, dass möglichst wenige Menschen infolge des Coronavirus sterben." Es gehe angesichts der rasanten Ausbreitung des Covid-19-Erregers in Deutschland um eine dringend nötige Reduktion der Infektionsfälle: "Wir müssen alles in unserer Macht stehende dafür tun, dass unser Gesundheitssystem allen Betroffenen wirksam helfen kann", sagte Weil.
Unbekannte stehlen Schutzmaterial aus MHH
Unbekannte haben aus der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) am Sonntag nach Angaben des Wissenschaftsministeriums große Mengen an Schutzmasken und Desinfektionsmitteln gestohlen. Die MHH habe daraufhin ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöht und den Diebstahl anzeigt. Konkret handele es sich um 40 Liter Flächendesinfektionsmittel, 100 Masken der Schutzklasse FFP2, 500 Mund-Nasenschutz-Masken sowie 150 Schutzbrillen. Wissenschaftsminister Björn Thümler zeigte sich empört: "Dieser feige Diebstahl gefährdet die Menschen, die ihre eigene Gesundheit für unser aller Gesundheit jeden Tag aufs Neue aufs Spiel setzen. Und er gefährdet die Gesundheit der Patientinnen und Patienten."
Merkel: "Bitte ziehen Sie jetzt alle mit!"
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat betont, dass die zusammen mit den Ministerpräsidenten beschlossenen Einschränkungen der öffentlichen Kontakte Regeln seien, es seien keine Empfehlungen. Die Polizei werde auf die Einhaltung achten. Merkel appellierte an die Bevölkerung, sich an das Kontaktverbot zu halten. "Bitte ziehen Sie jetzt alle mit", sagte die Kanzlerin. Dieser Gemeinsinn und dieses "Wir treten für einander ein" würden das Land durch diese schwere Zeit bringen.
Bund und Länder beschließen Kontaktverbot
Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, werden Treffen von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit verboten. Ausgenommen seien "Kernfamilien", Lebenspartner, zwingende berufliche Gründe, der öffentliche Nahverkehr und Beerdigungen, wie aus einem Beschlusspapier von Bund und Ländern hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Mindestabstand von 1,50 Metern zu anderen Personen soll auf jeden Fall eingehalten werden. Das Kontaktverbot gilt ab morgen und zunächst für zwei Wochen. Für Bayern und Hessen gelten weitere Einschränkungen.
Außerdem beschlossen:
- Friseurläden, Kosmetikstudios, Tattoo-Studios und Massagesalons werden geschlossen.
- Restaurants und Gaststätten werden unverzüglich geschlossen - wo dies noch nicht der Fall ist.
Jetzt 187 Infizierte in Mecklenburg-Vorpommern
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen ist von Sonnabend auf Sonntag nur leicht gestiegen - von 182 auf 187. Das sei aber kein Grund zum Aufatmen, hieß es aus dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock. Viele Testzentren im Nordosten seien am Wochenende geschlossen - es wird also schlicht weniger getestet. Zehn Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Am stärksten betroffen ist derzeit die Landeshauptstadt Schwerin mit 38 Fällen, gefolgt vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 28 und der Hansestadt Rostock mit 27 Fällen. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald sind es 26 Fälle.
96-Chef Kind: Ohne Geisterspiele keine TV-Gelder
Keine Fußballspiele mehr in diesem Jahr? "Es wird dann schon dramatisch. In der Zweiten Liga würden nur wenige überleben, in der Ersten nur die Großen", warnte 96-Clubchef Martin Kind angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie.
MV: 70 Prozent der Tourismusbetriebe wollen vorübergehend schließen
Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern befürchtet wegen der Coronakrise erhebliche Einbußen. Das hat eine neue Umfrage des Landestourismusverbandes unter fast 900 Unternehmen ergeben. Fast 70 Prozent der befragten Hoteliers, Gastronomen und Betreiber von Ferienwohnungen oder Campingplätzen planen, vorübergehend zu schließen. 95 Prozent erwarten erhebliche Einbußen.
Hamburger halten Allgemeinverfügung ein
Auch am Sonntag haben sich die meisten Hamburger an die erlassene Allgemeinverfügung zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus gehalten - trotz strahlenden Sonnenscheins. "Bisher mussten wir noch überhaupt nicht tätig werden", sagte ein Polizeisprecher. Es habe weder größere Ansammlungen noch sogenannte Corona-Partys gegeben. Im Stadtpark sowie an Elbe und Alster seien zwar einige Spaziergänger unterwegs, aber dabei handele es sich in erster Linie um Einzelne, Pärchen oder kleine Familien.
18 Uhr: "Ode an die Freude" vom Balkon aus in ganz Deutschland
Die Corona-Pandemie trifft auch die Musikszene. Konzerte werden verschoben, Opern abgesagt. In Italien machen viele Musiker sich und anderen Mut mit Gesangseinlagen vom Balkon aus. Deutsche Künstler nehmen sich daran ein Beispiel und setzen mit "Ode an die Freude" ein Zeichen - heute ab 18 Uhr.
Zahl der Hamburger Corona-Fälle steigt um 119 auf 887
Bei 119 Hamburger ist das Coronavirus seit Sonnabend nachgewiesen worden. Das teilte die Gesundheitsbehörde NDR 90,3 mit. Insgesamt gibt es jetzt 887 bestätigte Fälle in der Hansestadt.
Rostocker Wohnungsunternehmen stundet Miete
Das Rostocker kommunale Wohnungsunternehmen Wiro kommt Mietern entgegen, die wegen der Corona-Krise ihre Miete nicht zahlen können. Die Stundungen sind nur für akute Notfälle und zeitlich befristet.
134 Neuerkrankungen in Niedersachsen
Nach Behördenangaben vom Sonntag liegt die Zahl der laborbestätigten Covid-19-Fälle in Niedersachsen jetzt bei 1.586. Das sind 134 Fälle mehr als gestern.
Home-Office lockt IT-Kriminelle an
IT-Sicherheitsexperten der Landesverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern warnen vor einer zunehmenden Bedrohung durch Hacker in der Corona-Krise. IT-Kriminelle nutzten offenbar die deutlich gestiegene Nutzung von Home-Office mit Verbindungen über öffentliche Telefon- und Datenleitungen zu Firmenservern, um die Systeme in Unternehmen und Verwaltungen anzugreifen, warnte Digitalisierungsminister Christian Pegel (SPD) am Sonntag. So habe sich die Zahl der eingehenden E-Mails auf den Servern der Landesverwaltung binnen einer Woche verdoppelt. Die IT-Sicherheitssysteme würden 95 Prozent davon als Spam oder als potenziell schädlich herausfiltern.
Hameln-Pyrmont: Landrat wird erst im April gewählt
Die Stichwahl für die Landratswahl für den Landkreis Hameln-Pyrmont wird aufgrund der Corona-Krise ausschließlich per Briefwahl und erst am 5. April durchgeführt.
Corona und der Traum von Olympia
Ruderer Torben Johannesen wünscht sich als Sportler, dass die Olympischen Spiele stattfinden. Eine Deadline für eine Entscheidung wäre gut - so spät wie möglich.
Gericht in Schleswig: Zweitwohnungsbesitzer müssen abreisen
Mehrere Antragsteller sind vor dem schleswig-holsteinischen Verwaltungsgericht mit ihrem Anliegen gescheitert, trotz der Verfügung des Landes wegen der Corona-Pandemie in ihren Nebenwohnungen im nördlichsten Bundesland bleiben zu dürfen. Die erste Kammer in Schleswig entschied im Eilverfahren, dass sie abreisen müssen. Das teilte das Gericht am Sonntag mit. Die Antragsteller, deren Erstwohnsitze außerhalb Schleswig-Holsteins liegen, halten sich derzeit in ihren Zweitwohnungen in Ostholstein und Nordfriesland auf. Wegen der Eilbedürftigkeit habe die Kammer die Entscheidung auf eine weitergehende Interessenabwägung gestützt, hieß es in der Mitteilung. Demnach überwiege das private Interesse der Antragsteller das öffentliche Interesse am Schutz vor der weiteren Verbreitung des Virus nicht.
"Elternstresstelefon" ab Montag in MV am Start
Schule wegen Corona-Pandemie zu, Sportverein dicht, Eltern fürchten um ihre Jobs: Der Kinderschutzbund Mecklenburg-Vorpommern sieht aufgrund des weitgehend lahmgelegten öffentlichen Lebens Spannungen auf viele Familien zukommen. Ab Montag bietet die Organisation deshalb ein "Elternstresstelefon" an. Unter der Nummer 0385 4791570 stünden von montags bis freitags zwischen 14 und 17 Uhr Telefonberater für Eltern bereit, die aufgrund der Schutzmaßnahmen mit familiären Belastungssituationen fertig werden müssten.
Das bundesweite Elterntelefon des Kinderschutzbundes ist unter 0800 1110550 zu erreichen - von montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr.
Kinder und Jugendliche könnten die "Nummer gegen Kummer" - 116 111 - wählen, ebenfalls ein bundesweites Sorgentelefon des Kinderschutzbundes. Diese ist montags bis samstags jeweils von 14 bis 20 Uhr erreichbar.
Vier Polizeistationen im Kreis Northeim wegen Corona-Fall geschlossen
Wegen eines Coronavirus-Falles in einer Polizeidienststelle sind vier Polizeistationen im Kreis Northeim geschlossen worden. Ein Polizeibeamter der Dienststelle Nörten-Hardenberg sei nach einem Ski-Urlaub in Österreich positiv auf das Virus getestet worden, sagte ein Sprecher. Seit Donnerstag seien die Polizeistationen in Nörten-Hardenberg, Katlenburg, Moringen und Hardegsen geschlossen. Die dienstlichen Aufgaben übernehme vorübergehend die Polizeiinspektion Northeim.
RKI: Fehlende Fallzahlen vom Wochenende werden nachgetragen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Vormittag neue Corona-Infektionszahlen gemeldet. Demnach wurde bundesweit bei 18.610 Menschen das Virus nachgewiesen - seit gestern ist das ein Anstieg um knapp 1.948 Infizierte. Am Vortag betrug der Anstieg noch 2.705 Fälle. Somit scheint die Zahl der Neuansteckungen rückläufig zu sein - jedoch nur auf den ersten Blick. Das RKI erklärte, dass am Wochenende nicht aus allen Ämtern Daten übermittelt worden seien. "Die Daten werden am Montag nachübermittelt und ab Dienstag auch in dieser Statistik verfügbar sein", hieß es auf der RKI-Website.
Vier Todesfälle in Niedersachsen
Die Gesundheitsbehörden haben die ersten vier Todesfälle in Niedersachsen verzeichnet. Es handelt sich um vier Männer, die 60, 70, 84 und 87 Jahre alt waren. Zumindest zwei hatten bestätigte Vorerkrankungen.
Krankenhäuser werfen Bundesregierung "Erbsenzählerei" vor
Auch die Krankenhäuser in Niedersachsen und Hamburg fühlen sich in der Corona-Krise im Stich gelassen und werfen der Bundesregierung Wortbruch vor. "Wir sind fassungslos und empört», sagte der Vorsitzende der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG), Hans-Heinrich Aldag, am Sonntag. Der am Sonnabend vorgelegte Gesetzentwurf breche das gegebene Versprechen, die Krankenhäuser nicht auf den Kosten sitzen zu lassen. Es werde zudem kein einziger Euro für die hohen Mehrkosten für die persönliche Schutzausrüstung der Mitarbeiter als Finanzierungspauschale bereitgestellt. "Eine erbsenzählerische, kleinkrämerische Erweiterung eines an sich schon dysfunktionalen Finanzierungssystems ist das Gegenteil von dem, was Krankenhäuser jetzt brauchen", sagte der Vorsitzende der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, Jörn Wessel. "Den Krankenhäusern muss jetzt der Rücken freigehalten werden, damit sie alle Energie darauf verwenden können, eine gute Versorgung für die nächsten Monate zu organisieren."
Die Menschen kaufen verstärkt Kartoffeln
Die Corona-Krise hat die Nachfrage nach Kartoffeln in der vergangenen Woche deutlich steigen lassen. Das teilte das Landvolk unter Berufung auf Anbauer mit Hofladen oder anderen Formen der Direktvermarktung wie etwa Wochenmärkten mit. Auch in den Abpackbetrieben für den Einzelhandel sei dieser Trend zu beobachten. Eine besonders hohe Nachfrage gebe es bei Biokartoffeln, sagte die Sprecherin. Sie wies darauf hin, dass frische Kartoffeln aus der Ernte vom vergangenen Jahr nicht für eine längere Lagerung im Haushalt geeignet seien und deshalb zügig verbraucht werden sollten.
Regierung plant Nachbesserungen bei Kreditprogramm
Die Bundesregierung plant in der Coronavirus-Krise Nachbesserungen bei Kredit-Sonderprogrammen für mittelständische und große Unternehmen. Demnach soll die staatliche Förderbank KfW bei Betriebsmittelkrediten statt wie bisher 80 Prozent nun 90 Prozent des Kreditrisikos übernehmen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums erfuhr.
Erste vorsorgliche Testserie in Rostock angelaufen
In Rostock werden seit dem Wochenende insbesondere Berufsfeuerwehrleute und Mitarbeiter von Rettungs- und Pflegediensten auf das Coronavirus getestet - auf freiwilliger Basis. Diese Berufsgruppen arbeiten in Risikobereichen.
Stade: Unbekannte geben sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamts aus
Fast jeden Tag gibt es Warnungen der Behörden vor Trickbetrügern, die die Ängste und Sorgen der Menschen ausnutzen. So klingelten in Buxtehude am Freitagabend drei bisher unbekannte Männer in weißen Anzügen an mindestens einer Haustür und gaben sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Männer hätten erklärt, im Auftrag des Gesundheitsamtes gekommen zu sein, um das Gebäude wegen der Coronavirus-Pandemie zu begutachten. Der Bewohner habe sie aber nicht ins Haus gelassen. Das Gesundheitsamt des Landkreises Stade weist darauf hin, dass es grundsätzlich keine Hausbesuche mache: "Wir untersuchen keine Wohnungen auf Coronaviren. Erkrankte oder Menschen, die möglicherweise mit Coronaviren infiziert sind, werden schriftlich oder telefonisch kontaktiert."
53 weitere Menschen in Schleswig-Holstein erkrankt
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus steigt in Schleswig-Holstein weiter. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Kiel vom Sonntag wurden bis einschließlich Sonnabend 436 Fälle gemeldet - das sind 53 mehr als am Vortag. 33 Patientinnen und Patienten werden klinisch behandelt.
MV-Krankenhäuser werfen Gesundheitsministerium Versagen vor
Mit heftiger Kritik haben die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern auf den Entwurf eines Eilgesetzes aus dem Bundesgesundheitsministerium zur Corona-Krise reagiert. Die Finanzierung der Krankenhäuser darin reiche nicht aus, heißt es in einer Mitteilung der Landeskrankenhausgesellschaft vom Sonnabgend. Minister Jens Spahn (CDU) habe in den vergangenen Wochen versprochen, die Krankenhäuser für ihre wichtige Aufgabe in der Corona-Krise von jeglichem finanziellen Schaden freihalten zu wollen. Nun solle es lediglich eine Finanzierung der Fixkosten für leerstehende Betten geben. Das Bundesministerium für Gesundheit habe völlig versagt, so der Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, Uwe Borchmann.
Viele Gottesdienste heute virtuell
Eine Folge der Coronavirus-Krise ist, dass in den Kirchen zurzeit keine Gottesdienste und Messen stattfinden dürfen, zu denen die Gläubigen in die Gottes- und Gebetshäuser kommen können. Als Reaktion darauf werden auch in den norddeutschen Bundesländern viele Gottesdienste im Internet übertragen.
Aktuelle NDR Coronavirus-Fernsehbeiträge
Auch gestern Abend war die Coronavirus-Krise Thema in vielen Beiträgen im NDR Fernsehen. Hier eine Auswahl.
Kommentar: "Wir sind zerbrechlicher, als wir dachten"
"Eigentlich wissen wir doch alle, was zu tun ist. So, wie wir jetzt solidarisch zu Hause bleiben müssen, damit sich unsere Mütter und Väter nicht anstecken, genauso müssen wir solidarisch sein mit unseren Kindern. Und auch nach Corona weniger Auto fahren, weniger fliegen, weniger konsumieren. Ja, das sind schlechte Aussichten für unser Wirtschaftswachstum, unseren Wohlstand, unser gewohntes Lebensgefühl. Aber Vorsicht ist eben nicht nur die Mutter des Porzellans. Auch wir sind zerbrechlicher, als wir dachten."
Im NDR Info Wochenkommentar "Die Meinung" beschäftigt sich die "Spiegel"-Redakteurin Annette Bruhns heute mit den Lehren, die wir aus der Coronavirus-Krise ziehen müssen:
Verständnisvolle Freizeitpark-Betreiber
Die meisten Betreiber der Freizeitparks in Niedersachsen haben trotz ausfallender Einnahmen Verständnis für die momentanen Zwangsschließungen als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus. "Das ist ein Solidarakt, der hier zu meistern ist von der ganzen Gesellschaft", sagte der Geschäftsführer des Dinosaurier-Parks Münchehagen, Franz-Josef Dickmann. Die Sprecherin des Serengeti-Parks Hodenhagen sieht das ähnlich: "Je stärker wir uns jetzt als Gemeinschaft engagieren, indem wir einfach mal zu Hause bleiben, desto größer ist die Chance, dass wir diese Krise schnell überwinden", sagte Asta Knoth. Die Landesregierung in Hannover hatte Mitte März angeordnet, dass Freizeitparks, Schwimmbäder und Saunen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus geschlossen bleiben sollen.
Hamburger Tafel arbeitet an der Belastungsgrenze
30.000 Hilfebedürftige in Hamburg versorgt die Hamburger Tafel. Doch die meisten Ausgabestellen in der Hansestadt sind aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus bereits geschlossen. Die Helferinnen und Helfer treibt daher die Frage um: Wie gelangen Lebensmittelspenden in Zeiten von Corona an diejenigen, die darauf angewiesen sind? Ein Ortstermin.
Coronavirus-Live-Ticker: Los geht's!
Guten Morgen! NDR.de informiert Sie auch heute mit einem Live-Ticker über die Auswirkungen der Coronavirus-Ausbreitung in Norddeutschland sowie über die Fogen der Maßnahmen, die die Behörden beschlossen haben - mit Nachrichten und Hintergründen sowie Programminhalten aus dem NDR Fernsehen und Hörfunk.
Mehr Informationen finden Sie jederzeit auch auf folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 21. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, den 20. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 19. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 18. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, den 17. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, den 16. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, den 15. März