Corona-Blog: Karliczek für Maskenpflicht an Schulen
Die wichtigsten Ereignisse der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg im Blog vom Sonntag, den 2. August. Am Montag berichtet NDR.de weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- AIDA Cruises sagt erste Mini-Kreuzfahrten ab
- Hamburg: Weniger Feiernde auf den Straßen durch Alkoholverbot
- 52 neue Corona-Fälle in Niedersachsen, 15 in Hamburg, zwölf in Schleswig-Holstein und zwei in Mecklenburg-Vorpommern
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de sagt gute Nacht!
Wir beenden unseren Live-Ticker für heute. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wie gewohnt geht es morgen auf einer neuen Seite weiter. Schlafen Sie gut!
Corona-Beiträge aus den Landesmagazinen
Das NDR Fernsehen hat auch heute wieder Aspekte der Corona-Krise in seinen Regionalmagazinen beleuchtet. Hier die Videos:
Bildungsministerin Karliczek plädiert für Maskenpflicht an Schulen
Morgen starten die Schüler in Mecklenburg-Vorpommern als erste in ganz Deutschland ins neue Schuljahr. Im Vorwege sprach sich Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) für eine Maskenpflicht in Schulgebäuden aus. Es sei zwar nachvollziehbar, "wenn Länder auf Abstandsregeln in den Schulen verzichten wollen, weil die räumlichen Bedingungen ansonsten nur eingeschränkt Präsenzunterricht zulassen würden", sagte Karliczek der "Welt am Sonntag". Dennoch werde der Präsenzunterricht nur funktionieren können, wenn weitere Regelungen zur Hygiene, zum Tragen von Schutzmasken sowie zum Abstandhalten auf dem Schulhof und auf den Fluren strikt eingehalten werden. Für fast 153.000 Schülerinnen und Schüler im Nordosten soll es erstmals seit den Schulschließungen Mitte März wieder täglichen Unterricht geben. Bereits gestern wurden dort rund 13.900 Erstklässler eingeschult. Auch in Hamburg wird vor dem Schulstart am Donnerstag über eine Maskenpflicht diskutiert.
Zwei neue Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute zwei weitere Corona-Fälle registriert worden. Damit ist die Zahl der bisher landesweit nachgewiesenen Infektionen auf 877 gestiegen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. Die Zahl der im Nordosten bislang im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Menschen blieb bei 20. Den Angaben zufolge werden 122 Menschen derzeit landesweit in Krankenhäusern behandelt, 21 davon auf Intensivstationen.
Nachfrage nach Corona-Tests am Flughafen Hannover steigt
Seit gestern können sich auch Flugreisende, die nicht in einem Risikogebiet waren, kostenlos testen lassen. Deshalb kamen gestern am Flughafen Hannover etwa 30 Prozent mehr Menschen ins Testzentrum als an den Vortagen. Wie der Betreiber, die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), mitteilte, wurden von Mittwoch bis Sonnabendmittag etwa 1.000 Fluggäste getestet. In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag waren es weitere 340. Nun häufe sich die Nachfrage nach Tests auch von Menschen, die gar nicht mit dem Flugzeug gereist seien. Deshalb betonte die JUH, dass das Testzentrum am Flughafen nur Fluggästen zur Verfügung steht, die sich per Ticket oder Bordkarte ausweisen müssen. Wer per Bus, Bahn oder Auto aus dem Urlaub zurückgekehrt sei, könne über die Patienten-Service-Hotline 116 117 eine Teststation in seiner Nähe erfragen oder sich von seinem Hausarzt testen lassen. Die Region Hannover plant nach JUH-Angaben ein weiteres Testzentrum für Bahn-, Bus- und Autourlauber.
Polizei beendet zwei Hamburger Sexpartys
Die Hamburger Polizei hat eine Fetisch-Party auf der Reeperbahn und eine Swinger-Party in Bergedorf aufgelöst. In beiden Fällen war massiv gegen die Corona-Eindämmungsverordnung verstoßen worden. So hätten im Keller einer Sexboutique auf der Reeperbahn etwa 65 teils in Lack und Leder gekleidete Menschen in der Nacht zum Sonntag gefeiert. In Bergedorf hatte es sogar einen Shuttle-Service vom S-Bahnhof Tiefstack gegeben. In einem leerstehenden Firmengebäude traf die Polizei mehrere Dutzend teils leicht bekleidete Gäste an. In beiden Fällen seien Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden.
Polizei verteidigt Zugriff auf Corona-Gästelisten
Sogenannte Corona-Gästelisten, die in Restaurants und Cafés zum Nachverfolgen von Infektionsketten ausliegen, können im Einzelfall auch für Polizeiermittlungen genutzt werden. Polizeigewerkschaften haben entsprechende Kritik zurückgewiesen. Während die Polizei in Hamburg und Bremen in den vergangenen Monaten bereits vereinzelt auf die Listen zurückgegriffen hat, sind solche Fälle in Niedersachsen laut Innenbehörde nicht bekannt.
AIDA Cruises sagt Mini-Kreuzfahrten ab
Die Kreuzfahrtreederei AIDA Cruises hat ihren Neustart nach der Corona-Zwangspause kurzfristig verschoben. Die geplanten Mini-Kreuzfahrten auf der Ostsee ohne Landgänge für die erste Augusthälfte wurden abgesagt. Entgegen den Erwartungen des Unternehmens stehe eine letzte formale Freigabe für den Start der Kurzreisen ab 5. August durch den Flaggenstaat Italien noch aus, teilte AIDA an seinem Sitz in Rostock mit. Abgesagt wurden die Kurzreisen mit der "AIDAperla" ab Hamburg vom 5. bis 8. August, vom 8. bis 12. August und vom 12. bis 15. August. Betroffen ist demnach auch die Kurz-Kreuzfahrt mit der "AIDAmar" ab Warnemünde vom 12. bis 16. August. Bei den geplanten Fahrten ab dem 16. August geht AIDA davon aus, dass sie stattfinden können. Die Reederei war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil mehrere Crew-Mitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.
15 Neuinfektionen in Hamburg
In Hamburg gibt es 15 weitere Fälle von gemeldeten Neuinfektionen. Insgesamt sind 5.435 Fälle bestätigt, davon gelten 5.000 als geheilt. 231 Menschen starben an oder mit Covid-19. 20 werden im Krankenhaus behandelt.
Mecklenburg-Vorpommern fordert Soforthilfe in Millionenhöhe zurück
Das Land Mecklenburg-Vorpommern fordert in mehr als 720 Fällen die gewährte Corona-Soforthilfe ganz oder teilweise wieder zurück, weil die Antragsteller falsche Angaben machten oder zu viel Geld erhielten. Das berichtete die "Schweriner Volkszeitung". Bislang gehe es dabei um 3,65 Millionen Euro, schrieb das Blatt unter Berufung auf das Wirtschaftsministerium. Bis Juli hätten die Staatsanwaltschaften 160 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug eingeleitet. Bislang sind laut Wirtschaftsministerium knapp 36.400 der etwa 43.150 Anträge bewilligt und mehr als 345 Millionen Euro ausgezahlt worden.
52 Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen sind 52 Fälle von mit dem Coronavirus Infizierten hinzugekommen. Damit ist die Gesamtzahl auf 14.524 gestiegen, von denen aber 13.306 als genesen gelten. 653 Menschen sind an und mit SARS-Cov2 gestorben. Obwohl die Zahl der Neuinfektionen wieder etwas höher liegt als vor wenigen Wochen ist die Zahl der Corona-Patienten in niedersächsischen Krankenhäusern stabil. Sie betrug zuletzt am Freitag 153, lediglich 27 davon mussten auf der Intensivstation behandelt werden.
Zwölf Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind laut Robert Koch-Institut zwölf weitere Infektionen mit dem Coronavirus hinzugekommen: fünf im Kreis Pinneberg und drei im Kreis Dithmarschen. In Heide (Kreis Dithmarschen) waren wegen steigender Corona-Zahlen seit dem vergangenen Wochenende wieder strengere Kontaktbeschränkungen verhängt worden.
Neue Spätaussiedler kommen vorerst in Quarantäne
Ab Montag werden neu nach Deutschland kommende Spätaussiedler für eine vierzehntägige Quarantäne in Duderstadt im Landkreis Göttingen untergebracht. Erst nach zwei negativen Corona-Tests dürfen sie ins Grenzdurchgangslager Friedland weiterreisen.
Bundesweit 240 Neuinfektionen gemeldet
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts 240 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Am Vortag lag die Zahl bei 955. Allerdings übermitteln am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Werte. Am Sonnabend waren in Norddeutschland insgesamt 82 Neuinfektionen registriert worden.
Hamburg: Weniger Feiernde auf den Straßen durch Alkoholverbot
Weniger Alkohol, weniger Gruppen von Feiernden und dadurch ein besserer Schutz vor dem Coronavirus. Am Montag soll Bilanz gezogen werden, was das Alkohol-Verkaufsverbot in Hamburgs Party-Vierteln am Wochenende gebracht hat. Ob die Verbote danach beibehalten oder sogar noch ausgeweitet werden, soll in der kommenden Woche entschieden werden.
"Es ist noch nicht vorbei. Aber es ist auch noch lange nicht zu spät"
Manche Politiker fordern wieder strengere Regeln, um die Ausbreitung des Coronavirus im Zaum zu halten. Sind die Sorgen berechtigt - oder haben wir mittlerweile gelernt, mit Corona verantwortungsvoll umzugehen?
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin zufrieden mit Alkohol-Verkaufsverbot
Die Nacht zu Sonntag ist in Hamburg die zweite Nacht mit Alkohol-Verkaufsverbot in Party-Vierteln gewesen. Ziel der neuen Regelung ist es, große Menschen-Ansammlungen zu vermeiden, damit sich das Coronavirus nicht ausbreitet. Nach der ersten Nacht zog die Polizei gestern eine positive Bilanz. Auch die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank von den Grünen äußerte sich am Samstagabend zufrieden:
Corona-Beiträge aus dem NDR Fernsehen
Das NDR Fernsehen hat auch gestern in mehreren Beiträgen über Aspekte der Corona-Pandemie berichtet. Hier eine Auswahl:
NDR.de startet Corona-Live-Ticker am Sonntag
Guten Morgen wünscht das Team von NDR.de! Wir berichten auch heute wieder per Live-Ticker über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland.
Am Sonnabend gab es 82 bestätigte Corona-Neuinfektionen in Norddeutschland: In Niedersachsen 32, in Schleswig-Holstein 24, in Hamburg 19 und in Mecklenburg-Vorpommern sieben.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 1. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 31. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 30. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 29. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 28. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 27. Juli
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