Corona-Blog: Testpflicht für Reiserückkehrer kommt
Die Ereignisse der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg vom Montag, den 27. Juli, im Blog bei NDR.de. Am Dienstag berichten wir weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Corona-Tests bei Einreise aus Risikogebieten sollen Pflicht werden
- Hamburg: Alkohol-Verkaufsverbot kommt
- Virologe Schmidt-Chanasit: "Haben weitere Entwicklung selber in der Hand"
- Zahl der Corona-Fälle bei AIDA-Crew-Mitgliedern steigt auf elf
- In Niedersachsen wurden 28 neue Corona-Neuinfektionen gemeldet, in Hamburg und in Schleswig-Holstein je vier, in Mecklenburg-Vorpommern zwei und in Bremen fünf.
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine gute Nacht!
Wir beenden unsere Berichterstattung für heute. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Am Dienstag macht das Team von NDR.de mit einem neuen Coronavirus-Blog weiter. Schlafen Sie gut!
Corona-Beiträge aus dem NDR Fernsehen
Das NDR Fernsehen hat in seinen Landesmagazinen auch heute in mehreren Beiträgen über Aspekte der Corona-Pandemie berichtet. Hier eine Auswahl:
Garg: Urlauber sollen ihre Tests selbst zahlen
Dass der Bund für Reiserückkehrer aus Risikogebieten nun Corona-Tests anordnet, findet Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg gut. Garg meint aber, dass Urlauber, die in ein Risikogebiet reisen, die Kosten für den Coronatest selbst übernehmen sollten. "Das kann man beispielsweise machen, indem die Kosten auf den Ticketpreis umgelegt werden. Oder wenn man pauschal verreist, dass man das über den Reisepreis auch mitabgeltet. Aber ich finde es schwierig, wenn diese Testkosten dauerhaft von der Allgemeinheit übernommen werden", sagte Garg
Glawe: Testpflicht wegen wachsender Corona-Zahlen notwendig
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hat die angekündigte Testpflicht von Rückkehrern aus Risikogebieten "auch aufgrund der bundesweit wachsenden Zahlen" als notwendig bezeichnet. "Auf diese Weise lassen sich Infektionen möglicherweise noch rechtzeitig erkennen." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Montag angekündigt, eine entsprechende Pflicht anordnen zu wollen.
SH: Vorerst Entwarnung für Kieler Imbisse
Nach insgesamt sieben Corona-Fällen unter Mitarbeitern zweier Imbisse in Kiel sind alle weiteren Tests beim Personal negativ ausgefallen. Von Kunden liegen noch nicht alle Ergebnisse vor.
Corona-Tests bei Einreise aus Risikogebieten sollen Pflicht werden
Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen sich künftig auf das Virus testen lassen müssen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, er werde "eine Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten anordnen". Es müsse verhindert werden, "dass Reiserückkehrer unbemerkt andere anstecken und so neue Infektionsketten auslösen", sagte Spahn. Die Tests sollen für die Reisenden kostenfrei sein.
CSD-Fahrraddemo statt großer Parade
Der 40. Jahrestag des Christopher Street Days (CSD) wird in Hamburg in diesem Jahr Crona-bedingt mit einer Fahrraddemo statt einer großen bunten Parade begangen. Der Verein Hamburg Pride und die Polizei hätten sich entsprechend geeinigt, teilte der Vereinsvorsitzende Stefan Mielchen mit. Die Polizei hatte die Demo mit zunächst maximal 1.000 Teilnehmern erlaubt. Dagegen war der Verein mit einem Eilantrag vor das Verwaltungsgericht Hamburg gezogen. Nun sind bis zu 3.000 Fahrradfahrer möglich, wie die Polizei bestätigte.
Wie geht es weiter in der Pandemie?
Es gibt wieder mehr Corona-Fälle im Norden. Welche Maßnahmen helfen - und gibt es Aussicht auf einen Impfstoff? Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut im Gespräch.
Zwei neue Infektionen in MV
In Mecklenburg-Vorpommern sind seit gestern zwei neue Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Insgesamt wurden im Nordosten damit bisher 845 Infektionen festgestellt, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) mitteilte.
Zahl der Corona-Fälle bei AIDA-Crewmitgliedern steigt auf elf
Die Zahl der Corona-Infektionen bei den Besatzungsmitgliedern von AIDA ist um einen Fall auf elf gestiegen. "Nach aktuellem Stand wurde eine weitere Infektion bei den gestrigen Tests festgestellt", sagte eine Sprecherin der Stadt Rostock der Deutschen Presse-Agentur.
Mitte Juli waren 750 AIDA-Besatzungsmitglieder aus Asien mit drei Flugzeugen auf dem Flughafen Rostock-Laage angekommen. Das Kreuzfahrt-Unternehmen hatte zuletzt trotz der infizierten Crewmitglieder an den geplanten Kurz-Kreuzfahrten festgehalten. Am 5. August soll in Hamburg die "AIDAperla" zur Kurz-Kreuzfahrt ohne Landgang ablegen, am 12. August in Rostock die "AIDAmar" und am 16. August in Kiel die "AIDAblu".
Keine weiteren Corona-Infektionen im LKA Mecklenburg-Vorpommern
Der Corona-Ausbruch im Landeskriminalamt (LKA) Mecklenburg-Vorpommern ist eingedämmt. Die Ende vergangener Woche genommenen Tests von Kollegen der sechs infizierten Mitarbeiter seien negativ ausgefallen, sagte ein LKA-Sprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Nach Bekanntwerden des ersten Falls am Dienstag vergangener Woche waren die Kontaktpersonen des Betroffenen im LKA ermittelt und die Hygienepläne im Haus verschärft worden. Bei Tests im näheren beruflichen Umfeld des Mannes wurden dann fünf weitere Kolleginnen und Kollegen positiv getestet. Am Freitag wurden Tests von weiteren LKA-Mitarbeitern genommen - deren Ergebnisse sind dem Sprecher zufolge alle negativ.
Virologe Kekulé für verpflichtende Tests für Urlauber
Die Rufe nach verpflichtenden Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten werden lauter. Auf NDR Info schloss sich der Virologe Alexander Kekulé der Forderung an und betonte, man dürfe dabei nicht nur Flugreisende im Blick haben. Auch für Autoreisende müssten Teststationen eingerichtet werden, so der Wissenschaftler von der Universität Halle. Das Bundesgesundheitsministerium lässt derzeit rechtlich prüfen, ob derartige Tests vorgeschrieben werden können. Die Prüfung solle rasch abgeschlossen werden, sagte ein Sprecher. Kanzleramtschef Helge Braun erklärte im RBB, diejenigen, die sich im Urlaub eher sorglos verhielten, nähmen freiwillige Tests nicht wahr. Deswegen halte er es für richtig, für eine stärkere Verbindlichkeit bei den Corona-Tests für Reiserückkehrer zu sorgen.
Virologe Drosten erhält KlarText-Sonderpreis
Der Berliner Virologe Christian Drosten erhält den erstmalig vergebenen KlarText-Sonderpreis für Wissenschaftskommunikation. Er werde geehrt für sein "außerordentliches Engagement im gesellschaftlichen Dialog über Wissenschaft", teilte die Klaus Tschira Stiftung heute in Heidelberg mit. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert. Drosten informiert unter anderem im NDR Podcast "Das Coronavirus-Update" über die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie. Im Juni erhielt der Wissenschaftler von der Berliner Charité dafür bereits zwei Auszeichnungen bei der Vergabe der Grimme Online Awards. Die Klaus Tschira Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik in den Bereichen Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation.
Corona-Krise: Hamburger Logistik-Branche leidet stark
Die Hamburger Logistik-Branche ist in der Corona-Krise dramatisch eingebrochen. Rund 80 Prozent der Unternehmen rechnen im laufenden Jahr mit einem Umsatzrückgang, teilweise um mehr als die Hälfte, teilten die Handelskammer und verschiedene Verbände der Branche heute als Ergebnis einer Umfrage in der Hansestadt mit. "Der Hamburger Hafen und mit ihm die Seehafenspediteure leiden unter einem starken Einbruch des Umschlags", sagte Willem van der Schalk, Vizepräses der Kammer und Vorsitzer des Vereins Hamburger Spediteure. Die Einschränkungen in vielen Industriebetrieben und der rückläufige Im- und Export über den größten deutschen Hafen seien nicht spurlos vorübergegangen. Es zeichne sich jedoch ein Lichtblick ab, da 29 Prozent der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage rechneten.
Neubrandenburg öffnet Häuser für Kulturveranstaltungen
Die Stadt Neubrandenburg will als erste größere Kommune im Nordosten wieder Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen zulassen. Unter dem Motto "Unsere Stadt, unsere Künstler" sollen im September heimische Musiker und Kulturschaffende in der Konzertkirche und im Haus der Kultur und Bildung (HKB) auftreten, wie Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) heute ankündigte. "Wenn man sich an gewisse Regeln hält, soll auch wieder etwas möglich sein." Die Kultur habe eine wichtige Funktion für viele Wirtschaftsbereiche. Seit dem Stopp durch die Corona-Pandemie hätten rund 100 Veranstaltungen ausfallen müssen, erklärte die Geschäftsführerin der kommunalen Tochterfirma VZN, Barbara Schimberg. Die Veranstaltungsbranche liege am Boden.
Tschentscher: Milliarden-Verschuldung notwendig
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht in der in diesem Jahr geplanten Neuverschuldung in Höhe von mehr als 2,5 Milliarden Euro ein notwendiges Übel der Corona-Krise. "In dieser Situation muss man sich, selbst wenn man jahrelang strikteste Haushaltsdisziplin gewohnt war, kreditfinanzierte Investitionen zutrauen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Auch für ihn sei das "ein sehr großer Betrag und etwas Besonderes, weil wir in meinen sieben Jahren als Finanzsenator sehr strukturiert das damals bestehende Haushaltsdefizit verringert und keine neuen Schulden mehr gemacht haben". Tschentscher war von 2011 bis 2018 Finanzsenator. Die Pandemie habe Hamburg deshalb in einer Zeit getroffen, in der die Stadt auf soliden Finanzen stehe. Sparen sei in einer solchen Situation der falsche Weg, sagte Tschentscher. Mit Investitionen könnten die Wirtschaft gestützt, Arbeitsplätze gesichert und zugleich Ziele bei Klimaschutz, Mobilität und Digitalisierung erreicht werden.
IT-Experten: Corona-Krise verändert Arbeitsalltag nicht nachhaltig
Die Corona-Krise zwingt die Menschen nach Einschätzung von IT-Experten zwar aktuell zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag. Aber nur 17 Prozent der Befragten erwartet, dass dies auch nach dem Ende der Pandemie anhält. Das ist ein Ergebnis einer Befragung der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München. Dazu wurden im April 211 Experten für Digitalisierung, Technologie und Künstliche Intelligenz aus mehreren Branchen online befragt. Dabei sieht ein Großteil der Experten (85 Prozent) einen auch langfristen Trend zu Video-Konferenzen sowie zu Homeoffice (84). Auch werde das Bewusstsein für Infektionen und Krankheiten auch nach der Pandemie Bestand haben (70). Bei der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung und einer Entschleunigung der Tagesroutinen aber sind die Befragten skeptisch. Hier sehen nur 30 beziehungsweise 22 Prozent einen längeren Trend.
Wegen Corona: Kein offizieller Sommerschlussverkauf
Den traditionellen Sommerschlussverkauf in den Geschäften gibt es in diesem Jahr nicht. Wegen der Corona-Pandemie hat der BTE Handelsverband Textil kein Datum für den SSV vorgeschlagen.
Vion-Schlachthöfe wollen auf Werkverträge verzichten
Beim Fleischkonzern Vion, der auch den Schlachthof in Bad Bramstedt betreibt, soll es in Zukunft keine Werkverträge mehr geben. Wie das Unternehmen auf NDR Anfrage mitteilte, werden in den Bereichen Schlachtung, Zerlegung und Fleischverarbeitung keine Mitarbeiter mehr über Werkverträge von Subunternehmern beschäftigt, heißt es in einer Mitteilung. Im Mai waren mehr als 130 Mitarbeiter des Schlachthofs in Bad Bramstedt, inklusive einiger Angehöriger, positiv auf das Corona-Virus getestet worden.
Hamburg: Alkohol-Verkaufsverbot kommt
Angesichts dicht gedrängt feiernder Menschenmassen in den Hamburger Ausgehvierteln wird der Senat eine Allgemeinverfügung zur Einschränkung des Alkoholverkaufs erlassen. Diese Instrument sei bereits angekündigt worden und werde nun voraussichtlich bei der Senatssitzung am Dienstag scharf gestellt, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Die zeitlich befristete Allgemeinverfügung erlaubt es den Behörden dann schon ab dem kommenden Wochenende, den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol zu verbieten. Die genauen Modalitäten, etwa in welchem Zeitfenster Lokale und Kioske keinen Alkohol mehr außer Haus verkaufen dürfen, müssten noch geklärt werden.
Vier neue Fälle in Hamburg gemeldet - auch Partygäste infiziert
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Hamburg ist am Montag um vier gestiegen. Damit blieb der Anstieg nach vier Tagen im zweistelligen Bereich wieder einstellig, wie der Senat mitteilte. Über das gesamte Wochenende gesehen kamen 36 neue Fälle hinzu. Bei vier Fällen handele es sich um die Besucher einer privaten Party, so die Sozialbehörde. Weitere Testergebnisse stünden noch aus. Auch die Testung aller Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Wandsbek, in der in der vergangenen Woche bereits sieben Menschen positiv getestet worden waren, habe weitere zehn positive Ergebnisse erbracht. Seit Beginn der Pandemie wurden damit 5.325 Menschen in Hamburg positiv auf das Virus getestet. Rund 5.000 davon können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen aber als genesen angesehen werden.
Schwesig: Hohes Risiko durch Auslandsreisen
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Reiserückkehrer aus Risikogebieten zu einem Test auf das Coronavirus zu verpflichten. Sie sagte auf NDR Info, dass vom internationalen Reiseverkehr ein hohes Risiko ausgehe. Hier dürfe man jetzt nicht leichtfertig werden, sondern müsse konsequent bleiben. Die Schulleitungsvereinigung Mecklenburg-Vorpommern fordert, dass jeder, der aus einem Risiko-Urlaubsgebiet zurückkehrt, in Quarantäne muss. Die Schulleiterinnen und Schulleiter halten Corona-Tests für Reiserückkehrer für nicht ausreichend. Das Risiko einer Ansteckung von Mitschülern und Lehrern müsse begrenzt werden, sagte die Vorsitzende Heike Walter im Gespräch mit NDR 1 Radio MV.
28 neue Infektionsfälle in Niedersachsen
Die Zahl der Corona-Neuinfektion ist in Niedersachsen zuletzt um 28 Fälle gestiegen. Die größten Zuwächse gab es im Emsland (+9) sowie in der Region Hannover und im Landkreis Cloppenburg (je +6) Insgesamt wurden somit 14.228 Infektionen im Land registriert. Die Zahl der in Zusammenhang mit Covid-19 Verstorbenen wird unverändert mit 649 angegeben.
Schmidt-Chanasit: "Haben weitere Entwicklung selber in der Hand"
Genau vor sechs Monaten wurde der erste Corona-Fall in Deutschland bestätigt. Seitdem sind Wissenschaftler und ihre Erkenntnisse besonders gefragt. Einer von ihnen ist Professor Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Der Virologe erklärte am Morgen im NDR Info Interview, dass Deutschland zu Beginn der Pandemie auch viel Glück gehabt habe. Zudem habe die Politik auf die Wissenschaftler gehört und mit ihnen zusammengearbeitet. Auch in Zukunft seien konkrete Maßnahmen erforderlich, um einen weiteren Anstieg der Infektionen - wie in den vergangenen Tagen - zu verhindern. Die weitere Entwicklung der Pandemie hätten wir mit unserem Verhalten selber in der Hand. Schmidt-Chanasit hält es aber nicht für realistisch, dass es schon bald einen "Super-Impfstoff" geben wird, der der gesamten Bevölkerung zur Verfügung steht.
MHH-Experten: Noch langer Weg bis zu sicherem Impfstoff
Ein Impfstoff gilt als der Schlüssel, um die Corona-Pandemie zu beenden. Auf der ganzen Welt wird deshalb in Laboren seit Monaten unter Hochdruck gearbeitet. Es gibt einige vielversprechende Ansätze, doch einen Durchbruch konnten Forscher noch nicht vermelden. Experten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gehen davon aus, dass dies wohl auch noch länger dauern wird. Es liege noch ein weiter Weg vor einem sicheren Impfstoff, sagte MHH-Vize-Präsident Tobias Welte NDR 1 Niedersachsen. Frühestens in einem Jahr sei mit einem Impfstoff zu rechnen - wenn überhaupt. Es gelte die nächsten Monate abzuwarten.
Tourismusexperte: Deutschland könnte langfristig profitieren
Urlaub im Norden ist durch die Lockerungen der Corona-bedingten Einschränkungen gerade rechtzeitig zu den Sommerferien wieder möglich geworden. "Niedersachsen profitiert eindeutig davon, vor allem an der Küste", sagte der Reise-Experte Volker Böttcher der Deutschen Presse-Agentur. An der niedersächsischen Küste dürfte es schwierig werden, bis Ende Oktober ein Bett zu bekommen, sagte der Professor für Tourismusmanagement an der Hochschule Harz. Im Grunde sei dort alles ausgebucht. Sollte sich die Corona-Krise weiter beruhigen, könnte das den Tourismus in dem Bundesland schnell wieder stärken. "Ich glaube, dass Deutschland insgesamt als Tourismusstandort langfristig profitieren wird", sagte Böttcher.
Immer mehr Schausteller in Existenznot
Weil sie seit den Weihnachtsmärkten fast keine Einnahmen mehr hatten, geraten immer mehr Schausteller in Existenznot. "Die ersten Betriebe haben schon Insolvenz angemeldet", sagte Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Bremer Schaustellerverbandes, der Deutschen Presse-Agentur. Die Betreiber von Riesenrädern, Karussells und Losbuden befürchteten, dass auch im Spätsommer und Herbst keine Volksfeste veranstaltet werden können, auf denen Geld zu verdienen ist. Für Klaus Wilhelm, Chef des Schaustellerverbandes Niedersachsen, sind temporäre Freizeitparks oder Kirmes-to-Go-Konzepte keine Lösung.
Vier neue bestätigte Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind vier neue Corona-Fälle bestätigt worden, insgesamt gibt es damit im nördlichsten Bundesland 3.322 gemeldete Sars-CoV-2-Infektionen.
Althusmann: Staatliche Beteiligung bei Meyer-Werft kein Thema
Für Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) ist eine staatliche Beteiligung an dem von Corona schwer getroffenen Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft kein Thema. "Für eine staatliche Beteiligung gibt es bei der Meyer Werft derzeit meines Erachtens keinerlei Anlass", sagte Althusmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Der Schlüssel zur Bewältigung der Krise sei ein kluges und austariertes Kostensenkungs- sowie Restrukturierungsprogramm. Für Ende August erwartet Althusmann konkretere Angaben dazu, ob und in welchem Umfang Arbeitsplätze auf der Werft wegfallen sollen. Althusmann befürwortet zudem ein Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie, für andere Branchen lehnt er es aber ab.
Wochenserie: Schulbeginn in Corona-Zeiten
Von Anfang August an enden nach und nach die Ferien im Norden. Alle Kultusminister sind sich einig: Schule soll dann - soweit möglich - wieder regulär stattfinden. In mehreren Beiträgen schaut NDR Info darauf, wie es weitergeht. Die Serie beginnt mit dem Blick auf Niedersachsens Pläne.
SH: Branche rechnet mit Aus für jede dritte Gaststätte
Im Zuge der Corona-Krise droht nach Einschätzung des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) einem großen Teil der Restaurants und Gasthöfe in Schleswig-Holstein das Aus. "Wir befürchten, dass 30 Prozent aller Läden aufgeben", sagte Verbandspräsident Axel Strehl. Insgesamt gebe es im Land 3.500 bis 4.000 Gasthöfe und Restaurants. Wegen des Ausbruchs der Pandemie waren die Betriebe im nördlichsten Bundesland zwischen Mitte März und Mitte Mai komplett geschlossen. Bei der Bewirtung ihrer Gäste müssen die Betreiber seit Wiederöffnung für die Einhaltung der Abstandsregeln sorgen und die Kontaktdaten der Besucher erfassen. Die Läden an den Tourismus-Hotspots an Nord- und Ostsee liefen trotz der Corona-Einschränkungen gut, sagte Strehl. Alle Betriebe, die mit Geschäfts-Hotellerie, Tagungen und Seminaren zu tun hätten, lägen dagegen am Boden. Ähnlich große Probleme gebe es im Binnenland für die klassischen Landgasthöfe, sagte Strehl.
Unterwegs mit Polizisten der Davidwache
Die Große Freiheit auf dem Hamburger Kiez ist bekannt für dichtes Gedränge am Wochenende - ein No-Go in Corona-Zeiten. Die Polizistinnen und Polizisten der Davidwache versuchen Menschenansammlungen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Corona-Beiträge aus den Regionalmagazinen
Das NDR Fernsehen hat in seinen Landesmagazinen auch gestern in mehreren Beiträgen über Aspekte der Corona-Pandemie berichtet. Hier eine Auswahl:
NDR.de startet Corona-Live-Ticker am Montag
Guten Morgen und einen guten Start in die neue Woche wünscht das Team von NDR.de. Wir berichten auch heute wieder per Live-Ticker über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Neben Nachrichten gibt es Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des Norddeutschen Rundfunks.
Am gestrigen Sonntag gab es insgesamt 44 gemeldete Neuinfektionen in Norddeutschland: 18 Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen, 19 in Hamburg und sieben in Schleswig-Holstein bestätigt. In Mecklenburg-Vorpommern gab es keinen neuen Fall. Die Wochenendzahlen aus Bremen liegen noch nicht vor. Die bisher gemeldeten Fälle liegen deutlich unter der Gesamtzahl von Donnerstag und Freitag, allerdings gibt es am Wochenende immer einen relativ großen Meldeverzug. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 26. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 25. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 24. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 23. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 22. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 21. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 20. Juli