Corona-Blog: Tests am Flughafen Osnabrück starten
Die Folgen der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg im Blog vom Sonntag, den 26. Juli. Am Montag geht es weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Friedland: Kritik an fehlenden Corona-Tests
- Flughafen Münster-Osnabrück: Tests ab Dienstag
- Hamburg plant Infektpraxen für Kinder
- Existenznot bei vielen Jugendherbergen
- IfW-Kritik an Corona-Hilfen der Bundesregierung
- 18 Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen, 19 in Hamburg und sieben in Schleswig-Holstein bestätigt. In Mecklenburg-Vorpommern gab es keinen neuen Fall. Die Wochenendzahlen aus Bremen liegen noch nicht vor.
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht gute Nacht!
Wir verabschieden uns für heute. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wie gewohnt sind wir morgen früh mit einem neuen Coronavirus-Blog zur Stelle. Schlafen Sie gut!
Corona-Beiträge aus den Regionalmagazinen
Das NDR Fernsehen hat in seinen Landesmagazinen auch heute in mehreren Beiträgen über Aspekte der Corona-Pandemie berichtet. Hier die Videos:
Kommen Alkohol-Verkaufsverbote in Hamburgs Partyvierteln?
Das vergangene Party-Wochenende im Hamburger Schanzenviertel und auf St. Pauli wird vermutlich nicht ohne Konsequenzen bleiben: Die Gesundheitsbehörde der Stadt rechnet jetzt mit einem Verkaufsverbot, durch das die jeweiligen Bezirke jederzeit den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol stoppen können.
Wochenserie: Schulbeginn in Corona-Zeiten
Ab Anfang August enden nach und nach die Ferien im Norden. Alle Kultusminister sind sich einig: Schule soll dann - so weit möglich - wieder regulär stattfinden. In mehreren Beiträgen schaut NDR Info darauf, wie es weitergeht. Die Serie beginnt mit dem Blick auf Niedersachsens Pläne.
Kein weiterer Corona-Fall im Nordosten
In Mecklenburg-Vorpommern ist heute den zweiten Tag in Folge keine neue Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Das berichtete NDR 1 Radio MV. Damit bleibt die Zahl der Fälle im Land bei 843.
Prostitution trotz Corona: Platzverweise in Hannover
Die Polizei hat in Hannovers Steintorviertel am Wochenende 53 Platzverweise ausgesprochen und elf Verfahren wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz eingeleitet. So wurden mehrere Sex-Arbeiterinnen beobachtet, die zu ihren Kunden in Autos stiegen. Aufgrund der Corona-Krise ist Prostitution in Niedersachsen zurzeit verboten. Das gilt für Bordelle wie für die Straßenprostitution. Die Beamten klärten auch die Freier auf.
Flughafen Münster-Osnabrück: Testzentrum startet am Dienstag
Mehr und mehr Flughäfen setzen den Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern um und richten Corona-Testzentren für aus Risikogebieten zurückkehrende Passagiere ein. Am Dienstag folgt der Flughafen Münster-Osnabrück, wie NDR 1 Niedersachsen berichtete.
"Maskenball" - Exklusiver Song für den NDR mit kabarettistischer Note
Die Musikerinnen Maura Porrmann und Patricia Wollschläger von "Lieblingsfarbe Schokolade" haben exklusiv für den NDR einen kabarettistischen Song über allerlei kuriose Heilmittel gegen Corona geschrieben. Hier gibt's die Geschichte zum Song im Video.
NDR 90,3: Spezielle Praxen für infizierte Kinder in Hamburg geplant
Die Kinderärzte in Hamburg bereiten sich auf einen möglichen Ansturm von jungen Patientinnen und Patienten vor, wenn Schulen und Kitas nach den Ferien wieder komplett öffnen. Sollten die Corona-Infektionszahlen deutlich steigen, sollen sich nach Informationen von NDR 90,3 spezialisierte Arzt-Praxen um erkrankte Kinder kümmern.
Friedland: Kritik richtet sich ans Innenministerium
Dass das Bundesinnenministerium offenbar Spätaussiedler, die mit dem Coronavirus infiziert waren, ohne vorherigen Test ins Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen hat reisen lassen, sorgt bei Politikern mehrerer Parteien für Kritik. Das berichtet die "Welt am Sonntag". Als Folge dieser Praxis habe sich das Coronavirus dort seit Mitte Juni ausbreiten können, heißt es.
Niedersachsen: 18 neue Fälle bestätigt
In Niedersachsen melden die Behörden heute 18 neue Coronavirus-Fälle. - Am Freitag waren es 30, gestern 22 gewesen. Damit stieg im größten Flächenland im Norden die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten auf 14.200. Nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind 649 Menschen, gut 13.000 haben die Infektion bereits überstanden und gelten als genesen.
19 neue Corona-Infektionen in Hamburg registriert
In der Hansestadt Hamburg ist die Gesamtzahl der Corona-Infektionen auf 5.321 gestiegen - es wurden 19 neue Fälle verzeichnet, wie die Gesundheitsbehörde heute mitteilte. Rund 5.000 Patienten gelten inzwischen wieder als genesen. In den zurückliegenden sieben Tagen gab es nach Angaben der Behörde insgesamt 65 Neuinfektionen. Das sind 4,6 pro 100.000 Einwohner. Das Infektionsgeschehen in Hamburg liegt damit weiter weit unterhalb des Grenzwerts von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, ab dem der Senat über erneute Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beraten müsste.
Niedersachsen: Corona-Pandemie trifft Jugendherbergen
Wegen der Corona-Krise haben viele Jugendherbergen in Niedersachsen Existenzsorgen. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Nach Angaben einer Sprecherin des Landesverbandes Hannover des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) kann momentan nur etwa die Hälfte der 20 Jugendherbergen des Landesverbandes öffnen. Für die anderen Häuser rechne es sich angesichts ausbleibender Gäste und der Hygieneregeln nicht mehr, den Betrieb wieder aufzunehmen.
Wie ist das Infektionsgeschehen außerhalb Norddeutschlands?
Wir berichten im Live-Ticker vor allem über das Infektionsgeschehen in Norddeutschland. An dieser Stelle werfen wir aber einmal einen Blick über den Norden hinaus Richtung Süden. Auf einem Gemüsehof in Niederbayern haben sich 174 Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Landkreises Dingolfing-Landau steht der ganze Betrieb unter Quarantäne. In Österreich sorgt die Meldung von Corona-Infektionen in Tourismusbetrieben für Schlagzeilen. NDR Info hat über beide Fälle heute früh im "Echo am Morgen" berichtet. Hier die Audios:
Wie die Corona-Krise aufs Kfz-Gewerbe durchschlägt
Weil in Corona-Zeiten offensichtlich viele Menschen weniger mit dem Auto unterwegs sind, haben die Werkstätten in Niedersachsen und Bremen weniger zu reparieren. Die Kfz-Werkstätten seien derzeit nur etwa zu 60 bis 80 Prozent ausgelastet, teilte der Landesverband des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen in Großburgwedel mit. Dabei gebe es Unterschiede zwischen den Vertragswerkstätten einzelner Automarken und auch zu freien Betrieben. Insgesamt werde es schwierig werden, die Durchschnittsauslastung von 85 Prozent aus dem Vorjahr zu erreichen. "Im Werkstattgeschäft fehlen vor allem die Aufträge Karosserie und Lack, denn die Unfallzahlen sind in den Monaten März, April und Mai im Jahresvergleich gesunken", teilte der Verband der Deutschen Presse-Agentur mit. Es seien auch weniger Urlaubsinspektionen durchgeführt worden. Nun hofft die Branche auf ein besseres zweites Halbjahr.
Impfstoff-Entwicklung: Karliczek mahnt zu Geduld
Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Erwartungen an eine schnelle Impfstoffentwicklung gedämpft: "Ein zugelassener Impfstoff, der für die breite Masse der Bevölkerung geeignet ist, wird wahrscheinlich frühestens Mitte nächsten Jahres zur Verfügung stehen. Bei der Entwicklung eines Impfstoffes kann es immer Rückschläge geben", sagte sie der "Bild am Sonntag". Weltweit suchen Forscher unter Hochdruck nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Zuletzt hatten mehrere Forscherteams vielversprechende Zwischenergebnisse veröffentlicht.
Wenn ein Impfstoff auf den Markt kommt, geht die Bundesregierung davon aus, dass es keine Engpässe bei der Bereitstellung in Deutschland geben wird. "Wir sind dabei, die Produktionskapazitäten in Deutschland zu erhöhen", sagte Karliczek. Alle in Deutschland, die es wollten, könnten dann auch geimpft werden: "Das müssen wir schaffen und das werden wir schaffen."
Schleswig-Holstein meldet sieben neue Corona-Fälle
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen ist in Schleswig-Holstein innerhalb eines Tages um sieben auf jetzt insgesamt 3.318 gestiegen. Das meldeten die Behörden in Kiel. 155 Menschen sind im nördlichsten Bundesland nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben, etwa 3.100 Patienten gelten dagegen laut Schätzungen bereits als wieder genesen.
Hamburg plant ein "Hybrid"-Wintersemester
Im kommenden Wintersemester sollen an den Hamburger Hochschulen wieder Vorlesungen und Seminare für die Studierenden stattfinden - sofern es die Corona-Hygieneregeln erlauben. "Die Universität Hamburg wird den Betrieb als sogenanntes Hybridsemester aufnehmen", erklärte die Sprecherin des Hochschulpräsidenten, Claudia Sewig. Wegen der Abstandsgebote seien die räumlichen Kapazitäten stark eingeschränkt. Im größten Hörsaal der Uni könnten statt 1.654 Studierenden nur weniger als 200 Platz finden. Der offizielle Semesterbeginn ist von den Kultusministern um zwei Wochen auf Anfang November verschoben worden.
Hamburg: Abstand wird beim Feiern nicht immer eingehalten
Im Hamburger Schanzenviertel und auf der Reeperbahn haben auch in der vergangenen Nacht wieder viele Menschen draußen gefeiert. Die Polizei versuchte, mit Absperrungen und einzelnen Alkohol-Ausgabeverboten die geltenden Corona-Regeln durchzusetzen.
Veranstaltungsbranche erwartet Klagewelle
Die durch die Corona-Pandemie in die Krise geratene Veranstaltungswirtschaft sieht weiter keine Perspektive. Vier Wochen nach der spektakulären Aktion "Night of Light", in der bundesweit mit in roter Farbe getauchten Plätzen und Gebäuden auf die verzweifelte Lage aufmerksam gemacht wurde, gebe es keine Signale, dass sich in absehbarer Zeit etwas ändere, sagte der Veranstaltungstechniker Stefan Schmidt aus Rostock der Deutschen Presse-Agentur. Bundesweit mache sich nun Unmut breit. Wenn die Infektionsrate so niedrig bleibe und es nicht gleichzeitig einen massiven Umschwung gebe, werde es zu einer Klagewelle kommen, betonte Schmidt. Das meist strikte Festhalten am Verbot von großen, oft aber auch kleineren Veranstaltungen, sei kaum mehr nachzuvollziehen.
IfW in Kiel kritisiert Corona-Hilfen der Bundesregierung
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat der Bundesregierung unzureichende Hilfen für Unternehmen in der Corona-Krise vorgeworfen. "Die Politik hat sich verzettelt", sagte der Leiter des Prognosezentrums am IfW in Kiel, Stefan Kooths, der Deutschen Presse-Agentur. Das Konjunkturprogramm sei aus "stabilisierungspolitischer Sicht" nicht zweckmäßig, weil es nicht dort ansetze, wo die Unternehmen die größten Probleme hätten. Sachgerecht wären aus seiner Sicht vor allem Eigenkapital-Hilfen in Form von Zuschüssen.
In den verschiedenen Branchen gebe es große Unterschiede. So sei die Bauwirtschaft wenig von der Krise betroffen, Gastronomie oder Messebauer hingegen stark. Beim verarbeitenden Gewerbe spürten einige Unternehmen die Pandemie-Folgen gar nicht, andere enorm. "Die einzelnen Branchen sollten die Kosten nicht nach zufälliger Betroffenheit tragen müssen", forderte Kooths. Es solle einen Lastenausgleich geben. Der Staat könne sich die milliardenschweren Hilfsmaßnahmen zwar leisten, aber: "Teilweise werden die staatlichen Mittel verpulvert und nicht mit maximaler Stabilitätswirkung eingesetzt".
Verstöße gegen Corona-Maßnahmen in MV - Polizei löst Partys auf
Gleich zwei Partys im Landkreis Ludwigslust-Parchim sind gestern wegen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen aufgelöst worden. Das teilte die Polizei mit. Im Ort Krenzliner Hütte sei eine Geburtstagsfeier mit bis zu 200 feiernden Teilnehmern, 30 Autos und einem Festzelt von zwei 23-Jährigen veranstaltet worden. Die Feier sei dann aufgelöst worden. Die Partygäste verhielten sich den Angaben zufolge überwiegend einsichtig und kooperativ. Die zweite Party war nach Angaben der Polizei in einer Diskothek in Spornitz geplant und ebenfalls als Geburtstag deklariert. Obwohl die Feier vorab untersagt worden war, versammelten sich rund 60 meist minderjährige Gäste; sie verließen die Party jedoch wegen des Polizeieinsatzes schnell wieder. In beiden Fällen drohen Anzeigen wegen einer Ordnungswidrigkeit.
Probleme bei Corona-Warn-App behoben
Für die technischen Probleme bei der Corona-Warn-App gibt es nun nach Angaben der Entwickler nun für beide Betriebssysteme eine Lösung. Die Deutsche Telekom und SAP erklärten, sie hätten auch für iPhones eine neue Version veröffentlicht. Für Nutzer von Android-Smartphones gab es bereits zuvor ein Update. Recherchen hatten ergeben, dass die Anwendung auf vielen Geräten nur vollständig funktionierte, wenn sie auch geöffnet war. Die App wurde inzwischen mehr als 16 Millionen mal heruntergeladen. Sie soll nach Kontakten mit Infizierten warnen. Dafür werden Daten zwischen Handys ausgetauscht, die sich über längere Zeit in der Nähe befinden.
CSD im Wendland: Mehr Teilnehmer trotz Auflagen
Regenbogen-Mundschutz und Sicherheitsabstand: Obwohl der Christopher Street Day in Salderatzen im niedersächsischen Wendland in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen stand, hat er mehr Teilnehmer als im Vorjahr angezogen. Die Polizei zählte 400 Menschen, 100 mehr als 2019. Mit den weltweiten Christopher Street Days wird an Ereignisse Ende Juni 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals eine Bar in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen die Willkür aus.
Corona-Beiträge aus den Regionalmagazinen
Das NDR Fernsehen hat gestern Abend in mehreren Beiträgen seiner Landesmagazine über die Folgen der Corona-Krise berichtet. Hier die Videos:
Virtueller Besuch bei den Seenotrettern
Heute ist "Tag der Seenotretter". Seit mehr als 20 Jahren lädt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) dazu ein. Um ihre Mannschaften vor dem Coronavirus zu schützen, ist die Veranstaltung komplett ins Internet verlegt worden. Interessierte können den 55 Stationen an Nord- und Ostseeküste einen virtuellen Besuch abstatten.
NDR.de startet Corona-Live-Ticker am Sonntag
Guten Morgen wünscht das Team von NDR.de. Wir berichten auch heute wieder per Live-Ticker über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Neben Nachrichten gibt es Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des Norddeutschen Rundfunks.
Am gestrigen Sonnabend gab es insgesamt 47 gemeldete Neuinfektionen in Norddeutschland: 22 in Niedersachsen, 12 in Schleswig-Holstein, 13 in Hamburg, keine in Mecklenburg-Vorpommern. Aus Bremen lagen noch keine Zahlen vor. Die bisher gemeldeten Fälle liegen deutlich unter der Gesamtzahl der Vortage, allerdings gibt es am Wochenende immer einen relativ großen Meldeverzug. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 25. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 24. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 23. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 22. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 21. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 20. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 19. Juli