Corona-Blog: Neuinfektionen im Norden dreistellig
Die Ereignisse der Corona-Krise in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg vom Donnerstag, den 23. Juli, im Blog bei NDR.de. Am Freitag berichten wir weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schweriner Klinikarzt mit Sars-CoV-2 infiziert
- Kieler Imbiss: Bislang keine weiteren positiven Corona-Tests
- Großlager bereiten sich auf mögliche neue Krise vor
- Hamburg meldet 24 Corona-Neuinfektionen, Niedersachsen 52 , Schleswig-Holstein 14, Mecklenburg-Vorpommern elf und Bremen sechs, in Summe sind das 107 Fälle.
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute!
Danke für Ihr Interesse an unserer heutigen Berichterstattung. Wir machen morgen früh ab etwa 6 Uhr weiter.
Corona-Beiträge aus den Landesmagazinen
Das NDR Fernsehen hat in seinen Regionalmagazinen auch heute wieder in vielen Einzelbeiträgen über Aspekte der Corona-Krise berichtet. Hier die Videos:
Lübeck beschränkt Zugang zu Party-Hotspots
Die Stadt Lübeck verhängt Zugangsbeschränkungen für zwei beliebte Party-Hotspots in der Innenstadt. Sie gelten von morgen an zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr, wie Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) ankündigte. Dann dürfen sich in der Clemensstraße nur noch maximal 55 Menschen gleichzeitig aufhalten, auf dem Drehbrückenplatz höchstens 100 Personen. In den vergangenen Wochen war es dort abends vermehrt zu dichtem Party-Gedränge gekommen, Corona-Abstandsregeln konnten nicht mehr eingehalten werden.
Sechs Neuinfektionen in Bremen
Das Bundesland Bremen verzeichnet heute sechs neue Corona-Infektionen. Wie Radio Bremen berichtete, liegt die Gesamtzahl somit bei mittlerweile 1.736 Fällen. 1.635 Covid-19-Patienten gelten als genesen. Insgesamt 55 Menschen starben an den Folgen der Erkrankung.
Studie: "Superspreader" für Tönnies-Ausbruch gefunden
Wie kam es zu dem massiven Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück (NRW)? Eine Studie, an der die Uniklinik Hamburg-Eppendorf und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig mitgearbeitet haben, wollte das ergründen. Heute veröffentlichten die HZI-Forscher ihre Ergebnisse. Demnach hat ein Mitarbeiter in der Rinderzelegung des Schlachthofs das Virus im vergangenen Mai verteilt. Dabei wurde der Erreger auf mehrere Personen im Umkreis von mehr als acht Metern übertragen. Adam Grundhoff, Mitautor der Studie, sagte mit Blick auf das Ergebnis: "Damit ist ein Superspreader für den Ausbruch bei Tönnies gefunden." Auch sei nachgewiesen worden, dass die bei Tönnies gefundenen Virussequenzen zuvor in einem Werk einer Westfleisch-Tochter in Dissen in Niedersachsen auch eine Rolle gespielt habe, sagte der Professor.
Elf weitere bestätigte Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind von gestern bis heute elf Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Insgesamt gibt es damit bisher 826 Infektionen landesweit, wie das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilten.
Schwerin: Arzt nach Urlaub positiv auf das Coronavirus getestet
Bei einem Arzt des Helios-Klinikums in Schwerin ist eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Der Mann war am Montag aus dem Osteuropa-Urlaub zur Arbeit zurückgekehrt. Bei seinen beiden Kindern wurde das Coronavirus nachgewiesen. Bei dem Arzt sei daraufhin ein Abstrich gemacht worden. Dieser sei negativ ausgefallen. Wegen des engen Familienkontakts kam er jedoch gleich in Quarantäne. Ein zweiter Abstrich am Donnerstag ergab, dass auch der Arzt an Corona erkrankt ist. Die Klinik hat die Kontaktpersonen ermittelt.
Hamburg: 3.200 Schüler nehmen an Lernferien teil
Die Sommerferien in Hamburg enden erst in zwei Wochen, doch etwa 3.200 Schüler sind jetzt schon in die Klassenräume zurückgekehrt: Sie nehmen an den Hamburger Lernferien teil. Bei dem Programm soll Schulstoff nachgeholt werden, der wegen der Corona-Pandemie nicht gelernt werden konnte.
Niedersachsen: Flebbe befürchtet Kino-Sterben
Filmtheater-Unternehmer Hans-Joachim Flebbe kritisiert die immer noch geltenden Sicherheitsvorschriften für Kinos in Niedersachsen. Die 1,50-Meter-Abstandsregel im Kinosaal komme einem Berufsverbot gleich, sagte Flebbe am Donnerstag. Er dürfe maximal 30 Prozent der Plätze belegen, wirtschaftlich sei aber erst eine Auslastung ab 50 Prozent. Flebbe betreibt unter anderem Kinos in Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main. Seine Astor-Kinos in Hannover und Braunschweig seien seit vier Monaten geschlossen und stünden am Abgrund, so Flebbe. Die Filmtheater würden von der Politik allein gelassen, seine Schreiben an die Landesregierung seien nicht beantwortet worden.
Oldenburger Nahverkehr: Gewalt nach Streit um Maskenpflicht
Nach einem handfesten Streit in einem Bus in Oldenburg um das Tragen von Masken sucht die Polizei weiter nach zwei Männern, die einen Busfahrer attackiert haben sollen. Der Fall ereignete sich am Abend des 16. Juli und stellt sich für die Ermittler nicht mehr so eindeutig dar, wie zunächst berichtet.
Kieler Imbiss: Bislang keine weiteren positiven Corona-Tests
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in einem Imbiss im Kieler Hauptbahnhof ist bislang noch nicht weiter gestiegen. Nach den sechs Corona-Fällen in der Belegschaft waren auch die übrigen der 15 Beschäftigten auf das Coronavirus getestet worden. Der Kieler Stadtrat für Gesundheit, Gerwin Stöcken, sagte, es lägen keine neuen positiven Befunde vor. Allerdings seien noch nicht alle Labortests ausgewertet. Das Gesundheitsamt hat unterdessen telefonisch Kontakt zu den mehr als 400 Gästen aufgenommen, die in der Woche vor Schließung des Ladens am Montag in dem Imbiss gegessen haben. Ihnen sei geraten worden, bei Symptomen telefonisch sich bei ihrem Hausarzt zu melden, sagte eine Vertreterin der Behörde.
Airport Hannover: Noch viele Fragen zu Corona-Teststellen offen
Vor einer möglichen Einrichtung von Corona-Teststellen an Flughäfen müssen aus Sicht des Airports Hannover noch viele offenen Frage geklärt werden. Der Flughafen Hannover sei ein 24-Stunden-Airport, weshalb mögliche Testzentren vermutlich auch rund um die Uhr geöffnet sein müssten, betonte Airport- Sprecherin Anika Studders. Für die Tests sei zudem medizinisch geschultes Personal notwendig. Geklärt werden müsse auch, wie mit Passagieren umgegangen werde, die positiv getestet würden, oder wer zuständig sei, wenn Passagiere sich einem Test verweigerten. Von Hannover aus bietet Turkish Airlines unter anderem tägliche Verbindungen nach Istanbul an. Mit anderen Destinationen aus Risikogebieten schätzte Studders die Zahl der rückkehrenden Fluggäste derzeit auf monatlich etwa 10.000. Die Türkei und Russland stehen beim Robert Koch-Institut auf der Liste der Risikogebiete.
Hamburg meldet 24 neue Sars-CoV-2-Infektionen
In Hamburg ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen so deutlich wie lange nicht mehr gestiegen. Seit Mittwoch seien 24 weitere bestätigte Fälle hinzugekommen, teilte die Gesundheitsbehörde mit. In der zurückliegenden Woche habe es insgesamt 46 Neuinfektionen gegeben.
52 neue Corona-Fälle in Niedersachsen
In Niedersachsen sind heute 52 neue Sars-CoV-2-Infektionen gemeldet worden. Insgesamt hat das Landesgesundheitsamt damit bisher 14.130 Corona-Fälle registriert. 13.044 Personen gelten als genesen. Am Vortag gab es 59 Neuinfektionen.
Mehr finanzielle Hilfen für Künstler und Kulturschaffende
Künstler und Kulturschaffende solle angesichts der Auswirkungen durch die Corona-Krise mehr Hilfen bekommen. Einem Bericht der"'Neuen Osnabrücker Zeitung" zufolge werden die Stipendien des Bundes auf insgesamt 52 Millionen Euro für die Jahre 2020 und 2021 aufgestockt. Geplant waren zunächst 8,5 Millionen Euro. Die Stipendien können an künstlerisch tätige Solo-Selbstständige aller Sparten ausgezahlt werden. In der Regel handele es sich um einen Betrag von mehr als 1.000 Euro im Monat.
Verhandlung über einheitliche Corona-Tests für Reiserückkehrer
Wie lässt sich verhindern, dass Urlauber bei ihrer Heimkehr das Coronavirus mitbringen und weiter verbreiten? Die Gesundheitsminister der Bundesländer debattieren über einheitliche Corona-Tests für Reiserückkehrer an Flughäfen. Über deren Finanzierung, Organisation und den Umgang mit anderen Reiseformen soll morgen entschieden werden. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) plädiert dafür, dass Gesundheitsämter leichter auf Fluggast-Daten zugreifen können sollen. Der Zwischenstand der Verhandlungen im Überblick.
Schleswig-Holstein: 14 neue Sars-CoV-2-Infektionen
Das Institut für Infektionsmedizin der Universität Kiel berichtet heute von 14 neuen Corona-Fällen in Schleswig-Holstein. Mit jeweils drei Sars-CoV-2-Infektionen haben die Kreise Pinneberg, Kiel und Dithmarschen die höchsten Zuwachszahlen.
Mecklenburg-Vorpommern: Erhöhte Nachfrage nach Gewerbeflächen
Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist in Mecklenburg-Vorpommern trotz der Corona-Pandemie höher als im vergangenen Jahr. Vor allem Betriebe aus den Branchen Bau, Onlinehandel und Medizintechnik wollen neu bauen oder erweitern.
Homeoffice-Umfrage bei Unternehmen in Schleswig-Holstein
Studienergebnisse zeigen: Die überwiegende Mehrheit von Unternehmen in Deutschland hat in der Corona-Krise verstärkt auf Homeoffice gesetzt, um Mitarbeiter vor einer Infektion mit Covid-19 zu schützen. Die Chefin der Arbeitsagentur Schleswig-Holstein, Margit Haupt-Koopmann, sagte, dass etwa ein Viertel aller Betriebe im Land in der Corona-Krise ganz oder teilweise auf Homeoffice umgestellt hätten. NDR Schleswig-Holstein hat bei Unternehmen nachgefragt, welche Erfahrungen sie in den vergangenen Monaten gemacht haben und wie sie sich die Zukunft mit Heimarbeit vorstellen.
Hamburg: Tausende Studenten stellen Antrag auf Corona-Hilfe
Hamburgs Studierende haben nach Angaben des Studierendenwerks wegen der Corona-Pandemie seit Mitte Juni mehr als 4.500 Anträge auf Überbrückungshilfe gestellt. Davon sind bis zum 20. Juli insgesamt 1.273 Anträge bewilligt und 730 abgelehnt worden. Mehr als die Hälfte der Anträge waren demnach noch in Bearbeitung. Betroffene, denen in der Krise beispielsweise der Studentenjob weggebrochen ist, können bis zu 500 Euro pro Monat bekommen. Gezahlt wird die Hilfe für maximal drei Monate (Juni, Juli, August). Der Antrag muss jeden Monat neu gestellt werden. Die Gelder müssen nicht zurückgezahlt werden.
EU-Parlament debattiert über Änderungen am Milliardenprogramm
Das Europaparlament befasst sich heute mit den Ergebnissen des EU-Gipfels zum Haushalt und zum Milliardenprogramm gegen die Corona-Krise. Geplant sind Erklärungen von EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, anschließend gibt es eine Debatte im Parlament. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich am Dienstag auf ein beispielloses Finanzpaket geeinigt. Sie beschlossen einen Corona-Aufbaufonds im Volumen von 750 Milliarden Euro und den EU-Finanzrahmen für die nächsten sieben Jahre im Umfang von 1.074 Milliarden Euro. Das Parlament muss dem Haushalt zustimmen, der Corona-Fonds ist damit eng verknüpft.
So bereiten sich Großlager auf die nächste Krise vor
Die nächste Corona-Krise kann kommen, zumindest was die Logistik betrifft: Großhandelslager haben ihr Personal aufgestockt. Und sie bereiten sich auch anderweitig darauf vor, in kurzer Zeit fehlende Waren im Handel zu ersetzen - zum Beispiel Klopapier.
Immer auf dem aktuellen Stand mit dem NDR.de Newsletter
Informationen zur Corona-Pandemie und zu den Folgen für Norddeutschland finden Sie nicht nur täglich in den Live-Tickern von NDR.de, sondern von montags bis freitags auch in unserem Newsletter. Heute Nachmittag gibt es die neue Ausgabe - auch für Sie, wenn Sie sich jetzt kostenlos registrieren.
Jüngste Fernsehbeiträge zum Thema Corona
In den NDR Regionalmagazinen sind gestern Abend wieder viele Beiträge zum Thema Corona gelaufen. Hier finden Sie eine Auswahl:
NDR.de startet Corona-Live-Ticker am Donnerstag
Guten Morgen wünscht das Team von NDR.de. Wir berichten wieder per Live-Ticker über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Neben Nachrichten gibt es Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des Norddeutschen Rundfunks.
Am gestrigen Mittwoch gab es in Norddeutschland insgesamt 82 neu gemeldete Corona-Infektionen: 59 in Niedersachsen, acht in Hamburg, sieben in Schleswig-Holstein, vier in Mecklenburg-Vorpommern und vier in Bremen. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 22. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 21. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 20. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 19. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 18. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 17. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 16. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 15. Juli