Corona-Blog: Reisende sollen Tests selbst zahlen
NDR.de hat Sie auch am Sonnabend über die Folgen der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg in einem Blog informiert. Alle Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Am Sonntag berichten wir in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Tschentscher: Reisende sollen Corona-Tests selbst zahlen
- Abstandsregeln: Viele Strände an der Ostsee zu voll
- Zwei weitere Lehrer einer Schule in Ludwigslust infiziert - 205 Schüler in Quarantäne
- Seit heute: Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten
- 74 neue Corona-Fälle in Niedersachsen registriert, 54 in Hamburg, neun in Schleswig-Holstein und sieben in Mecklenburg-Vorpommern.
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine gute Nacht
Das Team von NDR.de beendet für heute die Berichterstattung in diesem Blog. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht! Am Sonntag werden wir Sie wie gewohnt in einem neuen Blog über alle Ereignisse im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie informieren.
NDR Info extra - Hitze und Corona im Norden
Am bislang heißesten Tag des Jahres sind NDR Info Reporterinnen und Reporter im Norden unterwegs gewesen. Sie waren auf Norderney, in Timmendorfer Strand und im Harz und haben von dort berichtet - in einem NDR Info extra.
"Bitte ziehen Sie eine Maske auf, das ist Pflicht!"
Wegen Überfüllung geschlossen - das galt heute an einigen Stränden an der Ostsee. Weil die Corona-Vorschriften sonst nicht einzuhalten gewesen wären. Besonders voll war es in Timmendorfer Strand. Eine Reportage:
Bislang keine weiteren Infektionen an Schule in Graal-Müritz
An der Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock), die am Freitag wegen der Corona-Infektion eines Schülers geschlossen worden war, ist bislang kein weiterer Fall bekannt. Mehr als die Hälfte der 137 zu testenden Schüler und Lehrer habe sich einem Abstrich unterzogen, alle bisherigen Testergebnisse seien negativ, teilte ein Sprecher des Landkreises mit. Die noch ausstehenden Tests würden über das Wochenende erfolgen.
Gestern war in Mecklenburg-Vorpommern auch am Goethe-Gymnasium in Ludwigslust der Unterricht ausgesetzt worden. Dort war eine Lehrerin positiv auf Corona getestet worden. Inzwischen wurde das Virus bei zwei weiteren Pädagogen des Ludwigsluster Gymnasiums festgestellt.
Sieben Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute sieben Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Insgesamt wurden damit seit dem Beginn der Pandemie 937 Infektionen im Nordosten festgestellt, 20 Menschen starben.
Tschentscher: Reisende aus Risikoländern sollen Tests selbst zahlen
Die Kosten für Corona-Tests sollten nach Ansicht von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) von Rückkehrern aus Risikogebieten selbst getragen werden. "Es ist denkbar, dass man die Kosten nicht der Allgemeinheit, sondern denjenigen auferlegt, die ganz bewusst in Risikoländer reisen", sagte Tschentscher der "Welt am Sonntag". Die Tests seien bislang auch deshalb kostenlos, weil sie bisher freiwillig waren. Mit der Freiwilligkeit ist es nun aber vorbei. Seit heute gilt die Regel, dass sich alle Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten testen lassen oder einen aktuellen negativen Test vorlegen müssen.
Zehn WLAN-Strandkörbe in Warnemünde verfügbar
Wenn das Wetter vielleicht in einigen Tagen wieder etwas schlechter werden sollte, könnte manch ein Strandkorb-Sitzer ja auf die Idee kommen, mal im WLAN surfen zu wollen. In Warnemünde geht das:
Abstandhalten ist schwierig: Volle Strände im Norden
Wegen der in der Corona-Pandemie geltenden Abstands- und Hygieneregeln versuchen die norddeutschen Küstenorte und Inseln den Ansturm der Erholungssuchenden zu steuern. Schon im Vorfeld gab es Bitten, von einer Anreise für Tagesbesuche abzusehen - offenbar zumindest an einigen Stellen ohne Erfolg.
Offizielle Reisewarnung für Teile Bulgariens und Rumäniens
Wegen eines deutlichen Anstiegs von Corona-Infektionen in Bulgarien und Rumänien warnt die Bundesregierung nun vor touristischen Reisen in mehrere Regionen dieser beiden EU-Länder. Dazu zählt auch die bulgarische Touristenhochburg Warna mit dem auch bei deutschen Urlaubern beliebten Urlaubsort Goldstrand. Daneben sind in Bulgarien nach den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts im Internet Blagoewgrad und Dobritsch betroffen, in Rumänien die Kreise Argeș, Bihor, Buzău, Neamt, Ialomita, Mehedinti und Timiş. Die wichtigsten rumänischen Urlaubsregionen in Siebenbürgen und am Schwarzen Meer sind von der Warnung ausgenommen.
Die genannten Regionen wurden gleichzeitig vom Robert Koch-Institut als Risikogebiete ausgewiesen. Urlauber, die aus solchen Gebieten zurückkehren, müssen sich seit heute auf Corona testen lassen. Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Weitere Lehrer in Ludwigslust infiziert - 205 Schüler in Quarantäne
Die Corona-Infektion einer Gymnasiallehrerin in Ludwigslust hat Folgen: Wie ein Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim heute sagte, wurden bei Tests im Kollegium zwei weitere Lehrer positiv auf Corona getestet. Diese hätten seit dem Schulstart am Montag Kontakt zu 205 Schülern gehabt, die nun zu Hause in Quarantäne bleiben müssten.
Hamburg: Corona-Tests bei Kindern und Erziehern einer Kita negativ
Die Corona-Infektion eines Elternteils eines Kita-Kindes in Hamburg-Eppendorf hat nach ersten Erkenntnissen für keine Ansteckungen in der Kita gesorgt. Die als Vorsichtsmaßnahme durchgeführten Corona-Tests bei Kindern und Erziehern seien alle negativ ausgefallen, teilte ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde heute mit. Das Kind, bei dem ein früherer Test bereits negativ war, sei ohnehin wegen der anstehenden Einschulung am 31. Juli zum letzten Mal in der Kita gewesen, hieß es. In der kommenden Woche solle entschieden werden, ob der Betrieb in der Kita normal fortgeführt werden könne.
Hamburg: Senatorin Leonhard kritisiert Rückkehrer-Regelung
In Deutschland gilt seit heute eine Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten. Dazu zählen laut Robert-Koch-Institut derzeit etwa 130 Staaten sowie einzelne Regionen. Aus der EU stehen Luxemburg, die spanischen Regionen Katalonien, Navarra und Aragón sowie die belgische Provinz Antwerpen auf der Liste. Mit Blick auf die Inkubationszeit sprach sich Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) im Hörfunk-Interview auf NDR Info dafür aus, Rückkehrer aus Risikogebieten erst in Quarantäne zu schicken und nach fünf bis sechs Tagen auf das Coronavirus testen zu lassen. Die jetzige Regelung, nach der die Isolation durch ein negatives Testergebnis entfällt, sieht sie kritisch.
Niedersachsen und Hamburg: Corona-Neuinfektionen erneut zweistellig
In Niedersachsen und Hamburg sind wie in den vergangenen Tagen erneut zweistellige Neuinfektions-Zahlen gemeldet worden. Das niedersächsische Gesundheitsamt registrierte den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 74 neue Fälle. Somit stieg die Gesamtzahl auf 14.895 Infizierte seit Beginn der Pandemie. Die Gesundheitsbehörde in Hamburg teilte mit, dass 54 neue Fälle vermerkt worden sind, womit es nun insgesamt 5.663 offizielle Corona-Infektionen in der Hansestadt gibt. Etwa 5.000 Patienten gelten aber bereits wieder als genesen.
Infektiologe: Einzelne Schulschließungen richtig
Der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Helmut Fickenscher, hält es für richtig, bei einem lokalen Corona-Ausbruch einzelne Institutionen vorübergehend zu schließen. Wenn man bei einem Infektionsfall beispielsweise in einer Schule oder in einem Altersheim die betroffene Einrichtung für einige Tage geschlossen halte, sei der Schaden für alle Beteiligten im Großen und Ganzen minimal, sagte er auf NDR Info. Sorge bereitet Fickenscher der Blick auf die kommenden Monate. Mitte September könne es schon wieder herbstlich werden - und mit der Erkältungs- und Grippezeit werde die Lage dann unübersichtlich.
Kommentar zum Schulstart nach den Ferien in Corona-Zeiten
Monatelang hat es wegen der Corona-Pandemie keinen regulären Unterricht gegeben, nach den Sommerferien beginnt nun nach und nach auch in allen norddeutschen Ländern wieder die Schule. Wie groß ist das Risiko für Schüler, Lehrer und Eltern? Jörn Straehler-Pohl kommentiert die Situation in Hamburg.
Reisinger: Hygienemaßnahmen in Schulen ausreichend
Nach dem Auftreten von Corona-Infektionen an zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern hält der Tropenmediziner Emil Reisinger aus Rostock die zum Schulanfang beschlossenen Hygienemaßnahmen für ausreichend. Er verwies auf die am vergangenen Dienstag in Kraft getretene Maskenpflicht an den Schulen im Land. Schüler und Eltern müssen Masken in den Fluren tragen, nicht jedoch im Klassenraum und im Unterricht selbst. Dabei müsse auch die niedrige Fallzahl unter Kindern beachtet werden, sagte Reisinger der Deutschen Presse-Agentur. Reisinger reagierte auf Forderungen des Deutschen Lehrerverbands nach schärferen Hygienevorkehrungen in den Schulen in ganz Deutschland. Lediglich Nordrhein-Westfalen, das am kommenden Mittwoch ins neue Schuljahr startet, habe demnach den richtigen Weg eingeschlagen. Dort muss auch im Unterricht eine Maske getragen werden, in anderen Ländern kann der Mund-Nasen-Schutz nach bisherigen Planungen am Platz abgenommen werden.
MV: Initiativen stocken Corona-Hilfen für Studierende auf
In der Corona-Krise haben viele Studierende zumindest vorübergehend ihre Jobs verloren, mit denen sie teilweise oder ganz ihr Studium finanzierten. Der Staat hilft denjenigen, die kein BAföG bekommen können oder trotz BAföGs in finanzieller Not sind, mit Studienkrediten und Zuschüssen. Daneben riefen Studierendenwerke, Universitäten und Hochschulen sowie die Nordkirche zu Spenden auf. Das Studierendenwerk Rostock-Wismar etwa erhielt 19.600 Euro von 65 Spendern. Das Studierendenwerk Greifswald brachte für in Not geratene Studierende der Universität Greifswald und der Hochschulen Neubrandenburg sowie Stralsund bis Anfang des Monats sogar knapp 39.000 Euro zusammen. Die Evangelische Studierendengemeinde in Rostock kam auf knapp 7.000 Euro und erhielt weitere Unterstützung aus einem Notfonds der Nordkirche.
Neun neue Fälle aus Schleswig-Holstein gemeldet
Die Behörden melden einen Anstieg der Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein um neun Fälle binnen 24 Stunden - in den vergangenen Tagen waren es immer zweistellige Neuinfektions-Zahlen gewesen. Insgesamt verzeichnet Schleswig-Holstein nun 3.578 bestätige Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie. Rund 3.200 Patienten gelten inzwischen wieder als genesen. 158 Menschen sind infolge einer Covid-19-Erkrankung in SH verstorben.
Hamburg sieht sich für die Testpflicht gewappnet
Im Corona-Testzentrum am Hamburger Flughafen sieht man der ab heute geltenden Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten recht entspannt entgegen: Man sei gut auf den erwarteten Ansturm vorbereitet, heißt es beim Deutschen Roten Kreuz.
Wieder mehr als 1.000 neue Corona-Fälle in Deutschland
Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland liegt den dritten Tag in Folge über der Schwelle von 1.000 neuen Fällen. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1.122 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 215.336 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.
Polizei meldet ruhige Nacht aus Hamburg
Das Straßenverkaufsverbot von Alkohol in Hamburg zeigt offenbar Wirkung. In der vergangenen Nacht gab es laut Polizei keine gravierenden Missachtungen der Corona-Regelungen.
Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten
Wer aus Corona-Risikogebieten kommt, muss sich bisher für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und beim Gesundheitsamt melden. Das soll sich mit der Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten nun ändern. Urlauber aus diesen Gebieten müssen sich von heute an bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen - außer, sie haben schon ein frisches, negatives Testergebnis dabei. In Hamburg beispielsweise können Flugreisende den kostenlosen Test nach der Landung am Flughafen machen. Für alle anderen Rückkehrer aus Risikogebieten hat die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg zwei Corona-Testzentren in der Hansestadt eingerichtet.
Weiter kein Alkohol außer Haus in Hamburgs Ausgehvierteln
Mit dem Verbot des Außer-Haus-Verkaufs von Alkohol in den Hamburger Ausgehvierteln wollen die Bezirke Altona, Mitte und Eimsbüttel auch an diesem Wochenende die Einhaltung der Corona-Regeln sicherstellen. Die Einschränkungen gelten heute ab 20 Uhr bis 6 Uhr am morgen früh. Betroffen sind Kioske, Supermärkte, Tankstellen und der sogenannte Gassenverkauf von Alkohol durch Bars oder Lokale auf St. Pauli, in der Schanze und im Bereich Alma-Wartenberg- und Spritzenplatz in Ottensen. Am vergangenen Wochenende hatten Polizei und Bezirksämter in den betroffenen Gebieten bereits kontrolliert.
Tagesausflügler dürfen am Wochenende nicht nach Langeoog
Auf Langeoog dürfen wegen der Corona-Pandemie weiterhin sonnabends und sonntags keine Tagesgäste reisen, an den übrigen Tagen nur maximal 600. "Wir werden aber aufstocken auf 800, weil es so gut läuft", kündigte Langeoogs Bürgermeisterin Heike Horn (parteilos) an. Voraussichtlich Anfang nächster Woche soll dann auch die Wochenend-Sperre für Tagesgäste gekippt werden - 300 bis 400 seien dann denkbar. Auf der Insel verteilten sich Urlauber, Ausflügler und Bewohner ohnehin gut, sagte Horn. "Uns geht es um die Entzerrung auf der Fähre."
Corona-Beiträge in den Landesmagazinen
Auch gestern Abend war das Coronavirus wieder ein Thema in den Landesmagazinen im NDR Fernsehen. Hier finden Sie eine Auswahl der Beiträge:
Live-Ticker von NDR.de startet - guten Morgen!
Das Team von NDR.de informiert heute wie gewohnt im Live-Ticker über die Folgen der Coronavirus-Pandemie in und für Norddeutschland. Guten Morgen!
Am Freitag sind von den Behörden in Norddeutschland 223 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden: 85 in Niedersachsen, 80 in Hamburg, 35 in Schleswig-Holstein, 21 in Mecklenburg-Vorpommern und zwei in Bremen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 7. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 6. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 5. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 4. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 3. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 2. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 1. August