Coronavirus-Blog: Fischmarkt öffnet wieder in vollem Umfang
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 2. April 2022 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Die Nachrichten des Tages können Sie hier nachlesen. Am Sonntagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hamburger Fischmarkt öffnet am Sonntag wieder in vollem Umfang
- Tschentscher mit Masken-Appell für Hamburg
- In Hamburg greift jetzt die Hotspot-Regelung
- Patientenschützer Brysch hält Wegfall vieler Maßnahmen für "fatal"
- Debatte um mögliche Impfpflicht-Einführung geht weiter
- Lehrer raten zum freiwilligen Tragen von Masken im Unterricht
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 21.252 in Niedersachsen, 6.530 in Schleswig-Holstein, 3.825 in Hamburg, 2.796 in Mecklenburg-Vorpommern und 872 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 196.456 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 1.531,5
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine angenehme Nacht! Am Sonntagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Hamburger Fischmarkt öffnet wieder in vollem Umfang
Nach langer Corona-Unterbrechung und Monaten im eingeschränkten Pandemie-Betrieb wird der Hamburger Fischmarkt am frühen Sonntagmorgen wieder in vollem Umfang starten. Auch die typischen Marktschreier dürfen ihre Produkte dann wieder aus vollem Halse anbieten. Zuletzt war ihnen das Schreien nach Angaben des Bezirksamtes Altona untersagt. Außerdem durfte nach der teilweisen Wiederöffnung des traditionsreichen Marktes direkt an der Elbe im Juli 2021 bisher nur die Hälfte der Stände aufgebaut werden. "Es herrscht nun eine allgemeine Euphorie", sagte der Vize-Präsident des Landesverbandes des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller, Klaus Moritz, kurz vor der Eröffnung. "Wir freuen uns alle darauf, dass wir uns endlich alle wiedersehen." Der Fischmarkt mit mehr als 300-jähriger Geschichte ist von 5.00 bis 9.30 Uhr geöffnet.
Mecklenburg-Vorpommern: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit gestern 2.796 neue Corona-Infektionen registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sinkt auf 1.806, die Landes-Hospitalisierungsinzidenz liegt aktuell bei 9,4. Landesweit werden 84 Covid-Patienten auf einer Intensivstation behandelt.
Justizminister verteidigt Ende der meisten Corona-Auflagen
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat das morgige Ende der meisten Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland und das neue Infektionsschutzgesetz verteidigt. Er gebe zu, dass Gesetz sei streng. "Wenn jetzt 14 Bundesländer klar gesagt haben, dass bei ihnen die Voraussetzungen für Hotspot-Regelungen nicht vorliegen, dann zeigt das, wie klar und streng dieses Gesetz ist", betonte der Minister. Anders als von vielen behauptet, seien allerdings alle wichtigen Rechtsbegriffe - etwa über drohende Infektionsgefahren und das lokale Gesundheitssystem - dort klar hinterlegt. "Wenn es um den Schutz der Freiheit der Bürgerinnen und Bürger geht, ist ein strenges Gesetz ein gutes Gesetz und das Gegenteil von einem schlampigen Gesetz", unterstrich Buschmann. Nur die beiden norddeutschen Bundesländer Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern haben sich auf die Hotspot-Regelung berufen.
Tschentscher mit Masken-Appell zum Start der Hotspot-Regelung
Zum Start der Hotspot-Regelung in Hamburg hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Menschen in der Hansestadt aufgerufen, in Innenräumen weiter Maske zu tragen. Zwar seien viele Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufgehoben worden und "wir freuen uns auf einen weitgehend normalen Sommer", sagte Tschentscher. "Dennoch bleibt es bei dem Appell an alle, sich impfen zu lassen und in den kommenden Wochen in Innenräumen eine Schutzmaske zu tragen." Die Menschen müssten in der Pandemie weiterhin aufmerksam sein, betonte Tschentscher. Seit heute ist Hamburg offiziell Corona-Hotspot und unterliegt damit strengeren Pandemieschutz-Regeln als die meisten anderen Bundesländer.
DGB warnt vor Lockerung bei Corona-Quarantäne
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die erwogene Lockerung der Quarantäne-Regelungen bei einer Corona-Infektion heftig kritisiert. "Mit diesem Vorschlag würde die Bundesregierung die Bekämpfung des Infektionsgeschehens faktisch aus der Hand geben", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. Das Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut (RKI) hatten vorgeschlagen, dass die Absonderungen für Infizierte und für Kontaktpersonen von Infizierten auf fünf Tage verkürzt und nicht mehr streng gehandhabt werden. Empfohlen werden soll, freiwillig Kontakte zu reduzieren und - beginnend nach fünf Tagen - wiederholt Tests oder Selbsttests zu machen. Die Länder können bis Montag Stellung zu dem Vorschlag nehmen.
Apotheker rufen zum freiwilligen Tragen von Masken auf
Die Apothekerkammer ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, auch nach dem Ende der Maskenpflicht am Sonntag in den Apotheken einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. "Zu uns kommen Menschen mit Immunschwäche oder Ältere mit mehreren Erkrankungen. Sie müssen weiterhin so gut wie möglich geschützt werden", sagte Sachsen-Anhalts Kammerpräsident Jens-Andreas Münch laut einer Mitteilung. Um die Versorgung mit Arzneimitteln durch erhöhte Krankenstände nicht zu gefährden, müsse zudem das Personal vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden.
Debatte um mögliche Impfpflicht-Einführung geht weiter
Wenige Tage vor der entscheidenden Bundestags-Abstimmung hat Bundeskanzler Olaf Scholz erneut für eine Impfpflicht geworben - die er allerdings "Impfnachweis-Pflicht für alle" nennt. "Das ist ein richtiger Weg", sagte der SPD-Politiker bei einer Wahlveranstaltung in Essen. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) setzt auf die allgemeine Impfpflicht. "Ich hoffe nach wie vor, dass das gelingt", sagte er in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Er glaube nicht, dass die allgemeine Impfpflicht letztlich scheitere. Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft und der Ärzteverband Marburger Bund sprachen sich erneut für eine schnelle Impfpflicht-Einführung aus, um eine starke Corona-Welle im kommenden Herbst zu verhindern. Für CDU-Chef Friedrich Merz wäre ein Scheitern der allgemeinen Impfpflicht dagegen kein Drama. "Anfang 2022 gab es bessere Gründe für eine Impfpflicht", schrieb er auf Twitter. "Falls vorläufig keine Impfpflicht in Deutschland kommt, befänden wir uns in guter Gesellschaft auf der Welt."
Zur Debatte stehen derzeit eine Ablehnung der Impfpflicht, eine Impfpflicht ab 18 Jahren, eine ab 50 Jahren und das Unions-Konzept einer abgestuften Impfpflicht auf Vorrat, die erst bei einer schwierigen Pandemie-Entwicklung gelten soll. Im Bundestag hatte sich bisher keine Mehrheit für einen der Anträge abgezeichnet.
Kubicki begrüßt Ende der Corona-Auflagen
Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki aus Schleswig-Holstein hat den Wegfall fast aller Corona-Beschränkungen in Deutschland ab morgen als "wichtigen und erfreulichen Schritt in Richtung Normalität" begrüßt. Allerdings sei Deutschland im Vergleich zu den Nachbarländern aus seiner Sicht "ziemlich spät dran". Die aus vielen Ländern geäußerte Kritik am geänderten Infektionsschutzgesetz und den aus ihrer Sicht fehlenden Regulierungsmöglichkeiten kann Kubicki nicht nachvollziehen.
Nach dem Infektionsschutzgesetz sind ab morgen Maskenpflichten oder 2G- und 3G-Zutrittsregeln in Geschäften, Schulen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen prinzipiell nicht mehr möglich. Es gibt aber eine Ausnahmemöglichkeit, wenn Landesparlamente für eine Region eine besonders kritische Corona-Lage feststellen. Von dieser sogenannten Hotspot-Regel machen vorerst aber nur Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern Gebrauch. Masken- und Testpflichten in Kliniken oder Pflegeheimen sowie die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen bleiben zunächst überall bestehen. Mit Blick auf den ÖPNV sagte Kubicki: "Selbstverständlich wird die Maskenpflicht auch dort irgendwann fallen müssen. Aber das steht gerade noch nicht zur Debatte."
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg leicht gestiegen
Die Gesundheitsbehörde der Hansestadt Hamburg hat am Mittag die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht. Demnach ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner leicht gestiegen - von 1.439,6 gestern auf jetzt 1.449,5. Am vergangenen Sonnabend lag der zurzeit auf ähnlichem Niveau schwankende Wert bei 1.419,4. Die Zahl der innerhalb von 24 Stunden laborbestätigten neuen Corona-Fälle wird mit 3.825 angegeben (Vortag: 4.343 / Vorwoche: 3.637). Den Angaben zufolge sind keine neuen Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert worden, die Gesamtzahl in Hamburg beträgt damit weiterhin 2.392.
Patientenschützer Brysch hält Wegfall vieler Maßnahmen für "fatal"
Patientenschützer üben scharfe Kritik am Wegfall vieler Corona-Schutzmaßnahmen ab diesem Wochenende. Masken im Nahverkehr und beim Einkaufen "müssen bleiben" und auch andere Instrumente wie konsequentes Testen würden "leichtfertig dort aus der Hand gegeben, wo es die Hochrisikogruppe schützt", sagte der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Aus seiner Sicht sei das "fatal". Auch geplante Quarantäne-Verkürzungen hält Brysch für gefährlich. So kritisiert er, dass Beschäftigte in Heimen und Krankenhäusern trotz Infektion unter Umständen arbeiten dürfen: "Infizierte Menschen mit milden Symptomen zum Dienst aufzufordern ist Wahnsinn."
Auch mehr als zwei Jahre nach Pandemie-Beginn gelingt es aus Sicht von Brysch zudem generell nicht, Pflegeheimbewohner wirklich vor dem Virus zu schützen. In diesem Punkt sieht er "die Achillesferse der Schutzmaßnahmen in der Gesundheits- und Pflegepolitik". Es sei demnach etwa ein großer Fehler, dass Infektionsketten einfach durch die Einrichtungen laufen gelassen werden. "Das endet viel zu oft tödlich, selbst bei geboosterten Bewohnern", sagte Brysch. Es werde auch viel zu wenig getan, um zu verhindern, dass das Virus überhaupt in eine Einrichtung hinein kommt. Dafür sei ein konsequenteres Testen bei den Mitarbeitenden nötig. Impfen alleine reiche in der Omikron-Welle nicht - die Hochrisikogruppe werde hart getroffen: "Täglich sterben Hunderte, mehr als tausend Menschen jede Woche."
Lehrer raten zum freiwilligen Tragen von Masken im Unterricht
Der Deutsche Philologenverband ruft an Schulen zum freiwilligen Tragen von Masken auf. "Wir freuen uns über jedes Stück zurück zur Normalität an unseren Schulen. Aber die Schritte müssen zur aktuellen Lage passen", sagte die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das Ende der Maskenpflicht im Unterricht passe derzeit nicht zu den hohen Infektionszahlen. Der Verband empfehle daher eine verantwortungsbewusste Maskenfreiwilligkeit an den Schulen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte. Deutliche Kritik am Vorgehen der politischen Entscheidungsträger übte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Politik lasse die Schulen und damit Lehrkräfte, Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern mit dem Ende der Maskenpflicht wieder einmal allein, so die GEW-Chefin Maike Finnern. "Die Politik erklärt den Gesundheitsschutz für beendet - das Coronavirus sagt 'Danke'. Das ist verantwortungslos."
Zeitungs-Umfrage: Unternehmen halten an Maskenpflicht fest
Trotz der allgemeinen Corona-Lockerungen halten deutsche Unternehmen an ihren Schutzmaßnahmen fest. Einer Umfrage der "Welt am Sonntag" zufolge, geben unter den Dax40-Konzernen die meisten Befragten an, dass ihre Mitarbeitenden zunächst weiter eine Maske tragen müssten. Meistens müssen sie aber in Innenräumen nur dann eine Maske tragen, wenn sie ihren eigenen Arbeitsplatz verlassen.
Mediziner warnen vor Scheitern der allgemeinen Impfpflicht
Ärzte und Krankenhausvertreter warnen vor dem Scheitern einer allgemeinen Impfpflicht. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, nur eine möglichst hohe Impfquote werde verhindern, dass die Kliniken überlastet sind. "Ohne eine hohe Impfquote laufen wir Gefahr, dass sich in diesem Herbst das vergangene Jahr wiederholt und wir in die nächste Welle geraten." Gaß verdeutlichte, dass die Krankenhausgesellschaft für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren plädiere. Sollte es dafür keine Mehrheit im Bundestag geben, sei "auf jeden Fall auch eine Impfpflicht ab 50 angezeigt und ein möglicher Kompromiss".
Ähnlich argumentiert der Ärzteverband Marburger Bund. "Wenn es keine Mehrheit für eine Impfpflicht ab 18 Jahren gibt, brauchen wir zumindest eine Impfpflicht für alle ab 50 Jahren", sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wichtig ist, dass wir diese Nachweispflicht jetzt sofort einführen und nicht erst im Herbst." Nächste Woche ist eine Abstimmung ohne Fraktionszwang im Bundestag geplant - es liegen mehrere Anträge vor.
Niedersachsen: Angespannte Lage in den Kliniken
Die Lage in den Krankenhäusen in Niedersachsen bleibt angespannt. "Pandemiebedingte Ausfälle von Klinikpersonal bei zeitgleich hohem Mehraufwand für Infektionsschutzmaßnahmen stellen die Krankenhäuser vor große Herausforderungen", teilte der Sprecher der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft mit. Demnach fallen landesweit zahlreiche Beschäftigte wegen Corona-Infektionen oder Quarantäne aus. Deshalb seien Krankenhäuser zum Teil gezwungen, planbare Eingriffe zu verschieben. Mit Blick auf den Wegfall zahlreicher Corona-Schutzmaßnahmen ab diesem Wochenende rief die Krankenhausgesellschaft dazu auf, die Entwicklung der Corona-Lage genau zu beobachten. "Die Politik darf die personelle und wirtschaftliche Belastungssituation der Krankenhäuser auch in dieser Phase der Pandemie nicht außer Acht lassen."
Weniger Corona-Demos im März in Niedersachsen
Niedersachsens Polizei hat im März deutlich weniger Demos gegen die Corona-Schutzmaßnahmen registriert als noch zu Jahresbeginn. Bei mehr als 500 Versammlungen im März wurden rund 30.200 Teilnehmer gezählt, wie das Innenministerium in Hannover auf Anfrage mitteilte. Einen Monat zuvor waren es den Angaben zufolge noch 52.400 Demonstrierende bei 773 Versammlungen, im Januar etwa 90.000 Teilnehmer bei knapp 1.200 Versammlungen. Im März wurden laut Ministerium 31 Strafverfahren sowie 252 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Von den rund 8.800 eingesetzten Polizeikräften wurde keiner verletzt, es gab allerdings zwei Angriffe gegen Beamte. Im Februar wurden noch 19 Angriffe gegen Polizisten gezählt, im Januar waren es 95. Im Januar wurden dabei 29 Einsatzkräfte verletzt, im Februar keiner.
Niedersachsen: RKI meldet 21.252 neue Corona-Fälle - Inzidenz gesunken
In Niedersachsen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut dem Robert Koch-Institut (RKI) aktuell bei 1.809,9 - sie ist den Angaben zufolge wie im Bundestrend im Vergleich zum Vortag (1.922,3) gesunken. Vor einer Woche war der Wert mit 2.042,6 angegeben worden. Binnen 24 Stunden wurden 21.252 neue Corona-Fälle registriert - gestern waren es mit 30.448 deutlich mehr, am vergangenen Sonnabend wurden 29.463 Neuinfektionen bestätigt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen stieg in Niedersachsen um 27 auf jetzt insgesamt 8.122 seit Pandemie-Beginn.
Niedersachsen übermittelt laut Gesundheitsministerium an den Wochenenden keine Corona-Zahlen mehr an das Robert Koch-Institut (RKI). Demnach dürfte es morgen und am Montag keine aktuellen Zahlen des RKI für das größte norddeutsche Bundesland geben.
Vollständige Impfung verringert Long-Covid-Risiko
Zur Vermeidung einer Long-Covid-Erkrankung nach einer Corona-Infektion hat die Heiligendammer Expertin Jördis Frommhold zu einer vollständigen Impfung aufgerufen. Einer englischen Studie zufolge reduzieren die Grundimpfungen zusammen mit einer Auffrischungsimpfung das Long-Covid-Risiko um 50 Prozent, eine israelische Studie ermittelte sogar eine Reduktion um zwei Drittel, wie die Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm der Deutschen Presse-Agentur sagte. Eine Corona-Infektion habe in etwa zehn Prozent der Fälle Long-Covid-Symptome wie permanente Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue-Syndrom) oder Konzentrations- und Gedächtnisprobleme zur Folge. "Die Symptome zwingen zu einer Entschleunigung. Patienten können mit Long Covid ein gutes Leben führen, sie müssen sich aber darauf einlassen", betonte Frommhold. Die Ärztin hat sich in ihrem gerade erschienenen Buch "Long Covid - Die neue Volkskrankheit" ausführlich mit dem Thema beschäftigt und gibt darin Hinweise zum Umgang mit der Erkrankung. Aus ihrer Therapieerfahrung mit mehr als 3.500 Patienten heraus habe sie die Erkenntnis gewonnen, dass Long Covid oft ein Problem der Leistungsgesellschaft sei.
In Hamburg greift heute die Hotspot-Regelung
Hamburg ist seit heute offiziell Corona-Hotspot und unterliegt damit strengeren Beschränkungen als die meisten anderen Bundesländer. Nach der neuen, auf Basis eines Bürgerschafts-Beschlusses vom Mittwoch erlassenen Eindämmungsverordnung, besteht unter anderem die FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen bis Ende April fort. Dazu zählen etwa der Einzelhandel, der öffentliche Personennahverkehr und Veranstaltungen. In der Gastronomie darf die FFP2-Maske am Platz abgenommen werden. Bei Einkäufen des täglichen Bedarfs reicht eine medizinische Maske. Für Clubs und Diskotheken gilt der Verordnung zufolge das 2G-Plus-Zugangsmodell. Demnach darf ohne einen tagesaktuellen Corona-Test nur in die Läden rein, wer geboostert ist oder einen Basisschutz plus eine Genesung nachweisen kann. Ungeimpfte Menschen haben keinen Zutritt. Besucher von Kliniken und Pflegeeinrichtungen benötigen neben einer FFP2-Maske einen negativen Corona-Test.
Eigentlich sind laut dem geänderten Infektionsschutzgesetz ab morgen Maskenpflichten in Deutschland nur noch begrenzt möglich, etwa in Kliniken oder Pflegeheimen, Bussen und Bahnen. Während Mecklenburg-Vorpommern die Hotspot-Regelung ab morgen ebenfalls nutzen will, haben Niedersachsen und Schleswig-Holstein angekündigt, dies nicht zu tun. In Bremen fordert Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) ebenfalls eine Hotspot-Regelung.
RKI registriert 196.456 neue Corona-Fälle - Inzidenz bei 1.531,5
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am frühen Morgen mit 1.531,5 an. Am Vortag hatte der Wert bei 1.586,4 gelegen, vor einer Woche bei 1.758,4 (Vormonat: 1.171,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 196.456 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 252.026 Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 292 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 129.987.
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Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist erneut gesunken: Die Zahl liegt aktuell bei 1.446,0, wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Am Vortag betrug sie 1.468,3. Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.562,8 gelegen. Gemeldet wurden zudem 6.530 registrierte Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Eine Woche zuvor waren es 7.131. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus liegen 594 Patienten in Kliniken. Von ihnen werden 45 (+4) auf einer Intensivstation behandelt und wie am Vortag 26 dort beatmet. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche - die Hospitalisierungs-Inzidenz - stieg auf 7,83.
Auch am Wochenende gibt es den Corona-Live-Ticker von NDR.de
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