Coronavirus-Blog: Impfungen mit AstraZeneca-Mittel ausgesetzt
Im Corona-Blog informierte NDR.de Sie auch am Montag, 15. März 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Am Dienstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Deutschland setzt AstraZeneca-Impfungen aus, Tausende Impfungen im Norden wurden verschoben
- Wenig Hoffnung auf Oster-Urlaub in Niedersachsen
- Nordländer weiten Präsenzunterricht in Schulen aus
- Datenanalyse: Steigender Inzidenz-Wert bei Jüngeren
- 415 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet, 268 in Hamburg, 87 in Schleswig-Holstein, 67 in Mecklenburg-Vorpommern, 54 im Bundesland Bremen, bundesweit 6.604
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Tschüss und gute Nacht!
Wir beenden unsere Corona-Berichterstattung für heute. Morgen geht es ab etwa 6 Uhr in einem neuen Blog weiter. Schlafen Sie gut!
Urlaub auf Mallorca, aber nicht an der Ostsee
Nach der Aufhebung der Reisewarnung für Mittelmeerinseln wie Mallorca buchen viele Deutsche einen Osterurlaub auf den Baleraren. Bei den Tourismusbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern stößt die Aufhebung der Reisewarnungen auf Unverständnis. Der Präsidenten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern (Dehoga), Lars Schwarz, drängt im Interview mit dem NDR auf klare Perspektiven für die "am Boden liegende Branche". In einer Umfrage in der vergangenen Woche hätten drei Viertel der Betriebe gesagt, dass sie jetzt schon große Problemen haben, ein Drittel der Betriebe setze sich schon aktiv mit dem Thema Insolvenz auseinander.
MV: Landesschülerrat zieht kritische Pandemie-Bilanz
Der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommerns hat mit Blick auf ein Jahr Schule unter Pandemie-Bedingungen Bilanz gezogen. "Während der Sommerferien wurde eine konkrete Problemlösung seitens der Politik verschlafen. Man hat sich von den niedrigen Zahlen täuschen lassen und keinen vorausschauenden Plan für einen zweiten Lockdown erstellt", kritisiert das Gremium. Unterrichtskonzepte seien zu wenig an das Digitale angepasst worden. Zu Beginn der Pandemie habe das Schweriner Bildungsministerium keine konkreten Hinweise gegeben und viele Schulleitungen im Ungewissen gelassen. "In dieser Zeit sah es an Schulen komplett unterschiedlich aus. Die einen hatten bereits eine Lernplattform und bauten diese nur aus, die anderen bastelten sich eine zusammen und wieder andere teilten ihren Schülern per E-Mail die Aufgaben mit", sagte die stellvertretende Vorsitzende des Landesschülerrats, Carlotta Petersen. Die Chancengleichheit sei dadurch völlig abhanden gekommen.
Verbraucherzentrale zu Reiseverträgen: Kleingedrucktes lesen
Reise geplant? Lieber nicht zu früh anzahlen: Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt vor geänderten Stornobedingungen der Anbieter, die sich damit auf die Risiken durch die Corona-Pandemie einstellen.
54 weitere Corona-Infektionen in Bremen gemeldet
Im Bundesland Bremen sind 54 neue Corona-Infektionen amtlich registriert worden. Wie Radio Bremen berichtet, entfallen 36 der Neuinfektionen auf die Stadt Bremen und 18 auf Bremerhaven. Gestern waren im Bundesland Bremen 66 Neuinfektionen registriert worden, Am Montag vor einer Woche 21. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert in Bremerhaven liegt dem Bericht zufolge aktuell bei 129,4, in der Stadt Bremen bei 70,1.
Tausende Impftermine mit Astra-Zeneca im Norden abgesagt
In Norddeutschland werden Tausende geplante Impftermine mit dem Mittel von AstraZeneca verschoben. Hintergrund ist die bundesweite Aussetzung der Impfungen mit dem Vakzin, bis geklärt ist, ob es für Blutgerinnsel bei Geimpften verantwortlich ist. Allein in Hamburg wurden rund 25.000 Impftermine vorerst abgesagt. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sagte, die Entscheidung des Paul-Ehrlich-Instituts, die Impfungen auszusetzen, sei nachvollziehbar und richtig. "Das wirft uns in der Impfkampagne aber natürlich wieder ein Stück zurück", so Behrens. In Schleswig-Holstein teilte das Gesundheitsministerium mit, die Betroffenen würden per Mail informiert. In Mecklenburg-Vorpommern sollten allein morgen etwa 800 Menschen mit AstraZeneca geimpft werden. "An den anderen Tagen sieht es in dieser Woche ähnlich aus. Deshalb die Bitte, diese Termine in den Impfzentren nicht wahrzunehmen", sagte Gesundheitsmininister Harry Glawe (CDU).
Rügen: 17 Corona-Infektionen in Fischverarbeitung
In Sassnitz auf Rügen haben sich mehrere Mitarbeiter eines Fisch verarbeitenden Betriebes mit dem Coronavirus angesteckt. Bei der Belegschaft seien 17 Infektionen nachgewiesen worden, sagte eine Sprecherin des Landkreises Vorpommern-Rügen. Zunächst habe es einen positiven Fall im Umfeld des Betriebes gegeben. Daraufhin seien am Freitag 200 Beschäftigte getestet worden - 10 davon positiv. Untersuchungen weiterer, zunächst nicht angetroffener Mitarbeiter, hätten sieben weitere positive Ergebnisse ergeben. Die Betroffenen seien in Quarantäne geschickt worden.
67 neue Corona-Fälle in MV registriert
In Mecklenburg-Vorpommern sind 67 Corona-Neuinfektionen amtlich gemeldet worden. Das waren sieben mehr als am Montag vor einer Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg im Vergleich zum Vortag leicht um 0,2 auf nun 63,9. Vor einer Woche lag dieser Wert landesweit bei 66,1. Mit 103,1 ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Vorpommern-Greifswald derzeit am höchsten, gefolgt vom Landkreis Nordwestmecklenburg mit 96. Am niedrigsten ist der Wert in der Hansestadt Rostock (22).
Osnabrück: Läden, Museen und Zoo ab Mittwoch wieder dicht
Nach dem Überschreiten des 100er-Inzidenzwertes hat die Stadt Osnabrück verfügt, von Mittwoch an Einzelhandel, Kultureinrichtungen und Zoo wieder zu schließen. Die Leiterin des Corona-Krisenstabes, Katharina Pötter, bat die Landesregierung jedoch, den Einzelhandel unter Anwendung einer Teststrategie weiterhin öffnen zu dürfen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steige in der Stadt zwar seit Wochen beständig, gleichzeitig sinke aber das Durchschnittsalter der Infizierten. Außerdem gäben mehr als zwei Drittel der Infizierten an, dass sie wüssten, bei wem sie sich höchstwahrscheinlich angesteckt hätten. "All das deutet darauf hin, dass sich viele Menschen im privaten Umfeld infizieren, nicht jedoch im Einzelhandel, der ja bis Anfang vergangener Woche geschlossen war", sagte Pötter. Menschen mit einem tagesaktuellen negativen Schnelltest könnten die Geschäfte betreten, schlägt sie vor. Auf diese Weise könnte der Einzelhandel öffnen, ohne Gefahr zu laufen, zu einem Pandemie-Treiber zu werden.
MV öffnet weitere Schulklassen - Kritik an Test-Vorbereitungen
Am Mittwoch werden die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern ein Stück weiter geöffnet. Dann dürfen in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 auch Schüler ab Klasse 7 zum Unterricht. Flankiert werden die Öffnungen mit Selbst-Tests. Rund 450.000 davon werden derzeit an die Schulen verteilt. Die Schulleitungsvereinigung in MV kritisierte, dass sie erst heute über den genauen Ablauf der Tests informiert worden seien. Nun werde es knapp, bis Mittwoch alle Eltern zu informieren und entsprechende Einverständnis-Erklärungen einzuholen.
HSV sagt Training ab: Corona-Verdacht
Nach Holstein Kiel und Hannover 96 muss sich möglicherweise auch Fußball-Zweitliga-Rivale HSV in eine pandemiebedingte Quarantäne begeben. Bei den Hamburgern gibt es einen Corona-Verdachtsfall. Wer der Betroffene ist, teilte der HSV nicht mit. Der Verein sagte das heutige Nachmittagstraining ab. Ob sich der Betroffene tatsächlich mit dem Virus infiziert hat, soll morgen feststehen.
Spahn zu AstraZeneca-Impfstopp: "Reine Vorsichtsmaßnahme"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die vorläufige Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca als "reine Vorsichtsmaßnahme" bezeichnet. "Wir setzen aus, um zu überprüfen", sagte Spahn. Hintergrund sind Befürchtungen, dass das Mittel zu Thrombosen der Hirnvenen führen kann - auch andere Länder setzten die AstraZeneca-Impfungen deswegen aus. Spahn sprach von sieben berichteten Fällen bei mehr als 1,6 Millionen Impfungen in Deutschland. Bis die Untersuchung abgeschlossen ist, soll es keine Verabreichung des Mittels mehr geben - auch nicht als Zweitimpfung. Die Stadt Hamburg etwa bat alle Menschen, die einen Impftermin für das AstraZeneca-Vakzin gebucht haben, nicht ins Impfzentrum zu kommen. "Die Sozialbehörde informiert öffentlich und die Betroffenen direkt, wann Ersatztermine vereinbart werden können", sagte ein Sprecher.
Deutschland setzt AstraZeneca-Impfungen aus
Die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff des Konzerns AstraZeneca werden auch in Deutschland vorsorglich ausgesetzt. Die Bundesregierung folge damit einer aktuellen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa halte das Institut weitere Untersuchungen für notwendig. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, "ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken", so der Sprecher. AstraZeneca wies die Vermutung zurück, dass es einen Zusammenhang von Blutgerinnseln mit den Impfungen geben könnte.
Hunderte Demos gegen Corona-Maßnahmen in SH seit Pandemie-Beginn
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Polizei in Schleswig-Holstein mehr als 630 Demonstrationen mit Corona-Bezug gezählt. Ein Großteil der Demos richtete sich gegen die Einschränkung der Grundrechte. Neben stationären Kundgebungen, zum Beispiel vor dem Kieler Landeshaus, gab es nach Angaben eines Sprechers auch zahlreiche Demonstrationszüge durch Innenstädte. Vor allem die Zahl der Autokorsos habe dabei zugenommen.
Unbeschwerter Unterricht sieht wohl anders aus
Viele Schülerinnen und Schüler kehren in diesen Tagen nach vielen Wochen Homeschooling in ihre Schulen und Klassenzimmer zurück: Der Präsenz- und Wechselunterricht wird trotz vielerorts steigender Corona-Infektionszahlen ausgeweitet. Vor welchen Problemen die Schulen und die Schülerinnen und Schüler dabei stehen, zeigt ein NDR Info Fernsehbeitrag von heute aus Friedland im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Wenig Hoffnung auf Oster-Urlaub in Niedersachsen
Die niedersächsische Landesregierung zeigt sich angesichts der steigenden Zahl von Corona-Infektionen besorgt - und macht wenig Hoffnung, dass es zu Ostern Tourismusangebote im Land geben kann. Die Sprecherin der Staatskanzlei, Anke Pörksen, sagte bei einer Pressekonferenz in Hannover, dass es durchaus möglich sei, dass der Inzidenz-Wert bis zu den Feiertagen Anfang April landesweit wieder bei 100 liegen könnte - das würden auch Berechnungen des Landesgesundheitsamtes zeigen. Aktuell liegt er bei 79,1. Der Wunsch aus der Tourismusbranche und der reise- und urlaubswilligen Menschen im Land nach Öffnungen sei nachvollziehbar, aber wegen der angespannten Infektionslage wohl vorerst nicht zu erfüllen: "Die Situation sieht nicht so aus, als ob wir das realisieren können."
Tropenmediziner: Sorgen wegen steigender Fallzahlen
Der Tropenmediziner Emil Reisinger aus Rostock blickt sorgenvoll auf die deutschlandweit steigenden Corona-Infektionszahlen. Angesichts der in den vergangenen Tagen beschlossenen Lockerungen komme es nun auf die Vernunft der Bevölkerung an, so Reisinger. Denn die Lockerungen führten zwangsläufig zu einer Erhöhung der Infektionszahlen. Parallel zu den Öffnungen müsse deshalb beispielsweise im Bereich des Einzelhandels die Zahl der privaten Begegnungen vermindert werden, betonte der Mediziner. Trotz der Erfolge der Impfkampagne, die sich bei der sinkenden Inzidenz unter den Senioren zeigt, sei die Basis der Lockerungen weiter das Tragen von Masken sowie das Abstandhalten. Ab einer bundesweiten Inzidenz von größer 100 müsse seiner Meinung nach über die Rücknahme einzelner Lockerungen nachgedacht werden.
Russland: Vereinbarung zur Produktion von Sputnik V in EU
Russland hat nach eigenen Angaben Vereinbarungen zur Produktion seines Corona-Impfstoffs Sputnik V in Deutschland und anderen europäischen Ländern getroffen. Das sagte der Chef des staatlichen Direktinvestmentfonds RDIF, Kirill Dmitrijew, der Agentur Interfax zufolge, ohne aber den Namen der Unternehmen zu nennen. Vereinbarungen habe es auch mit Firmen in Frankreich, Italien und Spanien gegeben. Damit wolle man den Beginn von Lieferungen des russischen Vakzins an europäische Länder sicherstellen, wenn eine Zulassung in Europa vorliege. Bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA läuft die Prüfung noch. Das Präparat ist nach russischen Angaben bereits in fast 50 Ländern zugelassen, darunter ohne EMA-Zulassung bereits in Ungarn.
Wegen Corona-Pandemie: Neue Wege in der Berufsorientierung
Jobmessen oder ähnliche Veranstaltungen helfen normalerweise dabei, Schulabgänger und mögliche Ausbildungsbetriebe zusammenzubringen. Corona-bedingt ist das derzeit aber nicht möglich. Die Industrie- und Handelskammer in Flensburg hat sich deshalb etwas einfallen lassen: Er hat sich mit Schulen im Kreis Schleswig-Flensburg zusammengetan und 28 Betriebe in der Region überzeugt, Videos von ihrem Ausbildungsberuf zu drehen.
Elmshorn: Versuchter Einbruch in Corona-Teststation
Unbekannte haben in Elmshorn (Kreis Pinneberg) versucht, in eine Corona-Teststation einzubrechen. Sie scheiterten jedoch bereits an den Außenrollläden, so dass sie nicht in den Container gelangten, wie die Polizei heute mitteilte. Dabei wurde die Außenjalousie beschädigt. Die Schadenshöhe ist noch unbekannt. Der Vorfall soll sich bereits am Wochenende ereignet haben. In dem Container bietet eine Firma Corona-Schnelltests an. Dort seien aber weder Materialien noch Testergebnisse gelagert worden, sagte ein Polizeisprecher.
Zahl der Test-Standorte in Schleswig-Holstein steigt
Bis spätestens Anfang April soll es in ganz Schleswig-Holstein kostenlose Corona-Schnelltests für alle geben. Nach und nach öffnen in den Kreisen nun die entsprechenden Anlaufstellen hinzu. Wie der Kreis Nordfriesland mitteilte, gibt es alleine dort inzwischen 20 Standorte für die Tests - vor allem bei Ärzten und Apothekern. Weitere sollen in den kommenden Tagen dazu kommen. Eine Übersicht hat der Kreis auf seiner Webseite zusammengestellt. Aber auch in anderen Kreisen und kreisfreien Städten im Land gibt es mehr und mehr Test-Standorte, wie NDR Schleswig-Holstein berichtet:
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg jetzt bei über 90
Die Gesundheitsbehörde in Hamburg hat die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht. Demnach sind binnen eines Tages 268 Neuinfektionen registriert worden. Vor einer Woche (196) und gestern (194) waren es jeweils deutlich weniger gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Hansestadt stieg von 86,8 am Vortag auf 90,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche.
Datenanalyse: Inzidenz-Wert der Jüngeren steigt deutlich
Die vorliegenden Daten des Corona-Infektionsgeschehens in Deutschland, die das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin erhebt, zeigen einen deutlichen Trend: Während sich aus der Gruppe der Menschen über 80 Jahren immer weniger mit dem Coronavirus infizieren, steigt der Anteil der Infektionen bei den jüngeren Menschen dagegen weiter an. Auffällig ist dabei vor allem der starke Anstieg in der Gruppe der unter 15-Jährigen.
MV sucht Testhelfer für die Pflegeheime
Das Sozialministerium in Schwerin und die Arbeitsagentur suchen freiwillige Helfer für Corona-Schnelltests in Pflegeheimen in Mecklenburg-Vorpommern. "Wer dabei helfen will, muss nicht zwingend Erfahrung im medizinischen oder pflegerischen Bereich haben oder eine soziale Ausbildung vorweisen. Es können sich auch geeignete Personen ohne medizinische Vorbildung melden", erklärte heute Sozialministerin Stefanie Drese (SPD). Die Suche nach Helfern läuft den Angaben zufolge bundesweit über die Service-Center der Bundesagentur für Arbeit. Auf der Internetseite der Arbeitsagentur ist der regionale Bedarf aufgelistet. Das Auswahlverfahren liege dann bei den Alten- und Pflegeheimen. Vor dem Einsatz gebe es eine Einweisung, wie die Antigentests durchgeführt werden müssen.
"Gewichteter Risikowert": Weil lehnt Althusmann-Vorschlag ab
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat den Vorstoß seines Wirtschaftsministers Bernd Althusmann (CDU) zum Abrücken vom Inzidenzwert als alleinigem Kriterium für Corona-Lockerungen abgelehnt. "Der Ministerpräsident hat sich bereits wiederholt gänzlich anders geäußert", erklärte dazu heute eine Sprecherin der Staatskanzlei. Das Grundproblem ist und bleibe die Zahl der Infektionen, die durch den Inzidenzwert abgebildet wird. Althusmann hatte vorgeschlagen, den Inzidenzwert zu einem gewichteten Risikowert weiterzuentwickeln. "Bei dem könnte etwa die Frage der Belegung und Kapazität der Krankenhäuser, der Alterserkrankungen und der regionalen Entwicklungen mit regionalen Hotspots einfließen", sagte der Minister der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".
MV: Impfung von Grundschullehrern und Erziehern bis nach Ostern
Mecklenburg-Vorpommern will seine Grundschullehrer und Erzieher bis zum Ende der zweiten April-Woche mit der ersten Impfung gegen das Coronavirus versorgt haben. Auf dieses Ziel hätten sich die sechs Landkreise verständigt, sagte heute der Landrat von Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg (SPD), bei der Eröffnung eines Schnelltestzentrums in Ludwigslust. Sein Landkreis plane, den dortigen rund 4.500 Grundschullehrern und Erziehern sogar schon bis Ostern die erste Impfung zu ermöglichen. Rund 1.300 Lehrer und Erzieher hätten ihre erste Spitze bereits bekommen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte Anfang des Monats die Covid-19-Schutzimpfungen nach Druck aus den Kommunen für Lehrer und Erzieher freigegeben.
Inzidenz in Niedersachsen fast bei 80
Das Landesgesundheitsamt in Niedersachsen hat 415 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert, wie es heute Morgen bekannt gab. Am Montag vor einer Woche waren es 314 neue Fälle gewesen, gestern 1.111. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) stieg von gestern 76,8 auf heute 79,1. In insgesamt zehn Regionen im Land liegt dieser Wert bei über 100. Die Behörden meldeten auch drei weitere Todesopfer. Insgesamt sind damit in Niedersachsen seit dem Beginn der Pandemie vor etwa einem Jahr 4.598 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben.
CDU will "Drive-Impf" am Hamburger Impfzentrum
Um die Impfungen im Zentralen Impfzentrum in den Hamburger Messehallen schneller abwickeln zu können, fordert die CDU die Einrichtung eines Drive-in-Betriebs. In einem solchen "Drive-Impf" könnte man sich direkt im Auto sitzend impfen lassen, sagte Bürgerschaftsfraktionschef Dennis Thering. Insbesondere älteren Hamburgerinnen und Hamburgern seien Wartezeiten und Schlangestehen vor dem Impfzentrum nicht zuzumuten. "Auf dem Messegelände gibt es viel Platz, eine Erreichbarkeit mit dem Auto ist daher gut möglich", so Thering. In anderen Städten gebe es so etwas schon. "Alles, was das Impfen erleichtert und beschleunigt, sollte jetzt auch getan werden."
Corona-Krise lässt privaten Konsum sinken
Die Menschen in Deutschland haben ihren Konsum wegen der Corona-Krise so stark eingeschränkt wie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr. Die Ausgaben der privaten Haushalte sanken 2020 inflationsbereinigt um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das teilte das Statistische Bundesamt heute früh mit. Weniger Geld wurde demnach vor allem für Reisen und Restaurants ausgegeben. Gestiegen sind dagegen die Ausgaben für Nahrungsmittel und Getränke. Grund dafür dürfte sein, dass mehr von zu Hause gearbeitet wurde.
Intensivärzte fordern sofortige Rückkehr zu Lockdown
Angesichts steigender Corona-Zahlen fordern Intensivärzte eine sofortige Rückkehr in den Lockdown. "Von den Daten, die wir jetzt haben und sehen, und mit dem Durchsetzen der britischen Mutante würden wir sehr stark dafür plädieren, jetzt sofort wieder in einen Lockdown zu gehen, um einfach eine starke dritte Welle zu verhindern", sagte der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, heute im rbb-Sender Radioeins. DIVI ist die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Karagiannidis sagte, er hoffe sehr, dass die Länder die beschlossene Notbremse eines Inzidenzwerts von 100 durchsetzen. Ansonsten würden wir jetzt noch einmal 5.000, 6.000 Patienten auf der Intensivstation sehen", sagte Karagiannidis. "Man sieht sehr deutlich, dass wir sehr schnell jetzt wieder in steigende Intensivzahlen geraten werden, sofern wir dem Virus jetzt die Möglichkeit dazu geben." Derzeit sind in Deutschland rund 2.800 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung.
Urlaubsplanung: Verbraucherschützer warnen
Reisen stehen bei den Menschen weiter hoch im Kurs, die Corona-Pandemie bremst allerdings die Planung. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät am heutigen Weltverbrauchertag, auf Details zu achten. Ein großes Ärgernis ist nach Ansicht der Verbraucherschützer die Vorkasse-Praxis in der Reisebranche - vor allem in Corona-Zeiten. Die Verbraucherzentrale fordert schon seit Längerem, dies in der Reisebranche abzuschaffen oder zumindest deutlich zu reduzieren. Das Problem: Wenn Urlauberinnen und Urlauber erst einmal angezahlt hätten, dann sei es für sie im Falle einer kurzfristigen Reiseabsage schwer, das Geld wiederzubekommen. Das sagte Tiana Preuschoff, Reise-Expertin der niedersächsischen Verbraucherzentrale, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet.
Lehrerverband spricht sich gegen erneute Schließung der Schulen aus
Der Deutsche Lehrerverband hat trotz steigender Corona-Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen vor erneuten Schulschließungen gewarnt. "Wenn wir nicht wollen, dass die überwiegende Mehrzahl der Schulen wieder auf Distanzunterricht umsteigen muss, weil dort die 100er-Inzidenzgrenze überschritten wird, müssen wir jetzt sofort die Impfungen von Lehrkräften an allen Schularten vorziehen, alle Schülerinnen und Schüler mindestens zweimal wöchentlich testen", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, der "Rheinischen Post". Außerdem sollten alle schlecht belüftbaren Unterrichtsräume mit Raumluftfilteranlagen ausgestattet werden. "Ich halte es für skandalös, dass die von einigen Bundesländern für die Anschaffung von Raumluftfilteranlagen bereitgestellten hohen Zuschüsse immer noch nur teilweise abgerufen worden sind, weil die Schulträger, also in der Regel die Kommunen, nicht bereit sind, ihren Eigenanteil daran zu leisten", betonte er. Überdies brauche es eine Maskenpflicht für alle Schüler auch während des Unterrichts.
Niederlande stoppen Impfungen mit AstraZeneca-Vakzin
Auch die Niederlande haben Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca für zwei Wochen ausgesetzt. Dies geschehe auf der Grundlage "neuer Informationen", teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge am späten Sonntagabend mit. Dabei bezog er sich auf sechs Fälle möglicher Nebenwirkungen in Dänemark und Norwegen an diesem Wochenende. Nach Angaben des Ministeriums wurden in den Niederlanden bisher keine Fälle von schweren Nebenwirkungen bekannt. "Wir müssen immer auf Nummer sicher gehen", sagte der Minister. Am Sonntag hatte sich die Impfkommission in Irland für ein Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat ausgesprochen, bis Berichte aus Norwegen über vier Fälle schwerer Blutgerinnsel nach Verabreichung des Mittels geprüft seien.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erklärte allerdings, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe und dass der Nutzen der Verabreichung des AstraZeneca-Mittels größer sei als die Risiken. AstraZeneca selbst wies nach einer Analyse von Impfdaten erneut Zweifel an der Sicherheit seines Corona-Impfstoffes zurück. Eine sorgfältige Analyse der Sicherheitsdaten von mehr als 17 Millionen Geimpften in der EU und Großbritannien habe keine Belege für ein höheres Risiko für Lungenembolien, tiefen Venenthrombosen und Thrombozytopenie geliefert, wie der Konzern am Sonntag in London mitteilte.
MV: Lage an Kliniken etwas entspannt - Mehr jüngere Patienten
Die Corona-Situation hat sich in den Krankenhäusern Mecklenburg-Vorpommerns etwas entspannt. Unklar ist aber noch, wie sich die Lockerungen auf die Auslastung auswirken werden. "Im Moment ist zu beobachten, dass die hochbetagten Covid-Patienten abnehmen und die Patienten insgesamt jünger werden", teilte der Ärztliche Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald, Klaus Hahnenkamp, mit. Ähnlich der Trend in Rostock: "Auch unsere Patienten werden jünger, verbringen aber genauso eine längere Zeit auf der Intensivstation wie ältere Patienten", so Jan Roesner, Ärztlicher Direktor des Südstadtklinikums. Die Situation sei im Vergleich zu Mitte Januar "relativ entspannt". Beide Experten rechnen aber mit steigenden Fallzahlen.
Bundesweit 6.604 Neuinfektionen und 47 Todesfälle - Inzidenz steigt
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6.604 Corona-Neuinfektionen gemeldet - und damit 1.593 mehr als vor genau einer Woche. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 47 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 5.011 Neuinfektionen und 34 neue Todesfälle gemeldet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag heute Morgen bundesweit bei 82,9 und damit deutlich höher als am Vortag (79). Vor vier Wochen, am 15. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 58,9 gelegen.
Niedersachsen: Impf-Terminvergabe für Menschen ab 70 Jahren startet
Wer über 70 Jahre alt ist, kann sich ab heute telefonisch oder online einen Termin für die Corona-Schutzimpfung in Niedersachsen besorgen. Das Internet-Portal sei bereits am Wochenende zu Testzwecken freigeschaltet worden, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums gestern in Hannover. Dabei sei es zeitweise auch schon möglich gewesen, einen Termin zu vereinbaren. Die Landesregierung will vermeiden, dass es wie bei den über 80-Jährigen zu einem Ansturm mit einer Überlastung von Hotline und Impfportal kommt. Zur Gruppe zwei der Menschen mit hoher Priorität beim Impfen gehören auch Menschen mit besonderen Erkrankungen und in besonderen Lebenslagen sowie das Personal bestimmter Einrichtungen wie Kitas, Grund- und Förderschulen. Insgesamt seien drei Millionen Menschen in Niedersachsen jetzt an der Reihe, hieß es. Allerdings sind immer noch nicht alle Menschen über 80 geimpft, wie das Ministerium am Freitag mitgeteilt hatte. 60.000 standen noch auf der Warteliste für einen Termin, den sie bevorzugt vor jüngeren Impfberechtigten erhalten sollen.
Ab heute mehr Präsenzunterricht an Schulen im Norden
Heute enden in Hamburg die Schulferien und auch in den anderen Nordländern kehren weitere Schülerinnen und Schüler in den Präsenzunterricht zurück. Allen gemeinsam ist dabei: Der Präsenzunterricht findet in der Regel in halbierter Klassenstärke im Wechselmodell entweder tage- oder wochenweise statt. Ausnahmen gibt es für diejenigen kreisfreien Städte und Landkreise, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern überschreitet. Dort bleibt es bei den bisherigen Regeln. Auf unseren Länderseiten zu Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein finden Sie alle Details der jeweiligen Maßnahmen.
Neun Hotspot-Kommunen in Niedersachsen
Niedersachsen kämpft mit steigenden Corona-Infektionszahlen. Am Sonntag lagen neun Landkreise und kreisfreie Städte über dem Schwellenwert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche. Die höchste Inzidenz verzeichnet Salzgitter mit 182,2. Sollte es so bleiben, sind vorerst keine Lockerungen möglich.
87 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein - Inzidenz weiter über 50
In Schleswig-Holstein sind innerhalb eines Tages 87 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Am Vortag waren es noch 263 Neuinfektionen, vor einer Woche 83. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 50,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Der Wert liegt somit den zweiten Tag in Folge über der 50er-Grenze. In Schleswig-Holsteins Krankenhäusern werden derzeit 196 Corona-Patienten behandelt. Intensivmedizinische Behandlung brauchten 57 Menschen, davon 33 mit Beatmung. Neue Corona-Todesfälle wurden nicht gemeldet.
Immer gut informiert: Der NDR Newsletter
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Corona-Ticker am Montag startet
Auch am heutigen Montag, 15. März, hält Sie das Team von NDR.de über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem auch Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die bestätigten Corona-Neuinfektionen im Norden vom Sonntag: Niedersachsen meldet 1.111 Fälle, Hamburg 194, Schleswig-Holstein 263, Mecklenburg-Vorpommern 64 und Bremen 66; bundesweit waren es 10.790.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 14. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 13. März
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