Corona-Blog: Sieben Infektionen bei Restaurantbesuch
NDR.de hat am Freitag, 22. Mai 2020 in diesem Live-Blog einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse zur Coronavirus-Lage in Norddeutschland geliefert - mit aktuellen Nachrichten, Hintergrund-Infos sowie Beiträgen aus Fernsehen und Hörfunk. Am Sonnabend setzen wir die Berichterstattung ab dem frühen Morgen in einem neuen Live-Ticker fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- Sieben Corona-Infektionen bei Restaurantbesuch im Landkreis Leer
- Im Emsland sind Reihentests in Schlachthöfen gestartet
- Niedersachsen: Weitere Lockerungen vorgestellt
- Niedersachsen meldet 57 neue Infektionen, Schleswig-Holstein 18, Hamburg vier, Bremen drei, Mecklenburg-Vorpommern keine
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Analyse: Transportieren Meldedaten eine trügerische Sicherheit?
NDR.de wünscht ein schönes Wochenende
Für heute beenden wir an dieser Stelle unsere Live-Ticker-Berichterstattung zu den Folgen der Coronavirus-Pandemie für Norddeutschland. Morgen früh geht es aber natürlich wie gewohnt weiter. Wir freuen uns, wenn Sie dann wieder mitlesen. So oder so wünschen wir Ihnen ein schönes Wochenende!
Später Fortschritt: Mehr Tests in Heimen und Kliniken
Alten- und Pflegeheime sind die Hotspots der Corona-Pandemie. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nun angekündigt, dass dort schon bald mehr Corona-Tests durchgeführt werden sollen. Diese Maßnahmen hätten schon längst ergriffen werden sollen, findet Christoph Heinzle von NDR Info in seinem Kommentar.
Corona-Berichterstattung im NDR Fernsehen
Hier finden Sie eine Auswahl von Fernsehbeiträgen aus den NDR Landesmagazinen vom Abend, die sich mit den Folgen der Coronavirus-Pandemie beschäftigt haben:
VfB Lübeck steigt in die Dritte Liga auf
Der VfB Lübeck kehrt nach zwölf Jahren in die Dritte Liga zurück. Das Präsidium des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) hatte kurz zuvor entschieden, dass die wegen der Corona-Pandemie am 12. März unterbrochene Saison in der Regionalliga Nord abgebrochen und der Tabellenführer zum Meister wird.
Sieben Corona-Infektionen bei Restaurantbesuch
Bei einem Restaurantbesuch im Landkreis Leer haben sich offenbar sieben Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Ob sich die Besucher oder das Personal nicht an die Regeln gehalten haben, ist unklar. 50 Kontaktpersonen der Betroffenen mussten mittlerweile in Quarantäne.
Schutzbund beklagt weiter Probleme in Alten- und Pflegeheimen
Lockerungen bei Besuchen in Alten- und Pflegeheimen in der Corona-Pandemie sind aus Sicht von Experten "in vielen Einrichtungen nicht oder völlig unzureichend" umgesetzt worden. "Viele Bewohnerinnen und Bewohner leiden weiterhin unter den emotionalen und körperlichen Folgen sozialer Isolation", erklärte am Freitag in Bonn der Vorsitzende der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA-Pflegeschutzbund), Manfred Stegger. Es werde über Besuchsumstände geklagt, die "Gefängnisbesuchen" ähnelten, oder für Hörgeschädigte oder Demenzerkrankten nicht geeignet seien, hieß es. Privatsphäre sei unmöglich. Der Pflegeschutzbund fordert verbindliche Vorgaben und Fristen für die Erstellung von Besuchs- und Hygienekonzepten. Diese müssten von Aufsichtsbehörden überprüft und für jeden zugänglich gemacht werden.
Garg begrüßt Reihentests für Risikogruppen
Mehr Corona-Tests in Heimen und Kliniken - Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) unterstützt die Pläne aus Berlin. Wichtig sei, dass die Krankenkassen die Kosten übernehmen würden.
Hamburg: Keine Gebühren für Außengastronomie?
Die Stadt Hamburg will Gastwirten bei den Gebühren für die Außengastronomie entgegenkommen. Restaurantchefs zahlen dafür zwischen 1.000 und 4.000 Euro im Jahr. Und das, obwohl sie derzeit draußen nur wenige Gäste platzieren dürfen.
Bremen: Drei neue Coronavirus-Fälle
Im Bundesland Bremen ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus im Vergleich zum Vortag um drei Fälle auf 1. 296 gestiegen. Nach Angaben aus dem Gesundheitsressort gelten 920 Menschen inzwischen als genesen. Die Zahl der infolge einer Virusinfektion gestorbenen Frauen und Männer liegt bei 40. Derzeit werden 43 Personen mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt, sieben von ihnen auf Intensivstationen. Vier der intensivmedizinisch behandelten Personen müssen beatmet werden.
Hamburg: Weitere zwei mit Corona infizierte Krebspatienten gestorben
Im Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) in Hamburg sind zwei weitere Krebspatienten gestorben, die sich Anfang April mit dem neuen Coronavirus infiziert hatten. Bereits am Donnerstagabend starb auf der Intensivstation ein 49-Jähriger nach einer Lymphomerkrankung, teilte das UKE heute mit. Einen Tag später starb ebenfalls auf der Intensivstation eine 21-jährige Patientin mit einer aggressiven Leukämie und einer Corona-Infektion. Weitere Untersuchungen müssten zeigen, ob Covid-19 ursächlich für den Tod der Patientin und des Patienten waren. Beide waren Anfang April positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Damals war das Virus in die Krebsstation gelangt und hatte rund 40 Patienten und Klinikmitarbeiter infiziert. Von den Patienten starben bereits mehrere. Es ist aber nicht bekannt, ob sie dem Virus erlegen sind oder ihrem Krebsleiden.
Ostseebad Ahrenshoop startet eigene Corona-Warn-App
Das Ostseebad Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst bietet seinen Gästen jetzt eine eigene Corona-Warn-App an, die sie sich auf ihre Smartphones herunterladen können. Die Gemeinde hat nach Angaben des Bürgermeisters etwa 100 kleine Sender überall dort montieren lassen, wo sich üblicherweise viele Menschen aufhalten: in Hotels, im Supermarkt, in Museen, Geschäften und an beliebten touristischen Treffpunkten wie an dem Strandzugang am Kunstkaten.
Niedersachsen meldet 57 neue Corona-Fälle
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 11.456 gestiegen. Das sind 57 mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung heute mitteilte. Laut Hochrechnung sind 9.859 Menschen wieder genesen, das entspricht rund 86 Prozent der Fälle. 572 Menschen sind nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das heißt, seit gestern sind zwei neue Todesfälle hinzugekommen. In den niedersächsischen Kliniken werden 405 Infizierte behandelt, 76 von ihnen intensivmedizinisch. 42 Erwachsene auf den Intensivstationen werden beatmet.
Corona-Krise belastet Arbeitsmarkt erheblich
Durch den Corona-Shutdown nimmt die Zahl der Kurzarbeiter und Arbeitslosen stark zu. 300.000 Arbeitslose habe es im April gegeben und auch im Mai werde man einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen haben, so der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele.
Viele neue Corona-Infektionen im Kreis Schleswig-Flensburg
Nachdem es im Kreis Schleswig-Flensburg sowie in der Stadt Flensburg einen Monat lang so gut wie gar keine neuen Corona-Fälle gegeben hat, sind es jetzt Fälle im zweistelligen Bereich. Der Grund: In Satrup und Böklund läuft derzeit der größte Corona-Massentest in Schleswig-Holstein. Dort werden die 1.900 Mitarbeiter der beiden Fleischfabriken getestet. Weitere Fälle gab es in einem Pflegeheim in Schleswig.
Keine neuen Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind am Freitag im Vergleich zum Vortag erneut keine weiteren Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales in Rostock im Land 759 Menschen positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet. Damit wurden zum dritten Mal seit Beginn der Pandemie an einem Tag keine Neuinfektionen festgestellt. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts sind 702 der positiv getesteten Menschen von einer Covid-19-Erkrankung genesen.
Oberverwaltungsgericht: Fitnessstudios bleiben in Hamburg dicht
Die Hamburger Fitnessstudios bleiben wegen der Corona-Pandemie mindestens bis zum 31. Mai geschlossen. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) gab heute einem Einspruch der Stadt Hamburg gegen ein anders lautendes Urteil des Verwaltungsgerichts statt. Der Eilantrag der Betreiberin eines Fitnessstudios auf Öffnung sei damit abgewiesen, so das Gericht. Die Entscheidung ist unanfechtbar. Zur Begründung erklärte das Gericht, dass sich der Verordnungsgeber (die Stadt) im Rahmen seines Einschätzungsspielraums bewege, wenn er davon ausgehe, dass der Betrieb von Fitnessstudios eine vergleichsweise hohe Infektionsgefahr mit dem Coronavirus in sich berge. Die dort in geschlossenen Räumlichkeiten häufig auftretende hohe Atemfrequenz der Kunden bedinge durch das intensive Ausatmen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine erhöhte Aerosolbelastung der Raumluft.
Rechenzentrum der Universität Greifswald bietet Schulen Hilfe an
Schulen in Mecklenburg-Vorpommern können ab sofort Hilfe beim Onlineunterricht vom Rechenzentrum der Universität Greifswald erhalten. Es stelle den Schulen kostenfrei ein System für den virtuellen Unterricht zur Verfügung, teilte ein Sprecher heute mit. Das Rechenzentrum habe zu Beginn des Sommersemesters eine neue Infrastruktur für den Onlinelehrbetrieb bereitgestellt. So konnte trotz der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie der Lehrbetrieb digital abgesichert werden.
Niedersachsen plant Öffnung des Kulturbetriebs frühestens für 8. Juni
Mindestens bis zum 8. Juni müssen die Menschen in Niedersachsen voraussichtlich noch auf den Besuch von Theatern, Kinos sowie Opern- und Konzerthäusern verzichten. Die neue Corona-Verordnung des Landes, die am Montag in Kraft tritt, sieht entsprechende Lockerungen noch nicht vor. In der für den 8. Juni geplanten Phase vier des niedersächsischen Stufenplans soll allerdings eine Neubewertung stattfinden. Zugelassen sind bisher lediglich Autokinos, bei denen die Zuschauer im Fahrzeug bleiben. Auch Hallenbäder und touristische Busfahrten könnten frühestens vom 8. Juni an wieder genutzt werden, sagte eine Regierungssprecherin.
Weitere Lockerungen in Niedersachsen vorgestellt
Hotels und Campingplätze in Niedersachsen dürfen ab Montag wieder 60 Prozent belegt werden - Dienstreisende und Dauercamper zählen dabei nicht mit. Restaurants können ab der kommenden Woche wieder alle Plätze vergeben. Pro Tisch sind allerdings weiter nur zwei Haushalte erlaubt, außerdem muss der Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen den Gästen eingehalten werden. Öffnen dürfen ab Montag neben Freibädern auch Fitnessstudios sowie sämtliche Sportanlagen für kontaktlose Aktivitäten. Kinos und Theater bleiben noch zu.
Statistik: Höhere Sterblichkeit durch Corona-Pandemie in Deutschland
Das statistische Bundesamt hat die Zahl der Gestorbenen in Deutschland analysiert. Das Ergebnis: Die leichte derzeitige Übersterblichkeit im März steht in einem Zusammenhang mit Corona.
Städte- und Gemeindetag MV sind Corona-Vorschriften zu bürokratisch
Die Corona-Vorschriften der Landesregierung sind dem Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern in Teilen zu bürokratisch. Überflüssig sei zum Beispiel die Verpflichtung, vor einer Veranstaltung mit bis zu 75 Personen in einem Raum oder bis zu 150 Personen im Freien eine Genehmigung vom Gesundheitsamt oder dem örtlichen Ordnungsamt einzuholen, sagte der Geschäftsführer des kommunalen Spitzenverbandes, Andreas Wellmann. So müsse jetzt selbst ein dreiköpfiger ehrenamtlicher Vereinsvorstand vorher an die Behörden herantreten, wenn er tagen wolle. Gleiches gelte für Parteien, Malzirkel, Bürgerinitiativen oder Selbsthilfegruppen. Es sei aus Sicht des Städte- und Gemeindetages vollkommen ausreichend, wenn eine Veranstaltung lediglich angezeigt werde mit Erklärung, die Regeln einzuhalten.
Niedersachsen: Freibäder dürfen am Montag wieder öffnen
Die Freibäder in Niedersachsen können am Montag unter Auflagen wieder öffnen. Jeder Besucher muss allerdings während des Aufenthalts einen Mindestabstand von 1,50 Metern zu anderen Menschen halten, die nicht zum eigenen Haushalt gehören. Das geht aus der neuen Corona-Verordnung des Landes hervor, die heute vorgestellt wurde. Erste Bäder unter anderem in Göttingen und Meppen haben sich auf den Start bereits vorbereitet und wollen definitiv öffnen. Die Betreiber der Bäder müssen sicherstellen, dass Warteschlangen und Ansammlungen etwa an Umkleiden und Duschen vermieden werden.
Kein normaler Schulbetrieb nach den Sommerferien?
Nach Einschätzung der Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Stefanie Hubig (SPD), wird der Schulunterricht auch nach den Sommerferien nicht wie vor der Corona-Pandemie funktionieren. Im Moment könne noch niemand sagen, wie der Stundenplan dann aussehen werde. "Wir bereiten uns derzeit auf alle denkbaren Szenarien vor", sagte Hubig der "taz". Es sei vernünftig, an den Sommerferien festzuhalten, sagte die KMK-Chefin zur Debatte um verkürzte Ferien. Lehrkräfte, Eltern und Schüler brauchten eine Pause. Zudem müsse das neue Schuljahr vorbereitet werden und neues Personal müsse eingestellt werden. Weiter sagte Hubig, sie halte es nicht für ausgeschlossen, dass eine Rückkehr zu einer stärkeren Normalität in den Schulen auch schon vor der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 möglich sei. Maßgeblich seien die Hygieneregeln.
Polizei warnt vor neuer Corona-Betrugsmasche
Die Polizei hat vor einer neuen Betrugsmasche mit angeblichen Tests auf das Coronavirus gewarnt. In den vergangenen Tagen hätten die meist älteren Opfer in mehreren Teilen Deutschlands ein seriös anmutendes Schreiben einer angeblichen "Bundesstelle für Seuchenschutz" bekommen, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim in Lingen. Diese Behörde gebe es gar nicht, betonte er. Die Angeschriebenen werden dazu aufgefordert, sich mit einem Test-Set auf Covid-19 zu testen, weil sie laut Auskunft des Einwohnermeldeamtes zu einer Risikogruppe gehören. Für das angebliche Test-Set würden dann per Nachnahme 97,50 kassiert. "Die Polizei warnt eindringlich davor, Päckchen, die nicht bestellt worden sind, gegen Nachnahme anzunehmen", sagte der Sprecher.
Forscher: Alltagsbeschränkungen haben gewirkt
Forscher des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganistation und Wissenschaftler der Uni Göttingen sind sich sicher: Die massiven Alltagsbeschränkungen gegen die Ausbreitung des Coronavirus haben gewirkt. Das berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (Freitagsausgabe). Ihre Erkenntnisse haben die Wissenschaftler bereits in der angesehenen Wissenschaftszeitschrift "Science" veröffentlicht.
Reihentests in Schlachthöfen im Emsland haben begonnen
Der Landkreis Emsland hat mit Corona-Reihentests auf vier Schlachthöfen begonnen. Bei Weidemark in Sögel, dem größten Schweineschlachthof Niedersachsens, sollen insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter getestet werden. Bis alle Mitarbeiter getestet seien, werde es Tage dauern, sagte ein Kreissprecher im Gespräch mit NDR 1 Niedersachsen. Erste Ergebnisse sollen frühestens Anfang der kommenden Woche vorliegen. Nach einem neuen Erlass der Landesregierung müssen in allen Schlacht- und Zerlegebetrieben, in denen Subunternehmen beschäftigt werden, Reihentests durchgeführt werden.
Hamburg meldet vier Corona-Neuinfektionen
In Hamburg sind vier weitere Infektionen mit dem neuen Sars-CoV-2-Virus bestätigt worden. Damit sei die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen seit Beginn der Pandemie auf nunmehr 5.055 gestiegen, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Laut Robert Koch-Institut (RKI) können davon rund 4.600 inzwischen als genesen angesehen werden. Die Behörde geht von noch rund 200 Infizierten in Hamburg aus, zuzüglich einer unbekannten Dunkelziffer.
Deutsche zahlen hauptsächlich kontaktlos
Die Menschen in Deutschland versuchen derzeit, Zahlungen mit Bargeld so oft es geht zu vermeiden. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Drei Viertel der Befragten gaben an, lieber mit einer Karte, einem Smartphone oder einer Smartwatch zu bezahlen. Zugleich wünschen sich sieben von zehn Befragten (71 Prozent) mehr Möglichkeiten, um kontaktlos bezahlen zu können. Der Trend ziehe sich durch alle Altersgruppen. Zuletzt hatte auch die Bundesbank mitgeteilt, dass wegen der Corona-Krise immer mehr Menschen in Deutschland ihre Einkäufe kontaktlos bezahlten.
Niedersachsens Justizministerin: Prostitutionsverbot nicht durchsetzbar
Wenn die Corona-Pandemie vorbei ist, dann soll es wieder so werden wie vorher - zumindest rechtlich. Das hat Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza (CDU) in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) gesagt. Dies betreffe auch Bereiche, die "von manchen für falsch oder verwerflich gehalten werden, wie etwa den Konsum von Genussmitteln oder die Prostitution", so Havliza.
Niedersachsen: Deutsche Bahn wappnet sich für steigende Fahrgastzahlen
Die Deutsche Bahn in Niedersachsen bereitet sich auf steigende Fahrgastzahlen vor. Zwischenzeitlich war die Zahl der Fahrgäste massiv eingebrochen. Inzwischen steige sie langsam wieder, sagte eine Bahnsprecherin in Hannover. Mitten in der Krise fuhren den Angaben zufolge zwar 75 Prozent der Fernzüge, es wurden aber nur 15 Prozent der üblichen Fahrgastzahlen erreicht. Am Hauptbahnhof Hannover seien normalerweise täglich rund 200.000 Besucher unterwegs, sagte die stellvertretende Bahnhofsmanagerin Denise Paulat-Dittmer. In der Krise waren es 75 Prozent weniger - inzwischen seien wieder 80 Prozent der früheren Zahlen erreicht. Im Hauptbahnhof Hannover weisen Durchsagen und Anzeigen auf die Maskenpflicht hin, am Haupteingang mahnen Plakate, Abstand zu halten und Masken aufzusetzen.
Ostfriesisches Landesmuseum sucht Corona-Exponate
Das Ostfriesische Landesmuseum Emden sucht Exponate aus der Region, die den Alltag in der Corona-Krise symbolisieren. "Dies können beispielsweise besonders modische oder originelle Mund-Nasen-Masken sein oder auch einfallsreiche Beiträge zum sogenannten Homing wie Gemeinschaftsaushänge in Mietshäusern", sagte Museumsdirektor Wolfgang Jahn. Auch Fotos vom selbstgenähten Mundschutz oder von der Einkaufstasche, mit der man für die Nachbarin eingekauft hat, seien interessant. Bilder und Berichte, die den Alltag in Quarantäne beschreiben, können per Mail geschickt werden, zusammen mit der dazugehörigen Geschichte.
Bilanz nach Wiedereröffnung: Rostocker Zoo zufrieden
Knapp vier Wochen nach der Wiedereröffnung hat sich der Direktor des Rostocker Zoos, Udo Nagel, zufrieden mit der aktuellen Entwicklung gezeigt. "Der Neustart ist gelungen, die Hygienemaßnahmen werden gut eingehalten", sagte er. Den Tieren gehe es gut, und auch die Belegschaft schaue wieder hoffnungsvoll in die Zukunft. Viel positives Feedback und Unterstützung gebe es von den Besuchern und den Familien mit Kindern. Sie seien dankbar, ihre freie Zeit in den Zooparkanlagen verbringen zu können. Auch die Tierhäuser wie das Polarium sind geöffnet, allerdings müsse dort ein Mundschutz getragen werden. Eine Ausnahme ist die Tropenhalle im Darwineum, wo die Menschenaffen zu Hause sind - sie ist geschlossen. Die drei in den vergangenen Wochen geborenen Menschenaffen können deshalb dort noch nicht beobachtet werden. Allerdings besteht die Chance, sie hin und wieder im Außengehege zu sehen.
RKI: 460 neue Corona-Infektionen in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat innerhalb von 24 Stunden bundesweit 460 weitere Ansteckungen mit dem Corona-Virus registriert. Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen liegt damit seit fast zwei Wochen unter 1.000. Zugleich stieg die Zahl der nachweislich Genesenen dem RKI zufolge wieder um 1.000. Es wurden 27 neue Fälle gemeldet, bei denen Corona-Infizierte gestorben sind. Rund 2.800 Infizierte gelten inzwischen wieder als gesund. 29 werden noch in Krankenhäusern behandelt.
DFL-Chef Seifert lobt Fußball-Fans nach Geisterspielen
Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), hat die organisierten Fans für ihr Verhalten am ersten Spieltag der Bundesligen nach der Corona-Pause gelobt. "Wir sind mit einigen Fanorganisationen im Dialog, und mir war völlig klar, dass die aktive Fanszene viel zu intelligent ist, um ihren Kritikern den Gefallen zu tun, vor den Stadien aufzumarschieren", sagte der DFL-Chef der "Süddeutschen Zeitung". "Die Fans haben sich verhalten, wie man sich in diesen Zeiten verhalten muss." Rund um die Partien ohne Zuschauer am vergangenen Wochenende war es zu keinen Ausschreitungen oder Aufmärschen von Fans an den Stadien gekommen.
Schleswig-Holstein: 18 neue Infektionen bestätigt
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Fälle um 18 angestiegen. Insgesamt gibt es im nördlichsten Bundesland damit 3.039 bestätigte Infektionen. Dem Land wurden bislang 134 Todesfälle im Zusammenhang mit der Viruserkrankung gemeldet. Das sind genauso viele Fälle wie am Vortag.
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Experte: Restaurantgäste sollten möglichst draußen sitzen
Möglichst draußen sitzen oder in Restaurants viel lüften: Angesichts bundesweiter Lockerungen der Corona-Regeln für das Gastgewerbe setzen Experten auf Prävention gegen die Übertragung des Virus durch die Luft. Möglichst sollten die Gäste von Restaurants draußen sitzen, sagte Andreas Podbielski, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an der Universitätsmedizin Rostock, der Deutschen Presse-Agentur. "Da kommt es praktisch nicht zu Infektionen. Das Coronavirus wird ganz maßgeblich über die Luft übertragen." Dagegen schütze draußen der Luftzug. In Innenräumen von Restaurants oder Cafés werde es allerdings problematischer, sagte Podbielski. Wenn Kellner Masken trügen, seien die Gäste geschützt, allerdings trügen die Gäste beim Essen keine Masken und könnten sich theoretisch gegenseitig infizieren. "Es geht dann darum, wie das Lokal belüftet wird", erklärte der Krankenhaushygieniker. Selbst bei ausreichendem Luftaustausch alle sechs bis zehn Minuten gebe es keine hundertprozentige Garantie.
Niedersachsen: Neue Verordnung wird vorgestellt - NDR.de live dabei
Am Montag sollen die Corona-Regeln für Niedersachsen erneut gelockert werden - wie genau, will die Landesregierung heute um 14.30 Uhr in Hannover bekanntgeben. NDR.de zeigt die Pressekonferenz live. Im Vorfeld zeichnete sich nach Beratungen des Kabinetts bereits ab, dass unter anderem Restaurants und Hotels von den Öffnungen profitieren dürften. Allerdings stand die finale Abstimmung mit den Ministerien und kommunalen Spitzenverbänden noch aus. Außerdem stehen die Lockerungen unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens, wie die Staatskanzlei betonte.
CDU: Corona-Krisenmanagement klappt in Bremen gut
Bremens größte Oppositionspartei CDU hat dem Krisenmanagement der rot-grün-roten Landesregierung im Umgang mit der Corona-Pandemie insgesamt gute Noten ausgestellt. "Das hat in Bremen gut geklappt, und da gibt es nichts zu mäkeln", sagte CDU-Fraktionschef Thomas Röwekamp der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei aber vor allem auch dem diszipliniertem Verhalten der Bremerinnen und Bremer zu verdanken.
Corona-Krise: Steuereinnahmen im April brechen ein
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im April wegen der Corona-Krise massiv eingebrochen. Wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, beträgt das Minus mehr als 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die höchsten Einbußen gab es demnach bei der Einkommens-, Umsatz- und Luftverkehrssteuer. Deutschland droht in diesem Jahr die schwerste Rezession der Nachkriegszeit.
Gesundheitsminister Spahn: Bald mehr Tests auf Coronavirus
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will in den kommenden Tagen die Grundlage für mehr Tests auf das Coronavirus in Krankenhäusern und Pflegeheimen schaffen. In der Zeitung "Welt" kündigte Spahn die Vorlage einer entsprechenden Verordnung noch im Mai an. Wenn Patienten und Heimbewohner aufgenommen oder verlegt würden, sollten Tests die Regel sein, so der CDU-Politiker. Im Falle einer Infektion in einer Klinik oder Pflegeeinrichtung sollen dem Bericht zufolge außerdem das gesamte Personal sowie alle Patienten und Bewohner vorsorglich getestet werden. Auch symptomfreie Kontaktpersonen von Infizierten sollten erstmals Anspruch auf eine Untersuchung haben. Das Bundesgesundheitsministerium kann nach einem neuen Gesetz die gesetzlichen Krankenkassen verpflichten, Corona-Tests grundsätzlich zu bezahlen.
Hamburgs Bezirksämter behalten neue Online-Angebote bei
Die Digitalisierung der Hamburger Verwaltung ist von der Corona-Krise deutlich nach vorn katapultiert worden. Viele Online-Angebote der Bezirksämter sollen nach Informationen von NDR 90,3 auch nach der Corona-Krise erhalten bleiben.
Himmelfahrt-Ausflüge im Norden: Polizei zieht positive Bilanz
Die Polizei hat an Christi Himmelfahrt eine weitgehend positive Bilanz gezogen. Die meisten Menschen in Norddeutschland hielten sich an die Corona-Schutzregeln. Die Polizei in Niedersachsen erklärte, es habe erfreulich wenige Verstöße gegeben. Auch die Beamten in Hamburg meldeten einen ruhigen Tag. Viele Menschen zog es bei sonnigem Wetter an die Küsten. Dort gab es ebenfalls verstärkte Kontrollen. Die Behörden in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern registrierten ebenfalls keine größeren Probleme.
Noch mehr Corona-Fälle in Fleischbetrieb in Dissen
Nach weiteren Tests haben sich unter den Beschäftigten des Fleischunternehmens Westcrown im niedersächsischen Dissen (Landkreis Osnabrück) 54 neue Coronavirus-Fälle bestätigt. Das sei das Ergebnis des zweiten Tests bei 126 Mitarbeitern gewesen, die im ersten Durchlauf in der vergangenen Woche noch negativ getestet worden seien, teilte der Landkreis Osnabrück gestern mit.
Recherche-Ergebnis: Zu viele Schutzmasken noch nicht am Einsatzort
Das Bundesgesundheitsministerium hat offenbar Probleme beim Verteilen von FFP2-Schutzmasken. Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" hat die Behörde inzwischen einen Bestand von mehr als 130 Millionen dieser Masken angehäuft - allerdings kämen sie nicht dort an, wo sie gebraucht werden. Nach Angaben des Marburger Bundes fehlen in zahlreichen Arztpraxen und Kliniken immer noch Schutzmasken. Grund dafür sind den Recherchen zufolge unter anderem ausbleibende Zahlungen des Bundes an Lieferanten. Das Ministerium räumte logistische Probleme bei der Verteilung ein. Gleichzeitig sei die Prüfung der FFP2-Masken wegen der hohen Standards aufwendig. Etwa 20 Prozent der gelieferten Ware entspreche nicht den Anforderungen.
Corona-Berichterstattung im NDR Fernsehen
Hier finden Sie eine Auswahl von Fernsehbeiträgen aus den NDR Landesmagazinen sowie von NDR Info vom gestrigen Abend, die sich mit den Folgen der Coronavirus-Pandemie beschäftigt haben
Keine Neu-Infektion in MV gemeldet - 84 im Norden insgesamt
Gestern wurden in Niedersachsen 71 Neuinfektionen gemeldet, in Hamburg sieben, in Schleswig-Holstein sechs - und gar keine in Mecklenburg-Vorpommern. Für Bremen lagen keine neuen Zahlen vor. Somit beträgt die vorläufige Gesamtzahl der Neuinfektionen in den norddeutschen Bundesländern 84. Am Mittwoch waren es 110 gewesen, am Dienstag 96.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick über den Verlauf der Pandemie in den norddeutschen Bundesländern anhand der Zahlen der diagnostizierten Neuinfektionen. Allerdings sind die jeweils neuen Zahlen möglicherweise nicht komplett. Die Behörden melden immer wieder noch neue Fälle nach. Das lässt sich auch am Verlauf der Säulen erkennen: An Wochenenden werden weniger Fälle bekannt, zu Wochenbeginn gibt es einen höheren Ausschlag wegen der Nachmeldungen, die am Sonnabend und Sonntag liegen blieben.
Guten Morgen am Brückentag!
Auch am Brückentag zwischen Himmelfahrt und dem anstehenden Wochenende berichtet NDR.de heute in einem Live-Ticker ausführlich über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in und für Norddeutschland. Sie finden bei uns neben aktuellen Nachrichten Inhalte aus den Hörfunkprogrammen des Norddeutschen Rundfunks sowie des NDR Fernsehens. Mehr Hintergrund-Informationen gibt es auf dieser Karte und den folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 21. Mai 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 20. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 19. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 18. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 17. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 16. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 15. Mai