Coronavirus-Blog: EMA genehmigt Moderna-Impfstoff für Kinder
NDR.de hat auch am Donnerstag, 24. Februar 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitag geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Moderna: Zweiter Corona-Impfstoff für Kinder vor EU-Zulassung
- Novavax: Protein-Impfstoff in Deutschland eingetroffen
- Impfpass-Skandal bei Werder: Ex-Trainer muss 36.000 Euro Strafe zahlen
- Verfassungsbeschwerde von Mutter wegen Corona-Maßnahmen ohne Erfolg
- Neue Corona-Verordnung in Niedersachsen tritt in Kraft
- MV: Keine Kontaktbeschränkungen mehr für Geimpfte und Genesene
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 17.904 in Niedersachsen, 5.425 in Schleswig-Holstein, 4.387 in Mecklenburg-Vorpommern, 2.566 in Hamburg und 1.193 im Land Bremen
- RKI meldet bundesweit 216.322 Neuinfektionen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Kommen Sie gut durch die Nacht in den Freitag
Wir beenden an dieser Stelle unsere heutige Berichterstattung zu den Folgen der Coronavirus-Pandemie. Vielen Dank für Ihr Interesse. Hoffentlich fühlen Sie sich am Ende des Tages gut informiert. Wir starten morgen früh ab etwa 6 Uhr mit einem neuen Blog in den Freitag. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine ruhige Nacht.
Greifswald: Prüfungsverschiebungen machen Studierenden zu schaffen
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie bekommen die Studierenden auch zwei Jahre nach dem Ausbruch noch immer stark zu spüren. Die geltenden Maßnahmen und Regelungen beeinflussen ihren Alltag - und auch die Vorbereitungen auf Prüfungen. In Greifswald wurden wegen der aktuellen Corona-Lage etwa ein Drittel der Klausuren in die letzte Märzhälfte verlegt. Viele Studierende hatten sich aber auf eine andere Reihenfolge der Abschlussarbeiten eingestellt. Auch andere Pläne des akademischen Nachwuchses werden von den Prüfungsverschiebungen tangiert - etwa Termine für Praktika oder Ferienjobs.
EMA genehmigt Moderna-Impfstoff für Kinder
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) macht den Weg frei für Impfungen von Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren mit dem Vakzin Spikevax von Moderna. Der zuständige EMA-Ausschuss empfiehlt eine Erweiterung der Zulassung auf diese Altersgruppe. Die finale Entscheidung muss noch von der Europäischen Kommission gefällt werden, dies gilt aber als Formsache.
Die Moderna-Impfung für Kinder enthält die halbe Dosis einer Erwachsenen-Dosis. Das Vakzin wird zweimal im Abstand von vier Wochen in den Oberarm verimpft. Nach Einschätzung der EMA sind Wirksamkeit und Sicherheit von Spikevax bei Kindern vergleichbar mit der bei Erwachsenen. Der Nutzen überwiege die Risiken, insbesondere bei Patienten mit dem Risiko schwerer Verläufe bei einer Infektion. Mögliche Nebenwirkungen seien Schmerzen und Röte an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber oder Gelenkschmerzen. Eine Reihe von Ländern hat allerdings Impfungen mit Moderna wegen des seltenen Risikos von Herzmuskelentzündungen eingeschränkt. Die Ständige Impfkommission empfiehlt seit November Covid-Impfungen von unter 30-Jährigen in Deutschland nur noch mit dem Impfstoff von Biontech.
RKI: Anteil von Omikron-Subtyp BA.2 steigt auf fast ein Viertel
Der Anteil der wohl noch leichter übertragbaren Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland wächst weiter kontinuierlich. Nach den aktuellsten verfügbaren Daten für die Woche bis zum 13. Februar lag ihr Anteil laut RKI bei knapp 24 Prozent. Die Entwicklung der Wochen zuvor verlief von fünf auf elf auf 16 Prozent. In Deutschland dominiert bisher die Omikron-Untervariante BA.1. Ihr Anteil liegt nun noch bei 75 Prozent. Insgesamt scheine der Scheitelpunkt der Omikron-Welle zwar überschritten, schreibt das RKI in seinem Wochenbericht. Wegen der leichteren Übertragbarkeit von BA.2 könne allerdings "eine deutlich langsamere Abnahme oder erneute Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen werden".
Bremen: Inzidenz steigt - Hospitalisierungsrate sinkt
Die Sieben-Tage-Inzidenzen im Land Bremen steigen wieder an. In Bremen kletterte der Wert von gestern 682 auf nun 754 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. In Bremerhaven stieg die Zahl von 1.175 am Vortag auf jetzt 1.202. Die Gesundheitsämter registrierten insgesamt 1.193 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. 928 Fälle stammten aus Bremen, 265 aus Bremerhaven. Die Hospitalisierungsinzidenz in Bremen sinkt hingegen. Seit Sonntag stand sie konstant bei 3,17, heute betrug sie 3,0. In Bremerhaven bleibt die Zahl der Corona-bedingten Krankenhaus-Einlieferungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wie am Vortag bei 2,64. Beide Städte befinden sich nach wie vor in der Corona-Warnstufe 3.
Mehr Müll in Niedersachsens Städten - auch durch die Pandemie
Das Müllaufkommen ist im vergangenen Jahr in mehreren niedersächsischen Städten teils drastisch gestiegen. Allein in der Stadt Hannover ist die Menge des abgeräumten Mülls nach Angaben des Zweckverbandes Abfallwirtschaft in der Region Hannover (aha) von 912 Tonnen im Jahr 2019 auf 1.309 Tonnen im Jahr 2021 gestiegen. Die Corona-Pandemie könnte ein Grund sein, heißt es. Die Menschen würden mehr Zeit im Freien verbringen und so für das gestiegene Müllaufkommen sorgen. "Wilder Müll in der Landschaft nimmt zu", konstatierte eine Sprecherin. Dem Problem soll mit mehr Personal begegnet werden - und mit einer App.
SH: Keine endgültige Leitlinie für Impfpflicht in Gesundheitsberufen
In drei Wochen tritt die Corona-Impfpflicht für Gesundheitsberufe in Kraft. Es zeichnet sich ab, dass Ungeimpfte in Schleswig-Holstein auch nach dem 15. März vorerst weiterarbeiten können. Klar ist: Die Beschäftigten müssen ihrem Arbeitgeber bis zur Frist Mitte März eine entsprechende Bescheinigung schicken. Der Arbeitgeber muss dem Gesundheitsamt dann melden, welcher Mitarbeiter keinen Nachweis eingereicht hat. Wie die Gesundheitsämter aber anschließend verfahren werden - ob sie etwa Bußgelder oder sogar Betretungsverbote verhängen werden - darüber gibt es vom Land Schleswig-Holstein noch keine einheitliche Auskunft.
4.387 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 4.387 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind 354 Fälle mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen steigt von 1.466,6 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner am Vortag auf jetzt 1.486,3 (Vorwoche: 1.367). Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz sinkt im Tagesvergleich um 0,4 Punkte auf 10,8 (Vorwoche: 9,1). Die landesweite Corona-Ampel steht weiter auf "rot". Ab heute gilt die neue Corona-Verordnung; Geimpfte und Genesene können sich in MV wieder ohne Einschränkungen treffen.
Novavax-Impfstoff in Deutschland angekommen - Verteilung von Niedersachsen aus
Die ersten Lieferungen des Corona-Impfstoffes vom Hersteller Novavax sind heute bei der Bundeswehrapotheke der Artlandkaserne in Quakenbrück (Niedersachsen) eingegangen. Morgen soll der Impfstoff an die Länder ausgeliefert oder von ihnen abgeholt werden können, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Vorgesehen ist, dass er vorerst nur an die Länder geht und noch nicht an Arztpraxen. Die erste Lieferung sollte 1,4 Millionen Dosen umfassen, wovon die Länder je nach Einwohnerzahl einen Anteil bekommen.
Angeboten werden soll das Mittel von Novavax vorrangig Beschäftigten im Gesundheitswesen. Es gibt in der Politik die Hoffnungen, dass Novavax eine Alternative für Menschen sein könnte, die sich nicht mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna impfen ließen. Der Novavax-Impfstoff basiert auf einem klassischen Verfahren. Der Bund geht davon aus, dass in der kommenden Woche mit Impfungen begonnen werden kann. Termine und den genauen Einsatz legen die Länder fest. Schleswig-Holstein will bereits Sonnabend starten, Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern planen den Impfstart für nächste Woche. Termine sind häufig schon buchbar.
Nach Stiko: EMA empfiehlt Booster-Impfung für Kinder ab zwölf
Nach der Ständigen Impfkommission (Stiko) in Deutschland empfiehlt nun auch die EU-Arzneimittelbehörde EMA eine Corona-Auffrischungsimpfung für Kinder ab zwölf Jahren. Eine Booster-Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer sei auch für Kinder ab zwölf Jahren "angemessen", erklärte die EMA heute in Amsterdam. Die Stiko hatte bereits Mitte Januar eine dritte Corona-Impfdosis für Minderjährige zwischen zwölf und 17 Jahren empfohlen, ebenfalls mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer. Zur vorangegangenen Impfung soll ein Abstand von mindestens drei Monaten eingehalten werden.
Hamburg: Beschäftigte öffentlicher Unternehmen bekommen kaum Corona-Prämie
Während Beschäftigte im öffentlichen Dienst und Beamte sich über eine Corona-Prämie in Höhe von 1.300 Euro freuen dürfen, gehen Mitarbeiter öffentlicher Unternehmen derzeit meist leer aus. So zahlten von 59 öffentlichen Unternehmen in Hamburg nur 15 in diesem oder vergangenen Jahr einen Corona-Bonus an ihre Beschäftigten, wie aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Links-Fraktion hervorgeht. 33 Unternehmen, darunter die Hochbahn mit mehr als 6.300 Beschäftigten oder die Stadtreinigung mit mehr als 3.400 Mitarbeitern, zahlten 2021 und 2022 nichts. Die Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA) beantwortete die Frage nicht. Etliche Unternehmen hatten den Angaben zufolge jedoch schon 2020 einen Zuschlag gezahlt.
Gefälschter Impfpass: Werders Ex-Trainer muss 36.000 Euro zahlen
Der frühere Werder-Trainer Markus Anfang muss wegen der Nutzung eines gefälschten Impfausweises eine Geldstrafe von insgesamt 36.000 Euro zahlen. Das Amtsgericht Bremen erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl über 90 Tagessätze zu je 400 Euro gegen Anfang, wie die Behörde am Donnerstagnachmittag mitteilte. Auch gegen Anfangs Co-Trainer Florian Junge wurde ein Strafbefehl erlassen. Details zum Fall Junge nannte die Staatsanwaltschaft jedoch nicht.
Das Bremer Gesundheitsamt hatte am 20. November Ermittlungen gegen das damalige Bremer Trainerduo wegen der Nutzung gefälschter Impfpässe eingeleitet. Zwei Tage später traten beide beim Zweitligisten von ihren Posten zurück.
SH: Ermittlungen gegen Arzt wegen gefälschter Corona-Atteste
Ein Hausarzt aus Hohenlockstedt soll Menschen ohne Untersuchung attestiert haben, dass sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen können. Nach einem Medienbericht wurde die Praxis des 80-jährigen Mediziners von Staatsanwaltschaft und Polizei durchsucht. Die Auswertung des sichergestellten Materials wird voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen.
Hamburgs Kultursenator Brosda positiv auf Corona getestet
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. "Ich war schon immer für antizyklisches Handeln. Deshalb habe ich mir jetzt, wo die Inzidenzen endlich fallen, noch mal schnell die Krankheit geholt über die gerade alle reden", twitterte Brosda. Zum Glück laufe es "ganz okay".
Bundesfamilienministerin Spiegel wegen Corona in Quarantäne
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie eine Sprecherin sagte, war ein PCR-Testergebnis der Ministerin positiv. Sie habe sich "umgehend in häusliche Isolation begeben". In den nächsten Tagen anstehende Präsenztermine seien abgesagt worden.
Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter
In Hamburg liegt die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen aktuell bei 833,3 - nach 883,5 am Mittwoch. Die Sozialbehörde meldet 2.566 neue, im Labor bestätigte Corona-Fälle. In den Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 361 Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt. Das sind 35 weniger als zuletzt gemeldet. Laut DIVI-Intensivregister liegen in der Hansestadt 47 Corona-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen, zehn weniger als am Vortag.
Bremen: Bovenschulte mahnt trotz Corona-Lockerungen zur Vorsicht
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat die anstehende Lockerung der Corona-Maßnahmen verteidigt. Die Inzidenz-Zahlen seien deutlich zurückgegangen und die Lage in den Kliniken habe sich entspannt, sagte Bovenschulte heute in einer Regierungserklärung. Allerdings verzichte er bewusst auf allzu optimistische Prognosen: "Schon oft meinten wir am Horizont das Ende der Pandemie zu sehen, und regelmäßig hat sich dies dann als Fata Morgana erwiesen."
MV: Impfung mit Novavax ab sofort für alle Impfwilligen buchbar
In Mecklenburg-Vorpommern ist ab sofort eine Corona-Impfung mit dem neuen Impfstoff des Herstellers Novavax für alle Bürgerinnen und Bürger im Impfportal buchbar. Die bisher bestehende Beschränkung auf Beschäftigte, die der einrichtungsbezogenen Impfpflicht unterliegen, entfällt, wie Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) heute in Schwerin mitteilte. Das Land erhält demnach im ersten Quartal des Jahres ungefähr 78.000 Impfdosen, wobei zwei Impfungen für eine Grundimmunisierung nötig sind. Folglich können landesweit 39.000 Menschen mit Novavax geimpft werden. "Auf einen Protein-Impfstoff mit einem Wirkverstärker haben viele Menschen, die skeptisch gegenüber mRNA-Impfstoffen sind, gewartet. Meine Bitte ist, dass diese Bürgerinnen und Bürger nun die Impfangebote auch nutzen", so Drese.
Wann tatsächlich die ersten Impfungen verabreicht werden, dürfte sich regional unterscheiden. Vom Uniklinikum in Rostock hieß es, dass man frühestens Anfang nächster Woche mit Impfungen beginnen wird.
England beendet alle Corona-Maßnahmen
Corona-Infizierte in England müssen sich ab heute nicht mehr isolieren. Damit sind alle Corona-Maßnahmen in dem größten britischen Landesteil beendet. Mit dem Schritt passt Premierminister Boris Johnson den Umgang mit Covid-19 an den mit anderen Erkältungskrankheiten an. Die Regierung setze darauf, dass sich Infizierte verantwortlich verhielten und im Fall einer symptomatischen Erkrankung krank meldeten, hatte Johnson Anfang der Woche gesagt. Vom 1. April an soll es zudem keine kostenlosen Corona-Tests mehr geben.
Experten zeigten sich besorgt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, die auch für das Beratungsgremium Sage arbeitet, warnte, das Ende von Isolationspflicht und frei verfügbaren Schnelltests könne zu einer Rückkehr zu einem rapiden epidemischen Wachstum führen.
Stiko-Chef: Neuer Omikron-Subtyp möglicherweise beunruhigend
Der Omikron-Subtyp BA.2 des Coronavirus könnte nach Ansicht des Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission (Stiko) "beunruhigend werden". "Ob und wie sehr, wissen wir noch nicht", sagte Thomas Mertens der "Schwäbischen Zeitung". Daten aus Laboren und der Infektionsüberwachung zufolge werde BA.2 aber leichter übertragen. Zudem wiesen Experimente mit infizierten Tieren darauf hin, dass Antikörper gegen die hierzulande hauptsächlich verbreitete Untervariante BA.1 den Subtyp BA.2 "weniger gut neutralisieren".
Zur Frage, ob Subtyp BA.2 Menschen stärker erkranken lässt als BA.1, gebe es noch keine eindeutigen klinischen Daten, sagte Mertens. "Im ungünstigsten Fall" könne es sein, "dass BA.2 zu einem erneuten Anstieg, einer Verlängerung der aktuellen Infektionswelle und wieder mehr Erkrankungen führt".
Verfassungsbeschwerde von Mutter wegen Corona-Maßnahmen ohne Erfolg
Die Maskenpflicht und Coronatests in einer Grundschule sind kein Grund, um ein gerichtliches Verfahren wegen Kindeswohlgefährdung durch staatliche Institutionen anzuordnen. Zwar könne ein Familiengericht bei einer Kindeswohlgefährdung Maßnahmen "gegen Dritte“ anordnen, dazu gehörten aber nicht der Staat und seine Institutionen, entschied das Bundesverfassungsgericht in einem heute veröffentlichten Beschluss. Die Karlsruher Richter erklärten damit die Verfassungsbeschwerde einer Mutter aus dem brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald für unzulässig. Die Mutter war nicht damit einverstanden, dass ihr Sohn in der Grundschule eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen und regelmäßig Corona-Tests machen muss. Sie meinte, dass dies eine Kindeswohlgefährdung darstelle.
17.904 Neuinfektionen in Niedersachsen registriert
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat für Niedersachsen 17.904 neue Corona-Fälle gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner liegt demnach nun bei 1.073,5. Gestern lag die Inzidenz bei 1.090,6. Es wurden 24 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona in Niedersachsen gemeldet.
Intensivmediziner: "Wir verlegen viele Corona-Kranke auf Normalstationen"
Die Corona-Lage auf den Intensivstationen ist nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) aktuell vergleichsweise entspannt. "Wir nehmen täglich etwa 250 Patienten neu auf den Intensivstationen auf, verlegen aber auch viele zurück auf die Normalstationen", sagte Divi-Präsident Gernot Marx dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Marx bezeichnete die Lage mit Blick auf die Versorgung und Behandlung von Corona-Kranken als "derzeit sehr stabil". Die Zahl der Covid-Patienten sinke aktuell sogar wieder leicht.
RKI meldet bundesweit 216.322 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 216.322 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 19.304 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 1.265 von 1.278,9 am Vortag. 243 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 122.145 seit Januar 2020.
Überarbeitete Verordnung tritt in Niedersachsen in Kraft
Gegen das Coronavirus Geimpfte und von einer Infektion Genesene dürfen sich in Niedersachsen seit heute wieder mit beliebig vielen Menschen im privaten Bereich treffen. Hintergrund ist die überarbeitete Corona-Verordnung, die heute in Kraft tritt, wie die Staatskanzlei in Hannover mitteilte. Auf diese Lockerung hatten sich Bund und Länder bei den jüngsten Beratungen verständigt. Die Landesregierung hatte diesen Schritt bereits angekündigt. Bislang dürfen sich im Bundesland maximal zehn Menschen treffen, sofern sie gegen das Coronavirus geimpft oder nach einer Sars-CoV-2-Infektion genesen sind. Kinder bis 13 Jahren werden nicht mitgezählt. Bei Ungeimpften sind diese Regeln noch strenger: Wer weder geimpft noch genesen ist, darf neben seinem eigenen Haushalt nur zwei weitere Menschen eines weiteren Haushalts treffen. Dies bleibt den Angaben zufolge auch in den kommenden Wochen bestehen. Am 4. März sollen weitere gelockerte Corona-Regeln in Kraft treten. Dann sollen etwa auch Ungeimpfte mit einem negativen Test wieder in ein Restaurant oder zu Veranstaltungen mit maximal 2.000 Menschen gehen können.
MV: Keine Kontaktbeschränkungen mehr für Geimpfte und Genesene
Seit heute an gelten für Geimpfte und Genesene in Mecklenburg-Vorpommern bei privaten Treffen keine Beschränkungen mehr. Mit dem Inkrafttreten der neuen Corona-Schutzvorschriften im Land wird der erste Lockerungsschritt umgesetzt, der in der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz verabredet worden war. Vize-Regierungschefin Simone Oldenburg (Linke) erinnerte jedoch nach der gestrigen Kabinettssitzung daran, dass die bestehenden Regeln weiter gelten, sobald auch nur ein Ungeimpfter an einem Treffen teilnimmt. Aktuell gilt, dass sich ein Haushalt mit maximal zwei weiteren Personen treffen darf - es dürfen zudem nicht mehr als zehn Personen sein. Kinder bis zum Alter von 14 Jahren werden nicht mitgerechnet. Weitere Schritte sollen in den kommenden Wochen folgen und dann in die Verordnung eingearbeitet werden. Zum 4. März sollen die 2G- und 2G-Plus-Regelungen weitgehend gestrichen werden. Ab 20. März ist vorgesehen, dass bundesweit alle einschneidenden Auflagen wegfallen, sofern es die Situation in den Kliniken zulässt. Die Corona-Warn-Ampel des Landes läuft ebenfalls aus.
Corona und der Norden: Nachrichten per Newsletter-Mail
Die Corona-Krise hat das Leben in Norddeutschland einschneidend verändert. Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auch in diesen unruhigen Zeiten auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages, erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft und erzählen Geschichten von Alltagshelden. Darüber hinaus greifen wir wichtige Themen aus dem Norden abseits der Pandemie auf. Der kostenlose NDR Newsletter wird montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Schleswig-Holstein nicht mehr mit der niedrigsten Inzidenz bundesweit
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter gestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegt jetzt bei 849,2, wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel hervorgeht (Vortag: 804,3 / Vorwoche: 749,7). Es wurden 5.425 Corona-Neuinfektionen registriert. Das Land hat nicht mehr den bundesweit niedrigsten Wert. Nach den Daten des Robert Koch-Instituts ist die Inzidenz nun in Bremen und Hamburg niedriger. Die Hospitalisierungsinzidenz in Schleswig-Holstein sank hingegen auf 5,81. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie stieg um 5 auf 2.093.
Impfpflicht im Gesundheitswesen: SH-Gesundheitsministerium will Ermessens-Spielräume nutzen
Nicht Geimpfte im Gesundheitswesen müssen Arbeitgeber ab dem 15. März dem Gesundheitsministerium melden. Es droht ein Tätigkeitsverbot und infolgedessen eine Kündigung. Das Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein ist mit dem Kommunen derzeit noch im Austausch darüber, wie die einrichtungsbezogene Impfpflicht einheitlich umgesetzt werden kann. Es sollen aber auch Ermessens-Spielräumge genutzt und "kluge Lösungen" gefunden werden, damit ungeimpfte Beschäftigte weiter arbeiten können.
Ein neuer Corona-Live-Ticker startet
Das Team von NDR.de wünscht einen guten Morgen. Mit unserem Live-Ticker wollen wir Sie auch heute - am Donnerstag, 24. Februar 2022 - über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog von Mittwoch nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 23. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 22. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 21. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 20. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 19. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 18. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 17. Februar