Coronavirus-Blog: Niedersachsen wird kein Hotspot
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 28. März 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstagmorgen geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Niedersachsen wird kein Hotspot
- FDP will Hotspot Hamburg mit möglicher Klage verhindern
- Lauterbach lehnt bundesweite Maskenpflicht ab und wirbt für Hotspot-Regelung
- Kinderärzte-Chef fordert Testpflicht-Ende an Kitas und Schulen
- Analyse der Corona-Zahlen: Impfung schützt vor schwerer Erkrankung
- MV: Azubis und Studenten sollen in Kliniken einspringen
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 4.755 in Niedersachsen, 3.323 in Mecklenburg-Vorpommern, 1.362 in Schleswig-Holstein, 1.649 in Hamburg und 2.088 im Land Bremen
- RKI: Bundesweit 67.501 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 1.700,6
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine gute Nacht
Wir beenden unseren Corona-Blog für heute und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh melden wir uns wie gewohnt mit einem neuen Blog zurück.
Wieder weniger Teilnehmer bei Protesten in MV
In Mecklenburg-Vorpommern geht die Zahl der Demonstranten, die gegen Corona-Beschränkungen und eine mögliche allgemeine Impfpflicht auf die Straße gehen, weiter zurück. Wie Polizeisprecher erklärten, wurden heute landesweit etwas mehr als 4.000 Frauen und Männer bei Protestzügen und -versammlungen gezählt. Das waren erneut etwa zehn Prozent weniger als in der Vorwoche. Damit hat sich die Zahl der Teilnehmer bei den Protesten, die sich nun auch gegen die gestiegenen Lebenshaltungs- und Treibstoffpreise richten, seit Mitte Februar in etwa halbiert. Die meisten Protestteilnehmer gab es heute laut Polizei in Rostock: rund 770. In Schwerin waren es den Angaben zufolge rund 730.
Corona-Fälle im Team: Sting-Konzerte in Leipzig und Hamburg abgesagt
Im Tour-Team des britischen Sängers Sting (70) sind einige Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Deshalb fallen das für heute Abend geplante Konzert in Leipzig und der für Mittwoch terminierte Auftritt in Hamburg aus, wie die Veranstalter mitteilten. Neue Termine würden sobald wie möglich bekanntgegeben. Man habe diese Shows der "My Songs Tour" mit großem Bedauern verschoben und bitte die Fans um Verständnis. Die Tickets behielten ihre Gültigkeit.
Krisenintervention und Selbsthilfe - SH unterstützt Lehrkräfte
Schleswig-Holstein hat für Lehrkräfte eine Handreichung zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen veröffentlicht, die durch die Corona-Pandemie belastetet sind. Psychotherapeuten befürchten, dass infolge der Corona-Krise die Zahl von Heranwachsenden, die Suchterkrankungen, Depressionen und Angststörungen entwickeln, massiv ansteigen wird. Angesichts langer Wartezeiten für Therapien fordern sie eine schnellere Krisenintervention und den Aufbau von Selbsthilfegruppen.
Niedersachsen wird kein Hotspot - Behrens plädiert für Eigenverantwortung
Ab dem 3. April fällt bundesweit ein Großteil der geltenden Corona-Maßnahmen weg. Die Hotspot-Regelung kommt für Niedersachsen aktuell nicht in Frage. "Dafür müssten wir eine schwere Gefahr und Überlastung des Gesundheitssystems nachweisen", sagte die niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Montag im NDR Fernsehen. "Wir haben zwar eine hohe Last im Gesundheitssystem, aber halt keine Überlastung. Und deswegen wird Niedersachsen kein Hotspot." Behrens plädierte für mehr Eigenverantwortung, zum Beispiel beim Maske tragen.
Mecklenburg-Vorpommern meldet 3.323 Neuinfektionen
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden binnen eines Tages 3.323 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind 638 Fälle weniger als vor einer Woche. 28 weitere Menschen sind nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion gestorben, allein zehn im Kreis Vorpommern-Greifswald. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen ist auf 2.280,5 gesunken (Vorwoche: 2.459,6). Mecklenburg-Vorpommern hat noch immer die bundesweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 11,7.
Lauterbach lehnt Maskenpflicht ab - und wirbt für Hotspot-Regelung
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Einführung einer nationalen Maskenpflicht erneut abgelehnt. Forderungen der Länder, das neue Infektionsschutzgesetz vonseiten des Bundes nochmals zu verändern oder die bis Sonnabend geltende Übergangsfrist zu verlängern, lehnte er ab. Dafür gebe es keine rechtliche Grundlage. Nach Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder sagte Lauterbach, das neue Infektionsschutzgesetz bleibe in den kommenden Monaten Grundlage bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie.
Der Minister appellierte an die Bundesländer, angesichts der derzeit weiter hohen Inzidenzwerte bei den Neuinfektionen die im Gesetz verankerte Hotspot-Regelung umsetzen - so wie Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg das ab dem kommenden Wochenende machen wollen. Die Länder könnten Hotspots ausrufen, sobald eine Überlastung des Gesundheitssystems droht, erläuterte Lauterbach. Kriterien dafür seien etwa, wenn Patienten verlegt und planbare Eingriffe verschoben werden müssten oder Pflegeuntergrenzen unterschritten würden. Wird eine Region oder ein Bundesland zum Hotspot erklärt, könnten die Landtage umfassendere Masken- und Testpflichten verhängen und auch 2G- und 3G-Regelungen wieder in Kraft setzen.
Corona als Grund? - Krankenkasse meldet weniger Kunstfehler in SH
In Schleswig-Holstein ist die Zahl ärztlicher Behandlungsfehler im vergangenen Jahr laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) leicht gesunken. 2021 registrierte die TK 286 vermutete Behandlungsfehler, teilte die Kasse heute mit. 2019 waren es noch 309 Behandlungsfehler, 2020 wurden 291 gemeldet. Die Corona-Pandemie könnte ein Grund für den Rückgang sein, weil planbare Operationen teilweise verschoben wurden, hieß es. Die häufigste Ursache für Behandlungsfehler sei mangelhafte Kommunikation, etwa unter dem behandelnden Fachpersonal oder zwischen dem Patienten und dem Arzt.
KVN fordert Verlängerung der Corona-Sonderregelungen
Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat das Auslaufen von Corona-Sonderregelungen für Psychotherapeuten zum 31. März kritisiert. "Die Inzidenz-Höchststände zeigen: Die Pandemie ist nicht vorbei. Um Patientinnen und Patienten optimal zu schützen, müssen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten weiterhin flexibel per Videosprechstunde behandeln dürfen", forderte der Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch. Eine weitere Verlängerung der Sonderregelung zur Videobehandlung sei unverzichtbar, dasselbe gelte für die erweiterten Möglichkeiten der telefonischen Beratung. Wenn die Sonderregelung ausläuft, wird der zulässige Umfang von Videobehandlungen wieder auf maximal 20 Prozent der jeweiligen Leistung und 20 Prozent der Patienten pro Quartal begrenzt. Psychotherapeuten müssten aber laut Barjenbruch auch in Zukunft eigenverantwortlich entscheiden können, ob und wie oft eine Videobehandlung erforderlich und angemessen ist.
Hotspot-Regelung: Lauterbach macht Werbung - Hamburgs FDP droht mit Klage
An der im geänderten Infektionsschutzgesetz verankerten neuen Hotspot-Regelung scheiden sich weiter die Geister: 2G- oder 3G-Regeln, Masken in Geschäften oder Schulen können ab dem 2. April regional nur noch angeordnet werden, wenn das jeweilige Landesparlament eine besonders kritische Corona-Lage mit einer dort drohenden Überlastung der Klinik-Kapazitäten feststellt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warb vor den heutigen Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder erneut für die Nutzung. Er verwies dabei auf Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg, die eine Anwendung der Regel angekündigt hatten. Er werde seine Kollegen in den Ländern informieren und eine "Hilfestellung" geben, wie das auch in anderen Bundesländern genutzt werden könne. Hamburgs FDP-Landesparteichef Michael Kruse droht dagegen dem rot-grünen Senat der Hansestadt mit einer Klage für den Fall, dass die Regelung in der Bürgerschaft in dieser Woche beschlossen wird.
Omikron-Welle im Norden: Höchstwert bei Todesfällen
Die Zahl der Corona-Todesfälle innerhalb von sieben Tagen hat in Norddeutschland einen neuen Höchstwert in der Omikron-Welle erreicht: Insgesamt 281 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden in der vergangenen Woche aus den norddeutschen Bundesländern an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. So hoch war der Wert zuletzt im März 2021, als noch deutlich weniger Menschen geimpft waren. Die Braunschweiger Epidemiologin Berit Lange kritisierte in der vergangenen Woche im NDR Interview die aktuellen Lockerungen. Zusätzliche Todesfälle durch Covid-19 könne man reduzieren, wenn man nicht kurz vor dem Peak der Welle große Lockerungen mache, so die Forscherin mit Blick auf das neue Infektionsschutzgesetz.
PCR-Test noch positiv: Steinmeier muss Polen-Reise absagen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine für morgen geplante Reise nach Polen wegen seiner Corona-Infektion absagen müssen. Nach der in der vergangenen Woche festgestellten Infektion sei heute ein PCR-Test erneut positiv gewesen, teilte das Bundespräsidialamt mit. Steinmeier bedauere die Absage sehr, da ihm die Reise besonders am Herzen gelegen habe. Sie solle möglichst schnell nachgeholt werden. Vorgesehen war unter anderem ein Gespräch mit Polens Präsident Andrzej Duda, ein Besuch in einem Aufnahmezentrum der Caritas für Flüchtlinge aus der Ukraine und die Teilnahme an der Trauerfeier für den im März 2020 gestorbenen polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki.
Corona-Lage in Mecklenburg-Vorpommern: Inzidenz-Wert bleibt weiter hoch
Noch immer ist Mecklenburg-Vorpommern das Bundesland mit der derzeit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - das geht aus den täglich vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Daten hervor. Da nur etwa 55 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mindestens dreifach geimpft sind, kommt es im Nordosten häufiger als anderswo in Norddeutschland dazu, dass Corona-Infizierte so schwer erkranken, dass sie in Krankenhäusern behandelt werden müssen. Marvin Milatz aus dem NDR Data-Team hat die aktuellen Zahlen heute Nachmittag in der TV-Sendung NDR Info analysiert. Seiner Meinung nach werden sich die Infektionszahlen noch eine ganze Zeit lang auf hohem Niveau bewegen und auch die Belastung für die Krankenhäuser und Intensivstationen wird noch steigen.
Niedersachsen: Krankenhausgesellschaft fordert mehr Geld und bessere Strukturen
Vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Kliniken hat die niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) mehr Geld und zukunftsfähige Strukturen gefordert. Die ohnehin schwierige Lage vieler Krankenhäuser habe sich in der Corona-Pandemie "dramatisch zugespitzt", sagte der NKG-Vorsitzende Hans-Heinrich Aldag heute auf der Mitgliederversammlung. Er kritisierte das Vergütungssystem und die aus seiner Sicht "unzureichende Investitionsfinanzierung auf Landesebene". Auch der Mangel an Fachkräften fordere die Kliniken heraus, die Bürokratiebelastung sei "kaum noch zu bewältigen". Für die Versorgungssicherheit in Niedersachsen müsse die flächendeckende Versorgung aufrechterhalten werden.
Ausfälle in Kliniken in MV: Azubis und Studenten sollen einspringen
Wegen der hohen Zahl Corona-bedingter Ausfälle in den Kliniken im Nordosten sollen in den kommenden Wochen Azubis und Studierende aushelfen. Das teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) nach der Sitzung des Krisenstabs der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern mit. So sollen Pflege-Azubis sowie Medizinstudierende aus Rostock und Greifswald in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unterstützen. Außerdem sei geplant, mit etwa 300 angehenden Erziehern die Ausfälle in Kitas aufzufangen. Die Situation sei angespannt, so Drese. Derzeit fielen bis zu 30 Prozent des Klinikpersonals aus.
Niedersachsen: Gymnasiallehrkräfte fordern Nachtragshaushalt für die Bildung
Der die Gymnasiallehrerinnen und -lehrer vertretende Philologenverband in Niedersachsen fordert einen Nachtragshaushalt für die Bildung. Dieser solle noch vor der Sommerpause des Parlaments verabschiedet werden, sagte der Vorsitzende Christoph Rabbow. Durch die Kombination von Corona-Folgen und der künftigen Beschulung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine stehe das System Schule kurz vor dem Kollaps. "Jeder investierte Euro in die Bildung unserer Schülerinnen und Schüler ist sinnvoll und stellt unsere Rendite für die Zukunft dar", betonte Rabbow in einer Mitteilung. Das Schreiben ist an Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) und Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) gerichtet. Mit dem zusätzlichen Geld sollten unter anderem Stellen für Lehrkräfte geschaffen werden, um die ukrainischen Flüchtlingen zu unterrichten.
94 Millionen Euro Verlust für Flughafen Hamburg im vergangenen Jahr
Der Flughafen Hamburg hat 2021 mit einem Verlust von 94 Millionen Euro abgeschlossen. Damit ist der fünftgrößte deutsche Airport etwas glimpflicher durch das zweite Corona-Jahr gekommen als befürchtet. Im Herbst hatte Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler noch ein Minus von mehr als 100 Millionen Euro vorhergesagt. "Das ist nicht erfolgt - und der Grund dafür ist ganz einfach, dass wir in Sachen Kostendisziplin und Kostensenkungsmaßnahmen wirklich erfolgreich waren", sagte Eggenschwiler heute bei einer Pressekonferenz. Im kommenden Jahr solle wieder eine "schwarze Null" und 2024 die Gewinnzone erreicht werden. Für das laufende Jahr rechne der Flughafen dagegen mit dem dritten Verlust in Folge - Egenschwiler prognostiziert ihn auf "rund 41 Millionen Euro". Im ersten Quartal zählt der Hamburger Helmut-Schmidt-Flughafen nur etwa 1,5 Millionen Passagieren, im gesamten Jahr sollen es elf Millionen werden - so viele waren es 2020 und 2021 zusammen.
Hotspot-Regelung: FDP warnt Bundesländer vor übertriebenem Gebrauch
Vor dem Treffen der Gesundheitsminister der Länder mit Bundesgeundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Nachmittag hat FDP-Fraktionschef Christian Dürr die Länder dazu aufgerufen, die Hotspot-Regel im Infektionsschutzgesetz nur in einzelnen Städten oder Kommunen zu nutzen. "Die Hotspot-Lösung ist an strenge Voraussetzungen geknüpft und darf eindeutig nicht pauschal angewandt werden", sagte der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Viele Länder haben noch nicht abschließend entschieden, welche Regelungen greifen sollen, wenn am 2. April die Übergangsregelungen auslaufen. In Mecklenburg-Vorpommern soll das gesamte Bundesland bis Ende April als Hotspot gelten, Hamburg plant eine ähnliche Regelung. Lauterbach will am Nachmittag in einer Pressekonferenz erklären, nach welchen Kriterien die Länder aus seiner Sicht die Hotspots bestimmen können.
In Hamburg steigt die Sieben-Tage-Inzidenz leicht
Anders als in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Vergleich zu gestern leicht gestiegen - von 1.435,3 auf 1.443,9, wie die Gesundheitsbehörde am Mittag mitteilte. Vor einer Woche lag die Inzidenz bei 1.258,3. Binnen 24 Stunden sind in der Hansestadt 1.649 neue laborbestätigte Corona-Fälle registriert worden - das sind mehr als am vergangenen Montag (1.485), aber weniger als gestern (2.311). Die Zahl der an oder mit dem Virus seit Pandemie-Beginn Verstorbenen beträgt in Hamburg unverändert 2.273.
Bundespolizei registriert Hunderte gefälschte Gesundheitszeugnisse bei Einreisen
Die Bundespolizei hat im Januar und Februar insgesamt 827 Delikte im Zusammenhang mit der Nutzung gefälschter Impfnachweise beziehungsweise Test- und Genesenennachweise angezeigt. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt rund 2.700, wie das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mitteilte. Seit Inkrafttreten der Coronavirus-Einreiseverordnung im Januar 2021 zeigte die Bundespolizei insgesamt 3.524 solche Fälle an. Haben Einreisende keinen oder einen unvollständig ausgefüllten Nachweis, begehen sie eine Ordnungswidrigkeit. Bei gefälschten Impfausweisen beziehungsweise Genesenen- oder Testnachweisen wird eine Straftat begangen. Auch unabhängig von den Einreisekontrollen fliegen in Deutschland immer wieder Fälle von gefälschten Corona-Gesundheitszeugnissen auf. Die Gesamtzahl der gefälschten Impfausweise und anderer Nachweise liegt demnach deutlich höher als die Zahlen der Bundespolizei.
Analyse der Corona-Zahlen: Impfung schützt vor schwerem Covid-19-Verlauf
Während die Impfquote in den Bundesländern derzeit kaum noch merklich ansteigt, kletterten in den vergangenen Tagen und Wochen die Infektionszahlen und Inzidenzwerte noch einmal deutlich nach oben. Das hatte und hat auch Auswirkungen auf die Krankenhaus-Einweisungen von Corona-Patienten (Hospitalisierung). Aus den vorliegenden Corona-Zahlen lässt sich etwa ablesen, dass zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern deutlich mehr ungeimpfte Patienten in Krankenhäusern behandelt werden müssen als geimpfte. Laut NDR Datenjournalist Marvin Milatz kann man anhand der aktuell vorliegenden Zahlen auch argumentieren, dass die Impfung eine der wenigen Corona-Schutzmaßnahmen ist, die in der Omikron-Welle überhaupt noch vor einer schweren Erkrankung schützt.
Kinderärzte-Präsident fordert Ende der Testpflicht an Kitas und Schulen
Trotz hoher Corona-Inzidenzen fordert Kinderärzte-Präsident Thomas Fischbach ein Ende der anlasslosen Testpflicht an Kitas und Schulen. Sie sei zu einer "überflüssigen Zumutung" geworden, sagte der Chef des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Er verwies in diesem Zusammenhang auf entsprechende Stellungnahmen pädiatrischer Fachgesellschaften. Es gebe einen hohen Anteil falsch-positiver Ergebnisse, die dann zu Quarantäne ganzer Familien führten, so Fischbach. Außerdem erkrankten Kinder und Jugendliche extrem selten schwer an Corona. "Der ganze Zirkus wird nur veranstaltet, um die impfunwilligen Erwachsenen aus den Risikogruppen zu schützen", erklärte der Mediziner weiter. Trotz der zurzeit hohen Inzidenzen reiche es aus seiner Sicht vollkommen aus, nur Kinder mit Symptomen von Covid-19 zu testen.
Lauterbach besorgt um Impfstatus von Kriegsflüchtlingen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigt sich besorgt um die gesundheitliche Versorgung und den Impfstatus der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Mit diesem Thema werde sich auch die heutige Gesundheitsministerkonferenz befassen, kündigte Lauterbach im Politik-Talk bei Bild TV an. "Wir werden darüber reden, wie wir die gesundheitliche Versorgung der Menschen, die aus der Ukraine zu uns geflohen sind, darstellen können. Dazu zählen auch die Impfungen." Nach Darstellung des Ministers bestehen "riesige Impflücken" bei den Flüchtlingen, nicht nur in Bezug auf Corona, sondern auch auf Masern. Es werde nach einem Weg gesucht, die Impflücken möglichst unbürokratisch und schnell zu schießen, so Lauterbach.
Viele Fehltage durch psychische Erkrankungen
Wegen psychischer Erkrankungen haben in der Corona-Pandemie in Niedersachsen Beschäftigte lange am Arbeitsplatz gefehlt. Das geht aus einer heute veröffentlichten Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervor. Durchschnittlich waren es im vergangenen Jahr 2,8 Ausfalltage pro Kopf - ein Anstieg um 43 Prozent gegenüber 2011. Die Kasse sprach von einem neuen Höchststand. Am stärksten betroffen waren demnach Beschäftigte im Gesundheitswesen mit einer durchschnittlichen Fehlzeit von 4,3 Tagen. Eine Krankschreibung wegen einer psychischen Erkrankung dauerte 2021 in Niedersachsen im Durchschnitt fast 40 Tage. "Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden", sagte Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung in Niedersachsen. "Die Betroffenen finden schwer wieder in ihren Berufsalltag zurück." Für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern meldete die AOK ein ähnliches Ergebnis der Datenauswertung. Das Niveau der Arbeitsausfälle wegen psychischer Erkrankungen habe im vergangenen Jahr 55 Prozent über dem von vor zehn Jahren gelegen. Die durchschnittliche Fehldauer betrug in MV 3,2 Tage pro Arbeitnehmer, ein psychischer Krankschreibungsfall dauerte dort den Angaben zufolge im Durchschnitt 35 Tage.
Inzidenz auch in Niedersachsen leicht gesunken
Wie in Schleswig-Holstein und auch bundesweit ist in Niedersachsen die Sieben-Tage-Inzidenz laut der vorliegenden Zahlen im Vergleich zum Vortag leicht gesunken: Nach 1.977,8 gestern wird der landesweite Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner heute vom Robert Koch-Institut (RKI) mit 1.941,8 angegeben (Vorwoche: 1.677,6). Binnen 24 Stunden sind 4.755 neue laborbestätigte Corona-Fälle in Niedersachsen registriert worden (Vortag: 12.208 / Vorwoche: 8.594). Die Zahl der Todesfälle bleibt offiziell unverändert bei insgesamt 7.953 seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren.
RKI registriert 67.501 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 1.700,6
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert pro 100.000 Einwohner und Woche heute früh mit 1.700,6 an. Gestern lag er bei 1.723,8, vor einer Woche bei 1.714,2. Die Zahl der von den Gesundheitsämtern gemeldeten Neuinfektionen binnen eines Tages beträgt den Angaben zufolge 67.501 (Vortag: 111.224 / Vorwoche: 92.314). Laut RKI melden zunehmend weniger Gesundheitsämter am Wochenende ihre Daten. Insbesondere am Wochenende und zu Wochenbeginn sollten tagesaktuelle Schwankungen daher nicht überbewertet werden. Als Beleg: Für Baden-Württemberg sind heute insgesamt nur drei neue Corona-Fälle in die Statistik eingelaufen, für das Land Brandenburg gar keine. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 20 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die offiziell seit Pandemie-Beginn an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 128.457.
Schleswig-Holstein: 1.362 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz weiter gesunken
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist den dritten Tag in Folge gesunken. Die Zahl der registrierten neuen Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt nun bei 1.453,0, wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Vor wenigen Tagen hatte der Wert mit 1.574,5 den bislang höchsten Stand seit Pandemie-Beginn erreicht. Zuletzt registrierte die Behörde 1.362 neue positive PCR-Tests binnen 24 Stunden.
Newsletter-Mail: Nachrichten für den Norden
Ob Corona oder Klimawandel, ob Wahlumfrage oder Werftenkrise: Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages aus Nordsicht. Politik und Zeitgeschehen gehören ebenso dazu wie das Neueste aus Sport, Kultur und Wissenschaft. Der kostenlose Newsletter wird per E-Mail von montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Corona-Live-Ticker von NDR.de am Montag startet
Guten Morgen, mit unserem Live-Ticker wollen wir Sie auch heute - am Montag, 28. März 2022 - über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Meldungen von gestern können Sie im Blog vom Sonntag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 27. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 26. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 25. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 24. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 23. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 22. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 21. März