Coronavirus-Blog: Lauterbach appelliert an Verantwortung der Länder
NDR.de hat am Mittwoch, 12. Oktober 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag geht es am frühen Morgen mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lauterbach: Länder sollen Schutzmaßnahmen umsetzen
- WHO: Europa steht vor neuer Corona-Welle
- Mehr Infektionen: Krankenhausgesellschaft für Maskenpflicht
- Schleswig-Holsteins "Schnupfenplan" wird nach Herbstferien aufgehoben
- Krankenhäuser warnen vor Überlastung
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 774,0 in Niedersachsen | 652,4 in Schleswig-Holstein | 370,6 in Hamburg | 715 in Mecklenburg-Vorpommern | 743 in der Stadt Bremen
- RKI registriert bundesweit 136.748 Neuinfektionen - Inzidenz bei 799,9
Der Corona-Ticker geht in die Nachtpause
An dieser Stelle beendet die Redaktion von NDR.de die Berichterstattung über die Folgen der Corona-Pandemie für heute. Wir bedanken uns für Ihr Interesse und verweisen auf die NDR Info Nachrichtensendung im NDR Fernsehen gleich um 21.45 Uhr sowie die Nachrichten und die ARD Info-Nacht ab 22 Uhr im NDR Hörfunk. So bleiben Sie bestens informiert, bis wir am frühen Morgen wie gewohnt in einem neuen Blog unsere Berichterstattung online fortsetzen. Kommen Sie gut durch die Nacht!
Experten trotz Infektionswelle in Schleswig-Holstein unbesorgt
Die Zahl der Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein ist zuletzt wieder deutlich gestiegen. Experten sehen das jedoch als unproblematisch an. Sie betonen, dass man anstatt auf Infektionsraten besser auf die im Vergleich zu den Vorjahren niedrige Anzahl schwerer Erkrankungen und Todesfälle schauen solle. "Es handelt sich momentan sicher um eine Welle", sagt etwa der Infektiologe Prof. Dr. Helmut Fickenscher vom Institut für Infektionsmedizin der Universität Kiel. Doch es sei in einer Übergangsphase von Pandemie zu Endemie normal, dass es Phasen mit geringeren und höheren Inzidenzen gäbe, erklärt er. Ähnlich sieht das der Infektiologe Dr. Stephan Ott: "Wichtig ist tatsächlich, dass wir gucken: Wie ist die Anzahl der schweren Verläufe? Wie ist die Todesrate? Wie sieht es in den Kliniken aus?" Das Gesundheitsministerium in Kiel weist weiterhin auf die empfohlenen Impfungen sowie Vorsichts- und Hygienemaßnahmen hin.
Hohe Zahl der Corona-Intensivpatienten
Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser werden aktuell wieder deutlich mehr Patienten mit Corona-Infektionen versorgt: Stand heute waren es laut der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) 1.651 Patienten. Das ist demnach der höchste Stand seit Mitte April. Gleichzeitig wurde die Anzahl der gemeldeten freien Intensivbetten mit nur noch 2.430 angegeben.
EU-Staaten: Airlines müssen Flughafen-Slots wieder stärker nutzen
Fluglinien müssen ihre Start- und Landerechte in der EU künftig wieder stärker nutzen, um diese nicht zu verlieren. Vertreter der EU-Staaten einigten sich heute darauf, dass nach Corona-bedingten Ausnahmen für die anstehende Wintersaison wieder nahezu die Standardnutzung der sogenannten Slots gelten soll. Hintergrund sind EU-Regeln, die für einen fairen Wettbewerb sorgen sollen: Damit eine Fluggesellschaft die wichtigen Slots an beliebten Flughäfen behalten darf, muss sie diese auch nutzen. Eigentlich gilt dafür eine Quote von 80 Prozent, die jetzige Einigung sieht für den Winterflugplan noch eine leicht reduzierte Quote von 75 Prozent vor, wie aus einer Mitteilung des Rates der EU-Staaten hervorgeht. Um Leerflüge zu vermeiden, war diese Regel während der Corona-Pandemie von der EU-Kommission teilweise komplett ausgesetzt worden. Mit der Normalisierung des Flugverkehrs wurde sie dann nach und nach angepasst. Die EU-Kommission soll die Vorschriften etwa in einer Gesundheitskrise oder wegen des Krieges falls nötig wieder ändern können.
Wolfsburgerin Rauch nach Länderspiel positiv auf Corona getestet
Fußball-Nationalspielerin Felicitas Rauch vom VfL Wolfsburg ist nach ihrer Rückkehr vom Nationalteam positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der Verein am Nachmittag bekannt. Damit wird die 26 Jahre alte Abwehrspielerin in der Bundesligapartie gegen Turbine Potsdam am Sonnabend und möglicherweise auch am Donnerstag kommender Woche zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase gegen SKN St. Pölten fehlen. Beim 2:1 des DFB-Teams gegen Frankreich am vergangenen Freitag in Dresden spielte Rauch auf der linken Abwehrseite und bereitete den ersten Treffer ihrer VfL-Clubkollegin Alexandra Popp vor.
2.129 neue Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Gesundheitsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern geben die Zahl der Neuinfektionen mit 2.129 an. Die meisten - nämlich 469 - entfallen auf den Landkreis Vorpommern-Rügen. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 715,0 (Vortag: 784,2), die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 6,7.
Lauterbach lässt Verlängerung der Einrichtungsimpfpflicht offen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat offen gelassen, ob die einrichtungsbezogene Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich zum Jahresende ausläuft oder verlängert wird. "Wir werden von dem Verlauf der Herbst- und Winterwelle abhängig machen, wie wir mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht umgehen", sagte er heute bei der Regierungsbefragung im Bundestag auf die Frage, ob er das Gesetz auslaufen lassen oder verlängern wolle.
Die einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt seit Mitte März. Die Gesundheitsämter können Tätigkeits- oder Betretungsverbote für Beschäftigte von Kliniken oder Pflegeeinrichtungen aussprechen, wenn diese auch nach Aufforderung keinen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen oder kein Attest haben, das sie von einer Corona-Impfung befreit. Die gesetzliche Grundlage für die Impfpflicht läuft zum Jahresende aus. An der Regelung hatte es immer wieder Kritik gegeben, unter anderem wegen des Aufwands bei der Durchsetzung der Impfpflicht. Aus den Ländern und der Branche waren Forderungen nach einem Ende laut geworden.
818 Neuinfektionen im Bundesland Bremen
Die Gesundheitsbehörden haben in der Stadt Bremen 675 neue Coronavirus-Infektionen registriert. In Bremerhaven liegt die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 143. Dort starb ein Mensch mit oder an einer Covid-19-Infektion. In der Stadtgemeinde Bremen wird die Sieben-Tage-Inzidenz mit 742,5 angegeben (Vortag: 770,2), in Bremerhaven beziffern die Behörden die Sieben-Tage-Inzidenz auf 683,4 (Vortag: 748,5).
WHO: Europa steht vor weiterer Corona-Welle
Europa steht nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO und der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC vor einer neuen Coronawelle. "Wir sind zwar nicht mehr dort, wo wir vor einem Jahr waren, aber es ist klar, dass die Covid-19-Pandemie noch nicht vorbei ist", erklären WHO-Europadirektor Hans Kluge und die ECDC-Direktorin Andrea Ammon gemeinsam. Die nach Regionen aufgeschlüsselten Daten der WHO zeigten, dass nur in Europa in der Woche bis zum 2. Oktober ein Anstieg der Fälle verzeichnet wurde und zwar um acht Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Millionen Menschen in Europa seien immer noch nicht geimpft, erklären die WHO und die ECDC und riefen vor dem erwarteten Anstieg der saisonalen Grippefälle sowohl zu Grippe- als auch Coronaimpfungen auf. "Wir haben keine Zeit zu verlieren."
Lauterbach appelliert an Verantwortung der Länder
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat angesichts wieder steigender Corona-Zahlen die Länder dazu aufgerufen, die Möglichkeiten für Schutzmaßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz zu nutzen. Damit habe man die Länder in die Lage versetzt, auf Grundlage der vorhandenen Daten Infektionsschutzmaßnahmen vorzunehmen, "insbesondere die Maskenpflicht in den Innenräumen einzuführen", sagte der SPD-Politiker heute bei der Regierungsbefragung im Bundestag. "Ich appelliere an die Länder, die Verantwortung auch wahrzunehmen. Wir sehen derzeit stark steigende Fallzahlen. Ich höre aber, dass die Länder diese Maßnahmen auch derzeit (...) diskutieren. Ich gehe daher von einem verantwortungsvollen Handeln aus." Lauterbach wiederholte, man stehe am Beginn einer Herbst- und Winterwelle, sei aber sehr gut vorbereitet. Der Minister verwies unter anderem auf angepasste Impfstoffe und Medikamente für besonders gefährdete Gruppen.
Corona-Welle bringt Krankenhäuser in Schleswig-Holstein unter Druck
Die wieder steigenden Corona-Zahlen bringen die Kliniken in Schleswig-Holstein nach Angaben der Krankenhausgesellschaft weiter unter Druck. Zu den höheren Kosten - zum Beispiel durch die nötige Isolierung - kämen wieder Einnahmeausfälle, weil planbare Operationen verschoben werden müssten, sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Patrick Reimund, heute. "Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser, die ohnehin schwierig ist, verschärft sich dadurch noch." Die Zahl der Patienten mit einer Corona-Infektion in den Krankenhäusern des Landes sei auf mehr als 700 gestiegen und habe damit den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht. "Die Belastung auf den Stationen ist riesig groß", sagte Reimund. Gleichzeitig gebe es einen erheblichen krankheitsbedingten Personalausfall. Das habe mit Corona zu tun, aber auch mit anderen Infektionskrankheiten. Auch auf den Intensivstationen habe sich die Situation verschlechtert. Die Zahl der Corona-Patienten hatte sich zwischenzeitlich auf 20 reduziert und sei jetzt wieder auf rund 50 gestiegen, sagte Reimund. Ein erheblicher Teil dieser Patienten habe Corona aber nur als Nebendiagnose.
Mehr Infektionen: Krankenhausgesellschaft für Maskenpflicht
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat sich bei stark steigenden Corona-Zahlen für die Wiedereinführung von strengeren Schutzmaßnahmen wie etwa der Maskenpflicht in Innenräumen ausgesprochen. Die Bundesländer seien aufgefordert, die Infektionslage in den Regionen zu prüfen und dann aus dem Instrumentenkasten, den das Infektionsschutzgesetz biete, gegebenenfalls auch Maßnahmen zu ergreifen, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß heute in Berlin. Die Maskenpflicht sei eine wirksame Maßnahme, massenhafte Infektionen in Innenräumen, wo mehr Menschen ohne Abstand zusammenkämen, zu vermeiden. In den Kliniken gebe es zur Zeit mehr Corona-positive Patienten als zur Spitze der Sommerwelle, sagte Gaß.
Niedersachsen: Deutliche Steigerung bei Intensivbetten-Belegung
Die Intensivbetten-Belegung mit Covid-Patienten in Niedersachsen ist so hoch wie zuletzt Ende Juli. Am Mittwoch waren 4,9 Prozent aller Intensivbetten im Bundesland mit Covid-Patienten belegt, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Vor zwei Wochen waren es noch 2,3 Prozent. Im Frühjahr wurden zeitweise Werte von mehr als 7 Prozent erreicht, Ende des vergangenen Jahres sogar mehr als als 10 Prozent. Derzeit sind demnach 1.555 Covid-Erkrankte in Niedersachsen in einem Krankenhaus - mit mehr als 1.400 liegt ein Großteil auf Normalstationen, 114 Menschen auf einer Intensivstation. Insgesamt zeichnete sich bei der Hospitalisierungsinzidenz in den vergangenen Wochen eine deutliche Steigerung ab. Vor zwei Wochen lag sie noch bei 8, vor vier Wochen bei 5,6. Ähnlich hohe Werte wie derzeit gab es den Angaben zufolge im Juli. Wenn die Hospitalisierungsinzidenz bei mehr als 15 liegt und gleichzeitig die Auslastung der Intensivbetten bei mehr als 10, sind verschärfte Maßnahmen vorgesehen. Dazu zählt etwa eine Maskenpflicht in Innenräumen.
Schleswig-Holsteins "Schnupfenplan" hat bald ausgedient
Noch bis zum 21. Oktober sind Herbstferien in Schleswig-Holstein. Nach ihrem Ende wird der sogenannte Schnupfenplan an Kitas und Schulen nicht weitergeführt. Die Richtlinie hatte Eltern bisher Hinweise gegeben, mit welchen Krankheitssymptomen ihr Kind zu Hause bleiben muss. Jetzt sei der Plan "nicht mehr mit dem neuen Infektionsschutzgesetz zu vereinbaren", sagte eine Sprecherin des Bildungsministeriums heute. Die Eltern seien - wie vor der Corona-Pandemie - selbst verantwortlich zu entscheiden, ob und wann ihr Kind in die Schule geht. "Wer krank oder erkältet ist, sollte trotzdem zu Hause bleiben und sich ausruhen." Nach Angaben der "Lübecker Nachrichten" hatte sich die Lehrergewerkschaft GEW die Fortführung des "Schnupfenplans" gewünscht. Dann hätten Schulen die Möglichkeit, Kinder nach Hause zu schicken, wenn Eltern sie krank in die Schule gehen lassen, so die Argumentation.
Herbst-Welle in Schleswig-Holstein rollt an
Innerhalb einer Woche hat sich die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein fast verdoppelt. Allein am Dienstag gab es etwa 4.000 neue registrierte Infektionen. Der Infektiologe Stephan Ott erwartet, dass bald erneut über die Einführung der Maskenpflicht diskutiert wird. "Die Maskenpflicht ist eine relativ milde Maßnahme und ich denke, da kann es nicht schaden tatsächlich auch so früh wie möglich zu reagieren."
Bremen setzt auf Abwasser-Checks als Corona-Frühwarnsystem
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen will Bremen Abwasser-Monitoring als Frühwarnsystem nutzen. "Abwasseruntersuchungen sollen eine Rolle im Hinblick darauf spielen, was sieben bis zehn Tage später auf uns zukommt", sagte Silke Stroth, Staatsrätin im Gesundheitsressort, dem "Weser-Kurier". Die Hansestadt gehört dem Bericht zufolge mit 19 weiteren Städten einem bundesweiten Forschungsprojekt für ein Abwasser-Monitoring an. Nach Angaben einer Sprecherin des Gesundheitsressorts läuft das bundesweite Forschungsprojekt seit dem vergangenen März. Es soll im März 2023 abgeschlossen sein. Erste Ergebnisse werden demnach im Herbst erwartet. Bisher gebe es nur eine Entnahmestelle in der Stadt Bremen, eine weitere Entnahmestelle für Bremerhaven sei aber angemeldet, sagte sie. Damit sollten künftig auch Zahlen für das Land Bremen vorliegen. In der Kläranlage Seehausen werden regelmäßig Abwasserproben entnommen und tiefgefroren an ein Labor verschickt, wo sie auf das Sars-CoV-2-Virus und seine Varianten untersucht und mit den Infektionszahlen abgeglichen werden. 8 bis 14 Tage im Voraus kann nach Expertenmeinung im Abwasser der Anstieg der Viruslast nachgewiesen werden, denn sobald ein Mensch infiziert ist, scheidet er Bruchstücke des Virus aus. Bremen braucht nun noch die Freigabe von Robert-Koch-Institut (RKI) und Bundesgesundheitsministerium, um die Abwasser-Daten nutzen zu können.
Gallimarkt in Leer öffnet nach zwei Jahren Corona-Pause
In Leer beginnt heute Mittag der 514. Gallimarkt. Das größte Volksfest Ostfrieslands hatte wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre pausieren müssen. Mehr als 200 Schausteller haben in diesem Jahr wieder ihre Buden und Karussells aufgebaut, mehr als 500.000 Besucher werden erwartet. Seit dem Morgen hat bereits der traditionelle Viehmarkt geöffnet. Bei dem Handel per Handschlag stehen in diesem Jahr mehr als 800 Tiere zum Verkauf, darunter Kühe, Pferde und Geflügel. Das Fest läuft insgesamt fünf Tage.
Krankenhäuser warnen vor Überlastung
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat vor einer Überlastung der Kliniken aufgrund der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen gewarnt. "Wir haben erhebliche Zuwächse bei den Covid-positiven Patienten. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Belegung um 50 Prozent gestiegen", sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Mit rund 19.000 positiv getesteten Patienten liegen wir aktuell so hoch wie zu Spitzenzeiten der Sommerwelle", so Gaß. Zusätzliche Probleme bereiteten den Krankenhäusern die hohen Personalausfälle, die durch Corona und andere Atemwegserkrankungen verursacht würden. Auch bedeute die Zunahme der Covid-Patienten einen größeren Aufwand beim Infektionsschutz - "und somit Mehrarbeit, also wieder eine höhere Belastung für das Personal". Gaß sprach von einem "verheerenden Dreiklang" aus Personalausfällen, wirtschaftlichem Druck durch die Inflation und Bürokratie. "Alles zusammen wird dazu führen, dass Krankenhäuser Leistungen verschieben und Abteilungen zeitweise abmelden müssen."
4.766 Neuinfektionen in Niedersachsen registriert
In Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut (RKI) 4.766 Corona-Neuinfektionen registriert. Den Wert der Sieben-Tage-Inzidenz gibt das RKI heute mit 774,0 an. Vor einer Woche lag er noch bei 429,9.
Hamburg: Inzidenz weiterhin die niedrigste bundesweit
Für Hamburg meldet das RKI heute 1.919 Corona-Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt aktuell 370,6. Vor einer Woche waren 2.417 Neuinfektionen verzeichnet worden, die Inzidenz betrug damals 226,9. Aktuell weist Hamburg die mit Abstand niedrigste Inzidenz aller Bundesländer auf, gefolgt von Berlin (467,4) und Thüringen (638,0).
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei 799,9
Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute mit 799,9 an. Gestern hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 787,5 gelegen (Vorwoche: 414,0; Vormonat: 216,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 136.748 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 133.532) und 199 Todesfälle (Vorwoche: 128) innerhalb eines Tages.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 652,4
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter deutlich gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche liegt aktuell bei 652,4. Das teilte die Landesmeldestelle mit. In der Vorwoche hatte der Wert noch bei 361,5 gelegen. Auch die Zahl der Patienten, die mit Corona in einer Klinik behandelt werden, steigt weiter: Aktuell sind es demnach 733. Eine Woche zuvor waren es noch 607. Auf Intensivstationen lagen 50 Patienten. Die Hospitalisierungsinzidenz verdoppelte sich innerhalb einer Woche: von 7,15 auf 14,03. Der Wert gibt an, wie viele Patienten pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Sieben weitere Menschen sind seit Montag im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Newsletter-Mail: Nachrichten für den Norden
Ob Corona oder Klimawandel, ob Wahlumfrage oder Werftenkrise: Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages aus Nordsicht. Politik und Zeitgeschehen gehören ebenso dazu wie das Neueste aus Sport, Kultur und Wissenschaft. Der kostenlose Newsletter wird per E-Mail von montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Corona-Liveticker am Mittwoch startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Mittwoch, 12. Oktober 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Dienstag nachlesen.