Trauer nach Amoklauf: Kondolenzbuch im Hamburger Rathaus
Nach dem Amoklauf am 9. März im Hamburger Stadtteil Alsterdorf liegt im Rathaus nun eine Woche lang ein Kondolenzbuch aus. Die ersten Hamburgerinnen und Hamburger haben bereits die Gelegenheit genutzt, ihre Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen.
Der Amoklauf im Gemeindezentrum der Zeugen Jehovas in Alsterdorf hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Hamburg gibt den Bürgerinnen und Bürgern nun die Möglichkeit, ihre Anteilnahme in einem Kondolenzbuch zum Ausdruck zu bringen. Dieses liegt seit Sonnabendvormittag im Hamburger Rathaus aus. Dort kann man sich bis zum 25. März in der Zeit zwischen 10 und 18 Uhr eintragen. Das Kondolenzbuch wird zu gegebener Zeit den Angehörigen der Opfer übergeben, heißt es vom Hamburger Senat.
Alle schwer verletzten Opfer außer Lebensgefahr
Nach dem Amoklauf schwebt keiner der Verletzten mehr in Lebensgefahr. Das bestätigte der Sprecher der Glaubensgemeinschaft, Michael Tsifidaris, am Freitag im Gespräch mit dem NDR. "Das ist die schönste Nachricht dieser Tage, die uns auch das erste Lächeln auf die Lippen zaubert", sagte Tsifidaris weiter. Acht Menschen waren bei dem Amoklauf getötet worden.
Mehrere Gedenkveranstaltungen geplant
Tsifidaris kündigte zudem an, dass die Zeugen Jehovas am nächsten Wochenende einen eigenen Trauergottesdienst veranstalten würden. "Wir sind jetzt in enger Abstimmung mit den Angehörigen.", so Tsifidaris. Am Sonntag wurde in der Hamburger Hauptkirche St. Petri der Opfer der Amoktat gedacht. Die großen christlichen Kirchen hatten zu diesem Gottesdienst eingeladen.
Philipp F. nur wenige Monate bei den Zeugen Jehovas
Vor einer Woche soll der mutmaßliche Täter Philipp F. in einem Versammlungssaal der Zeugen Jehovas sieben Menschen getötet haben, darunter vier Männer, zwei Frauen und ein ungeborenes Mädchen. Nach der Tat nahm sich der 35-Jährige offenbar selbst das Leben. Er war insgesamt nur wenige Monate lang Mitglied der Zeugen Jehovas, bevor er die Gemeinschaft vor eineinhalb Jahren auf eigenen Wunsch wieder verlassen habe, sagte Tsifidaris. Aus ermittlungstaktischen Gründen werden nach wie vor viele Informationen von den Behörden zurückgehalten. Somit ist auch die Frage nach dem Motiv weiter unbeantwortet.