Neuer Stadtteil Grasbrook soll besonders autoarm werden
Der Grasbrook soll Hamburgs Stadtteil mit den wenigsten Autos werden. Das zeigt der neue Funktionsplan, den der Senat am Dienstag beschlossen hat. Dafür bekommt der Grasbrook einen U-Bahnhof und Buslinien. Noch ist er Hafengebiet, auf dem schon kräftig abgerissen wird.
Im Laufe der 2030er-Jahre soll der neue Stadtteil fertig sein. Nur für jeden zehnten Bewohner oder jede zehnte Bewohnerin soll es dann dort einen Parkplatz geben. Das erhöhe die Lebensqualität, meint Planungsschef Andreas Kleinau von der Hafencity-Gesellschaft: "Damit dann Straßen zu Lebensräumen werden." Das setze auch voraus, dass man teilweise unangenehme Zielvorgaben definiere. So werde man einen Stellplatzschlüssel von 0,2 Stellplätzen je Wohneinheit vorgeben.
Weniger Stellplätze als im autoarmen Oberbillwerder
Zum Vergleich: Im geplanten Stadtteil Oberbillwerder, der sich autoarm nennt, sind es 0,6 Stellpätze pro Wohnung. Der Grasbrook bekommt also für 3.000 Wohnungen nur 600 Parkplätze. Zudem kann sich niemand einen eigenen Parkplatz kaufen. Dafür soll es ein ausgeklügeltes Nahverkehrsangebot geben - mit Buslinien, U-Bahn, S-Bahn und Leihwagen.
Veddel soll vom Grasbrook profitieren
Die Pläne vorgestellt hatte am Dienstag Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) auf der Landespressekonferenz. Es war ihre letzte, denn in der kommenden Woche verlässt Stapelfeldt den Senat. Vorher wollte sie noch einmal zum Grasbrook Stellung nehmen. Etwa 6.000 Menschen sollen dort einmal wohnen, etwa 16.000 Menschen dort arbeiten. Wichtig ist Stapelfeldt, dass der angrenzende Stadtteil Veddel mit dem neuen Grasbrook zusammenwächst. "Die Veddel wird künftig von den neuen Einkaufsmöglichkeiten und den verbesserten Sport- und Freizeitangeboten auf dem Grasbrook profitieren", sagte sie.
Kitas, Grundschule und Park auch für Veddel
Veddel ist kein reicher Stadtteil. Künftig sollen ihm auch die sieben Kitas, die neue Grundschule und der sechs Hektar große Zentralpark des Grasbrooks zugute kommen. Das bisher gesperrte Elbufer wird frei zugänglich. Sieben Brücken sind geplant, darunter ein U-Bahn-Viadukt. Für das beginnt im kommenden Jahr der erste Architektenwettbewerb.