Hamburg: Niederschlag zeitlich ungewöhnlich verteilt
Hamburg Wasser hat am Mittwochvormittag den Wasser-Report 2021/2022 vorgestellt. Demnach ist die Niederschlagsmenge in Hamburg gleich geblieben - diese war aber zeitlich besonders ungleich verteilt.
Nasser Winter, trockener Sommer: Laut Ingo Hannemann, Chef von Hamburg Wasser, war das Wetter zwar zwischenzeitlich extrem, aber trotzdem durchschnittlich - wenn man den gesamten Zeitraum von November 2021 bis zum Oktober 2022 betrachtet. Dieses sogenannte hydrologische Jahr bildet das Wettergeschehen von Winter- und Sommerhalbjahr besser ab als das kalendarische Jahr.
Regenreicher Februar, trockener März
Es gab genauso viel Niederschlag wie in den Jahren zuvor auch. Dieser war aber schlecht verteilt: Auf einen extrem regenreichen Februar - der nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1891 - folgte ein viel zu trockener März. Im Sommer ein ähnliches Bild: Der August war zu trocken, der September zu nass.
Keine Rekorde beim Trinkwasserverbrauch
Anders als in den Vorjahren sorgten die Hitze-Tage im Sommer aber für keinen neuen Rekorde beim Trinkwasserverbrauch. Angesichts dessen stellte Hannemann zufrieden fest, man könne offensichtlich "Wasser sparen, ohne auf Komfort zu verzichten - auch im Sommer".
"Extreme nehmen zu"
Insgesamt zog der städtische Versorger eine gemischte Bilanz des hydrologischen Jahres. So hätten die vergleichsweise großen Niederschlagsmengen im Winterhalbjahr von November 2021 bis April 2022 zu einer überdurchschnittlichen Grundwasserneubildung im Einzugsbereich der fast 500 Brunnen geführt, sagte Ingo Hannemann. Zugleich habe es lange Trockenphasen und Hitzerekorde gegeben. "Wir sehen, dass die Extreme zunehmen."
Stabile Grundwasserneubildung
Insgesamt sei die Wasserversorgung in Hamburg trotz Klimawandels und steigender Temperaturen auch langfristig gesichert, da die Grundwasserneubildung Prognosen zufolge wegen zunehmender Niederschläge insgesamt bis Ende des Jahrhunderts stabil bleiben werde. Allerdings würden auch mehr Extremereignisse wie lange Trockenphasen und Starkregen prognostiziert.