Hamburger BSW zieht doch mit Nastić an der Spitze in Bundestagswahl
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zieht nun doch mit der Bundestagsabgeordneten Zaklin Nastić in den Bundestagswahlkampf. Außerdem wählte das BSW am Sonnabend erneut einen Landesvorstand - nur drei Wochen nach der ersten Wahl.
Die Entscheidung, mit Nastić auf Listenplatz eins in die Bundestagswahl zu gehen, kam überraschend: Erst am Freitag hatte sie ihren Rückzug erklärt, um eine Pause von der Politik zu machen. Viele Parteimitglieder hätten sie aber davon überzeugt, doch zu kandidieren, so Nastić am Sonnabend. Sie habe zwar nach all dem Stress, nach all den medialen Angriffen, ja sogar nach Morddrohungen überlegt, nicht mehr anzutreten. Aber dann habe sie sich in Absprache mit Konstantin Eulenburg entschieden, doch noch einmal zu kandidieren. Die Delegierten wählten sie schließlich mit 73 Prozent an die Spitze der BSW-Liste - vor Konstantin Eulenburg, Sebastian Scheerer und Malek Sepahyar.
Wahl des Landesvorstands wurde wiederholt
Zuvor war zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen ein BSW-Landesvorstand gewählt worden. Bei der neuerlichen Wahl bestätigten die Delegierten im Bürgersaal Wandsbek das Ergebnis vom Dezember: Als Landesvorsitzende wählten sie mit großer Mehrheit Konstantin Eulenburg und Jochen Brack. Stellvertretender Vorsitzender wurde Metin Kaya, Schatzmeister Christian Kruse.
Partei fürchtete Rechtsunsicherheiten
Hintergrund der neuerlichen Abstimmung war, dass die Partei eventuell vorhandene Rechtsunsicherheiten bei der ersten Wahl ausräumen wollte. Vor drei Wochen war das Präsidium beim Gründungsparteitag von einem Parteimitglied aus Nordrhein-Westfalen geleitet worden - und nicht wie vorgeschrieben von einem Parteimitglied aus Hamburg.